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Die Kulturstaatsministerin hat geantwortet! Katharina Hoffmann, Kulturschaffende in Corona-Nöten, bedankt sich mit noch einem Video. | Screenshot

Über Lücken und Flicken klagen Produzent*innen, wenn sie nach den Corona-Hilfen für die Branche gefragt werden. Andere Kulturschaffende werden weiterhin an die Grundsicherung verwiesen. Warum die sich damit so schwer tun, erklären vielleicht auch ein paar Zahlen aus der früheren Normalität – von denen übrigens nicht nur sie betroffen sind.  

Wir danken Ihnen für Ihre Informationen, Ergänzungen und Korrekturen, Fragen und Kommentare, auch wenn wir leider nicht alle persönlich beantworten können. 

 

Vorige Woche hatten wir’s angekündigt, übermorgen geht es los: Am Freitag startet die erste Umfrage zu Vielfalt und Diskriminierung vor und hinter der Kamera. Mehr als 30.000 Filmschaffende sollen über das Crew-United-Netzwerk befragt werden.
Wer, wie, was und warum ist ab morgen auf unserem Blog out-takes.de zu lesen, wo wir die Umfrage mit Interviews und Berichten begleiten. Hintergründe, Statements  und umfangreiche Informationen hält die Initiativgruppe „Vielfalt im Film“ auf ihrer Website bereit. 

 

Erinnern Sie sich noch an Katharina Hoffmann? Auf Youtube hatte die Schauspielerin vor zwei Wochen die Kulturstaatsministerin um Hilfe gerufen – sie verzweifelte am vereinfachten Antrag auf Grundsicherung. Seit gestern hat sie wieder bessere Laune: Frau Grütters hat geantwortet!

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Statt eines Vorworts: Erinnern Sie sich noch an die Wochen, als wirklich so ziemlich alles abgeschaltet war? Was haben Sie am meisten vermisst?

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Es werden wieder Filme und Serien gedreht. Aber wie soll das funktionieren – mit Abstand und fachfremden Corona-Aufsichten? Die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ fragte Schauspieler*innen, Produzent*innen und Regisseur*innen.

Die Kussszene ist wohl das beliebteste Beispiel, um das Dilemma für Drehbuchautor*innen, Produzent*innen und Fernsehsender zu beschreiben, schätzt die „Märkische Oderzeitung“. Eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur ergab, dass viele Drehbücher verändert werden, damit Filmprojekte mit Vorsichtsregeln doch umgesetzt werden können.

Auch German Films hat jetzt einen Podcast. Gestern startete die erste Folge von „Short Take“: „Die kurzen und knackigen Interviews mit deutschen Schauspieler*innen und Filmemacher*innen sind auf Englisch, die Fragen orientieren sich lose am Proust-Fragebogen“, erklärt die Außenhandelsvertretung des deutschen Films. Ziel sei, „bei internationalen Zuschauer*innen Interesse für deutsche Inhalte und die kreativen Köpfe darin und dahinter zu wecken.“ Neue Folgen sollen alle drei Wochen erscheinen. 

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Dicht an dicht drei Stunden im Flieger: Ein Mallorca-Urlaub ist offensichtlich systemrelevant, ein Knotenpunkt in der regionalen Kulturszene aber nicht, bemerkt ein aktueller Facebook-Post. | Screenshot

Heute reden wir vor allem über Hygiene.  Die „Handlungshilfen“ der Berufsgenossenschaft für die Branche sind da, Seminare dazu gibt es auch schon, sogar mit Zertifikat. Ein Überblick, was gilt und was nötig ist.

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Was beim Dreh unter Corona-Bedingungen zu beachten ist, hat vor einem Monat die Berufsgenossenschaft Energie Textil Elektro Medienerzeugnisse (BG ETEM) in einer „Branchenspezifischen Handlungshilfe“ zusammengefasst: „Für Kontrollen der Maßnahmen vor Ort ist jeweils eine Aufsicht führende Person vom Unternehmer zu bestellen und diesbezüglich zu unterweisen“, heißt es gleich eingangs bei den  Grundsätzen: „Die Person sollte zur Kontrolle und Durchsetzung der Maßnahmen des SARS-CoV-2-Arbeitsschutzstandards mit Weisungsbefugnis ausgestattet werden.“
Online-Seminare zum*r „Hygienebeauftragten für Film-, Fernseh- und Fotoproduktionen“ bietet inzwischen die Dekra-Akademie an, acht Unterrichtsstunden samt Zertifikat für 279 Euro. Das private Unternehmen bietet schon seit Jahren Hygiene-Ausbildungen für andere Branchen an.
Der Begriff „Hygienebeauftragte*r“ selbst ist für die Filmbranche allerdings unverbindlich, denn sie betritt Neuland: Es gibt keine Vorgaben zu Qualifikation und Weiterbildung, bestätigt Claudia Zeder-Mannis von der BG ETEM. Eine Schulung sei zwar immer gut, aber keine Grundlage. Noch wichtiger sei, dass der*die Beauftragte in den Drehabläufen erfahren ist und sich durchsetzen kann.
Auch Crew United hat „Hygienebeauftragte*r“ als Beruf in der Datenbank eingeführt, auch wenn die Bezeichnung noch unklar sei. „Zurzeit  werden geeignete Leute dringend gesucht, wir wollen das erstmal erleichtern“, erklärt Geschäftsführer Oliver Zenglein. Später solle die Zusatz-Qualifikation in den Bereich „Lizenzen“ wandern (wo etwa die „Elektrofachkraft für Veranstaltungstechnik“ schon zu finden ist).  Als Kriterium dafür stützt sich Crew United auf das Zertifikat der Dekra-Akademie – „und auf ausgiebige Set-Erfahrung“.  

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Am Mittwoch wurde der „Deutsche Fernsehpreis“ verliehen. Den Umständen entsprechend ohne Gala, aber in vielen Kategorien. Das lassen wir zum Wochenausklang mal alleine im Vorspann stehen und gratulieren den Nominierten, Ausgezeichneten und allen anderen, die sich um ein gutes Programm  bemühen.

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Der „Deutsche Fernsehpreis“ wurde am Mittwoch verliehen. Ohne Gala – aber mit Überraschung, berichtet „Der Tagesspiegel“.
Ausgezeichnet werden – alle Sender, die in der Corona-Krise für eine breite Berichterstattung sorgten, erklärt die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“: Das hervorzuheben, sei der Jury ein Anliegen. Sie lobe das Fernsehen an sich.
„Die senderübergreifende Selbstbeweihräucherung der Corona-Berichterstattung durch den Preis grenzt allerdings an Ignoranz“, meint Nora Frerichmann im „Altpapier“ des Senders MDR.
Pro Sieben und Sat.1 feiern fünf Auszeichnungen, das ZDF freut sich sogar über elf.
Allerdings: 30 Auszeichnungen wurden vergeben, nominiert waren wieder fast nur Produktionen aus den Senderfamilien der vier Preisstifter ARD, ZDF, RTL und Sat.1. Bei den Serien setzten sich allerdings die Streamingdienste gegen das klassische Fernsehen durch: Da gewann Sky mit „Der Pass“ in der Kategorie Drama, Netflix mit „How to Sell Drugs Online (Fast)“ in der Kategorie Comedy. Und für Netflix holten auch Silke Fischer (Szenenbild) und Justine Seymour (Kostüm) den Preis für die beste Ausstattung in der Serie „Unorthodox“.
Der Preis beweise aber auch: Das Fernsehen wird stark von Frauen geprägt, merkt DWDL an: „In den Handwerks-Kategorien stellten sie die überwiegende Anzahl der Sieger. Es sind die Kategorien, die man in den Jahren zuvor oft unter den Tisch fallen ließ.“

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Auch das deutsche Fernsehen hat noch einiges aufzuarbeiten. Zum Brüllen, was „TV Total“ so an Scherzen zu gleichgeschlechtlichen Fußballmannschaften einfiel. | Screenshot

Vor zwei Wochen war es angekündigt, das Wumms-Paket für die Kultur. Eine Milliarde Euro soll der „Neustart Kultur“ kosten, alle haben zugestimmt, heute hat die Regierung bschlossen: Es kann losgehen! So etwa in zwei Wochen, wenn Bundestag und Bundesrat auch den Haushaltsnachtrag verabschiedet haben, mit dem das finanziert werden soll.

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Bevor wir anfangen, erstmal etwas völlig Anderes: Neuseelands Regierung sorgt sich um die Sicherheit junger Menschen im Internet. Ein außergewöhnlicher TV-Clip ist Teil einer Kampagne, damit Eltern mit ihren Kindern über heikle Themen im digitalen Zeitalter sprechen: Zwei unbekleidete „Pornostars“ erscheinen an der Haustür einer Mutter und erzählen dieser, dass ihr Sohn sich das Paar gerade online anschaue [auf Englisch]. 

 

Eine Milliarde Euro sollen den „Neustart Kultur“ anschieben. Das Paket und die ersten Reaktionen hatten wir vor zwei Wochen vorgestellt. Heute wurden „Eckpunkte für ein Programm zur Milderung der Auswirkungen der Corona-Pandemie im Kulturbereich“ vom Bundeskabinett beschlossen. Das Programm von Kulturstaatsministerin (BKM) Monika Grütters bestehe „im Wesentlichen aus fünf Teilen“, so die Mitteilung ihres Ministeriums: Weiterlesen

Die Doku „Kreativ durch die Krise“ zeigt Künstler*innen, die sich nicht unterkriegen lassen. | Foto © OBS, 3sat, ZDF, Shai Gabrieli

Weiter will die Welt in Richtung normal. Nicht nur viele Grenzen in Europa sind wieder offen, sondern sogar die Kinos in Bayern. Doch die Probleme der Kulturbranche sind noch längst nicht gelöst – und da geht es nicht nur um das Corona-Virus.

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Es ist aber auch ein Kreuz mit der Wissenschaft. Kaum findet sie etwas Neues heraus, ändert sie ihre Schlussfolgerungen. Wie man sich trotz wandelnder Fakten seine Lieblingsmeinung erhält (und welche Vorteile das hat), erklärte „Monthy Python“ John Cleese schon 1987. Die Bildqualität ist zwar entsprechend mau, der Inhalt aber immer noch faktenfest, meinen wir.  

Die TV-Doku auf 3sat „Kreativ durch die Krise“ zeigt Künstler*innen, die sich nicht unterkriegen lassen. Die TV-Kritik der „Frankfurter Rundschau“.

 

Einen weltweiten Überblick der Covid-19-Richtlinien für Filmproduktionen bietet der American Film Market. Die Seite wurde zwar zuletzt am vorigen Donnerstag aktualisiert, doch bei Deutschland zum Beispiel verweist sie lediglich auf den allgemeinen „Sars-CoV-2-Arbeitsschutzstandard“ des Bundesarbeitsministeriums, nicht auf die „Branchenspezifische Handlungshilfe“ der BG ETEM vom 15. Mai.   

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Clint Eastwood ist am Sonntag 90 geworden! Wir gratulieren. | Foto © Warner Bros. Entertainment, Claire Folger

Emsig wird daran gearbeitet, zur Normalität zurückzukehren. Zeitungsberichte und Petitionen erinnern aber auch daran, dass noch einiges nachzuarbeiten ist – besonders bei den Hilfen für Branche und Beschäftigte. 

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„Der Hüne mit sanfter Stimme wird 90“. Die „Berliner Zeitung“ gratuliert Clint Eastwood zum Geburtstag.
Auch die „Frankfurter Rundschau“ feiert den Schauspieler und Regisseur, obwohl der doch keine Geburtstage mag.
Tipps vom Altstar gibt’s in Text und Videos hier [auf Englisch].
Seine fünf besten Filme empfiehlt der Deutschlandfunk.

 

Seit gestern ist wieder mehr Kultur in Baden-Württemberg möglich. Theatervorstellungen, Konzerte und Kinoaufführungen mit weniger als 100 Besuchern sind wieder erlaubt – wenn die inzwischen üblichen Abstands- und Hygienevorschriften eingehalten werden können.  Eben dafür stellt das Förderprogramm  „Kultur Sommer 2020“ 2,5 Millionen Euro für „kleinere analoge Veranstaltungen“ bereit. Weitere 7,5 Millionen Euro sind im Programm „Kunst trotz Abstandfür Angebote und Formate vorgesehen, die eine längere Planung benötigen. Die Rechtsverordnung und Fragen und Antworten dazu.

Berlin gibt den Kinobetrieb erst ab 30. Juni frei, meldete „Blickpunkt Film“. Der späte Termin entspreche aber auch den Planungen der Kinobetreiber. Nur Open-Air-Veranstaltungen bis 200 Personen sind seit heute wieder möglich, Autokinos waren eh schon erlaubt.

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Der Telexet wird 40. Wofür das Proto-Internet alles nützlich ist, wurde früh erkannt. Der Künstler Dragan Epenscheid hat auf einer Website noch explizitere Pixelseiten zusammengestellt. | Screenshot

In Frankreich läuft die Produktion langsam wieder an – anscheinend in ähnlichem Tempo wie in Deutschland. Dreharbeiten unter Corona-Bedingungen bestimmen auch hier die Meldungen aus der Branche. Zu den Pfingststagen gibt es noch zwei gute Nachrichten: Vor 40 Jahren starteten CNN und der Teletext. Jedes für sich, aber die Pfeiler fürs globale Informationszeitalter waren eingeschlagen.

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Pixel-Nacktbilder und SMS-Chats: Der Teletext wird 40. Keine Ahnung, was das sein soll? Das Redaktionsnetzwerk Deutschland gibt einen Rückblick und eine Art Nachruf.
Auch damals hatte die neue Technik schon ihre Schmuddelseiten. Das Projekt „Teletext Babez“ zeigt die schönsten Seiten im Bauklotz-Design.

 

Den aktuellen Stand in Frankreich fasst unser Kollege Olivier Kluyskens von Crew United France zusammen:
# Die Kinos öffnen am 22. Juni wieder. Die genauen Massnahmen werden noch bekanntgegeben.
# Die staatliche Filmförderung CNC hat einen eigenen Hilfsfonds von 50 Millionen Euro für Kinoproduktionen bereitgestellt, der ausschließlich mit öffentlichem Geld finanziert wird. Dies soll fürs erste die Versicherungen ,ersetzten’, was das Corona-Risiko angeht: Falls eine Produktion jetzt dreht und wegen des Virus’ (erneut) abbrechen muss, deckt dieser Fonds einen Teil des Verlusts – es gibt eine Obergrenze.
# Die Produktion läuft langsam wieder an. Viele Daily Soaps drehen schon. Im Juni sollten zwei große Kino-Produktionen, deren Dreh im März unterbrochen wurde, weitergehen – auf eigenes Risiko, denn Corona wird von der Versicherung nicht gedeckt. Einige Kinofilme, die im März in Vorbereitung waren, planen einen Drehstart im Juli oder August.
# Cannes wird nächsten Mittwoch seine „Labels“ bekanntgeben. Das sind die Filme, die im Wettbewerb hätten laufen sollen.

Andere Veranstaltungen sind in Frankreich bereits ab kommenden Dienstag erlaubt, die Kinos öffnen landesweit erst drei Wochen später, meldet auch „Blickpunkt Film“. Diese Entscheidung sei in Abstimmung mit der Kinowirtschaft gefallen sei, habe Premierminister Edouard Philippe betont: Sie wolle den Neubeginn nach Corona auch mit nationalen Kampagnen begleiten.

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Kinos im Stillstand 17: Der „Filmrauschpalast“ in Berlin. | Foto © Elisabeth Nagy

Die 50. Ausgabe! So richtig freuen wollen wir uns nicht über dieses Jubiläum. Weil wir   aber gefragt wurden, schildern wir am Ende dieser Ausgabe unsere Eindrücke von der Filmbranche in der Corona-Krise.

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Vor dem Virus sind nicht alle Erwerbstätigen gleich. Dies ist ein Ergebnis einer Studie zu den Folgen der Pandemie in Deutschland. Wissenschaftler*innen der Universität Bielefeld und des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) befragen seit Anfang April am Telefon eine Stichprobe von mehr als 12.000 Menschen, die Ergebnisse werden kontinuierlich veröffentlicht: „Mit den ungleichen ökonomischen und alltäglichen Lebenssituationen entstehen und wachsen auch die Sorgen in unterschiedlicher Weise. Schon jetzt zeichnet sich ab, dass einzelne Bevölkerungsgruppen die Krise leichter bewältigen werden als andere“, heißt es im Kurzbericht.
Dennoch sorgten sich die Beschäftigten um die gesamtwirtschaftliche Situation, aber kaum um die eigene wirtschaftliche Lage: Die erste Sorge hat sich gegenüber dem Vorjahr verdreifacht, die zweite ist sogar gesunken – lediglich die Niedrigverdiener*innen blicken auch etwas weniger zuversichtlich in die eigene Zukunft.

 

Einen „Offenen Brief aus der Risikogruppe“ haben 80 Schauspieler*innen, Filmemacher*innen und andere am 17. Mau ans Bundeskanzleramt und die Staatskanzleien der Bundesländer geschickt. Anlass war der „vom RKI etwas pauschal definierte“ Begriff der „Risikogruppe“ und seine möglichen Auswirkungen auf Teile des gesellschaftlichen Lebens in Deutschland und auf Menschen in kreativen Berufen:

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Kinos im Stillstand 15: Die „Eva Lichtspiele“ in Berlin. | Foto © Elisabeth Nagy

Zwischen Feiertag und Wochenende gibt’s nur wenig Neues zu melden – bis auf eine erste Erfahrung mit der Hilfe die Kulturschaffenden. Anscheinend gibt es noch einiges zu tun …

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Was bedeutet „R“ gleich nochmal? Die Pandemie als Simulation erklärt [auf Englisch].

Reproduktionszahl, Neuinfektionen, Verdopplungszeit … die Daten zur Corona-Pandemie verwirren mehr, als dass sie aufklärten. „Telepolis“ versucht, „Das Kommunikationsdilemma der Reproduktionszahl R“ zu erklären.

 

In Bayern wird Künstler*innen geholfen – verspricht Ministerpräsidenten Markus Söder. Zwei Schauspieler*innen beantragten am Dienstag die neue Künstlerhilfe. Die Erfahrung schilderten sie in einem Brief. 

Die Hilfe des Bundes sei an den tatsächlichen Bedürfnissen von Soloselbständigen vorbeigegangen, kritisiert Verdi heute in einer Pressemitteilung. Die Gewerkschaft fordert daher ein neues Programm, dass sich passgenauer an der Lebensrealität ausrichten müsse.

 

Wie wäre es, wenn keine neuen Filme kämen? fragt die „FAZ“. Also wenn die Kinos zu blieben und wir mit dem Vorhandenen auskommen müssten? Nur ein Gedankenspiel …

Was muss sich nach der Krise verändern? Und wie überstehen Rentals die Krise? Nur zwei der Fragen im „Covid-19-Spezial“ der Fachzeitschrift „Film TV Kamera“. Die aktuelle Ausgabe mit den Antworten gibt es kostenlos als PDF.

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Kinos im Stillstand 9: Das „Delphi“ in Berlin. | Foto © Elisabeth Nagy

Wir beginnen heute mit einem Fernsehtipp für morgen – heute schon in der Mediathek zu sehen. 

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Beim MDR bleibt „Unicato“ zuhause und zeigt „Die Filmszene in Quarantäne“. Nämlich mit „Kurzfilmen, die sich mit den verschiedenen Facetten der Ausgeh- und Kontaktbeschränkungen auseinandersetzen“ – etwa über die Tücken der neuartigen Heimarbeit in „Flaschen“ von Jannis Alexander Kiefer. Und mit Gesprächen mit Medienschaffenden wie Peter Zorn. Der Mitgründer der Werkleitz-Gesellschaft meint zur Rettung der Kunst: „Ich habe noch keinen besseren Vorschlag gehört, als den des bedingungslosen Grundeinkommens.“

 

Öffnungsperspektiven und konkrete Regelungen für die Kultur in Baden-Württemberg hatte Kunstministerin Theresia Bauer Ende voriger Woche angekündigt. Heute stellte ihr Ministerium den „Masterplan Kultur BW | Kunst trotz Abstand“ vor. Rund 45 Millionen Euro stehen zur Verfügung, es werde „weitere Aktualisierungen, Konkretisierungen und Ergänzungen abhängig von der jeweiligen Situation geben.“ Zurzeit werde „überlegt“, das Soforthilfeprogramm des Landes für Kreative verlängern.
„Kultur in kleinen Formaten“ soll ab 1. Juni wieder möglich werden – gemeint sind weniger als 100 Personen vorsehen. „Bei speziellen Formaten, wie beispielsweise Autokinos, sind auch mehr Personen zulässig“, sagte Bauer. Für notwendige Investitionen gibt es Unterstützung.

 

„Was uns nichts nutzt, ist ein Flickenteppich“: Christian Bräuer vom Verband AG Kino erklärt in der „Süddeutschen Zeitung“, warum sich der deutsche Föderalismus so schlecht mit teuren Hollywood-Filmen verträgt. Und wie sich Kinos trotz Corona wiedereröffnen lassen … Weiterlesen

Kinos im Stillstand 7: Das „Capitol“ in Berlin. | Foto © Elisabeth Nagy

Gleich zwei Brandbriefe sind über Wochenende verschickt worden. Während die ersten Bundesländer die Wiedereröffnung von Kinos planen, fragt der Hauptverband Cinephilie, wie das eigentlich gehen soll mit noch weniger Gästen pro Vorstellung. Und mehr als 100 prominente Filmemacher*innen fordern eine klare Ansage der Politik: Wie können Produktionsfirmen gegen neuerliche Drehabbrüche abgesichert werden? Die Bundeskanzlerin macht der Kultur derweil in ihrem Podcast neue Hoffnung.  

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„Ein hübscher Fehler. Vielen Dank dafür!“ begrüßt uns ein Leser nach dem Wochenende: Verflixt! „Klaas Heufer-Einlauf“ hatten wir am Freitag gleich in der ersten Meldung zitiert, meinten aber tatsächlich „Klaas Heufer-Umlauf“. Der Fehler tut uns leid, da hatten wir übersehen, dass unser Rechner Autokorrektur hat – und offenbar einen eigenen Humor.

Verschwörungstheorien? Alles Käse! Der Kabarettist und Schauspieler Joseph Hader hat tief in den Kaninchenbau geblickt und weiß, was wirklich läuft im Verschwörungsgeschäft. 

 

„Der deutsche Kinofilm ist in höchster Gefahr!“: In einem Offenen Brief haben sich mehr als prominente 100 Autor*innen und Regisseur*innen an Kulturstaatsministerin Monika Grütters und Wirtschaftsminister Peter Altmaier gewandt, berichtet die „FAZ“, und „Blickpunkt Film“ bringt den Brief im Wortlaut. Für die Kinofilmproduktionen, die wegen der Corona-Krise abgebrochen werden mussten, hätten die Filmförderungen einen Nothilfefonds ins Leben gerufen, schreiben die Filmemacher*innen, für bevorstehende Filme fehle jedoch „jede Absicherung der Produzenten für das Risiko eines Drehstopps durch einen Covid-19-Fall.“
Ohne die würden aber „vor allem unabhängige Produzenten das Wagnis, zu drehen, nicht länger eingehen können. Das bedeutet bereits in den nächsten Monaten massives Produzentensterben, Arbeitslosigkeit für Filmschaffende und die Vernichtung großer Teile des deutschen Kinos. Die Gesellschaft verlöre damit auf nicht absehbare Zeit einen essenziellen Teil ihres kulturellen Nährbodens.“
Die Absicherung zukünftiger Dreharbeiten müsse als erstes geklärt werden. Die klassischen Versicherungen und Rückversicherungen hätten dafür keine Lösungsvorschläge – „und damit ist jeder Kinofilmdreh eine tickende Zeitbombe“, heißt es in dem „Brandbrief“. „Überzeugende Konzepte wurden seitens der Produzentenverbände entwickelt. Es ist höchste Zeit, diese jetzt umzusetzen. Die Pandemie wird uns noch lange begleiten.“

Die kulturelle Landschaft soll auch nach der Pandemie noch existieren. „Diese Aufgabe hat die Bundesregierung ganz oben auf ihrer Prioritätenliste“, sagt Bundeskanzlerin Angela Merkel ihrem aktuellen Video-Podcast. „Wie werden weiterhin schauen, welche Unterstützungsmaßnahmen auch in den nächsten Monaten für die Kunst von Notwendigkeit sind.“ 

Gerade weniger wichtig: Nur die Kinder wurden in der Coronakrise hartnäckiger ignoriert als die Kunst. Sie gilt derzeit als Best-Case-Beschäftigung, berichtet die „Süddeutsche Zeitung“. Unabhängige Kunstschaffende leiden unter der Unsicherheit. Sie brauchen eine Stimme, die ihre Forderungen vertritt.

„Die Künstler werden respektlos ihrem Schicksal überlassen“, sagt der Kabarettist Sebastian Pufpaff im Interview mit dem „Spiegel“: „Es gab ja angeblich eine Kultursoforthilfe, aber ich kenne keinen, der die bekommen hat.“

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Am Sonntag gibt’s ein wenig Hilfe für die Kinos im Stillstand und etwas Glanz für den „Deutschen Filmpreis“: Am Online-Kinotag läuft der achtfache „Lola“-Gewinner „Systemsprenger“, begleitet von Live-Filmgesprächen. | Foto © Port au Prince

Zum Wochenende wird’s etwas ruhiger, zumindest was Nachrichten und Neuigkeiten angeht. Es wurde ja auch schon viel gesagt und beschlossen diese Woche. Ach ja: In Hessen sollen ab Samstag schon die Kinos wieder öffnen dürfen – sofern sie die Standards zum Gesundheitsschutz gewährleisten können. Und am Sonntag wird der „Deutsche Filmpreis“ nochmal gefeiert. 

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Die Situation von Hamburger Obdachlosen in der Corona-Krise hat der Filmemacher Leve Kühl festgehalten und „die Perspektive auf die Schwächsten der Gesellschaft erweitert“, lobt Klaas Heufer-Einlauf im Kommentar auf Youtube. Ein „sehenswerter Kurzfilm“, empfiehlt das Straßenmagazin „Hinz & Kunzt“.

 

Und noch etwas Wichtiges gleich am Anfang: Am Sonntag ist der große Kinotag zum „Deutschen Filmpreis“. In diesem Jahr umständehalber online, dafür aber mit vollem Programm: Am 10. Mai ist über das Virtual Theatre Portal der Hauptgewinner „Systemsprenger“ 24 Stunden lang zu sehen. Begleitet wird das von 16 bis 20 Uhr mit Live-Filmgesprächen mit den Preisträger*innen. Ein Drittel der Einnahmen gehen direkt an mehr als 200 Kinos, die teilnehmen. Die Zuschauer*innen wählen beim Ticketkauf ihr Lieblingskino aus.

 

Zum Thema SARS-CoV-2-Arbeitsschutzstandards hat die Verwaltungs-Berufsgenossenschaft (VBG) „Empfehlungen für die Branche Bühnen und Studios für den Bereich: Probenbetrieb“ herausgegeben.
Die Website bietet auch weitere Hilfen und Hinweise zur Arbeitssicherheit etwa des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales oder die Arbeitsschutzstandards der BGW für Friseurbetriebe.

 

Drei Briefe von Leser*innen erhielten wir zu den Meldungen und Diskussionen der jüngsten Ausgaben:

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Kinos im Stillstand 6: Der „Zoo-Palast“ in Berlin. | Foto © Elisabeth Nagy

Schritt für Schritt tastet alles nach der Normalität. Berlin erteilt wieder Drehgenehmigungen, Nordrhein-Westfalen weiß schon, wann die Kinos wieder aufmachen, und bestimmt hat auch jemand einen Plan, wie das alles funktionieren soll, so unter den gewohnten normalen Bedingungen. Nur in Frankreich rufen Künstler*innen und Wissenschaftler*innen auf, doch erstmal gründlich nachzudenken, was wir wirklich wollen sollten: Eine Rückkehr in die Normalität, wie wir sie kannten, sei für sie undenkbar.  

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So wäre Corona leichter zu ertragen: Seit 1995 zeichnet Til Mette exklusiv für den „Stern“, und die Leser lieben ihn. Hier ist eine Auswahl seiner Cartoons.

 

Das angekündigte „Sozialschutz-Paket II“, das unter anderem verlängerte Bezugszeiten für das ALG1 vorsieht, sollte heute Nachmittag im Bundestag in Erster Lesung beraten und an den Ausschuss für Arbeit und Soziales überwiesen werden. Wann abschließend darüber entschieden wird, ist zurzeit noch nicht bekannt, teilte die Pressestelle des Bundestags auf Anfrage mit.
Um das Prozedere zu beschleunigen, liegt der Entwurf auch bereits dem Bundesrat vor, der anschließend ebenfalls zustimmen muss. Auch dort konnte man deshalb noch keine Zeiten angeben. Sollte es im Bundestag schnell gehen und das Sozialschutzpaket II angenommen werden, könnte es schon Ende nächster Woche auf der Tagesordnung stehen; ansonsten voraussichtlich am 5. Juni. 

 

In Berlin werden wieder Drehgenehmigungen erteilt. Die Berlin Brandenburg Film Commission hält auf ihrer Website auch Informationen zu den Sars-CoV-2 Arbeitsschutzstandard bereit: Neben den Broschüren vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales und vom European Film Commissions Network auch die gestern vorgestellten Richtlinien der Initiative der Berufsverbände „Wir wollen sicher drehen“. 

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Kinos im Stillstand 5: Das „Cinema Paris“ in Berlin. | Foto © Elisabeth Nagy

Die Kulturschaffenden haben’s in der Krise schwer, für die auf Projektdauer Angestellten sieht das Hilfsangebot noch etwas enttäuschender aus. Wie es ihnen geht, was sie bekommen und was sie bräuchten, versuchte eine Umfrage zu ermitteln. Die Ergebnisse stellen wir heute vor. 

Wir danken Ihnen für Ihre Informationen, Ergänzungen und Korrekturen, Fragen und Kommentare. Und bitten um Verständnis, wenn wir nicht alle persönlich beantworten können. 

 

Der Schauspieler Thommi Baake hat seine Corona-Zuhause-Zeit in einen Song gepackt – die Musik stammt von The Knack: „Dieses Video kostete so viel, wie ich als Künstler gerade verdiene.“

 

In der Krise sind viele Filmschaffende in einer besonders prekären Situation: Wer auf Projektdauer angestellt ist, kann mitunter aufs Kurzarbeitsgeld setzen, doch all jenen, die zwischen zwei Projekten standen, bleibt lediglich das Arbeitslosengeld, oft in der „Grundsicherungs“-Version 2. Doch wie viele sind das überhaupt? Wie stark sind sie betroffen? Welche Maßnahmen wurden bereits ergriffen, welche versprechen Erfolg und was ist wünschenswert für eine Bewältigung der Krise? 1.145 Filmschaffende haben sich vom 23. bis 26. April an einer Umfrage beteiligt, initiiert von Alexander Spohn, Administrator der Interessengemeinschaft Licht und Bühne München. Die Ergebnisse in sieben Punkten:

1. Gegenwärtige Vertragssituation:
25,8% der auf Produktionsdauer beschäftigten Filmschaffenden steht zurzeit unter Vertrag.
22,1% haben einen Vertrag, der zwischenzeitlich ausgelaufen ist oder noch auslaufen wird (Spohn: „Erfreulicherweise wurden nur 7% aller Verträge gekündigt“).
30% hat eine mündliche Absprache oder ein so genanntes Dealmemo für ein geplantes Projekt.
11,9% haben im Zeitraum der Krise keinen Vertrag.

2. Unterbrochene Projekte (bei dieser Frage waren mehrere Antworten zur Auswahl möglich):
21,7% haben ein Vertragsverhältnis, das bis zur Wiederaufnahme des Drehs bestehen bleibt.
14,0% der Vertragsverhältnisse werden hingegen nicht aufrechterhalten.
34,4% sind zu einer Wiederaufnahme des Drehs (und somit dem Fortbestand des Vertragsverhältnisses) noch unklar.
31,1% wurde frühestens zur Wiederaufnahme des Projekts ein erneuter Vertrag angeboten.

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