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Schau an: Corona hebt die Einschaltquote! Die Popkultur-Fansite „Fancom“ hat ihre Nutzer*innen gefragt.| Screenshot

Wer hätte es gedacht? In den Lockdowns und dazwischen wird mehr in die Röhre geguckt, und auch das Fernsehen wird immer beliebter. Die Pandemie erzwingt einen anderen Umgang mit Zeit – sofern man sich das leisten kann. 

 

Morgen ist Weltfernsehtag. Da wollte der Kabelnetzbetreiber Vodafone doch mal wissen, welche Rolle das Medium in Corona-Zeiten noch spielt. Wenig überraschend: Mehr als 40 Prozent der 2.000 repräsentativ Befragten halten es für glaubwürdiger als das  Internet. Am beliebtesten seine die Nachrichten, gefolgt von Tierdokus und Talkshows – und da wollten sie vor allem Wissenschaftler und Virologen zuhören. Zuschauer*innen unter 30 Jahren schauten vor allem Comedy und Unterhaltung.

In der Pandemie wachsen nicht nur die Infektionszahlen, sondern auch die Nutzung von Unterhaltungsmedien. Die Popkultur-Fansite „Fancom“ hat nach eigenen Angaben mehr als 300 Millionen Besucher*innen im Monat. In ihrer „State-of-Fandom“-Studie untersucht sie alljährlich das Verhalten ihrer Nutzer*innen in Großbritannien und den USA. 91 Prozent jener, die hier neue Interessen entwickelt hätten, wollten diese auch nach der Pandemie beibehalten, so die Untersuchung. Vier Trends machte sie im Corona-Jahr aus:
# Gut drei Viertel verbrachten mehr Zeit mit Fernsehen, Filmen und Games als 2019.
# Trost und Ablenkung: Mit dem Fortschreiten der Pandemie wandelten sich in den vergangenen acht Monaten auch die Vorlieben – von Seuchen-Geschichten zu Komödien und schließlich zur Flucht in Fantasy-Welten.
# Nostalgie und Gemeinschaftserleben: Gut zwei Drittel der Fans sahen sich alte Lieblingsfilme nochmal an (bei Eltern mit kleinen Kindern sogar drei Viertel). Gut die Hälfte sahen Filme und Fernsehen öfter gemeinsam mit anderen als früher.
# Gaming hat den Mainstream erreicht. Der Anteil von Spielern über 35 Jahre habe um die Hälfte, der weiblicher Fans sogar um 80 Prozent zugelegt. 

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„Das Damengambit“. | Foto © Netflix

Streaming statt Kino … in der Woche vom 19. November 2020 – Teil 1.

Werden wir in zwei Wochen wieder ins Kino gehen können? So wirklich mag man das nicht glauben. In den Niederlanden dürfen die Kinos ab heute wieder öffnen, meldet Programmkino.de und verweist auf einen Artikel in der „Süddeutschen Zeitung“. Hier die Meldung auf der niederländischen Regierungs-Site [auf Englisch]. Demnach bleibt ein teilweiser Lockdown bestehen, Museen, Theater, Schwimmbäder dürfen jedoch wieder öffnen. Genau so wünscht man sich das auch in Deutschland. Nächste Woche wissen wir mehr.

Derweil schließen die Kinos der Züricher Arthouse-Reihe freiwillig und melden eine „Kunstpause“ bis zum voraussichtlich 4. Februar 2021. Die „Lichtburg“ in Essen geht andere Wege. Auf der Website kann man lesen: „Umfangreiche Hygienemaßnahmen und TÜV geprüfte Lüftungsanlagen mit ständig hoher Frischluftzufuhr, sowie die Bestätigung durch die o.g. Fakten, lassen uns behaupten: sicherer geht’s kaum!“ Mit dem Slogan startet man nun eine Plakataktion. Weil: „Den Menschen ständig zu vermitteln, welche Orte gefährlich sind, ist prinzipiell richtig. Aber Angst allein ist kein guter Ratgeber! Den Menschen aufzuzeigen, wo sie sich sicher fühlen können, wäre vielleicht mal eine konstruktive Option.“

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„Hillbilly-Elegie“. | Foto © Netflix/Lacey Terrell

Streaming statt Kino … in der Woche vom 19. November 2020 – Teil 2.

Schon früh zeigte sich im Laufe dieser gegenwärtig andauernden Pandemie, welche Risse sich durch viele Familien ziehen. Denn auf sich und die vielfache Enge der eigenen Vier Wände zurückgeworfen kommt irgendwann alles zum Vorschein, was sich dort Unschönes und Tragisches verfestigt hat. Dem zu entrinnen bedarf schon einer besonderen Kraftanstrengung. Und auch deshalb ist „Hillbilly-Elegie“, die autobiografische Erzählung von J.D. Vances kaum allein als eine Geschichte des typischen sozialen Aufstiegs zu sehen. Sein von Ron Howard verfilmter Roman zeigt die Mechanismen, die in Familien weitergetragen werden und sie zu zerstören drohen – falls mal einer nicht doch den Ausbruch da raus schafft. So wie J.D. Vance (Gabriel Basso), der als Jurastudent in Yale eine glänzende Zukunft vor sich hat. Wäre da nicht die Familienkrise, die ihn zwingt, in seine Heimatstadt in den Appalachen zurückzukehren. Dort wird er mit den Erinnerungen seiner Kindheit konfrontiert. Insbesondere mit seiner unbeständigen und suchtkranken Mutter Bev (Amy Adams). Wäre da nicht seine Großmutter Mamaw (Glenn Close) gewesen, die ihn aufgezogen hat, glaubte er sich auch im Erwachsenenalter verloren. Doch sind diese Kindheitserinnerungen auch wirklich das, was sie zu sein scheinen? Zu sehen gab es diese emotional dichte Generationengeschichte zunächst noch im November dieses Jahres in ausgewählten Kinos in den USA, bevor sie weltweit nun ab dem 24. November auf Netflix abgerufen werden kann.

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Wieso sucht Arte eigentlich Regisseurinnen? Die sind doch schon da! In einem gemeinsamen Video-Brief erinnern sie den Sender daran. | Screenshot

Der neue Lockdown hat auch die Regierung kalt erwischt: „Voraussichtlich“ am 25. November soll die Antragstellung für die Novemberhilfen starten, ab Ende des Monats sollen dann erste Abschlagszahlungen erfolgen. Die regulären Auszahlung der schnellen Hilfen werde „parallel vorbereitet und finalisiert, damit es unmittelbar im Anschluss an die Abschlagszahlungen gestartet werden kann“ – voraussichtlich also im Dezember. 

 

Unbürokratische und schnelle Unterstützung für betroffene Unternehmen und Selbstständige wurden mit den akuten Maßnahmen zum „Wellenbrecher-Lockdown“ angekündigt, schreibt „Menschen machen Medien“, die Zeitschrift der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (Verdi) und nimmt sie unter die Lupe: „Die ,außerordentliche Wirtschaftshilfe des Bundes‘, die sogenannten Novemberhilfen, wurden mehrfach nachjustiert und sollen frühestens am 25. November beantragt werden können. Sie dürften nun mehr Solo-Selbständigen nützen. Doch alle an sie geknüpften Erwartungen erfüllen auch weiterführende ,Neustarthilfen‘ nicht.“ Maximal könne die Förderung rund 715 Euro pro Monat betragen. Wie viel man von dieser großzügigen Lösung” erhält, kann jede*r mit einem Neustart-Rechner selbst ermitteln.

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Der Film zum Autogipfel: In Andres Veiels „Ökozid“ zieht die Umwelt vor Gericht. | Foto © ARD

Brot und Spiele und der Film zum Autogipfel: Apokalyptiker & Integrierte – Gedanken in der Pandemie 87

„0:6 ist zu hoch.“
Bastian Schweinsteiger

„Da Ihr, trotz Eurer jetzigen Romantik, geborene Klassiker seid, so kennt Ihr den Olymp. Unter den nackten Göttern und Göttinnen, die sich dort bei Nektar und Ambrosia erlustigen, seht Ihr eine Göttin, die, obgleich umgeben von lauter Fröhlichkeit und Kurzweil, dennoch immer einen Panzer trägt und den Helm auf dem Kopf und den Speer in der Hand behält. Es ist die Göttin der Weisheit.“
Heinrich Heine

„Alle glücklichen Familien gleichen einander, jede unglückliche Familie ist auf ihre eigene Weise unglücklich.“
Lew Tolstoi, „Anna Karenina“ 

 

Ein paar Folgen von „The Crown“ genügen, und man denkt: Die Leute hatten früher einfach schönere Probleme. Wahrscheinlich ist das auch der Sinn des Ganzen. Und selbst Margaret Thatcher, jedenfalls so, wie Gillian Anderson sie spielt, ist mir noch lieber als Angela Merkel mit dieser unangreifbare Unverbindlichkeit. 

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Opa erzählt vom Viren-Krieg: Mit augenzwinkernden Clips appelliert die Bundesregierung an die Jüngeren im Lande. Einigen Älteren musste sie das mit dem Augenzwinkern nochmal erklären. | Screenshot


In Österreich beginnt morgen der schwere Lockdown, in Deutschland wird er erstmal vertagt – Bund und Länder wurden sich heute nicht einig und warten ab. Derweil wurde schon die Überbrückungshilfe III fürs kommende Halbjahr skizziert.  

In 50 Jahren würdigt die Bundesregierung mit einem Augenzwinkern die besonderen Helden der Pandemie. Die erinnern sich in fiktiven Rückblicken, wie sie das Virus stoppten: „Wir taten nichts, absolut gar nichts, waren faul wie die Waschbären.“ berichtet einer. Und ein anderer Corona-Veteran schmunzelt: „Es war leicht, ein Held zu sein“, berichtet einer.
Die Video-Kampagne, die ans jüngere Publikum appelliert, sorgt für geteilte Reaktionen, berichtet die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ im Video, ähnlich „Die Welt“ und der WDR.
Regierungssprecher Steffen Seibert erklärte darum heute nochmal die Werbespots, und wie man „augenzwinkernd“ verstehen sollte. Fast elf Minuten brauchte er samt Nachfragen. 

 

Die Bundeskanzlerin beriet sich heute mit den Ministerpräsidenten der Länder über neue Einschränkungen. Welche Verschärfungen der Bund will, fasste die „Tagesschau“ zusammen.
Das Treffen zog sich hin, „Die Zeit“ vermutete mittags große Unstimmigkeiten: „Bund-Länder-Runde entzweit sich an Grundsatzfragen“. Am frühen Abend meldete das „Handelsblatt“, dass es wohl erstmal nicht zum Äußersten komme. Die Pressekonferenz am Abend bestätigt das. Das „Handelsblatt“ protokolliert im Live-Ticker.
Bund und Länder wollen am 25. November erneut beraten und einen Ausblick geben, wie es bis zum Jahresende weitergeht. Bei den Kontaktbeschränkungen hätte sie gerne bereits Beschlüsse gefasst, erklärte die Kanzlerin. Die Mehrheit der Länder sei aber dagegen gewesen.
Die Pressekonferenz lief bei Redaktionsschluss noch – mehr wissen wir in der nächsten Brancheninfo am Mittwoch. 

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Gernot Roll (rechts) war „einer der namhaften Kameramänner der letzten Jahrzehnte“. Später interessierte ihn zunehmend die Regie, etwa beim „Räuber Hotzenplotz“. Am Donnerstag ist mit 81 Jahren gestorben. | Foto © Constantin

„Schnell und unbürokratisch“ sollen die Novermberhilfen fließen, möglichst schon Ende des Monats. Verwirrung gab’s diese Woche wegen der Antragstellung, inzwischen wissen wir mehr: Das Verfahren ist noch in Planung – „in den kommenden Tagen“ soll es losgehen. 

Viele Fragen erreichen uns weiterhin zur Novemberhilfe. Sie müsse „schnell und unbürokratisch“ ausgezahlt werden,  sagt auch der Finanzminister. Darum dürften Soloselbständige, die weniger als 5.000 Euro beantragen, ihre Anträge selbst stellen, ohne Steuerberater*innen oder ähnliche „prüfende Dritte“. So steht es geschrieben, doch das Online-Portal scheint ihnen keinen Zugang zu gewähren. So erging es jedenfalls mehrere Leser*innen. Auch wir kamen hier nicht weiter.
Wir haben bei der Hotline für Überbrückungshilfen nachgefragt. Die Antwort: „Aktuell liegen noch keine Informationen dazu vor, wo und wie genau die Finanzhilfe beantragt werden kann und wie schnell sie ausbezahlt wird. Die Details werden derzeit noch abgestimmt. Das Antragsverfahren zur außerordentlichen Wirtschaftshilfe ist in der Planung. Sobald die Antragsstellung möglich ist informieren wir Sie auf der Seite. Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier und Bundesfinanzminister Olaf Scholz wollen das Programm in den kommenden Tagen der Öffentlichkeit vorstellen.“ 

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Das „Lodderbast“ sieht sich nicht bloß als Programmkino, sondern als „Kulturkiosk“. Mit neuen Ideen trotzte es auch der Krise. | Foto © Jazz Club Hannover/Lodderbast

Im Januar 2018 öffnete in Hannover das „kleinste Kino der Welt“. Wiebke und Johannes Thomsen zeigen im „Lodderbast“ vor 20 Sitzen ein kuriertes Programm – und haben auch vor Streaming-Produktionen keine Angst. Diese Woche machte der Kinobetreiber seinem Unmut über die Branche auf Facebook Luft:  

[Zweitveröffentlichung mit freundlicher Genehmigung des Autors. Die Links in diesem Beitrag haben wir eingefügt – sie sind im Originaltext nicht enthalten.]

Unüberhörbar peitschen gellende Wehklagen aus den einstmals so glanz-schwangeren und über jeden Zweifel erhabenen Lichtspielhäusern der Republik: Vergessen habe man sie. Systemrelevant seien sie – und sicher obendrein. Deshalb solle man tunlichst alle cineastischen Versammlungsstätten (denn genau das sind Kinos) wieder öffnen – komme, was wolle

Was aber motiviert das Gros dieser restlos überalterten Schar von Geschäftsleuten zu einem derart peinlichen, unausgegorenen und unreflektierten Gehabe? Was bringt Kinomacher*innen dazu, ihre ganz individuelle wirtschaftliche Unversehrtheit über das Gemeinwohl zu stellen?

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Robert Zemeckis „Hexen hexen“ startete am Wochenende vor dem neuen Lockdown ins Kino. Jetzt läuft er bei „Sky Cinema“ weiter. Auch Arthaus-Verleiher setzen im November wieder aufs Streamen. | Foto © Sky

Streaming statt Kino … in der Woche vom 12. November 2020.

Februar 2020. Die Welt weiß zwar noch nicht, was alles in Sachen Corona auf sie zukommt, aber dass es ernst ist, das ist den Fans von James 007 Bond klar. Vorsorglich, der neue Film „Keine Zeit zu sterben“ soll am 2. April 2020 starten, bittet man um eine Verschiebung. Die Produktionsfirma sah das ganz ähnlich. Am 4. März, in Deutschland am 5. März, gut eine Woche vor dem ersten Lockdown, gab man bekannt, Daniel Craigs James Bond würde am 12. November 2020 ins Kino kommen. Der November wirkte weit, weit weg. Noch Ende September stand alles auf Los!, obwohl es auch schon früher Gerüchte gegeben hatte, dass es nicht bei dem November-Start bleibt. Am 2. Oktober 2020 zog man die Reißleine, am 8. Oktober gab man bekannt: Neuer Starttermin ist, in Deutschland, der 31. März 2021. Da noch niemand absehen kann, wie lange uns Corona tatsächlich im Griff haben wird, machten Streamingportale bereits ein Angebot. Vergeblich, man will, und das ist löblich, an einem Kinostart festhalten.

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Die Europäische Filmakademie hat gestern in Sevilla die Nominierungen für den „Europäischen Filmpreis“ bekanntgegeben. | Foto © EFA

Am Anfang steht heute eine Korrektur – wir haben uns am Montag bei einer wichtigen Ausnahme vertan. Wir danken für die Nachfragen und Hinweise und bitten um Entschuldigung:

Am Montag hatten wir einen Überblick zur Überbrückungshilfe II gegeben und auf eine Sonderregel für Soloselbständige hingewiesen: Wenn sie nicht mehr als 5.000 Euro Förderung beantragen, dürfen sie ihre Anträge selbst stellen, ohne Steuerberater*innen oder ähnliche „prüfende Dritte“ zu engagieren.
Korrekt ist: Diese Ausnahme gilt lediglich für die sogenannte „Novemberhilfe“, die im Rahmen der Überbrückungshilfe II über dasselbe Portal beantragt wird.  

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Fernando Solanas ist einer der bedeutendsten argentinischen Filmmacher. Am Freitag ist er an den Folgen von Covid-19 gestorben. | Foto CC-BY-2.0 Festival Internacional de Cine en Guadalajara, Jorge Barragan

Wer die Welt demnächst regiert, ist fast allen klar. Über den Wert der Kultur sich sich auch die meisten einig. Und wenn auch beides noch nicht ausgestanden ist, können wir uns wichtigeren Themen widmen und verschaffen uns mal einen Überblick zur Novemberhilfe. 

Zwischen US-Wahl und Kulturdebatte treiben Filmschaffende ganz praktische Fragen um. Etwas mehr „Geleit“ wünscht sich ein*e Leser*in zu unseren Infos, ein*e andere macht dazu gleich den Praxistest: „Wo finden wir die Anträge, um die so viel gepriesene Soforthilfe für diesen November, sprich diese 75 Prozent des Einkommens vom letzten November zu erhalten?“

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Ohne Worte. | Foto © Odeon, Bamberg

Die Präsidentschaftswahlen verdrängen zurzeit selbst das Virus. Leider nur in der Medienpräsenz. Deshalb blicken wir lieber auf anderes: Was zu Corona und Filmkunst diskutiert wird.

 

Die Umfrage „Vielfalt im Film“ ist abgeschlossen, die Initiatoren sind zufrieden: „Wahrscheinlich haben sich noch nie bei einer Umfrage innerhalb der deutschsprachigen Filmbranche so viele Filmschaffende an eine Umfrage beteiligt wie an dieser.“ Die Filmschaffenden haben zu Chancengleichheit, Vielfalt und Diskriminierung in der Filmbranche geantwortet. In den kommenden Wochen werden die Daten auswertet. Geplant ist, zur Berlinale 2021 die Kernergebnisse, -forderungen und -empfehlungen zu präsentieren.

 

Die Welt starrt gebannt auf den „Wahlkrimi“ (einfach mal in Google tippen) in den USA. Den Krimiautor Sebastian Fitzek hat da einen professionelleren Blick: „Der Präsident, der in den Umfragen hinten liegt und kurz vor der Wahl an einem Virus erkrankt, das er geleugnet hat, erklärt sich vorzeitig zum Sieger. Und am Ende der Zitterpartie könnte ein Gericht, das er vor der Wahl strategisch neu besetzt hat, entscheiden. Das sind Wendungen, die dir kein Lektor durchgehen lassen würde.“

Was macht das Virus? Die internationale Lage zeigt der Schweizer SRF in der Übersicht nach Ländern und Regionen – täglich aktualisiert.

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Das Kino der Zukunft kommt schnell. Das lassen jedenfalls die Preise vermuten, mit denen Annie Chang schon ausgezeichnet wurde. Das Kino sieht die studierte Ingenieurin dadurch aber nicht in Gefahr – aus einem einfachen Grund: „Kino bietet eine völlig andere Erfahrung als Zuhause. Und ich glaube, als Menschen wollen wir verschiedene Erfahrungen machen.“ | Foto © AMPAS

Annie Chang arbeitet an der Zukunft des Kinos. Als Vice President of Creative Technologies leitet sie bei Universal das Projekt „Production 3.0“. Der „Hollywood Reporter“ wählte sie dieses Jahr zu den „Top Innovators“ der US-Branche. Ihre Vision stellt sie nächste Woche in ihrer Keynote zur MediaTech Hub Conference vor. Ein Gespräch über ihren Werdegang, die Digitalisierung der Produktion, die Ziele von Universal und die Auswirkungen der Pandemie auf die Filmindustrie.

Frau Chang, vor 30 Jahren hatten Sie ein Aufnahmestudio für lokale Bands und heute sind Sie Vice President of Creative Technologies bei Universal Pictures. Können Sie uns ein wenig über Ihren Werdegang erzählen?

Es begann eigentlich schon bei meiner Erziehung. Mein Vater arbeitete bei IBM, und meine Mutter wollte Sängerin werden – ich hatte zuhause also sowohl einen technischen als auch kreativen Einfluss. Zugleich habe ich mich immer für Musik interessiert. Nachdem ich auf der Universität mehrfach mein Hauptfach wechselte, von Veterinärmedizin zu Genetik, studierte ich schließlich Ingenieurwesen. Während des Studiums arbeitet ich bei einem PBS-Fernsehsender (öffentlich-rechtlicher Rundfunk) und hatte erste Berührungspunkte mit dem Fernsehen. Als ich nach Los Angeles zog, um Recording Engineer zu werden, hatte ich dann bereits Kenntnisse im Videobereich. Das war vor etwa 25 Jahren, als wir noch Videotapes verwendeten. Und dann kam diese neue Technologie namens DVD auf den Markt, und ich durfte, gleich zu Beginn Teil dieser Industrie zu sein.
Während meiner gesamten Karriere hatte ich das Glück, bei der Einführung verschiedener Technologien vorn mit dabei zu sein. Als ich bei THX war, ging es nach der DVD um Digital Cinema und HD Telecine und Mastering. Bei Disney durfte ich die Einführung von Blu-ray und 3D-Blu-ray begleiten und 2010 kam dann File-based Mastering.

Wie kam es zum Schritt vom Vertrieb zur Produktion? Weiterlesen

Es geht wieder los – zurück in den Stillstand der Kinokultur. | Foto © Elisabeth Nagy

Kein Kino … in der Woche vom 5. November 2020 – Teil 1.

Es ist eine Vollbremsung. Die Kinos wurden vom Spieltisch gefegt. „Ohne kUNSt und Kultur wird’s still“ prankt jetzt auf vielen kulturellen Häusern, auch auf Kinos. „See You Later“ steht auf dem Berliner Zoo Palast und wir hoffen, dass dieses Später pünktlich eintrifft. Die große Plakatwand vom „Delphi Filmpalast“, in Laufnähe vom „Zoo-Palast“, zeigt noch das Plakat von „Und morgen die ganze Welt“, was ja auch irgendwie passt. Es tröstet wahrlich nicht, dass (wir verlinken die Verordnungen), auch in Großbritannien, Frankreich und Österreich die Kinos im Lockdown feststecken.

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Statt im Kino nun als Stream oder DVD: „Eine Frage der Haltung“ hatte dieses Jahr sein Weltpremiere beim Dokfest München. Auch da schon nur als Stream im Home Festival. | Foto © Primate Visions

Kein Kino … in der Woche vom 5. November 2020 – Teil 2.

Die Krise der untergehenden Kulturschaffenden hierzulande mag die Katastrophe Anderer, die sich unverschuldet im Niedergang befinden, besser ins Licht der Öffentlichkeit rücken. Denn die Republik der Marshallinseln, ein Inselstaat in der Nähe des Äquators, versinkt Jahr um Jahr tiefer im Pazifischen Ozean. Die Inseln liegen weniger als 1,8 Meter über dem Meeresspiegel. Und das Meer steigt unerbittlich und stetig aufgrund des Klimawandels. Doch wie kann ein Appell an die Welt aussehen, der berühren soll und trotzdem authentisch bleibt? Die aus Argentinien stammende und in Berlin lebende Dokumentarfilmerin Viviona Uriona promovierte an der Uni Potsdam zu sozialen Bewegungen und schuf diesen Film, indem sie die Marshalles*innen in neunmonatigen Workshops einbezog. 
Auch wenn (oder vielleicht auch weil) die Kinos nun erneut schließen mussten. Denn der Dokumentarfilm „One Word“ sollte eigentlich diese Woche ins Kino kommen. Die Kameradisten und der Verleih Studio Kalliope lassen den Start nun im virtuellen Raum erfolgen. Jedes Kino kann mitmachen, es erhält einen virtuellen Kinosaal für diesen Film, den es auf seiner Website für Besucher einbauen kann. Und erhält zudem 50 Prozent des Ticketpreises.

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