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Fernsehen für Alle: „Fahrenheit 451“. | Foto © Universal

Ein „Zukunftsrat“ soll an einer Reform des öffentlich-rechtlichen Rundfunks arbeiten. Kreative sind nicht dabei. Mehrere Organisationen reagierten gemeinsam: In einem Offenen Brief fordern sie eine breitere Debatte, an der alle mitwirken. 

Einen „Zukunftsrat“ hat die Rund­funk­kommission der Länder am 8. März ins Leben gerufen. Acht Expert*innen sollen bis zum Herbst Empfehlungen für die Reform des öffentlich-rechtlichen Rundfunks und seine Nutzung und Akzeptanz erarbeiten: Drei Medienmanager*innen und fünf Professor*innen (drei davon für Jura) sollen den Weg in die Zukunft weisen.

Das stößt auf Widerspruch, berichtete „Menschen machen Medien“ vorige Woche. Die die Arbeitsgemeinschaft der öffentlich-rechtlichen Redakteursausschüsse (Agra) werte es als eine „verpasste Chance und einen großen Fehler“, dass niemand aus dem „Maschinenraum“ der Anstalten dabei sei.

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Der Branche fehlt der Nachwuchs. Dass mag auch daran liegen, dass nicht so richtig klar ist, wolang es zum Film geht. Mehrere Initiativen wollen das ändern – jetzt gibt’s erstmal eine Landing Page für die erste Orientierung. | Illustration © Uli Oesterle

Auf der Berufsbildungsmesse in Nürnberg stellt sich die Filmbranche diese Woche  vor. Damit der Nachwuchs auch noch länger eine Orientierung findet, hat Crew United die Website „Ich will zum Film“ gestartet.

Beim Weg zum Film stehen Neulinge gleich vor der ersten Hürde: Was machen die vielen verschiedenen Berufe da eigentlich? Auf der Berufsbildungsmesse in Nürnberg stellt sich die Branche diese Woche vor. Die gemeinsame Initiative am Runden Tisch der Deutschen Akademie für Fernsehen (DAfF) will Schüler*innen „einen ersten fundierten Einblick in die jeweiligen Berufsbilder“ geben – mit täglichen praxisnahen Workshops, Werkstattgespräche und Fragerunden mit Filmschaffenden aus verschiedenen Gewerken.

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Der „Fair Film Award Fiction“ wurde dieses Jahr online vergeben. Lisa Jopt vom Ensemble-Netzwerk moderierte die Preisverleihung und die anschließende Diskussion um faire Produktionsbedingungen. | Screenshot

Die fairsten Fiction-Produktionen des vergangenen Jahres wurden heute ausgezeichnet. Spätestens die anschließende Diskussion zum „Fair Film Award“ machte klar: Es ist eine Frage der Einstellung, nicht des Budgets.

Mehr als 1.400 Filmschaffende haben wieder ihre Stimmen zum „Fair Film Award Fiction“ abgegeben und die Produktionsbedingungen bei den Spielfilm- und Serienprojekten bewertet, an denen sie übers Jahr mitgewirkt hatten. Die Deutsche Akademie für Fernsehen (DAfF) übertrug die heutige Preisverleihung und die anschließende Diskussionsrunde live, die Aufzeichnung ist auf dem Youtube-Kanal der DAfF zu sehen.  

Die jeweiligen drei Klassenbesten waren in den beiden Kategorien nominiert: Beim „Spielfilm“ Amusement Park mit „Nebenan“, Bantry Bay mit „Meine Mutter ist verknallt“ und Seven Dogs mit „Frühling – Mit Regenschirmen fliegen“. Bei den Serien auf der Liste: Claussen+Putz mit der 2. Staffel von „Biohackers“, X Filme Creative Pool mit der Miniserie „Tina mobil“ und Bantry Bay mit „Tonis Welt“. Beurteilt wurden Kriterien wie Gagen und Arbeitszeiten, Chancengerechtigkeit und Arbeitsschutz, Professionalität und Arbeitsklima, Umweltverhalten, Umgang mit Drehorten und Motivgebern. In diesem Jahr stand aber auch das Verhalten in der Corona-Krise auf dem Fragebogen (die detaillierten Bewertungen finden Sie auf „Out-takes“). Claussen+Putz und Bantry Bay waren schon mehrmals nominiert worden, vor zwei Jahren hatten beide den „Fair Film Award Fiction“ gewonnen. In diesem Jahr war Bantry Bay sogar in beiden Kategorien nominiert, und Claussen+Putz konnte sich über eine erneute Auszeichnung freuen.

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Schau an: Corona hebt die Einschaltquote! Die Popkultur-Fansite „Fancom“ hat ihre Nutzer*innen gefragt.| Screenshot

Wer hätte es gedacht? In den Lockdowns und dazwischen wird mehr in die Röhre geguckt, und auch das Fernsehen wird immer beliebter. Die Pandemie erzwingt einen anderen Umgang mit Zeit – sofern man sich das leisten kann. 

 

Morgen ist Weltfernsehtag. Da wollte der Kabelnetzbetreiber Vodafone doch mal wissen, welche Rolle das Medium in Corona-Zeiten noch spielt. Wenig überraschend: Mehr als 40 Prozent der 2.000 repräsentativ Befragten halten es für glaubwürdiger als das  Internet. Am beliebtesten seine die Nachrichten, gefolgt von Tierdokus und Talkshows – und da wollten sie vor allem Wissenschaftler und Virologen zuhören. Zuschauer*innen unter 30 Jahren schauten vor allem Comedy und Unterhaltung.

In der Pandemie wachsen nicht nur die Infektionszahlen, sondern auch die Nutzung von Unterhaltungsmedien. Die Popkultur-Fansite „Fancom“ hat nach eigenen Angaben mehr als 300 Millionen Besucher*innen im Monat. In ihrer „State-of-Fandom“-Studie untersucht sie alljährlich das Verhalten ihrer Nutzer*innen in Großbritannien und den USA. 91 Prozent jener, die hier neue Interessen entwickelt hätten, wollten diese auch nach der Pandemie beibehalten, so die Untersuchung. Vier Trends machte sie im Corona-Jahr aus:
# Gut drei Viertel verbrachten mehr Zeit mit Fernsehen, Filmen und Games als 2019.
# Trost und Ablenkung: Mit dem Fortschreiten der Pandemie wandelten sich in den vergangenen acht Monaten auch die Vorlieben – von Seuchen-Geschichten zu Komödien und schließlich zur Flucht in Fantasy-Welten.
# Nostalgie und Gemeinschaftserleben: Gut zwei Drittel der Fans sahen sich alte Lieblingsfilme nochmal an (bei Eltern mit kleinen Kindern sogar drei Viertel). Gut die Hälfte sahen Filme und Fernsehen öfter gemeinsam mit anderen als früher.
# Gaming hat den Mainstream erreicht. Der Anteil von Spielern über 35 Jahre habe um die Hälfte, der weiblicher Fans sogar um 80 Prozent zugelegt. 

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Wieso sucht Arte eigentlich Regisseurinnen? Die sind doch schon da! In einem gemeinsamen Video-Brief erinnern sie den Sender daran. | Screenshot

Der neue Lockdown hat auch die Regierung kalt erwischt: „Voraussichtlich“ am 25. November soll die Antragstellung für die Novemberhilfen starten, ab Ende des Monats sollen dann erste Abschlagszahlungen erfolgen. Die regulären Auszahlung der schnellen Hilfen werde „parallel vorbereitet und finalisiert, damit es unmittelbar im Anschluss an die Abschlagszahlungen gestartet werden kann“ – voraussichtlich also im Dezember. 

 

Unbürokratische und schnelle Unterstützung für betroffene Unternehmen und Selbstständige wurden mit den akuten Maßnahmen zum „Wellenbrecher-Lockdown“ angekündigt, schreibt „Menschen machen Medien“, die Zeitschrift der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (Verdi) und nimmt sie unter die Lupe: „Die ,außerordentliche Wirtschaftshilfe des Bundes‘, die sogenannten Novemberhilfen, wurden mehrfach nachjustiert und sollen frühestens am 25. November beantragt werden können. Sie dürften nun mehr Solo-Selbständigen nützen. Doch alle an sie geknüpften Erwartungen erfüllen auch weiterführende ,Neustarthilfen‘ nicht.“ Maximal könne die Förderung rund 715 Euro pro Monat betragen. Wie viel man von dieser großzügigen Lösung” erhält, kann jede*r mit einem Neustart-Rechner selbst ermitteln.

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Ausverkauft mit leeren Plätzen: Wie geht’s den Kinos, wo’s langsam wieder losgeht? Stimmungsberichte aus der Republik. | Foto © Sony

Wie geht’s den Kinos, jetzt, wo’s so langsam wieder losgehen soll? Wir haben ein paar Stimmungsbilder quer durch die Republik zusammengetragen. Und wir erinnern nachdrücklich an unsere Umfrage „Vielfalt im Film“.

Wir danken Ihnen für Ihre Informationen, Ergänzungen und Korrekturen, Fragen und Kommentare, auch wenn wir leider nicht alle persönlich beantworten können. 

 

Erinnern Sie sich noch an unsere Kurzumfrage im April? Welche Folgen die Corona-Pandemie für die Film- und Fernsehschaffenden hat? Dann wissen Sie, wie wichtig belastbare Daten sind – und wie nervig wir drängeln können, wenn uns etwas wichtig ist. Seit Freitag läuft die erste Umfrage zur Diversität vor und hinter der Kamera: „Vielfalt im Film“ soll ein umfassendes Bild von Chancengerechtigkeit, Vielfalt und Diskriminierung in der Branche ermitteln – zur Entwicklung eines gerechten und wertschätzenden Arbeitsumfelds. Nehmen Sie teil!
Eine Kurzanleitung finden Sie hier.

Und warum das so wichtig ist, erklärte Crew-United-Co-Chef Oliver Zenglein gestern auf SWR2 Kultur: Ein Gespräch zur Umfrage „Vielfalt im Film“.

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„Nachts im Museum“: Die Kulturstätten haben’s zurzeit ruhiger als sonst. Vor allem leiden aber die freien Mitarbeiter*innen und Künstler*innen. | 20th Century Fox

Wie der Staat den Museen hilft, beschrieb die „Süddeutsche Zeitung“ vorige Woche. Dabei fand sie auch Platz,  die Situation von Freien und Solo-Selbständigen in der Kultur anzusprechen, hakte aber nicht weiter nach.

Wir danken Ihnen für Ihre Informationen, Ergänzungen und Korrekturen, Fragen und Kommentare, auch wenn wir leider nicht alle persönlich beantworten können.

 

Eigentlich wollte die „Süddeutsche Zeitung“ nur wissen, wie es den leeren Museen geht. „An manchen Stellen zeigt diese Krise die Verletzlichkeit des Kulturbetriebs auf“, antwortet Ulrike Groos, die das Kunstmuseum Stuttgart leitet: „Die prekären Verhältnisse, unter denen so viele Freie im Kulturbetrieb arbeiten, müssen bei der zukünftigen Förderpolitik überdacht werden.“ Es brauche faire Bezahlung für die Solo-Selbständigen, die für Institutionen arbeiten. Sie, die von der Bundesregierung von den Soforthilfen ausgeschlossen waren und Hartz IV beantragen mussten, sind eine Gruppe von vielen Tausend Beschäftigten, die in den Budgetverhandlungen traditionell mit Niedrigstlöhnen abgespeist werden, obwohl sie Wesentliches für die Inhalte der Kulturvermittlung leisten. Und für Künstler*innen müsse es endlich „verbindliche Ausstellungshonorare“ geben.

 

„Ein großer Fortschritt“ sei die Corona Kulturförderung in Nordrhein-Westfalen, schreibt der der Kulturrat NRW. In seiner aktuellen Mitglieder-Information gibt er einen Überblick der Hilfen im Bundesland und das den Stand des angekündigten Stipendienprogramms mit 105 Millionen Euro für bis zu 15.000 Antragsberechtigte: „Im Vergleich zu Künstlerhilfen in anderen Bundesländern kann sich dieses Programm sowohl mit seinem Volumen wie auch mit der Art der Abwicklung beispielhaft sehen lassen.“

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Die Kinos legen wieder los. Und wer als Kinobetreiber früher fleißig „Tetris“ gespielt hat, könnte vielleicht sogar die Kosten decken? | Screenshot

Heute mal in eigener Sache – ein Thema, das alle angeht: Fast ein Jahr lang haben wir in der Initiativgruppe „Vielfalt im Film“ mit vielen Partnern daran gearbeitet: Nächste Woche startet online die erste Umfrage zu Vielfalt und Diskriminierung vor und hinter der Kamera.

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Ganz ehrlich: Mit diesem Tutorial haben wir nichts zu tun. Aber wir freuen uns darüber: Kreativfilm stellt auf seinem Youtube-Kanal Crew-United vor – und wie die Jobbörse funktioniert.

 

Die Welt liegt im Corona-Bann, doch ein anderes Thema beherrscht dennoch die Nachrichten und Diskussionen: Diversität – die tatsächliche Vielfalt unserer Gesellschaft, und wie sie gelebt und wiedergegeben wird. Im deutschen Film und Fernsehen noch kaum, finden nicht nur wir bei Crew United. Und das gilt nicht nur für Bildschirm und Leinwand, sondern auch in den Kulissen und dahinter: Erfahrungsberichte vor allem aus den Schattenbereichen, von Diskriminierungen bis zu sexuellen Straftaten gibt es zuhauf – doch noch keine umfassenden belastbaren Daten. Die soll ab Ende nächster Woche eine Onlinebefragung liefern, an der wir mit unseren Partnern fast ein Jahr lang gearbeitet haben. Die erste Umfrage zu Vielfalt und Diskriminierung vor und hinter der Kamera beleuchtet 440 Berufe in der deutschsprachigen Film- und Fernsehbranche.
Ein breites Bündnis aus Vereinen und Unternehmen, Verbänden und Institutionen unterstützt, trägt oder fördert die Umfrage. Mehr als 30.000 Filmschaffenden sollen über das Crew-United-Netzwerk befragt werden, die Menschenrechtsorganisation Citizens For Europe verantwortet die wissenschaftliche, technische und datenschutzkonforme Durchführung. Deshalb ist eine Registrierung bei Crew United für die Teilnahme nötig – das geht auch kostenlos und einfach (und wer nicht aktiv auf Crew United bleiben möchte, löscht einfach die Registrierung, nachdem er*sie den Umfragelink erhalten hat).
Hintergründe, Statements  und umfangreiche Informationen hält die Initiativgruppe „Vielfalt im Film“ auf ihrer Website bereit. Wir werden die Umfrage in den kommenden Ausgaben und auf out-takes.de mit Interviews und Berichten begleiten.

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Fliegender Aufruf: Auf die Notlage der Kulturschaffenden soll am 9. August ein Protest-Marsch Berlin hinweisen. | Screenshot

Viel Geld soll jetzt in die Kulturbranche fließen – allein 50 Millionen Euro sollen Drehausfälle abfedern. Doch nicht nur hier zeigen sich weitere Löcher im Sicherungsnetz. Ein Protest-Marsch soll im August auf die Notlage der Kulturschaffenden aufmerksam machen. Und auch beim Dreh unter Corona-Bedingungen herrsche noch Verunsicherung, berichtet die Deutsche Akademie für Fernsehen.

Wir danken Ihnen für Ihre Informationen, Ergänzungen und Korrekturen, Fragen und Kommentare, auch wenn wir leider nicht alle persönlich beantworten können. 

 

Ohne Lobby: Selbstständige in der Corona-Krise – ein Blogbeitrag über eine Misere, die knapp 2,5 Millionen Menschen in Deutschland trifft.

Solo-Selbstständige wurden beim Corona-Konjunkturpaket komplett übergangen, klagt die Initiative „Künstler! Hilfe! Jetzt!“ und ruft zum Protest auf: Unternehmen mit mehreren Angestellten werde großzügige Konjunkturhilfe bereitgestellt, „doch wir Berliner Solo-Selbstständige werden nach ersten Soforthilfen auf Hartz IV verwiesen.“ Freischaffende wie festangestellte Kolleg*innen sind am 9. August zum Protestmarsch der Kulturschaffenden in Berlin aufgerufen. Ein Video gibt’s auch dazu.

 

50 Millionen Euro zur Übernahme von corona-bedingten Ausfallkosten stellt die Bundesregierung im Rahmen des Hilfspakets „Neustart Kultur“ bereit. Aber vorerst nur für Kinofilm- und „hochwertige“ Serienproduktionen, berichtet „DWDL“.
Die Produzentenallianz hätte eine weitergehende Abdeckung des Fonds gewünscht und sieht noch „ein großes Stück Arbeit“ vor sich, um insbesondere den Bereich der Auftragsproduktionen fürs Fernsehen abzusichern, berichtet „Blickpunkt Film“. 

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Ein Klassiker aus Klassikern. Mit „Tote tragen keine Karos“ verbeugte sich Carl Reiner 1982 spaßeshalber vor Hollywoods Film Noir und spielte auch gleich den Bösewicht (extrem rechts). Am Dienstag ist der Regisseur gestorben. | Foto © Universal

Mit kleinen, aber guten Nachrichten beginnt das zweite Halbjahr: Seit heute gibt es weitere Krisenhilfen, die BKM mahnt mit ihren Kollegen aus Italien und Frankreich die EU, beim Wiederaufbau auch an die Kultur zu denken, und Bayern lockert die Maskenpflicht im Kino.

Wir danken Ihnen für Ihre Informationen, Ergänzungen und Korrekturen, Fragen und Kommentare, auch wenn wir leider nicht alle persönlich beantworten können. 

 

18 Krimiklassiker aus Hollywoods düsterster Filmzeit in anderthalb Stunden: „Tote tragen keine Karos“ war nicht nur eine überdrehte Hommage an ein Genre, die selbst zum Klassiker wurde, sondern auch kunsthandwerklich herausragend. Für die Kostümbildnerin Edith Head und den Komponisten Miklós Rózsa war es 1982 der letzte Film. Am Dienstag ist auch der Regisseur Carl Reiner gestorben. Er wurde 98 Jahre alt, die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ erinnert sich. 

 

Seit heute gilt das „Zweite Corona-Soforthilfegesetz“. Damit wird auch der allgemeine Umsatzsteuersatz von 19 auf 16 Prozent gesenkt (der ermäßigte Steuersatz von 7 auf 5 Prozent). Die wesentlichen Punkte dazu:
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Dicht an dicht drei Stunden im Flieger: Ein Mallorca-Urlaub ist offensichtlich systemrelevant, ein Knotenpunkt in der regionalen Kulturszene aber nicht, bemerkt ein aktueller Facebook-Post. | Screenshot

Heute reden wir vor allem über Hygiene.  Die „Handlungshilfen“ der Berufsgenossenschaft für die Branche sind da, Seminare dazu gibt es auch schon, sogar mit Zertifikat. Ein Überblick, was gilt und was nötig ist.

Wir danken Ihnen für Ihre Informationen, Ergänzungen und Korrekturen, Fragen und Kommentare, auch wenn wir leider nicht alle persönlich beantworten können. 

 

Was beim Dreh unter Corona-Bedingungen zu beachten ist, hat vor einem Monat die Berufsgenossenschaft Energie Textil Elektro Medienerzeugnisse (BG ETEM) in einer „Branchenspezifischen Handlungshilfe“ zusammengefasst: „Für Kontrollen der Maßnahmen vor Ort ist jeweils eine Aufsicht führende Person vom Unternehmer zu bestellen und diesbezüglich zu unterweisen“, heißt es gleich eingangs bei den  Grundsätzen: „Die Person sollte zur Kontrolle und Durchsetzung der Maßnahmen des SARS-CoV-2-Arbeitsschutzstandards mit Weisungsbefugnis ausgestattet werden.“
Online-Seminare zum*r „Hygienebeauftragten für Film-, Fernseh- und Fotoproduktionen“ bietet inzwischen die Dekra-Akademie an, acht Unterrichtsstunden samt Zertifikat für 279 Euro. Das private Unternehmen bietet schon seit Jahren Hygiene-Ausbildungen für andere Branchen an.
Der Begriff „Hygienebeauftragte*r“ selbst ist für die Filmbranche allerdings unverbindlich, denn sie betritt Neuland: Es gibt keine Vorgaben zu Qualifikation und Weiterbildung, bestätigt Claudia Zeder-Mannis von der BG ETEM. Eine Schulung sei zwar immer gut, aber keine Grundlage. Noch wichtiger sei, dass der*die Beauftragte in den Drehabläufen erfahren ist und sich durchsetzen kann.
Auch Crew United hat „Hygienebeauftragte*r“ als Beruf in der Datenbank eingeführt, auch wenn die Bezeichnung noch unklar sei. „Zurzeit  werden geeignete Leute dringend gesucht, wir wollen das erstmal erleichtern“, erklärt Geschäftsführer Oliver Zenglein. Später solle die Zusatz-Qualifikation in den Bereich „Lizenzen“ wandern (wo etwa die „Elektrofachkraft für Veranstaltungstechnik“ schon zu finden ist).  Als Kriterium dafür stützt sich Crew United auf das Zertifikat der Dekra-Akademie – „und auf ausgiebige Set-Erfahrung“.  

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Der Telexet wird 40. Wofür das Proto-Internet alles nützlich ist, wurde früh erkannt. Der Künstler Dragan Epenscheid hat auf einer Website noch explizitere Pixelseiten zusammengestellt. | Screenshot

In Frankreich läuft die Produktion langsam wieder an – anscheinend in ähnlichem Tempo wie in Deutschland. Dreharbeiten unter Corona-Bedingungen bestimmen auch hier die Meldungen aus der Branche. Zu den Pfingststagen gibt es noch zwei gute Nachrichten: Vor 40 Jahren starteten CNN und der Teletext. Jedes für sich, aber die Pfeiler fürs globale Informationszeitalter waren eingeschlagen.

Wir danken Ihnen für Ihre Informationen, Ergänzungen und Korrekturen, Fragen und Kommentare, auch wenn wir leider nicht alle persönlich beantworten können.
 

Pixel-Nacktbilder und SMS-Chats: Der Teletext wird 40. Keine Ahnung, was das sein soll? Das Redaktionsnetzwerk Deutschland gibt einen Rückblick und eine Art Nachruf.
Auch damals hatte die neue Technik schon ihre Schmuddelseiten. Das Projekt „Teletext Babez“ zeigt die schönsten Seiten im Bauklotz-Design.

 

Den aktuellen Stand in Frankreich fasst unser Kollege Olivier Kluyskens von Crew United France zusammen:
# Die Kinos öffnen am 22. Juni wieder. Die genauen Massnahmen werden noch bekanntgegeben.
# Die staatliche Filmförderung CNC hat einen eigenen Hilfsfonds von 50 Millionen Euro für Kinoproduktionen bereitgestellt, der ausschließlich mit öffentlichem Geld finanziert wird. Dies soll fürs erste die Versicherungen ,ersetzten’, was das Corona-Risiko angeht: Falls eine Produktion jetzt dreht und wegen des Virus’ (erneut) abbrechen muss, deckt dieser Fonds einen Teil des Verlusts – es gibt eine Obergrenze.
# Die Produktion läuft langsam wieder an. Viele Daily Soaps drehen schon. Im Juni sollten zwei große Kino-Produktionen, deren Dreh im März unterbrochen wurde, weitergehen – auf eigenes Risiko, denn Corona wird von der Versicherung nicht gedeckt. Einige Kinofilme, die im März in Vorbereitung waren, planen einen Drehstart im Juli oder August.
# Cannes wird nächsten Mittwoch seine „Labels“ bekanntgeben. Das sind die Filme, die im Wettbewerb hätten laufen sollen.

Andere Veranstaltungen sind in Frankreich bereits ab kommenden Dienstag erlaubt, die Kinos öffnen landesweit erst drei Wochen später, meldet auch „Blickpunkt Film“. Diese Entscheidung sei in Abstimmung mit der Kinowirtschaft gefallen sei, habe Premierminister Edouard Philippe betont: Sie wolle den Neubeginn nach Corona auch mit nationalen Kampagnen begleiten.

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Kinos im Stillstand 5: Das „Cinema Paris“ in Berlin. | Foto © Elisabeth Nagy

Die Kulturschaffenden haben’s in der Krise schwer, für die auf Projektdauer Angestellten sieht das Hilfsangebot noch etwas enttäuschender aus. Wie es ihnen geht, was sie bekommen und was sie bräuchten, versuchte eine Umfrage zu ermitteln. Die Ergebnisse stellen wir heute vor. 

Wir danken Ihnen für Ihre Informationen, Ergänzungen und Korrekturen, Fragen und Kommentare. Und bitten um Verständnis, wenn wir nicht alle persönlich beantworten können. 

 

Der Schauspieler Thommi Baake hat seine Corona-Zuhause-Zeit in einen Song gepackt – die Musik stammt von The Knack: „Dieses Video kostete so viel, wie ich als Künstler gerade verdiene.“

 

In der Krise sind viele Filmschaffende in einer besonders prekären Situation: Wer auf Projektdauer angestellt ist, kann mitunter aufs Kurzarbeitsgeld setzen, doch all jenen, die zwischen zwei Projekten standen, bleibt lediglich das Arbeitslosengeld, oft in der „Grundsicherungs“-Version 2. Doch wie viele sind das überhaupt? Wie stark sind sie betroffen? Welche Maßnahmen wurden bereits ergriffen, welche versprechen Erfolg und was ist wünschenswert für eine Bewältigung der Krise? 1.145 Filmschaffende haben sich vom 23. bis 26. April an einer Umfrage beteiligt, initiiert von Alexander Spohn, Administrator der Interessengemeinschaft Licht und Bühne München. Die Ergebnisse in sieben Punkten:

1. Gegenwärtige Vertragssituation:
25,8% der auf Produktionsdauer beschäftigten Filmschaffenden steht zurzeit unter Vertrag.
22,1% haben einen Vertrag, der zwischenzeitlich ausgelaufen ist oder noch auslaufen wird (Spohn: „Erfreulicherweise wurden nur 7% aller Verträge gekündigt“).
30% hat eine mündliche Absprache oder ein so genanntes Dealmemo für ein geplantes Projekt.
11,9% haben im Zeitraum der Krise keinen Vertrag.

2. Unterbrochene Projekte (bei dieser Frage waren mehrere Antworten zur Auswahl möglich):
21,7% haben ein Vertragsverhältnis, das bis zur Wiederaufnahme des Drehs bestehen bleibt.
14,0% der Vertragsverhältnisse werden hingegen nicht aufrechterhalten.
34,4% sind zu einer Wiederaufnahme des Drehs (und somit dem Fortbestand des Vertragsverhältnisses) noch unklar.
31,1% wurde frühestens zur Wiederaufnahme des Projekts ein erneuter Vertrag angeboten.

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Schaun wir mal: Der SWR bietet am langen ersten Maiwochenende den Kulturschaffenden eine Plattform. Drei Tage lang. | Screenshot

Auch Rheinland-Pfalz macht sich Sorgen um die Kunst und will mit „Arbeitsstipendien“ helfen – immerhin 2.000 Euro, die es aber auch nur einmal gibt. Und der SWR will Künstler*innen am kommenden langen Maiwochenende eine Plattform auf allen Kanälen bieten. 

Wir danken Ihnen für Ihre Informationen, Ergänzungen und Korrekturen, Fragen und Kommentare. 

 

„Schauspiel ist kein vornehmer Beruf. Früher wurden Schauspieler an einer Kreuzung mit einem Pfahl durch das Herz begraben“, schreibt der amerikanische Dramatiker, Regisseur und Produzent David Mamet in „Richtig und falsch“, seinem „kleinen Ketzerbrevier samt Common sense für Schauspieler“. Den Brauch fand Mamet nicht schlimm – im Gegenteil: „Die Aufführungen dieser Leute beunruhigten die Zuschauer so sehr, dass sie ihre Geister fürchteten. Ein tolles Kompliment.“ Allerdings: In gewisser Weise sei das noch heute so.
[Danke für den Hinweis einer Leserin, Ihre Redaktion.]

 

Kulturschaffende in Zeiten von Corona: „Vielen geht es richtig scheiße“, verrät Schorsch Kamerun, Sänger von Die Goldenen Zitronen und Regisseur, der „Taz“.

Rheinland-Pfalz schnürt ein Unterstützungspaket für die Kultur. Zentrale Maßnahme sind Arbeitsstipendien für Künstler, maximal und einmalig 2.000 Euro. Ein überschaubarer Teil der 15,5 Millionen Euro geht auch an Kinos – nämlich die Summe hinter dem Komma.

Nach der Stimmung in der Filmszene fragt heute der Indiefilmtalk ganz faktennah Josephine Hage von „Kreatives Sachsen“ und Media Consultant Jörg Langer: Josephine Hage hatte bereits vor knapp fünf Wochen in der Episode 68 des Podcast ihre Umfrage vorgestellt. Jörg Langer ging mit seiner Umfrage direkt auf die bundesweite Branche ein und befragte über 5.000 Filmschaffende aus ganz Deutschland. Dabei unterstützten ihn verschiedene Filmgruppen, darunter AG Dok, BFS, BVFK, Crew United und Fair TV. 

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Im Berliner Kino „Babylon“ wurden wieder herausragende Einzelleistungen im Deutschen Fernsehen ausgezeichnet. | Foto © DAFF

Zum siebten Mal vergab die Deutsche Akademie für Fernsehen (DAFF) am 16. November 2019 in Berlin im Kino „Babylon“ den unabhängigen Branchenpreis für herausragende Einzelleistungen im Deutschen Fernsehen. Insgesamt 100 Prominente, aber auch bisher unbekannte Fernsehmitwirkende waren nominiert für die Auszeichnungen der Akademie. Hier sind die Nominierten und (fett gedruckt) die  Gewinner*innen – wir gratulieren!

Bildgestaltung:
Philipp Haberlandt | Beat
Jakub Bejnarowicz | Parfum
Carlo Jelavic| Tatort: Das Nest

Casting:
Franziska Aigner | Der große Rudolph
Daniela Tolkien | Der Pass
Stefany Pohlmann | Nichts zu verlieren

Dokumentarfilm:
Britt Beyer & Vassili Silovic (Regie) & Volker Heise (Idee und Konzept) | 24h Europe – The Next Generation
Garry Keane & Andrew McConnell & (Regie) & Mick Mahon (Schnitt) & Brendan J. Byrne & Christian Beetz (Produzent) | GAZA – Leben an der Grenze
Regina Schilling (Regie) & Thomas Kufus (Produzent) | Kulenkampffs Schuhe

Drehbuch:
Alexander Adolph | Der große Rudolph
Jan Peter & Frédéric Goupil | Krieg der Träume
Dietrich Brüggemann | Tatort: Murot und das Murmeltier
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