Corona: Brancheninfo 76
Der Bund hat seinen Ausfallfonds für Dreharbeiten gestartet, doch der schützt nur, was eh schon gefördert und irgendwie „High-End“ ist. Alle Anderen warten weiter auf die versprochene Hilfe. Und auch die Kinos fordern endlich einheitliche und praxisgerechte Regelungen.
Einen Ausfallfonds für Filme und High-End-Serien hatte die Bundesregierung schon vor Wochen angekündigt. Jetzt ist er gestartet, meldet DWDL. Der ersehnte große Wurf ist das aber noch nicht, wie auch der Artikel klarstellt: Die Hilfe ist ausschließlich für Projekte gedacht, die bereits Fördermittel des Bundes erhalten haben.
Die Produzentenallianz zeigte sich in einer Stellungnahme am Freitag zufrieden mit dem Ausfallfonds des Bundes. Der reiche zwar nicht aus, doch man hoffe, dass damit „eine Signalwirkung einhergeht“ und Länder und Sender nachziehen, um auch Fernsehproduktionen abzusichern.
Entsprechendes hatten einige Länder wie Bayern oder Nordrhein-Westfalen schon im Juli angekündigt, vorige Woche waren Berlin und Brandenburg nachgezogen. Noch sind das aber nur Planungen.
Auf die Lücken im Programm und die Schwierigkeiten einer umfassenden Lösung weist auch „Medienpolitik“ hin: Die TV-Sendergruppen hätten in der ersten Phase der Pandemie zwar den Produzent*innen mit der Übernahme eines Teils der zusätzlichen Kosten geholfen, doch bisher gebe es kaum Bereitschaft, mehr zu tun. Dabei gehe es doch „bei dem Ausfallfonds nicht um einen ,staatlichen Fonds‘, wie aus den Sendern immer wieder abwehrend zu hören ist, sondern um ein Hilfsangebot, dass von der Branche, die es verwertet, und den Ländern, die von Filmproduktionen wirtschaftlichen profitieren, mitgetragen wird.“
„Hunderte von Menschen wollen wissen, ob und wie Projekte weitergehen“: Auf den Ausfallfonds der Länder hofft auch der Produzent Max Wiedemann im Interview mit „Blickpunkt Film“. „Wir hätten uns insgesamt eine allumfassendere Lösung auf Bundesebene gewünscht.“ Gleichzeitig weise der Ausfallfonds „wesentliche Lücken“ auf. So können nur Projekte mit mehrheitlicher Bundesförderung die maximale Höhe von 1,5 Millionen Euro erhalten – wo mehrheitlich die Länder förderten, gibt es nur die Hälfte. Auslandsdreharbeiten sind nicht abgesichert.
Auch die Hilfe der öffentlich-rechtlichen Sender hat ihre Haken: Die übernehmen bei einem Drehabbruch zwar die Hälfte der Mehrkosten, erklärt sein Kollege Quirin Berg, „aber die andere Hälfte muss trotzdem von den Produzenten getragen werden. Und um die Mehrkosten zu finanzieren, sagt der Sender dann im nächsten Jahr Projekte ab. Diese wiederum fehlen erneut den Produzenten, die also doppelt getroffen werden. Ein sehr unglücklicher Mechanismus.“
Die Filmfestspiele von Venedig sind zu Ende. In der „Zeit“ schwärmt Katja Nicodemus noch einmal vom Kino-Erlebnis als solchem: „Die Normalität eines Festivals kann in diesen Zeiten plötzlich zur glücklichen Ausnahme werden, der Stundenplan eines Wettbewerbs zum euphorisch erlebten Gesamtzustand. Drei bis vier Filme am Tag im Kino zu sehen, Geschichten und Motive in einen Dialog treten zu lassen, aus dem dunklen Saal ins grelle Sonnenlicht des Lido zu stolpern und wieder zurück. Sich immer wieder im Raum des Kinos verlieren zu können. Oder auch in der endlosen Weite der amerikanischen Landschaft, die schon so vielen Kinofiguren beigestanden hat.“
Die „Süddeutsche Zeitung“ fasst [hinter der Bezahlschranke] ihren Eindruck des ersten großen A-Festivals unter Corona-Bedingungen zusammen: „Ein zäher Beginn, dann eine graduelle aber stetige Steigerung, und schließlich, am letzten Wochenende, ein fulminanter Schluss. Kein einziger Fall einer Corona-Infektion musste gemeldet werden, und der letzte Film in der Chronologie des Wettbewerbs war dann nicht nur der stärkste – er gewann auch sehr zu Recht den Hauptpreis, den ,Goldenen Löwen‘.“ Nämlich das US-Drama „Nomadland“ der in China geborenen Regisseurin Chloé Zhao. mit Frances McDormand in der Hauptrolle.
Die deutschen Hoffnungen werden enttäuscht, bedauert die „Berliner Zeitung“ und zählt die Preisträger auf.
„Und morgen die ganze Welt“ heißt der Film von Julia von Heinz, der im Wettbewerb in Venedig seine Premiere hatte. Er erzählt von einer linken Gruppe, die nach einem Rechtsruck im Land gegen Neonazis vorgehen will. Der Weg zur Leinwand war schwer, berichtet die Regisseurin im Interview mit der „Süddeutschen Zeitung“: „Meine erste Drehbuchfassung, die ich damals an den WDR geschickt habe, stammt aus dem Jahr 2000. Es war der erste Film, den ich überhaupt machen wollte. Zwanzig Jahre lang habe ich es immer wieder versucht. Auch heute hätte ich ihn allein aus Deutschland nicht finanzieren können … am Ende sind französische Produzenten dazugekommen, weil sie die Geschichte wichtig fanden, und haben die Lücke geschlossen.“
Der Film hat am Ende zwar insgesamt rund 2,3 Millionen Euro Produktionsförderung aus Länder- und Bundestöpfen erhalte, doch oft seien die Entscheidungen von Fördergremien schwer zu durchschauen. Von Heinz:?„Argumente wie ,zu aktuell‘ – das habe ich immer wieder gehört. Als könnten wir jegliche Aktualität in Fernsehfilmen abhandeln, als habe diese im Kino nichts mehr verloren.“
„Als Künstler kann man nicht unpolitisch bleiben“, meint Kristen Stewart im Interview mit der „Berliner Zeitung“. „Ich bin überzeugt, dass es gar nicht möglich ist, als Künstler unpolitisch zu bleiben. Kunst wird immer die eigene Gesinnung widerspiegeln. Sie endet an der Stelle, an der man sich selbst zensiert, um nicht anzuecken. Ab dem Moment macht man nur noch Unterhaltung. Nichts gegen gute Unterhaltung – manchmal braucht man nichts anderes. Aber wahre Künstler tragen immer auch ihre politischen Ansichten nach außen. Ihre Arbeit ist ein Statement.“ Im Kino verkörpert die US-Schauspielerin zurzeit die Sixties-Filmikone Jean Seberg.
Wie eine Debatte ein Kunstwerk zur Unkenntlichkeit verzerrt: Mehr als eine eine halbe Million Menschen protestieren in einer Petition gegen den Netflix-Film „Mignonnes“. Ihr Vorwurf: Der Film beute Kinder sexuell aus – dabei will seine Regisseurin die Sexualisierung von Mädchen eigentlich kritisieren, erklärt „Der Spiegel“.
Der Sturmlauf von Konservativen gegen die Regisseurin Maïmouna Doucouré ist Heuchelei, meint auch die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“. „Jede Posing-Szene der Lolitas wird unmittelbar gebrochen und problematisiert. Doucouré nuanciert, statt schwarzweiß zu zeichnen. Das repressive Regime zu Hause entblößt Frauen anders als die sexualisierte Popkultur, doch es bietet Schutz.“
Mitten im Kalten Krieg begann Dok Leipzig vor 65 Jahren als „Gesamtdeutsche Kultur- und Dokumentarfilmwoche“. Doch erst mit dem Neustart als Dokumentarfestival für die ganze Welt kam der Erfolg, erinnert sich der MDR.
Er hat den Ruf, vor nichts zurückzuschrecken – und „immer darunter gelitten, dass er als Filmemacher nicht so ernst genommen wurde wie Scorsese oder wenigstens wie Spielberg.“ Der Exzentriker und Filmemacher Brian De Palma wurde 80, die „Süddeutsche Zeitung gratuliert.
Mit einem bundesweiten Dokumentarfilmtag feiert die AG Dok morgen ihr 40-jähriges Bestehen. In fast 100 Kinos und alternativen Spielstätten werden am Samstag, 19. September, Dokumentarfilme auf der großen Leinwand gezeigt. Filmgespräche, Panels oder Lesungen sollen das begleiten. Die Veranstaltung soll Auftakt zu einem jährlichen Ereignis sein, vergleichbar mit der „Fête de la Musique“, teilt die AG Dok mit.
Die Regionalgruppe Ost in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen feiert mit dem Jubiläum auch die eigene Gründung mit einem Branchenfest in Halle. „Neues Deutschland“ fasst die Veranstaltungen in Berlin und Brandenburg zusammen.
Grundlage fürs Programm ist eine kuratierte Filmliste der AG Dok – „ein Kompendium dokumentarischen Filmschaffens seit 1980 in Deutschland“, letztlich zeige aber jede*r Veranstalter*in auch eigene Favoriten, erklärt Eva Rink, Leiterin von „Lets Dok“, im Interview mit „Berliner Filmfestivals“. Schließlich gehe es darum, zu zeigen, wie vielfältig der Dokumentarfilm ist, sowohl inhaltlich, als auch formal, ohne Vorgaben, ergänzt Susanne Binninger, Ko-Vorsitzende der AG Dok.
Mit einem Flashmob hat die AG Dok am Mittwochabend vor dem Hessischen Rundfunk in Frankfurt an den Dokumentarfilm erinnert, berichtet die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“. Eine Stunde lang liefen auf einer mobilen Leinwand Ausschnitte und Trailer von hessischen Dokumentarfilmen und Kurzfilme, die laut AG Dok bei dem Sender „keine Chance“ hatten. Der produziere nämlich den Löwenanteil seiner Sendungen selbst, sagt Hannes Karnick, Dokumentarfilmer und Mitbegründer der AG Dok: Der Eigenproduktionsanteil liege bei 97 Prozent. Die Filmszene in Hessen sei traditionell gerade im Dokumentarfilm stark vertreten, doch der öffentlich-rechtliche Sender falle als Auftraggeber aus.
Ein „Trauerspiel“ seien die Abstandsregeln in den Kinos, weil sie keine vernünftige Arbeit zuließen, meint Christian Bräuer, Vorsitzender der AG Kino. Der Verband der Filmkunsttheater nutzte die Filmkunstmesse Leipzig diese Woche, für einen Appell an die Bundesländer, sich ein Beispiel an Sachsen zu nehmen: „Ein Sitz Abstand zwischen Besuchern und keine Maske während der Vorstellung. Das ist eine Regelung mit Augenmaß, die wir auch für alle anderen Bundesländer fordern“, berichtet „Blickpunkt Film“.
In einer „Leipziger Erklärung“ fordert die AG Kino „bundesweite maßvolle Neuregelungen.“ Weitere Unterstützung sei dringend notwendig.“
Rheinland-Pfalz lässt seit dieser Woche mehr Leute ins Kino. Seit dem 16. September muss zwischen Besuchern außerhalb einer Gruppe ohne Kontaktbeschränkungen nur noch ein Sitz frei bleiben. Allerdings gilt das auch für die Sitze davor und dahinter – egal, wie groß der Abstand zwischen den Reihen ist.
China will sogar noch weiter gehen, berichtet „Blickpunkt Film“ aus »Variety“. Bisher durften Kinos nur die Hälfte ihrer Sitzplätze nutzen, ab 25. September sollen es 75 Prozent sein. Die Lockerung komme pünktlich zur Feiertagswoche, die für Chinas Unterhaltungsindustrie wichtig sei.
Auf der Filmkunstmesse in Leipzig hat das „Luchskino“ in Halle (mal wieder) den Preis für das beste Jahresprogramm erhalten. Der Preis mache nun Hoffnung auf das Überleben des Kinos, meint der MDR. Doch für den Betreiber ist die Krise damit nicht vorbei: Wenn das so weitergehe, komme auch sein Kino nur noch bis zum Ende des Jahres durch, sagt Wolfgang Burkart: „Leute, geht wieder ins Kino!“
Auch kleine und unabhängigen Kinobetreiber sollen die die volle Macht des Marketing nutzen können. Die Genossenschaft Kinomarkt Deutschland will darum ein „Marketing-/Media Hub“ schaffen, um das aktuelle Kinoprogramm „sichtbar“ zu machen, gezielt Publikum anzusprechen und Prognosen für zukünftige Filme und Vorstellungen zu treffen. Das Bayerische Digitalministerium und die BKM fördern das mit jeweils 250.000 Euro, meldet „Blickpunkt Film“.
Vor der Pleite stehen rund 50.000 Geschäfte im Einzelhandel, schätzt der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (HDE). Ausgerechnet die großen Internetkonzerne sollen sie davor bewahren, berichtet die „Süddeutsche Zeitung“: Nicht weniger als 250.000 Händler in Deutschland werden in den nächsten Tagen Post von Google erhalten. Der Internetriese will ihnen helfen, „sichtbarer“ zu werden und gegebenenfalls einen Onlineshop aufzubauen. Jeder zweite Einzelhändler verkauft seine Ware ausschließlich stationär, habe eine Studie des HDE ergeben, die Anfang September veröffentlicht wurde. Solche Händler litten besonders stark unter den Folgen der Corona-Krise.
Allerdings auch selber schuld, meint die Zeitung in einem Kommentar zur verpennten Digitalisierung: „Das ist nicht nur unfassbar, sondern auch verantwortungslos gegenüber möglichen Mitarbeitern. Wer heute im Internet nicht auffindbar ist, der existiert für viele nicht. Corona hat das schonungslos offengelegt. Viele Verbraucher suchten während des Shutdowns im Netz gezielt nach den Namen bestimmter Läden oder Lokale, um nachzusehen, ob sie geöffnet haben. Wer da nicht präsent war, hatte von vornherein verloren. Selbst wenn er geöffnet hatte, entging ihm womöglich existenziell wichtiges Geschäft.“
[Anmerkung für ARD-Zuschauer*innen: Ein Kommentar ist nicht wirklich dasselbe wie eine Meinung, sondern stützt sich nennt auch weiterführende Fakten, erklärt Hintergründe und ordnet Zusammenhänge.]
Die ARD feiert das „Oktoberfest 1900“ als brutalen Western, selbst das Bier spritzt blutrot in dem Sechsteiler, bemerkt die „Berliner Zeitung“, findet’s aber toll: Dass hier auf der Basis einer wahren Geschichte erzählt werde, sei zwar „Schmarrn“, aber „ein ungemein unterhaltsamer, abwechslungsreicher Spaß, der auch international goutiert werden wird.“
Der „Tagesspiegel“ nennt die Miniserie sogar einen „grandiosen Regie-Streich“: Letztlich gehe es in der Serie um den dünnen Firnis der Zivilisation und das dünne Eis unserer Moralvorstellungen. Jede Figur trete mindestens einmal auf die dunkle Seite. Für die ARD „ein äußerst ungewöhnliches Projekt, was sich auch am Interesse von Netflix zeigt.“
Das Drehbuch von Ronny Schalk und Christian Limmer habe ihm die Chance eröffnet, einen Film zu drehen, der sich dank expressiver Stilmittel grundlegend von anderen Werken dieser Art unterscheide, sagt der Regisseur Hannu Salonen dazu: „Meist stellten die Drehbücher in solchen Fällen eine sehr ernsthafte Auseinandersetzung dar, was oft dazu führt, dass die Verfilmungen wie historische Dokumentationen aussehen, aber ein Film über die Folklore des Oktoberfests hätte mich überhaupt nicht interessiert.“
2020 ist für die Produktion von Serien ein schwieriges Jahr – auch ohne Corona. 2019 gab es allein in den USA mehr als 500 neue Produktionen, vor der „Serienblase“ wird gewarnt, die bald platze. Aber hat diese Kunstform nicht ohnehin ihren Zenit überschritten? fragt die „Berliner Zeitung“. Timo Gößler, Dozent für Dramaturgie und Serielles Erzählen an der Filmuniversität Babelsberg, antwortet: Vielleicht in den USA – wer seit Jahren Hunderte Serien auf den Markt werfe, habe irgendwann fast alles gemacht. „Neue und frische Impulse kommen – Plattformen sei Dank – immer häufiger auch aus Europa […] So viele Themen, Spielfelder, Perspektiven und Narrative sind gerade auch in Deutschland noch gar nicht bearbeitet worden, in Sachen Diversität haben wir zum Beispiel noch gewaltig Luft nach oben.“
Pascal Schelbli wird mit dem „Studenten-Oscar“ ausgezeichnet. Der Schweizer erhält den berühmten Nachwuchspreis in der Kategorie „Animation (International Film Schools)“ für seinen Abschlussfilm an der Filmakademie Baden-Württemberg. „The Beauty“ zeigt auf den ersten Blick eine idyllische Unterwasserwelt. Bei genauem Hinsehen entpuppen sich die Tiere und Pflanzen dort jedoch als Plastikmüll. Rund 1.500 Beiträge waren eingereicht worden. Schelbli ist einer von 18 Preisträgern und ist damit auch für den großen „Oscar“ nominiert.
Auch der Kurzfilmtag soll richtig stattfinden. Unter dem Motto „Spurensuche“ läuft am 21. Dezember die neunte Auflage, die ersten 36 Veranstaltungen stehen bereits fest. Jede*r kann mit einem eigenen Event dabei sein und eines der kuratierten Programme zeigen oder selbst eines zusammenstellen.
Kai Blasberg war bis vor kurzem Geschäftsführer von Tele 5. Jetzt macht er, was ihm selbst gefällt. Sich Gedanken zum Beispiel. In seinem neuen Blog auf „Meedia“ nennt er, was uns seiner Meinung nach wirklich bedroht: „Der gefräßige Konzernkapitalismus ist das Monster unserer Zeit“. Und sei „zurecht in all unseren Verfassungen als ungewollt benannt“.
Weniger locker, aber ähnlich wird auch auf „Telepolis“ gedacht: „Es wird viel über den Kapitalismus gemeckert. Aber dessen wichtigste Akteure, die Kapitalisten, bleiben weitgehend unsichtbar. Das gilt auch für den gegenwärtig größten dieser Kapitalisten: Black Rock.“ Die Fondsgesellschaft ist Miteigentümer in 18.000 Banken und Unternehmen weltweit, weltgrößter Vermögensverwalter und größter Einzelaktionär an der Deutschen Börse.
Ihr Chef Laurence Fink hatte schon im Januar 2018 in einem Offenen Brief die Unternehmen aufgefordert, mehr gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen [auf Englisch]. Die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ nannte das damals „eine bemerkenswerte Mahnung“, hakte aber nicht weiter nach, sondern druckte lediglich die Meldung der Nachrichtenagentur AFP ab.
„Telepolis“ führt hingegen an, dass Black Rock es mit dem eigenen Anspruch selbst noch nicht so genau nehme und vielmehr „Greenwashing“ betreibe. Ausführlicher soll das in einem „Tribunal gegen BlackRock“ am 26. und 27. September 2020 im Kongresszentrum der Freien Universität Berlin erörtert werden.