In Venedig läuft wieder das älteste Filmfestival der Welt. Und das hat auch mit 90 Jahren den anderen noch einiges voraus.
Das älteste Filmfestival der Welt wird 90. Am Mittwoch starteten die Internationalen Filmfestspiele in Venedig [auf Englisch]. In der „Frankfurter Rundschau“ freute sich Daniel Kothenschulte: Venedig bringe Aufwendiges mit minimalistischen Independentfilmen unter einen Hut. „Die Spannbreite des Kinos, das hier gefeiert wird, könnte nicht größer sein: Mit Noah Baumbach das Glück des Filmemachers, der nach 30 Jahren im Geschäft erst im Schoß eines Weltkonzerns seine erste Großproduktion realisieren kann. Mit Frederic Wiseman die Freiheit des 92-jährigen Dokumentaristen, der an die Tür zum Spielfilm klopft. Und schließlich die Souveränität des Jafar Panahi, der noch kurz vor seiner Inhaftierung der Diktatur ein Schnippchen schlägt.“
Baumbachs erste Großproduktion eröffnete das Festival. „Weißes Rauschen“ ist die Adaption des gleichnamigen Roman von Don DeLillo aus dem Jahr 1985. Der Weltkonzern dahinter heißt Netflix, verrät Dominik Kamalzadeh im „Standard“: „Das erklärt zwar die eine oder andere Anbindung an den Streamingstil, doch insgesamt erweist sich der Film durchaus als wendig, er scheut auch vor großformatigen Wimmelbildern und abenteuerlichen Verfolgungsjagden durch Wälder und Flüsse nicht zurück. Als Zwitter zwischen Kino und Autorenfernsehfilm ist er vielleicht gerade deshalb der geeignete Opener für ein Festival, das all das abmessen will, was gegenwärtig alles als Film gilt: Nach Venedig wird er auch das New York Film Festival einleiten – die erste Arbeit, der jemals diese Ehre zuteilwird.“