Beiträge

Wenn alles wieder wie früher wird, haben’s die Künste auch nicht besser. „Asterix“ zeigt es jedesmal aufs Neue, was wirklich zählt. | Foto © Egmont Ehapa Media

Die Kunst steht ganz hinten in der Schlange stellt Tanja Frehse fest. Sie ist Schauspielerin, Agentin, Zweifach-Mutter, Hausfrau, zurzeit unbezahlter Lehrerersatz – und nicht systemrelevant.

„Eine alte Tradition – griechische und römische Armeen setzten immer schon Musiker und Militärinstrumente ein, um in allen Bereichen des Militärlebens zu spielen. Zu dieser Zeit hatte militärische Musik zwei Zwecke. Erstens war es eine einfache Möglichkeit, Befehle zu übermitteln und mit den Truppen zu kommunizieren. Zweitens konnte es eine motivierende Rolle für die Soldaten spielen, die auf dem Schlachtfeld kämpften. Griechische Armeen rezitierten Geschichten vergangener Helden zu Musik, um die Soldaten an ihre Stärke und ihren Mut zu erinnern.“ (Quelle: BBICO)

So in etwa fühle ich mich und fühle ich für alle Künstler da draußen im Kampf gegen den unsichtbaren Feind, das mutierte Virus Sars-CoV-2, im Volksmund auch Corona genannt.

Der Soldat Mensch zieht in den Krieg gegen das heimtückische Virus – der Künstler steht ungeschützt auf dem Schlachtfeld und motiviert, unterhält und stärkt das Volk via Social Media oder am Balkon – größtenteils untentgeltlich und freiwillig, dankbar angenommen von den Gebeutelten, nach dem Motto: „Die Kunst ist zwar nicht das Brot. Wohl aber der Wein des Lebens.“ (Jean Paul)

Das Schicksal unserer Zunft scheint nebensächlich. Dass die Kunst unser täglich Brot ist, wir davon leben, jaaaa: leben – essen, trinken, wohnen, schlafen, laufende Kosten bezahlen, zum Arzt gehen, Kinder versorgen, Eltern und Großeltern haben, Konsumenten sein und und und, wie jeder andere Mensch auch …

Wird vergessen.

Nicht sonderlich wichtig.

Nach hinten angestellt.

Weiterlesen

Kinos im Stillstand 10: Das „Xenon“ in Berlin. | Foto © Elisabeth Nagy

Wir nähern uns dem Wochenende, begleitet von hoffnungsweckenden Nachrichten: Bayern macht ernst mit seinem dreimonatigen Grundeinkommen für die Kulturschaffenden – und hat nach Kritik sogar nachgebessert und die Zielgruppe sogar verdoppelt. Der Bundestag hat unterdessen das Sozialschutz-Paket II beschlossen, das Verbesserungen beim Kurzarbeiter- und beim Arbeitslosengeld bringt. Nun muss nur noch der Bundesrat zustimmen. Dem liegt morgen außerdem ein Antrag vor, ein bundesweites Grundeinkommen für die Kreativen in der Krise zu schaffen.

Wir danken Ihnen für Ihre Informationen, Ergänzungen und Korrekturen, Fragen und Kommentare, auch wenn wir leider nicht alle persönlich beantworten können. 

 

„Negativ“ oder „sehr negativ“ wird sich die Corona-Pandemie auf das Einkommen von 92,5 Prozent der Film- und Fernsehschaffenden auswirken. Das ist das Ergebnis einer Kurzumfrage zu den Soforthilfe-Maßnahmen, die Jörg Langer im April mit Unterstützung von AG Dok, BFS, BVFK, Crew United und Fair TV führte. Die ersten Ergebnisse hatten wir vorgestellt. In in einem Artikel für die Rosa-Luxemburg-Stiftung über die Situation in der Filmwirtschaft ordnet Langer nun die Zahlen ein: „Die Angst führt Regie“.

 

Der Bundestag hat dem Sozialschutz-Paket II zugestimmt, dass die Folgen der Corona-Krise abfedern soll. Unter anderem werden das Kurzarbeitergeld erhöht und die Zahlung von Arbeitslosengeld verlängert.
„Eine herbe Enttäuschung“ nennt es der Sozialwissenschaftler Stefan Sell im Interview mit der „Taz“ und vermisst einen „Corona-Zuschlag“.
„Teuer, wenig zielgenau und ungerecht“ findet es die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände im „Handelsblatt“.

Weiterlesen

Kinos im Stillstand 9: Das „Delphi“ in Berlin. | Foto © Elisabeth Nagy

Wir beginnen heute mit einem Fernsehtipp für morgen – heute schon in der Mediathek zu sehen. 

Wir danken Ihnen für Ihre Informationen, Ergänzungen und Korrekturen, Fragen und Kommentare, auch wenn wir leider nicht alle persönlich beantworten können. 

 

Beim MDR bleibt „Unicato“ zuhause und zeigt „Die Filmszene in Quarantäne“. Nämlich mit „Kurzfilmen, die sich mit den verschiedenen Facetten der Ausgeh- und Kontaktbeschränkungen auseinandersetzen“ – etwa über die Tücken der neuartigen Heimarbeit in „Flaschen“ von Jannis Alexander Kiefer. Und mit Gesprächen mit Medienschaffenden wie Peter Zorn. Der Mitgründer der Werkleitz-Gesellschaft meint zur Rettung der Kunst: „Ich habe noch keinen besseren Vorschlag gehört, als den des bedingungslosen Grundeinkommens.“

 

Öffnungsperspektiven und konkrete Regelungen für die Kultur in Baden-Württemberg hatte Kunstministerin Theresia Bauer Ende voriger Woche angekündigt. Heute stellte ihr Ministerium den „Masterplan Kultur BW | Kunst trotz Abstand“ vor. Rund 45 Millionen Euro stehen zur Verfügung, es werde „weitere Aktualisierungen, Konkretisierungen und Ergänzungen abhängig von der jeweiligen Situation geben.“ Zurzeit werde „überlegt“, das Soforthilfeprogramm des Landes für Kreative verlängern.
„Kultur in kleinen Formaten“ soll ab 1. Juni wieder möglich werden – gemeint sind weniger als 100 Personen vorsehen. „Bei speziellen Formaten, wie beispielsweise Autokinos, sind auch mehr Personen zulässig“, sagte Bauer. Für notwendige Investitionen gibt es Unterstützung.

 

„Was uns nichts nutzt, ist ein Flickenteppich“: Christian Bräuer vom Verband AG Kino erklärt in der „Süddeutschen Zeitung“, warum sich der deutsche Föderalismus so schlecht mit teuren Hollywood-Filmen verträgt. Und wie sich Kinos trotz Corona wiedereröffnen lassen … Weiterlesen

Kinos im Stillstand 8: Das „Odeon“ in Bamberg. | Foto © Lichtspiel Bamberg

Zurück in die Zukunft! Sender und Produktionen planen den Neustart, Kinos sehen, je nach Bundesland, ein schwaches Glimmen … mal sehen, wie der Sommer wird. An den Hilfen für Filmschaffenden wird noch gearbeitet.  

Wir danken Ihnen für Ihre Informationen, Ergänzungen und Korrekturen, Fragen und Kommentare, auch wenn wir leider nicht alle persönlich beantworten können. 

 

Ein Tiger ist aus dem Zoo ausgebrochen. Die Medien melden: „Die Zooleitung fordert die Bürgerinnen und Bürger auf – bitte retten Sie sich schnell nach Hause und schließen Sie sich ein!“ Weiter geht’s hier. 

 

Noch im Mai soll das „Sozialschutz-Paket II“ verabschiedet werden, das unter anderem ein höheres Kurzarbeitergeld und längere Bezugszeiten für Arbeitslosengeld 1 vorsieht. Gestern war die öffentliche Anhörung im Ausschuss für Arbeit und Soziales des Bundestags. Neben Lob wurde auch Kritik an der konkreten Ausgestaltung laut.

„Die Anträge auf Arbeitslosengeld II sind seit Mitte März 2020 sprunghaft um das Fünffache angestiegen“, sagt ein Sprecher des Jobcenters Frankfurt am Main.

Corona-Soforthilfe wird nicht auf Hartz-IV angerechnet. Darauf weist das Bundesarbeitsministerium in einer Antwort auf eine Anfrage der Linken hin.

 

Eine bundesweit einheitliche Regelung zur Wiedereröffnung der Filmtheater fordert die Cineplex-Gruppe in Abstimmung mit dem HDF Kino. In einem Schreiben an Kulturstaatsministerin Monika Grütters sowie die Ministerpräsident*innen und Kulturminister*innen der Länder wird das Vorpreschen Hessens als „gut gemeint, aber keineswegs hilfreich“ bezeichnet. Vor allem geht es aber um die Länder, die noch gar nicht entschieden haben.

Weiterlesen

Kinos im Stillstand 7: Das „Capitol“ in Berlin. | Foto © Elisabeth Nagy

Gleich zwei Brandbriefe sind über Wochenende verschickt worden. Während die ersten Bundesländer die Wiedereröffnung von Kinos planen, fragt der Hauptverband Cinephilie, wie das eigentlich gehen soll mit noch weniger Gästen pro Vorstellung. Und mehr als 100 prominente Filmemacher*innen fordern eine klare Ansage der Politik: Wie können Produktionsfirmen gegen neuerliche Drehabbrüche abgesichert werden? Die Bundeskanzlerin macht der Kultur derweil in ihrem Podcast neue Hoffnung.  

Wir danken Ihnen für Ihre Informationen, Ergänzungen und Korrekturen, Fragen und Kommentare, auch wenn wir leider nicht alle persönlich beantworten können. 

 

„Ein hübscher Fehler. Vielen Dank dafür!“ begrüßt uns ein Leser nach dem Wochenende: Verflixt! „Klaas Heufer-Einlauf“ hatten wir am Freitag gleich in der ersten Meldung zitiert, meinten aber tatsächlich „Klaas Heufer-Umlauf“. Der Fehler tut uns leid, da hatten wir übersehen, dass unser Rechner Autokorrektur hat – und offenbar einen eigenen Humor.

Verschwörungstheorien? Alles Käse! Der Kabarettist und Schauspieler Joseph Hader hat tief in den Kaninchenbau geblickt und weiß, was wirklich läuft im Verschwörungsgeschäft. 

 

„Der deutsche Kinofilm ist in höchster Gefahr!“: In einem Offenen Brief haben sich mehr als prominente 100 Autor*innen und Regisseur*innen an Kulturstaatsministerin Monika Grütters und Wirtschaftsminister Peter Altmaier gewandt, berichtet die „FAZ“, und „Blickpunkt Film“ bringt den Brief im Wortlaut. Für die Kinofilmproduktionen, die wegen der Corona-Krise abgebrochen werden mussten, hätten die Filmförderungen einen Nothilfefonds ins Leben gerufen, schreiben die Filmemacher*innen, für bevorstehende Filme fehle jedoch „jede Absicherung der Produzenten für das Risiko eines Drehstopps durch einen Covid-19-Fall.“
Ohne die würden aber „vor allem unabhängige Produzenten das Wagnis, zu drehen, nicht länger eingehen können. Das bedeutet bereits in den nächsten Monaten massives Produzentensterben, Arbeitslosigkeit für Filmschaffende und die Vernichtung großer Teile des deutschen Kinos. Die Gesellschaft verlöre damit auf nicht absehbare Zeit einen essenziellen Teil ihres kulturellen Nährbodens.“
Die Absicherung zukünftiger Dreharbeiten müsse als erstes geklärt werden. Die klassischen Versicherungen und Rückversicherungen hätten dafür keine Lösungsvorschläge – „und damit ist jeder Kinofilmdreh eine tickende Zeitbombe“, heißt es in dem „Brandbrief“. „Überzeugende Konzepte wurden seitens der Produzentenverbände entwickelt. Es ist höchste Zeit, diese jetzt umzusetzen. Die Pandemie wird uns noch lange begleiten.“

Die kulturelle Landschaft soll auch nach der Pandemie noch existieren. „Diese Aufgabe hat die Bundesregierung ganz oben auf ihrer Prioritätenliste“, sagt Bundeskanzlerin Angela Merkel ihrem aktuellen Video-Podcast. „Wie werden weiterhin schauen, welche Unterstützungsmaßnahmen auch in den nächsten Monaten für die Kunst von Notwendigkeit sind.“ 

Gerade weniger wichtig: Nur die Kinder wurden in der Coronakrise hartnäckiger ignoriert als die Kunst. Sie gilt derzeit als Best-Case-Beschäftigung, berichtet die „Süddeutsche Zeitung“. Unabhängige Kunstschaffende leiden unter der Unsicherheit. Sie brauchen eine Stimme, die ihre Forderungen vertritt.

„Die Künstler werden respektlos ihrem Schicksal überlassen“, sagt der Kabarettist Sebastian Pufpaff im Interview mit dem „Spiegel“: „Es gab ja angeblich eine Kultursoforthilfe, aber ich kenne keinen, der die bekommen hat.“

Weiterlesen

Am Sonntag gibt’s ein wenig Hilfe für die Kinos im Stillstand und etwas Glanz für den „Deutschen Filmpreis“: Am Online-Kinotag läuft der achtfache „Lola“-Gewinner „Systemsprenger“, begleitet von Live-Filmgesprächen. | Foto © Port au Prince

Zum Wochenende wird’s etwas ruhiger, zumindest was Nachrichten und Neuigkeiten angeht. Es wurde ja auch schon viel gesagt und beschlossen diese Woche. Ach ja: In Hessen sollen ab Samstag schon die Kinos wieder öffnen dürfen – sofern sie die Standards zum Gesundheitsschutz gewährleisten können. Und am Sonntag wird der „Deutsche Filmpreis“ nochmal gefeiert. 

Wir danken Ihnen für Ihre Informationen, Ergänzungen und Korrekturen, Fragen und Kommentare, auch wenn wir leider nicht alle persönlich beantworten können. 

 

Die Situation von Hamburger Obdachlosen in der Corona-Krise hat der Filmemacher Leve Kühl festgehalten und „die Perspektive auf die Schwächsten der Gesellschaft erweitert“, lobt Klaas Heufer-Einlauf im Kommentar auf Youtube. Ein „sehenswerter Kurzfilm“, empfiehlt das Straßenmagazin „Hinz & Kunzt“.

 

Und noch etwas Wichtiges gleich am Anfang: Am Sonntag ist der große Kinotag zum „Deutschen Filmpreis“. In diesem Jahr umständehalber online, dafür aber mit vollem Programm: Am 10. Mai ist über das Virtual Theatre Portal der Hauptgewinner „Systemsprenger“ 24 Stunden lang zu sehen. Begleitet wird das von 16 bis 20 Uhr mit Live-Filmgesprächen mit den Preisträger*innen. Ein Drittel der Einnahmen gehen direkt an mehr als 200 Kinos, die teilnehmen. Die Zuschauer*innen wählen beim Ticketkauf ihr Lieblingskino aus.

 

Zum Thema SARS-CoV-2-Arbeitsschutzstandards hat die Verwaltungs-Berufsgenossenschaft (VBG) „Empfehlungen für die Branche Bühnen und Studios für den Bereich: Probenbetrieb“ herausgegeben.
Die Website bietet auch weitere Hilfen und Hinweise zur Arbeitssicherheit etwa des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales oder die Arbeitsschutzstandards der BGW für Friseurbetriebe.

 

Drei Briefe von Leser*innen erhielten wir zu den Meldungen und Diskussionen der jüngsten Ausgaben:

Weiterlesen

Kinos im Stillstand 6: Der „Zoo-Palast“ in Berlin. | Foto © Elisabeth Nagy

Schritt für Schritt tastet alles nach der Normalität. Berlin erteilt wieder Drehgenehmigungen, Nordrhein-Westfalen weiß schon, wann die Kinos wieder aufmachen, und bestimmt hat auch jemand einen Plan, wie das alles funktionieren soll, so unter den gewohnten normalen Bedingungen. Nur in Frankreich rufen Künstler*innen und Wissenschaftler*innen auf, doch erstmal gründlich nachzudenken, was wir wirklich wollen sollten: Eine Rückkehr in die Normalität, wie wir sie kannten, sei für sie undenkbar.  

Wir danken Ihnen für Ihre Informationen, Ergänzungen und Korrekturen, Fragen und Kommentare – auch wenn wir nicht alle persönlich beantworten können. 

 

So wäre Corona leichter zu ertragen: Seit 1995 zeichnet Til Mette exklusiv für den „Stern“, und die Leser lieben ihn. Hier ist eine Auswahl seiner Cartoons.

 

Das angekündigte „Sozialschutz-Paket II“, das unter anderem verlängerte Bezugszeiten für das ALG1 vorsieht, sollte heute Nachmittag im Bundestag in Erster Lesung beraten und an den Ausschuss für Arbeit und Soziales überwiesen werden. Wann abschließend darüber entschieden wird, ist zurzeit noch nicht bekannt, teilte die Pressestelle des Bundestags auf Anfrage mit.
Um das Prozedere zu beschleunigen, liegt der Entwurf auch bereits dem Bundesrat vor, der anschließend ebenfalls zustimmen muss. Auch dort konnte man deshalb noch keine Zeiten angeben. Sollte es im Bundestag schnell gehen und das Sozialschutzpaket II angenommen werden, könnte es schon Ende nächster Woche auf der Tagesordnung stehen; ansonsten voraussichtlich am 5. Juni. 

 

In Berlin werden wieder Drehgenehmigungen erteilt. Die Berlin Brandenburg Film Commission hält auf ihrer Website auch Informationen zu den Sars-CoV-2 Arbeitsschutzstandard bereit: Neben den Broschüren vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales und vom European Film Commissions Network auch die gestern vorgestellten Richtlinien der Initiative der Berufsverbände „Wir wollen sicher drehen“. 

Weiterlesen

Kinos im Stillstand 5: Das „Cinema Paris“ in Berlin. | Foto © Elisabeth Nagy

Die Kulturschaffenden haben’s in der Krise schwer, für die auf Projektdauer Angestellten sieht das Hilfsangebot noch etwas enttäuschender aus. Wie es ihnen geht, was sie bekommen und was sie bräuchten, versuchte eine Umfrage zu ermitteln. Die Ergebnisse stellen wir heute vor. 

Wir danken Ihnen für Ihre Informationen, Ergänzungen und Korrekturen, Fragen und Kommentare. Und bitten um Verständnis, wenn wir nicht alle persönlich beantworten können. 

 

Der Schauspieler Thommi Baake hat seine Corona-Zuhause-Zeit in einen Song gepackt – die Musik stammt von The Knack: „Dieses Video kostete so viel, wie ich als Künstler gerade verdiene.“

 

In der Krise sind viele Filmschaffende in einer besonders prekären Situation: Wer auf Projektdauer angestellt ist, kann mitunter aufs Kurzarbeitsgeld setzen, doch all jenen, die zwischen zwei Projekten standen, bleibt lediglich das Arbeitslosengeld, oft in der „Grundsicherungs“-Version 2. Doch wie viele sind das überhaupt? Wie stark sind sie betroffen? Welche Maßnahmen wurden bereits ergriffen, welche versprechen Erfolg und was ist wünschenswert für eine Bewältigung der Krise? 1.145 Filmschaffende haben sich vom 23. bis 26. April an einer Umfrage beteiligt, initiiert von Alexander Spohn, Administrator der Interessengemeinschaft Licht und Bühne München. Die Ergebnisse in sieben Punkten:

1. Gegenwärtige Vertragssituation:
25,8% der auf Produktionsdauer beschäftigten Filmschaffenden steht zurzeit unter Vertrag.
22,1% haben einen Vertrag, der zwischenzeitlich ausgelaufen ist oder noch auslaufen wird (Spohn: „Erfreulicherweise wurden nur 7% aller Verträge gekündigt“).
30% hat eine mündliche Absprache oder ein so genanntes Dealmemo für ein geplantes Projekt.
11,9% haben im Zeitraum der Krise keinen Vertrag.

2. Unterbrochene Projekte (bei dieser Frage waren mehrere Antworten zur Auswahl möglich):
21,7% haben ein Vertragsverhältnis, das bis zur Wiederaufnahme des Drehs bestehen bleibt.
14,0% der Vertragsverhältnisse werden hingegen nicht aufrechterhalten.
34,4% sind zu einer Wiederaufnahme des Drehs (und somit dem Fortbestand des Vertragsverhältnisses) noch unklar.
31,1% wurde frühestens zur Wiederaufnahme des Projekts ein erneuter Vertrag angeboten.

Weiterlesen

Kinos im Stillstand 4: Das „Odeon“ in Berlin. | Foto © Elisabeth Nagy

Auch Bayern macht sich morgen etwas lockerer. Normaler soll alles wieder werden in Deutschland. Also wie früher, vor dem Virus. Als systemrelevante Berufe noch unterbezahlt und überarbeitet waren. Und auch die Filmschaffenden dürfte in der neuen Normalität nichts wirklich Neues erwarten, folgern wir aus der ersten Erfahrung eines*r Filmschaffenden. Morgen beginnt auch das Dokfest München. Wie das online funktionieren soll, erklärt Festivalleiter Daniel Sponsel in einem Gastbeitrag. 

Wir danken Ihnen für Ihre Informationen, Ergänzungen und Korrekturen, Fragen und Kommentare – auch wenn wir nicht alle persönlich beantworten können. 

 

Seit die Kultur unter Quarantäne steht, ist wenigstens die Deutsche Bahn wieder pünktlich: 20 Kabarettist*innen melden sich im Video aus dem Home Office. Das hat auch Vorteile, aber die Kantine ist „echt Kacke“.

 

Das Kurzarbeitergeld (KUG) ist eine neue Errungenschaft in der Filmbranche – und offenbar gibt es da noch unterschiedliche Auslegungen. Vor einer  „Fehlinterpretation“ warnen jedenfalls heute mehrere Berufsverbände: Einige Produktionen hätten inzwischen das in den Verträgen genannte „voraussichtliche“ Ende des Projekts erreicht; manche davon meldeten  ihre Mitarbeiter aus dem KUG ab, weil die projektbefristeten Verträge „ausgelaufen“ seien.
Der neue Kurzarbeit-Tarifvertrag für zwischen der Produzentenallianz und Verdi ist da unklar. Dort heißt es, dass die Tarifpartner davon ausgehen, dass sich Produktionsfirmen und Filmschaffende einigen, wenn die „Laufzeit des individuellen Arbeitsvertrages während der Kurzarbeit endet“.
Dem widersprechen die fünf Berufsverbände und die Künstlerkanzlei Schmidt-Hug: Bei den Verträgen handele es sich typischerweise um „zweckbefristete“ Arbeitsverträge. Und die enden erst, wenn der Zweck erreicht ist – also die Herstellung des Films.
„Seit jeher“ hätten Filmschaffende zum Beispiel bei widriger Witterung oder Erkrankung von Schauspieler*innen über das „voraussichtliche“ Ende der Verträge hinaus gearbeitet, heißt es in der Pressemitteilung: „Auch wenn derzeit die Unterbrechung der Dreharbeiten länger andauert als manche Schauspielererkrankung, bleiben die Verträge bestehen und Verträge sind einzuhalten.“
Außerdem diene das KUG der Arbeitsplatzerhaltung. Es auslaufen zu lassen, gehe daran vorbei. Voraussetzung für die Zahlung von KUG sei, dass der Arbeitsausfall nur „vorübergehend“ und innerhalb der Bezugsdauer wieder mit dem Übergang zur Regelarbeitszeit zu rechnen ist. „Produktionsfirmen, die kündigen, riskieren die Rückzahlung der Förderbeträge“, warnen die Verbände von Regie (BVR), Kinematografie (BVK), Montage (BFS), Szenen- und Kostümbild (VSK) und die Assistant Directors Union (ADU).
Um die Verwirrung auszuräumen, haben sich die Berufsverbände mit der Künstlerkanzlei mit der Bitte um Klarstellung an das Bundesarbeitsministerium gewandt. Nach ihrer Darstellung könnten nach den KUG-Regelungen sogar zeitlich befristete Verträge darüber hinaus fortgeführt und Kurzarbeitergeld beantragt werden. Das können aber nicht die Filmschaffenden selbst, sondern nur die Arbeitgeber. Daher sähen sich Filmschaffende nun „veranlasst, vertragliche Gagenansprüche geltend zu machen, damit die Produzenten weiterhin KUG beantragen. Zudem haben bereits zahlreiche betroffene Filmschaffende entsprechender Produktionen nun auch Klage auf Feststellung der Fortsetzung des Arbeitsverhältnisses eingelegt.“

Weiterlesen

Morgen beginnt das Dokfest München – online! „The Second Life“ von Davide Gambino läuft im Panorama. | Foto © Dokfest München

Morgen beginnt das Dokfest München. Ein Filmfestival online – geht das überhaupt? Auf jeden Fall wird es neue Erkenntnisse und Fragen bringen, meint der Festivalleiter Daniel Sponsel.

Das Dokfest München hat in den vergangenen Jahren einen enormen Zuwachs an Publikum zu verzeichnen, der weit über das übliche Potential der regulären Auswertung von Dokumentarfilmen im Kino hinausgeht. Dafür gibt es zwei Gründe: Einerseits bietet das Dokfest alle Attraktivitäten einer solchen Veranstaltung, ein sorgfältig kuratiertes und exklusives Filmprogramm: Reihen, Wettbewerbe und Preise, begleitet von Filmgesprächen mit Gästen aus der ganzen Welt. Anderseits gelingt es dem Festival, diverse spezifische Zielgruppen mit hohem Einsatz und individueller Ansprache für sich zu gewinnen. Das Dokfest München 2020 kann aufgrund der Maßnahmen zur Eindämmung der Ausbreitung des Coronavirus in diesem Jahr nicht regulär an den vertrauten Spielorten stattfinden und wagt den Schritt ins Netz mit einer Online-Edition. Wesentlich sind die Fragen nach der Bedeutung und dem Erfolg dieses Projekts und die Erkenntnisse die sich im Falle eines Erfolges oder eines Misserfolges daraus für die Branche gewinnen lassen.

Wer schon einmal mit uns die Eröffnung des Dokfest München im Deutschen Theater erlebt hat, ist um ein Filmerlebnis reicher und weiß um die pure Energie, die entsteht wenn 1.500 Menschen gemeinsam emotionale Momente teilen, lachen oder berührt sind. Der Dokumentarfilm beweist in diesem Saal Jahr für Jahr, dass er gleichermaßen verbriefte Wirklichkeit und ein Kinoerlebnis ist. Aktuell wäre leider keinem Kino geholfen, wenn das Dokfest einfach ausfallen würde. Die Online-Edition des Festivals ist kein Statement gegen die Filmkunst im Kino, sondern ein Lebenszeichen für diese außergewöhnlichen Dokumentarfilme überhaupt, die jenseits des Festivals nirgendwo zu sehen sein würden.

Weiterlesen

Kinos im Stillstand 3: Das „Adria“ in Berlin. | Foto © Elisabeth Nagy

Die Länder machen sich locker“, meldet heute „Der Spiegel“. Auf der Suche nach der verlorenen Normalität versucht sich die Bundesrepublik in neuer Unübersichtlichkeit.  Das ist auch in Meldungen aus der und über die Branche das vorherrschende Thema: Wann kann wieder gedreht werden – und wie? 

Wir danken Ihnen für Ihre Informationen, Ergänzungen und Korrekturen, Fragen und Kommentare. Und bitten um Verständnis, wenn wir nicht alle persönlich beantworten können. 

 

Wer nochmal lachen mag: Sebastian Pufpaffs humoristische Corona-Sendung „Noch nicht Schicht“ geht leider schon zu Ende. Zum Abschied und zum ersten Mal im internationalen Fernsehen gab Covid-19 hier ein exklusives Interview, um seine Sicht der Dinge darzustellen: „Nicht ich bin hier das Arschloch!“

 

Es wird wieder gedreht. Wie wird dabei verfahren, welche Lösungen werden erfunden? Der Schauspiel-Coach Tim Garde spricht in seinem Podcast mit Schauspieler*innen über die Drehbedingungen in Dailys, Serien und Werbung im Mai 2020.

Nach sechswöchiger Unterbrechung rührt sich wieder was im Filmdorf Lansing. Die Dreharbeiten an der Serie „Dahoam is Dahoam“ gehen weiter – natürlich mit Hygienekonzept und Schutzvorkehrungen. Eine immense Herausforderung für alle, die an der Produktion beteiligt sind.

Trotz Corona sollen viele Dreharbeiten fortgeführt werden. Dafür müssen Skripts umgeschrieben und hohe Sicherheitsstandards eingehalten werden. Produktionen werden zur teuren Wackelpartie. Doch die Projekte aufzugeben, wäre finanziell desaströs. Studio-Hamburg-Produktionschef Michael Lehmann im Gespräch im Deutschlandradio.

Schauspieler über 60 werden aus den Drehbüchern geschrieben: Die Schauspielerin Renan Demirkan berichtet von Absagen an Ältere, weil sie zur Risikogruppe gehörten. Sie wendet sich in einem Offenen Brief an Armin Laschet.

Regieanweisungen aus dem Smartphone: So erfinderisch macht Corona – was die TV-Projekte „4 Wände Berlin“  und „Liebe. Jetzt!“ verbindet, erklärt der „Tagesspiegel“.

Serien ohne Kampf- und Sexszenen, Filmdreh nur unter Auflagen – das Online-Magazin „Film plus Kritik“ wirft einen kurzen Blick auf die Sicherheitsvorkehrungen beim Dreh in den USA.

Weiterlesen

Folge 11 ist ein guter Einstieg: Weil der Schauspielerin Anne Hoffmann und ihrem Lebensgefährten, dem Künstler Moritz Frei, viele Aufträge weggefallen sind, arbeiten sie jetzt zuhause vor der Fototapete an ihren „Corona Chroniken“. | Screenshot

Erinnert sich noch jemand an die AfD? Kein Wunder: Zur Kultur fiel der Partei während der Corona-Krise bisher nichts ein – außer dem Generalverdacht, dass die Kreativen bei den Hilfsprogrammen betrügen könnten. Und die Mikrostipendien, mit denen Sachsen seinen Künstler*innen helfen will, findet sie auch ungerecht. Daran wird wohl auch der Offene Brief Kölner Dokumentarfilmer*innen an die BKM nichts ändern.

Wir danken Ihnen für Ihre Informationen, Ergänzungen und Korrekturen, Fragen und Kommentare. Leider können wir nicht alle persönlich beantworten. 

 

In Sachsen können Künstler*innen seit vorigem Donnerstag Mikrostipendien in Höhe von je 2.000 Euro beantragen. Das Programm „Denkzeit“ soll helfen, „an ihrer künstlerischen Arbeit festzuhalten und individuelle Handlungsansätze für den Umgang mit der Corona-Krise zu entwickeln.“ Zwei Millionen Euro hat der Sächsische Landtag, in dem die Regierungskoalition aus CDU, Grünen und SPD die Mehrheit hat, für Künstler*innen aus den Sparten Darstellende und Bildende Kunst, Musik, Literatur und Film bewilligt.
Die AfD-Fraktion im Sächsischen Landtag ist dagegen. „Statt einzelne Randgruppen bevorzugt zu behandeln“, sollten besser Pauschalen „von 1.000 Euro an erwerbstätige Familien mit Kindern“ gehen, schrieb die Partei in einer Pressemitteilung. „Unbürokratische Nothilfe muss für alle Betriebe, die von der Corona-Krise betroffen sind, da sein. Es ist jedoch der falsche Weg, mit unzähligen, intransparenten Förderprogrammen Sonderregeln und Vorteile für einzelne Berufe zu schaffen.“
Damit ignoriert die Partei sämtliche Hilferufe und Berichte zur Situation der Kulturschaffenden (einen guten Überblick bieten vor allem die Brancheninfos der letzten sechs Wochen). Auch auf Bundesebene steht die AfD den Kulturschaffenden misstrauisch gegenüber: Vorige Woche wurde im Kulturausschuss des Bundestags über Soforthilfen beraten. Die einzige Sorge des kulturpolitischen Sprechers der AfD-Fraktion war lediglich wichtig, dass diese Hilfen von den Kreativen nicht missbraucht werden.
Am 16. März erschien die erste „Corona Brancheninfo“. 95 Pressemitteilungen hat die Bundes-AfD seit diesem Tag herausgegeben. Kein einziger hatte die Kultur zum Thema. Geschweige denn die Kulturschaffenden. 

 

Kulturstaatsministerin Monika Grütters ermöglicht ab sofort Kulturinstitutionen, Honorare für Engagements zu zahlen, die wegen der Coronakrise abgesagt wurden. Die Regelung gilt für Kultureinrichtungen und Projekte, die vom Bund gefördert werden. Bedingung: Das Engagement wurde bis zum Stichtag 15. März 2020 vereinbart. Für Gagen unter 1.000 Euro, kann ein Ausfallhonorar von bis zu 60 Prozent des Nettoentgelts anerkannt werden, bei Gagen über 1.000 Euro maximal 40 Prozent; die Obergrenze des Ausfallhonorars liegt bei 2.500 Euro.
„Jetzt ist es wichtig, dass alle Bundesländer ähnlich verfahren und es den von ihnen geförderten Kulturinstitutionen ebenfalls ermöglichen, Ausfallhonorare zu zahlen“, wird die Kulturstaatsministerin (BKM) in der heutigen Pressemitteilung zitiert. Im Interesse der Künstler*innen „brauchen wir eine möglichst einheitliche Regelung bei Bund, Ländern und Kommunen.“
Die Hilfen für Künstler*innen und Kreative von Bund, Ländern und anderen im Überblick der BKM.

Weiterlesen

Schaun wir mal: Der SWR bietet am langen ersten Maiwochenende den Kulturschaffenden eine Plattform. Drei Tage lang. | Screenshot

Auch Rheinland-Pfalz macht sich Sorgen um die Kunst und will mit „Arbeitsstipendien“ helfen – immerhin 2.000 Euro, die es aber auch nur einmal gibt. Und der SWR will Künstler*innen am kommenden langen Maiwochenende eine Plattform auf allen Kanälen bieten. 

Wir danken Ihnen für Ihre Informationen, Ergänzungen und Korrekturen, Fragen und Kommentare. 

 

„Schauspiel ist kein vornehmer Beruf. Früher wurden Schauspieler an einer Kreuzung mit einem Pfahl durch das Herz begraben“, schreibt der amerikanische Dramatiker, Regisseur und Produzent David Mamet in „Richtig und falsch“, seinem „kleinen Ketzerbrevier samt Common sense für Schauspieler“. Den Brauch fand Mamet nicht schlimm – im Gegenteil: „Die Aufführungen dieser Leute beunruhigten die Zuschauer so sehr, dass sie ihre Geister fürchteten. Ein tolles Kompliment.“ Allerdings: In gewisser Weise sei das noch heute so.
[Danke für den Hinweis einer Leserin, Ihre Redaktion.]

 

Kulturschaffende in Zeiten von Corona: „Vielen geht es richtig scheiße“, verrät Schorsch Kamerun, Sänger von Die Goldenen Zitronen und Regisseur, der „Taz“.

Rheinland-Pfalz schnürt ein Unterstützungspaket für die Kultur. Zentrale Maßnahme sind Arbeitsstipendien für Künstler, maximal und einmalig 2.000 Euro. Ein überschaubarer Teil der 15,5 Millionen Euro geht auch an Kinos – nämlich die Summe hinter dem Komma.

Nach der Stimmung in der Filmszene fragt heute der Indiefilmtalk ganz faktennah Josephine Hage von „Kreatives Sachsen“ und Media Consultant Jörg Langer: Josephine Hage hatte bereits vor knapp fünf Wochen in der Episode 68 des Podcast ihre Umfrage vorgestellt. Jörg Langer ging mit seiner Umfrage direkt auf die bundesweite Branche ein und befragte über 5.000 Filmschaffende aus ganz Deutschland. Dabei unterstützten ihn verschiedene Filmgruppen, darunter AG Dok, BFS, BVFK, Crew United und Fair TV. 

Weiterlesen

Die Krise hat auch gute Effekte: Heute Abend werden die „Lolas“ verliehen. Zum 70. Mal. Aber erstmals live und im Ersten. | Foto © Deutscher Filmpreis

Heute Abend wird zum 70. Mal der „Deutsche Filmpreis“ vergeben. Das soll zum Wochenausklang mal den Vorspann für sich alleine bekommen. 

Wir danken Ihnen für Ihre Informationen, Ergänzungen und Korrekturen, Fragen und Kommentare an (Aktiviere Javascript, um die Email-Adresse zu sehen). Und bitten um Verständnis, wenn wir nicht alle persönlich beantworten können. 

 

Das Wochenende naht, da kommt man früh morgens vor dem Spiegel auf die besten Ideen: Gibt’s denn eigentlich schon eine Website für die originellsten Corona-Masken? Doch eigentlich interessieren uns andere Eigenarten unserer Spezies, darum fragten wir Google nach „stupid things you can do with your corona mask“. 

Wer’s nicht ganz so flach mag, kann ja das Essay „Die Maske“ in der „New York Times“ lesen. Und zwar auf Englisch. 

 

Erstmals live und im Ersten: Heute abend wird der „Deutsche Filmpreis“ verliehen. Zum 70. Mal. Um 22:30 Uhr geht’s los, der Livestream läuft hier.
Wer die Favoriten bei der Lola-Gala sind, weiß „Der Tagesspiegel“, der RBB aber auch. Und die Deutsche Welle.

Normalerweise lädt „Blickpunkt Film“ die für den besten Film nominierten Produzent*innen zum Roundtable-Gespräch. Dieses Jahr geht das nur nacheinander. Hier antworten Jochen Laube und Fabian Maubach von Sommerhaus Filmproduktion für „Berlin Alexanderplatz“.

Weiterlesen

Was wirklich wichtig ist: Die Schauspielerin Jannika Jira erklärt bei #wirspielenzusammen, wie „Self Hugging“ geht. | Screenshot

Erinnern Sie sich noch an die Petition zum Arbeitslosengeld, die viele betrifft, aber noch immer zu wenige unterschrieben haben? Der Geist zumindest wurde offenbar weitergetragen: Die Regierungskoalition will am Arbeitslosengeld drehen und die Bezugsdauer vorübergehend verlängern. Auch im Kulturausschuss wurde gestern die Lage der Kreativen erörtert. Einig waren sich alle Fraktionen: So, wie es ist, reicht es noch nicht!  

Wir danken Ihnen für Ihre Informationen, Ergänzungen und Korrekturen, Fragen und Kommentare an (Aktiviere Javascript, um die Email-Adresse zu sehen). Und bitten um Verständnis, wenn wir nicht alle persönlich beantworten können. 

 

Wir beginnen mit einer frohen Botschaft: Es gibt Bewegung beim Kurzarbeit- (KUG) und Arbeitslosengeld (ALG). Der Koalitionsausschuss von CDU/CSU und SPD hat sich gestern auf weitere Maßnahmen in der Coronakrise verständigt, darunter auch lange geforderte Erleichterungen für die Filmschaffenden:
# Die Bezugsdauer von ALG1 wird um drei Monate verlängert: Voraussetzung: Man hat bereits vor der Krise ALG1 bezogen, und der Anspruch würde zwischen dem 1. Mai und 31. Dezember 2020 enden.
# Das KUG wird ab dem 4. Monat auf 70 Prozent, ab dem 7. Monat auf 80 Prozent erhöht – „längstens bis 31. Dezember 2020. Die bereits bestehenden Hinzuverdienstmöglichkeiten werden bis zur vollen Höhe des bisherigen Monatseinkommens für alle Berufe geöffnet.

 

Was vorige Nacht von den Regierungsparteien abgesprochen wurde, bringt für viele Erleichterung. Doch nicht wenige fallen immer noch durchs Raster, weil sie nicht die nötigen Anwartszeiten zusammenbekommen haben. Vielleicht sollten sie nochmal nachzählen, denn zum Jahresbeginn hat sich da einiges verändert. Der Rechtsanwalt Steffen Schmidt-Hug, der mit seiner Künstler-Kanzlei Filmschaffende in arbeitsrechtlichen Fragen berät und vertritt, erklärt, was neu und besser ist:

Weiterlesen