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Achtung, Spoiler: Nach diesem Text werden Sie „John Wick 4“ womöglich mit anderen Augen sehen. Irgendwie fehlt eine Szene … Am Tag nach dem Dreh stand Dorothea Neukirchen noch ganz unter dem Eindruck ihrer Rolle. | Foto © Heike Steinweg

Dorothea Neukirchen hat in einem 90-Millionen-US-Dollar-Hollywood-Blockbuster mitgespielt! Zu sehen ist sie leider nicht – Schauspielschicksal. Aber eine tolle Erfahrung war es doch.

Juni 2021. Yeah, Jackpot! Ich bekomme eine Zweitagesrolle in einem amerikanischen Action Film, und das im zarten Alter von Fünfundsiebzig. E-Casting und Zoom-Call machen es möglich. Allerdings bekomme ich nur meine Szenen zu lesen. Geheimhaltung geht in diesem Fall über Drehbuchkenntnis. Selbst im Vertrag steht nur ein Fake-Titel, zudem muss ich eine Verschwiegenheitserklärung unterschreiben. Die Fans von Keanu Reeves sollen nicht erfahren, was, wann, wo gedreht wird.

Ich aber soll mir die früheren Folgen des Blockbusters ansehen, damit ich weiß, auf was ich mich einlasse. Der Bildwert ist fantastisch. Gut, es wird ein bisschen viel geballert für meinen Geschmack, aber die Gewalt ist kein Selbstzweck. Keanu Reeves ist ein tragischer Held, dem nichts anderes übrigbleibt, als sich gegen die Bösen zu verteidigen. Und zwischen den Actionszenen gibt es Zeit für Blicke, für ruhige Dialoge, für Comic Relief.

In diese Kategorie gehört wohl, was ich spielen soll: eine weißhaarige Tierpräparatorin, die unter der Hand mit Waffen dealt. Die Szene ist tricky: Während ich mit John Wick verhandele, soll ich eine „Glock“-Pistole auseinandernehmen und wieder zusammenbauen, so als hätte ich mein Lebtag nichts anderes getan. Dafür bekomme ich vor Drehbeginn fünf Tage Waffentraining. Das macht Spaß. Die amerikanische Lob-Kultur spornt mich an. Selbst unvollkommene erste Versuche werden mit awesome – you are doing so well belohnt. Hinter mir proben die Martial Arts Spezialisten für die Kämpfe. Ich bin fasziniert. Was im fertigen Film blitzschnell abläuft, wird hier sorgfältig und in Zeitlupe angelegt.

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Eine Mission hat das Abenteuer hinter den Kulissen schon erfüllt: Selten haben sich die Kritiken so mit den Filmkünsten beschäftigt, wie bei „The Ordinaries“. | Foto © Bandenfilm

Das Kino feiert sich ja immer wieder gerne selbst. Aber auf die Idee ist in mehr als 100 Jahren auch noch keiner gekommen.* Sophie Linnenbaum traut sich was in ihrem Debüt- und Abschlussfilm „The Ordinaries“.

„Alles andere als ein gewöhnlicher Abschlussfilm“, fand die Jury beim „First Steps Award“: Mit „The Ordinaries“ beendete Sophie Linnenbaum Masterstudium an der Filmuniversität Babelsberg. Das Drehbuch, das sie mit Michael Fetter Nathansky geschrieben hat, führt tief in die Welt des Films: In ein Metaversum, das streng in Haupt- und Nebenfiguren, Komparsen und Outtakes unterteilt ist. Der Film selbst kennt keine Grenzen und zieht munter durch die Genres – in der Dystopie wird gesungen und getanzt, in Farbe und Schwarzweiß.

Dafür gab’s nach der Uraufführung beim Filmfest München im vorigen Sommer den „Förderpreis Neues Deutsches Kino“ gleich zweimal: für Regie und Produktion. Viele weitere Auszeichnungen folgten. Beim „Deutschen Filmpreis“ ist der Film für Szenenbild und VFX nominiert. Heute startet „The Ordinaries“ in den deutschen Kinos (in Österreich zwei Wochen später). In den kommenden Tagen sind Cast und Crew auf Kinotour.

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Die „European Shooting Stars 2023“ (von links): Benedetta Porcaroli (Italien), Kayije Kagame (Schweiz), Yannick Jozefzoon (Niederlande), Leonie Benesch (Detuschland), Joely Mbundu (Belgien), Judith State (Rumänien), Kristine Kujath Thorp (Norwegen), Gizem Erdogan (Schweden), Thorvaldur Kristjansson (Island), Alina Tomnikov (Finnland). | Foto © EFP/Harald Fuhr

Schauspieltalente, die man sich merken sollte, präsentiert die European Film Promotion seit 26 Jahren auf der Berlinale als „European Shooting Stars“. Rachel Weisz und Daniel Craig waren ganz am Anfang ihrer Karrieren dabei. Das haben wir uns gemerkt und baten den neuen Jahrgang zum Videointerview über Vorbilder, Träume und Arbeit.

Zehn Schauspieler*innen, deren Arbeit hervorragend ist. Zehn Gesichter, die man im Auge behalten muss. Mit anderen Worten: die „European Shooting Stars 2023“. Seit 1998 stellt die European Film Promotion auf der Berlinale vielversprechende Nachwuchstalente aus den Mitgliedsländern vor. In einem viertägigen Programm treffen sie Caster*innen, Regisseur*innen, Produzent*innen und Journalist*innen aus der ganzen Welt, um ihre Netzwerke zu erweitern und die nächsten Schritte in ihrer Karriere zu machen. Aus Deutschland gehörten Jürgen Vogel, Fritz Karl, Franka Potente und Rachel Weisz zum ersten Jahrgang. 

Der aktuelle Jahrgang ist der 26. Wir trafen die neuen Talente für eine Reihe von Videointerviews und fragen, wie sie ihren Träumen folgen, während sie sich im Geschäft zurechtfinden müssen. Über Glück und Frust beim Casting, und über das, was sich ändern soll.
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Kein Film läuft, wenn die Besetzung nicht funktioniert, findet die ICDN-Präsidentin Timka Grin (links). Mit dem „Semiramis“ für hervorragende Leistungen im Casting wurde dieses Jahr Kjersti Paulsen (Mitte) ausgezeichnet – vier Kinder spielen die Hauptrollen in dem norwegischen Superheldenfilm „The Innocents“. Der Schauspieler und Filmemacher Marco D’Amore (rechts) moderierte die PReisverleihung am vorigen Wochenende in Turin. | Foto © Filmfestival Turin

Casting gehören zu den kreativen Abteilungen beim Film. So richtig wird die Leistung aber noch nicht anerkannt, findet das International Casting Directors Network (ICDN). Um das zu ändern, vergibt das Netzwerk seit sechs Jahren die „Semiramis“.

„Wir haben Mitglieder aus allen fünf Kontinenten versammelt, um wahrgenommen zu werden und und Standards für unsere Arbeit zu setzen“, sagt Timka Grin, Präsidentin des International Casting Directors Network (ICDN). Darum vergibt das ICDN seit 2016 seinen „Semiramis“ für „Excellence in Casting“. Im Rahmen des Filmfestivals in Turin wurde am vorigen Wochenende Kjersti Paulsen für ihre Arbeit als Casting Director bei „The Innocents“ ausgezeichnet. Die norwegische Produktion unter der Regie von Eskil Vogt hatte ihre Weltpremiere bei den Filmfestspielen von Cannes 2021 in der Sektion Un Certain Regard. „Endlich ein Film für ein erwachsenes Publikum, das es satt hat, Superheldenfilme zu sehen“, schrieb der Filmkritiker Kevin Maher in der „Times“ [auf Englisch], „und das Gefühl hat, dass das Kino durch Superheldenfilme ruiniert wurde, aber trotzdem gerne einen letzten Superheldenfilm sehen möchte, solange es ein Superheldenfilm für Erwachsene ist.“

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Wenn’s vor der Kamera intim wird, geht es oft nicht sehr professionell zu, finden die meisten Schauspieler*innen in einer Befragung. Intimitätskoordinator*innen am Set halten die meisten für sinnvoll. Szenenfoto aus „Uhrwerk Orange“ (1971). | Foto © Warner Bros.

Der Bundesverband Schauspiel hatte Kolleg*innen nach ihren „Erfahrungen mit Nacktheit und simuliertem Sex“ befragt. Die Antworten zeichnen kein gutes Bild von der Branche.

Auf dem Münchener Filmfest hatte der Bundesverband Schauspiel (BFFS) am Donnerstag einen neuen Beruf vorgestellt: „Intimacy Coordinating und die Professionalisierung der Darstellung von Intimität“. Die Aufzeichnung ist im Youtube-Kanal des BFFS zu sehen. 

Bei der Veranstaltung stellte der Verband auch die Ergebnisse einer Umfrage vor. Der BFFS hatte Kolleg*innen nach ihren „Erfahrungen mit Nacktheit und simuliertem Sex“ befragt, die Daten wurden am Institut für Medienforschung der Universität Rostock ausgewertet, das auch hinter den Diversitätsstudien der Malisa-Stiftung und den Diversitätsberichten des Regieverbands steht.

Dem BFFS hatten 417 Schauspieler*innen geantwortet. Neunmal so viele Mitglieder hat der Verband nach eigenen Angaben – so richtig „repräsentativ“ sind die Ergebnisse also nicht. Sie zeichnen gleichwohl ein Bild der Branche („die Ergebnisse sind binär, da nur wenige non-binäre Personen unter den Befragten waren und so kein auswertbares Sample geschaffen werden konnte“, wird eingangs erklärt). „Die Ergebnisse sind ernüchternd, nein, sie sind erschütternd“, schreibt Joachim Huber im „Tagesspiegel“.  

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Am Anfang wollte Katharina Mückstein auf Instagram nur ihre eigenen Erfahrungen in der Branche schildern. Dann sammelte die Regisseurin die Berichte, die ihr Kolleg*innen zuschickten. Sie zeigen ein System an Übergriffen und Machtmissbrauch. | Screenshot

Österreich hat vorige Woche seine Filmpreise verliehen. Doch die Branche beschäftigt Anderes: Auf Instagram berichten Betroffene von Übergriffen und Machtmissbrauch an Filmsets und Theaterbühnen.

Nach fünf Jahren hat „#MeToo“ auch Österreich  erreicht, berichtete Magdalena Miedl vorige Woche beim ORF.  Den Anstoß gab die Regisseurin Katharina Mückstein. Auf Instagram hatte sie aufgerufen, über sexualisierte Übergriffe und Gewalt in der Kulturbranche zu sprechen. „Die Fälle, die über Mücksteins Instagram-Account bekannt werden, rangieren von unangenehm bis zu schwer traumatisierend – und in vielen Fällen sind sie ein Zeichen äußerster Respektlosigkeit und Unprofessionalität: Da ist etwa der renommierte Regisseur und Professor, der in der Schauspielausbildung sagt, dass Schauspieler ,bei Sexszenen eine echte Erektion haben müssen, und das auszuhalten oder auch zu genießen zum Berufsbild einer Schauspielerin’ gehöre. Da ist auch der Schauspieler, der eine Kollegin überredet, zum Textlernen in sein Hotelzimmer zu kommen, und ihr dann Nackenmassage und Oralverkehr vorschlägt. Wieder andere Fälle seien zu heftig, um sie wörtlich auf ihrem Instagram-Kanal zu teilen, so Mückstein […] Das Echo ist gewaltig, die Medienberichte zahlreich, die Reaktionen heftig – und vielfach auch verständnislos.“

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Nur selten sind Schauspieler*innen mit Behinderung in Hauptrollen zu sehen. Mit der RTL-Komödie „Weil wir Champions sind“ scheint das Thema endlich auch im Mainstream-Fernsehen angekommen zu sein und soll „Mut machen für weitere Projekte dieser Art.“ | Foto © Constantin TV/ Tom Trambow

In Film und Fernsehen sind Menschen mit Behinderung noch viel zu selten zu sehen. Schon beim Einstieg in die Branche stehen sie vor hohen Hürden. „Cast me in“ soll Schauspieler*innen mit Behinderung  und Entscheider*innen zusammenbringen.

In Film und Fernsehen sind Menschen mit Behinderung noch weitgehend unsichtbar. Etwa 6 Prozent der Menschen in Deutschland haben eine sichtbar schwere Behinderung – vor und hinter der Kamera sind sie deutlich unterrepräsentiert. Das zeigte im vergangenen Jahr die Umfrage zur „Vielfalt im Film“: In den Berufen mit „Besetzungsmacht“ (die entscheiden, wer vor und hinter der Kamera arbeiten darf), sind Schwerbehinderte gerade mal mit 2,5 Prozent vertreten. „Gestaltungsmacht“ (also welche Geschichten erzählt werden) haben 2,1 Prozent. Da überrascht es nicht, dass auch vor der Kamera lediglich 2 Prozent der Schauspieler*innen sichtbar schwerbehindert sind.

Das wiederum trifft aber nicht mal auf 0,4 Prozent der Protagonist*innen und Hauptakteur*innen in Film und Fernsehen zu, sagt die Fortschrittsstudie zur audiovisuellen Diversität „Sichtbarkeit und Vielfalt“, die die Malisa-Stiftung im Februar vorgestellt hatte. 

Der Zugang zum Film wird ihnen aber auch nicht leicht gemacht. Die meisten staatlichen Schauspielschulen verlangen fürs Studium nicht nur Talent, Schulabschluss und Beherrschung der deutschen Sprache, sondern (weiter hinten, im Kleingedruckten) auch ein ärztliches Attest über einen „unbedenklichen“ oder „physisch und psychisch stabilen Gesundheitszustand“.  Die gängigsten „5 Mythen über Schauspieler*innen mit Behinderung“ hatten Judyta Smykowski und Jonas Karpa vor drei Jahren auf „Leidmedien“ auseinandergenommen. 

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Vor sieben Jahren erfuhren junge Schauspieler*innen ein Casting als Alptraum. In „The Case You“ erinnern fünf von ihnen das Erlebte. | Foto © Lenn Lamster/Mindjazz Pictures

Im Film „The Case You“ erinnern sich fünf junge Schauspielerinnen an ein Casting, bei dem sie gedemütigt, bedroht und sexuell belästigt wurden. Und vor Gericht klagen sie gegen die Verletzung ihrer Persönlichkeitsrechte.

Seit vor fünf Jahren die „MeToo-Bewegung“ loslegte, ist klar: Machtmissbrauch und sexuelle Übergriffe sind auch in der Filmbranche kein Einzelfall. In dem Dokumentarfilm „The Case You“, der zurzeit im Kino läuft, erinnert sich eine Gruppe junger Schauspielerinnen an ein Casting, bei dem sie gedemütigt, bedroht und sexuell belästigt wurden. Der Film war voriges Jahr mit dem „Deutschen Dokumentarfilmpreis“ (in der Kategorie Kultur) und beim Dokfest München mit dem „Student Award“ ausgezeichnet worden. 

Was damals geschah, beschreibt Gabi Sikorski im „Filmdienst“: „Am Anfang stand eine seriös wirkende Casting-Einladung, das Drehbuch war beigefügt. Für die jungen Schauspielerinnen bot sich 2015 die Chance auf eine kleine oder größere Rolle. Mehr als 300 Mädchen und junge Frauen stellten sich vor; viele von ihnen waren noch keine 18 Jahre alt, manche unter 16. Die meisten waren naiv; der Traum von der Filmkarriere wischte alle Bedenken weg. Was dann allerdings auf die Frauen zukam, war ebenso überraschend wie schrecklich. Im Rahmen des Vorsprechens mussten sie sich entkleiden oder wurden dazu genötigt. Männer und Frauen aus dem Team begrapschten sie am ganzen Körper. Sie wurden angebrüllt, bedroht und geschlagen, alles ohne Vorbereitung oder Begründung. Viele weinten, doch niemand kam ihnen zu Hilfe. Ihre offenkundige Hilflosigkeit war Teil des Kalküls.“ 

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Opa erzählt vom Viren-Krieg: Mit augenzwinkernden Clips appelliert die Bundesregierung an die Jüngeren im Lande. Einigen Älteren musste sie das mit dem Augenzwinkern nochmal erklären. | Screenshot


In Österreich beginnt morgen der schwere Lockdown, in Deutschland wird er erstmal vertagt – Bund und Länder wurden sich heute nicht einig und warten ab. Derweil wurde schon die Überbrückungshilfe III fürs kommende Halbjahr skizziert.  

In 50 Jahren würdigt die Bundesregierung mit einem Augenzwinkern die besonderen Helden der Pandemie. Die erinnern sich in fiktiven Rückblicken, wie sie das Virus stoppten: „Wir taten nichts, absolut gar nichts, waren faul wie die Waschbären.“ berichtet einer. Und ein anderer Corona-Veteran schmunzelt: „Es war leicht, ein Held zu sein“, berichtet einer.
Die Video-Kampagne, die ans jüngere Publikum appelliert, sorgt für geteilte Reaktionen, berichtet die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ im Video, ähnlich „Die Welt“ und der WDR.
Regierungssprecher Steffen Seibert erklärte darum heute nochmal die Werbespots, und wie man „augenzwinkernd“ verstehen sollte. Fast elf Minuten brauchte er samt Nachfragen. 

 

Die Bundeskanzlerin beriet sich heute mit den Ministerpräsidenten der Länder über neue Einschränkungen. Welche Verschärfungen der Bund will, fasste die „Tagesschau“ zusammen.
Das Treffen zog sich hin, „Die Zeit“ vermutete mittags große Unstimmigkeiten: „Bund-Länder-Runde entzweit sich an Grundsatzfragen“. Am frühen Abend meldete das „Handelsblatt“, dass es wohl erstmal nicht zum Äußersten komme. Die Pressekonferenz am Abend bestätigt das. Das „Handelsblatt“ protokolliert im Live-Ticker.
Bund und Länder wollen am 25. November erneut beraten und einen Ausblick geben, wie es bis zum Jahresende weitergeht. Bei den Kontaktbeschränkungen hätte sie gerne bereits Beschlüsse gefasst, erklärte die Kanzlerin. Die Mehrheit der Länder sei aber dagegen gewesen.
Die Pressekonferenz lief bei Redaktionsschluss noch – mehr wissen wir in der nächsten Brancheninfo am Mittwoch. 

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„Und morgen die ganze Welt“ | Foto © Alamode

Alles Kino und noch mehr … in der Woche vom 29. Oktober 2020 – Teil 1.

Vielleicht heißt es bald wieder Kino und andere Streaming-Angebote in Zeiten von Corona. In Italien schließen die Kinos wieder, berichtet „Blickpunkt Film“. Nicht nur Kinobetreiber*innen sind alarmiert. Kinos sind doch sicher, heißt es. Ins Kino zu kommen, kann anders aussehen. In den Städten könnte doch wieder die Stunde der Kiezkinos schlagen. Auf dem Land sieht auch das eventuell anders aus. Am Mittwoch vormittag, eigentlich Abgabetermin für den Donnerstag, war es schwer, Voraussagen zu treffen. In „Blickpunkt Film“ gibt es zur Lage einen leidenschaftlichen Kommentar von Marc Mensch. 

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Ausverkauft mit leeren Plätzen: Wie geht’s den Kinos, wo’s langsam wieder losgeht? Stimmungsberichte aus der Republik. | Foto © Sony

Wie geht’s den Kinos, jetzt, wo’s so langsam wieder losgehen soll? Wir haben ein paar Stimmungsbilder quer durch die Republik zusammengetragen. Und wir erinnern nachdrücklich an unsere Umfrage „Vielfalt im Film“.

Wir danken Ihnen für Ihre Informationen, Ergänzungen und Korrekturen, Fragen und Kommentare, auch wenn wir leider nicht alle persönlich beantworten können. 

 

Erinnern Sie sich noch an unsere Kurzumfrage im April? Welche Folgen die Corona-Pandemie für die Film- und Fernsehschaffenden hat? Dann wissen Sie, wie wichtig belastbare Daten sind – und wie nervig wir drängeln können, wenn uns etwas wichtig ist. Seit Freitag läuft die erste Umfrage zur Diversität vor und hinter der Kamera: „Vielfalt im Film“ soll ein umfassendes Bild von Chancengerechtigkeit, Vielfalt und Diskriminierung in der Branche ermitteln – zur Entwicklung eines gerechten und wertschätzenden Arbeitsumfelds. Nehmen Sie teil!
Eine Kurzanleitung finden Sie hier.

Und warum das so wichtig ist, erklärte Crew-United-Co-Chef Oliver Zenglein gestern auf SWR2 Kultur: Ein Gespräch zur Umfrage „Vielfalt im Film“.

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Ein Klassiker aus Klassikern. Mit „Tote tragen keine Karos“ verbeugte sich Carl Reiner 1982 spaßeshalber vor Hollywoods Film Noir und spielte auch gleich den Bösewicht (extrem rechts). Am Dienstag ist der Regisseur gestorben. | Foto © Universal

Mit kleinen, aber guten Nachrichten beginnt das zweite Halbjahr: Seit heute gibt es weitere Krisenhilfen, die BKM mahnt mit ihren Kollegen aus Italien und Frankreich die EU, beim Wiederaufbau auch an die Kultur zu denken, und Bayern lockert die Maskenpflicht im Kino.

Wir danken Ihnen für Ihre Informationen, Ergänzungen und Korrekturen, Fragen und Kommentare, auch wenn wir leider nicht alle persönlich beantworten können. 

 

18 Krimiklassiker aus Hollywoods düsterster Filmzeit in anderthalb Stunden: „Tote tragen keine Karos“ war nicht nur eine überdrehte Hommage an ein Genre, die selbst zum Klassiker wurde, sondern auch kunsthandwerklich herausragend. Für die Kostümbildnerin Edith Head und den Komponisten Miklós Rózsa war es 1982 der letzte Film. Am Dienstag ist auch der Regisseur Carl Reiner gestorben. Er wurde 98 Jahre alt, die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ erinnert sich. 

 

Seit heute gilt das „Zweite Corona-Soforthilfegesetz“. Damit wird auch der allgemeine Umsatzsteuersatz von 19 auf 16 Prozent gesenkt (der ermäßigte Steuersatz von 7 auf 5 Prozent). Die wesentlichen Punkte dazu:
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Kinos im Stillstand 6: Der „Zoo-Palast“ in Berlin. | Foto © Elisabeth Nagy

Schritt für Schritt tastet alles nach der Normalität. Berlin erteilt wieder Drehgenehmigungen, Nordrhein-Westfalen weiß schon, wann die Kinos wieder aufmachen, und bestimmt hat auch jemand einen Plan, wie das alles funktionieren soll, so unter den gewohnten normalen Bedingungen. Nur in Frankreich rufen Künstler*innen und Wissenschaftler*innen auf, doch erstmal gründlich nachzudenken, was wir wirklich wollen sollten: Eine Rückkehr in die Normalität, wie wir sie kannten, sei für sie undenkbar.  

Wir danken Ihnen für Ihre Informationen, Ergänzungen und Korrekturen, Fragen und Kommentare – auch wenn wir nicht alle persönlich beantworten können. 

 

So wäre Corona leichter zu ertragen: Seit 1995 zeichnet Til Mette exklusiv für den „Stern“, und die Leser lieben ihn. Hier ist eine Auswahl seiner Cartoons.

 

Das angekündigte „Sozialschutz-Paket II“, das unter anderem verlängerte Bezugszeiten für das ALG1 vorsieht, sollte heute Nachmittag im Bundestag in Erster Lesung beraten und an den Ausschuss für Arbeit und Soziales überwiesen werden. Wann abschließend darüber entschieden wird, ist zurzeit noch nicht bekannt, teilte die Pressestelle des Bundestags auf Anfrage mit.
Um das Prozedere zu beschleunigen, liegt der Entwurf auch bereits dem Bundesrat vor, der anschließend ebenfalls zustimmen muss. Auch dort konnte man deshalb noch keine Zeiten angeben. Sollte es im Bundestag schnell gehen und das Sozialschutzpaket II angenommen werden, könnte es schon Ende nächster Woche auf der Tagesordnung stehen; ansonsten voraussichtlich am 5. Juni. 

 

In Berlin werden wieder Drehgenehmigungen erteilt. Die Berlin Brandenburg Film Commission hält auf ihrer Website auch Informationen zu den Sars-CoV-2 Arbeitsschutzstandard bereit: Neben den Broschüren vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales und vom European Film Commissions Network auch die gestern vorgestellten Richtlinien der Initiative der Berufsverbände „Wir wollen sicher drehen“. 

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Kinos im Stillstand 2: Das „Cosima“ in Berlin. | Foto © Elisabeth Nagy

Ach ja, die schnelle Grundsicherung, die Kreativen und der Stolz … ausführliche Antworten haben wir von unseren Leser*innen erhalten – Lektüre zum Diskutieren am Tag der Arbeit. 

Wir danken Ihnen für Ihre Informationen, Ergänzungen und Korrekturen, Fragen und Kommentare. 

 

Zum Langewochenendstart erstmal was Schönes: Brad Pitt als Dr. Fauci antwortet dem realen Donald Trump in der jüngsten Ausgabe von „Saturday Night Live“.

Und noch eins (hihi): Ein spanischer Journalist wird gerade im Video-Chat zur Corona-Krise interviewt, als plötzlich eine halbnackte Frau durch den Hintergrund läuft. Das Problem: Sie ist angeblich nicht seine Freundin. Aber die weiß nun Bescheid.

 

Die Kinos kämpfen ums Überleben, die Streamingdienste machen gute Geschäfte im Lockdown. Ein wenig Solidarität mit der Branche sollte da ruhig eingefordert werden, meinen neun Verbände und Institutionen. In einem Offenen Brief an die Politik fordern sie eine „Solidaritätsabgabe“ für die Branche.

Die Film- und Medienstiftung NRW startet ihre dritte Corona-Hilfsmaßnahme. Bis zu 1,5 Millionen Euro werden für die Entwicklung von neuen Filmprojekten von Produzent*innen und Autor*innen im Bundesland bereitgestellt. Das Budget ist für zwei Jahre gedacht, rückwirkend ab dem 1. Januar 2020. Über die Zuschussförderung entscheidet der Filmförderausschuss der Filmstiftung im Rahmen der regulären Fördersitzungen.

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Was wirklich wichtig ist: Die Schauspielerin Jannika Jira erklärt bei #wirspielenzusammen, wie „Self Hugging“ geht. | Screenshot

Erinnern Sie sich noch an die Petition zum Arbeitslosengeld, die viele betrifft, aber noch immer zu wenige unterschrieben haben? Der Geist zumindest wurde offenbar weitergetragen: Die Regierungskoalition will am Arbeitslosengeld drehen und die Bezugsdauer vorübergehend verlängern. Auch im Kulturausschuss wurde gestern die Lage der Kreativen erörtert. Einig waren sich alle Fraktionen: So, wie es ist, reicht es noch nicht!  

Wir danken Ihnen für Ihre Informationen, Ergänzungen und Korrekturen, Fragen und Kommentare an (Aktiviere Javascript, um die Email-Adresse zu sehen). Und bitten um Verständnis, wenn wir nicht alle persönlich beantworten können. 

 

Wir beginnen mit einer frohen Botschaft: Es gibt Bewegung beim Kurzarbeit- (KUG) und Arbeitslosengeld (ALG). Der Koalitionsausschuss von CDU/CSU und SPD hat sich gestern auf weitere Maßnahmen in der Coronakrise verständigt, darunter auch lange geforderte Erleichterungen für die Filmschaffenden:
# Die Bezugsdauer von ALG1 wird um drei Monate verlängert: Voraussetzung: Man hat bereits vor der Krise ALG1 bezogen, und der Anspruch würde zwischen dem 1. Mai und 31. Dezember 2020 enden.
# Das KUG wird ab dem 4. Monat auf 70 Prozent, ab dem 7. Monat auf 80 Prozent erhöht – „längstens bis 31. Dezember 2020. Die bereits bestehenden Hinzuverdienstmöglichkeiten werden bis zur vollen Höhe des bisherigen Monatseinkommens für alle Berufe geöffnet.

 

Was vorige Nacht von den Regierungsparteien abgesprochen wurde, bringt für viele Erleichterung. Doch nicht wenige fallen immer noch durchs Raster, weil sie nicht die nötigen Anwartszeiten zusammenbekommen haben. Vielleicht sollten sie nochmal nachzählen, denn zum Jahresbeginn hat sich da einiges verändert. Der Rechtsanwalt Steffen Schmidt-Hug, der mit seiner Künstler-Kanzlei Filmschaffende in arbeitsrechtlichen Fragen berät und vertritt, erklärt, was neu und besser ist:

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