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Ein „Trauerspiel“ seien die Abstandsregeln in den Kinos, meint Christian Bräuer, Vorsitzender der AG Kino. Auf der Filmkunstmesse Leipzig forderte sein Verband diese Woche einheitliche Regelungen, mit denen sich vernünftig arbeiten läßt. | Foto © AG Kino, Rainer Justen
Der Bund hat seinen Ausfallfonds für Dreharbeiten gestartet, doch der schützt nur, was eh schon gefördert und irgendwie „High-End“ ist. Alle Anderen warten weiter auf die versprochene Hilfe. Und auch die Kinos fordern endlich einheitliche und praxisgerechte Regelungen.
Einen Ausfallfonds für Filme und High-End-Serien hatte die Bundesregierung schon vor Wochen angekündigt. Jetzt ist er gestartet, meldet DWDL. Der ersehnte große Wurf ist das aber noch nicht, wie auch der Artikel klarstellt: Die Hilfe ist ausschließlich für Projekte gedacht, die bereits Fördermittel des Bundes erhalten haben.
Die Produzentenallianz zeigte sich in einer Stellungnahme am Freitag zufrieden mit dem Ausfallfonds des Bundes. Der reiche zwar nicht aus, doch man hoffe, dass damit „eine Signalwirkung einhergeht“ und Länder und Sender nachziehen, um auch Fernsehproduktionen abzusichern.
Entsprechendes hatten einige Länder wie Bayern oder Nordrhein-Westfalen schon im Juli angekündigt, vorige Woche waren Berlin und Brandenburg nachgezogen. Noch sind das aber nur Planungen.
Auf die Lücken im Programm und die Schwierigkeiten einer umfassenden Lösung weist auch „Medienpolitik“ hin: Die TV-Sendergruppen hätten in der ersten Phase der Pandemie zwar den Produzent*innen mit der Übernahme eines Teils der zusätzlichen Kosten geholfen, doch bisher gebe es kaum Bereitschaft, mehr zu tun. Dabei gehe es doch „bei dem Ausfallfonds nicht um einen ,staatlichen Fonds‘, wie aus den Sendern immer wieder abwehrend zu hören ist, sondern um ein Hilfsangebot, dass von der Branche, die es verwertet, und den Ländern, die von Filmproduktionen wirtschaftlichen profitieren, mitgetragen wird.“