out takes
  • Über uns
  • Kontakt
  • Suche
  • Menü Menü
  • Facebook
  • Über uns
  • Kontakt

„Rust“ 3: Filmemachen für die Steuer?

out takes, Peter Hartig
3. November 2021/2 Kommentare/von Peter Hartig
 

Die Kamerafrau Halyna Hutchins starb am 21. Oktober bei Dreharbeiten. Zwischen 6 und 7 Millionen US-Dollar soll das Budget von „Rust“ betragen. Hierzulande eine stattliche Summe, in den USA die niedrigste Kategorie – darunter gibt es nur noch „Ultra-Low“-Budget-Filme, erklärt „Variety“. | Foto © Change

Die Ermittlungen zum tödlichen Zwischenfall beim Dreh in den USA laufen weiter – ebenso die Berichte zu Zwischenfällen bei früheren Produktionen. Das Branchenmagazin „Variety“ hat sich eingehender mit einigen der Produzent*innen des Low-Budget-Western befasst. 

Bei den Dreharbeiten zum Film „Rust“ wurde am 21. Oktober die Kamerafrau Halyna Hutchins mit einer Requisitenwaffe erschossen. Bandar Albuliwi, der vor ihr am American Film Institute (AFI) studierte, hat nun eine Petition gestartet, in der er das Verbot von echten Waffen an Filmsets fordert: „Wie jeder in der ,AFI-Familie’ kannten wir uns alle untereinander. AFI ist eine sehr kleine Gemeinschaft von Filmemacher*innen, die alles daran setzen, nach dem Abschluss des Programms ihren ,großen Durchbruch’ in der Filmindustrie zu schaffen. Diese aufstrebende Kamerafrau wurde 2019 zum ,Rising Star Cinematographer’ ernannt und schaffte endlich den Durchbruch in der Hollywood-Filmindustrie, nachdem sie sich ein halbes Jahrzehnt lang abgemüht und tolle Inhalte gedreht hatte. Vor ,Rust’ hat sie drei Spielfilme gedreht, aber dies wäre der Film gewesen, der sie in Hollywood als talentierte Kamerafrau bekannt gemacht hätte, die mit einem A-Promi zusammenarbeitet. Wir müssen dafür sorgen, dass sich diese vermeidbare Tragödie nie wieder ereignet!  Im 21. Jahrhundert gibt es keine Entschuldigung dafür, dass so etwas passieren kann. Echte Waffen werden an den Drehorten von Filmproduktionen nicht mehr benötigt. Wir befinden uns nicht mehr in den frühen 90er Jahren, als Brandon Lee auf die gleiche Weise getötet wurde.“

Weiterlesen

https://out-takes.de/wp-content/uploads/2019/11/out_takes_logo01.jpg 0 0 Peter Hartig https://out-takes.de/wp-content/uploads/2019/11/out_takes_logo01.jpg Peter Hartig2021-11-03 00:32:042021-11-03 00:32:04„Rust“ 3: Filmemachen für die Steuer?

Filmemachen in der Cloud

Peter Effenberg, Unsere Gäste
3. November 2021/von Peter Effenberg
 

„In einem Jahrzehnt werden die Kameras überhaupt keine Wechselmedien mehr haben“, meint Michael Cioni. Der „Hollywood Reporter“ hat ihn neulich als einen der einflussreichsten Technik-Experten Hollywoods ausgezeichnet. Cioni war Mitbegründer und CEO des Postproduktionshauses Light Iron, Produktdirektor für das 8K-Kamera-Ökosystem „Millennium DXL” von Panavision und schließlich bei der Videoplattform frame.io für „globale Innovationen“ zuständig. | Foto © MTH Conference

Um Medientechnik der nächsten Generation geht’s bei der  MediaTech Hub Conference am 10. und 11. November in Babelsberg und Online. Da kennt Michael Cioni sich aus. Er leitet zahlreiche Workflow-Innovationen, darunter die Camera-to-Cloud-Technik. Am kommenden Mittwoch erklärt er, wie effiziente Workflows zu mehr Kreativität verhelfen.

Michael, Sie sind sicherlich einer der bekanntesten Innovatoren in Hollywood, und die Produktionsbranche verändert sich noch immer massiv. Wo stehen wir?
Die Leidenschaft für meine Arbeit war und ist immer durch die Verschmelzung von Technik und Kreativität motiviert, um die kreative Kontrolle für Filmemacher zu verbessern. Ich nenne es „Technative“, weil es Technologie kreativ einsetzt, um neue Workflows zu entdecken und aufzuzeigen, sodass das Machen von Filmen und Fernsehen sowohl einfacher als auch besser wird. Aus meiner Sicht gibt es alle fünf oder sechs Jahre einen neuen Technologieschub, und ich liebe es zu erkennen, was sich am Horizont abzeichnet und ein Early Adopter zu sein.
Bei jeder technologischen Transformation gibt es Hindernisse, die überwunden werden müssen und die Akzeptanz in der kreativen Gemeinschaft erfolgt in kleinen Schritten. Wenn es darum geht, Produktion und Postproduktion vollständig in die Cloud zu verlagern, gibt es Herausforderungen wie Bandbreite, Cloud-Codec-Unterstützung, Sicherheit und virtuelles Asset-Management.
Als ich die Möglichkeiten der Cloud evaluierte, war Frame.io bereits das weltweit am schnellsten wachsende professionelle Cloud-Collaboration-Tool und ich war inspiriert, mich den Gründern Emery Wells und John Traver anzuschließen, weil sie die Vision, das technische Talent und das Fundament hatten, auf dem sie aufbauen konnten. 

Weiterlesen

https://out-takes.de/wp-content/uploads/2019/11/out_takes_logo01.jpg 0 0 Peter Effenberg https://out-takes.de/wp-content/uploads/2019/11/out_takes_logo01.jpg Peter Effenberg2021-11-03 00:10:272021-11-03 00:10:27Filmemachen in der Cloud

„Rust“ 2: Riesige rote Warnflaggen

out takes, Peter Hartig
29. Oktober 2021/von Peter Hartig

Der Oberbeleuchter Serge Svetnoy teilte auf Facebook das letzte Foto vor dem Unglück und erhob schwere Vorwürfe. Halyna Hutchins ist bereits die vierte Kamerafrau, die in den vergangenen zehn Jahren in den USA bei Dreharbeiten getötet wurde, rechnet das Magazin „Jacobin“ vor. | Foto © Serge Svetnoy

Bei den Untersuchungen zum Todesfall beim Dreh des US-Westerns „Rust“ vermuten die Ermittler scharfe Munition am Set. Unterdessen hatten mehrere Filmschaffende ihre Erfahrungen geteilt: Sie werfen der Produktion vor, auf Kosten der Sicherheit gespart zu haben. 

Nach dem tödlichen Schuss am Filmset des Western „Rust“ gehen die Ermittler davon aus, dass die von dem Schauspieler Alec Baldwin benutzte Waffe mit einer echten Kugel geladen war, berichtet die „Tagesschau“. Dies gaben die Ermittler bei einer Pressekonferenz in Santa Fe im US-Bundesstaat New Mexico bekannt. „Nach Angaben des Sheriffs gibt es Hinweise, dass sich noch mehr scharfe Munition am Set befand. Dazu seien weitere Untersuchungen in einem Waffenlabor nötig. Demnach stellte die Polizei am Filmset 500 Kugeln sicher – eine ,Mischung’ aus Platzpatronen, Patronenattrappen und vermutlich auch echten Kugeln. ,Wir werden feststellen, wie sie (die echten Kugeln) dort hingekommen sind, warum sie da waren, denn sie hätten nicht dort sein sollen’, so [Sheriff] Mendoza. Die Ermittler ließen auch durchblicken, dass ihnen Berichte bekannt seien, wonach Crewmitglieder einige Stunden vor dem tödlichen Vorfall Waffen mit scharfer Munition für Schießübungen benutzt hätten. Auch diesen Berichten gehe man nach.“ 

Weiterlesen

https://out-takes.de/wp-content/uploads/2019/11/out_takes_logo01.jpg 0 0 Peter Hartig https://out-takes.de/wp-content/uploads/2019/11/out_takes_logo01.jpg Peter Hartig2021-10-29 03:19:212021-11-03 00:30:14„Rust“ 2: Riesige rote Warnflaggen

Schnitt-Preis Spielfilm: Kaya Inan

Dietmar Kraus, Unsere Gäste
29. Oktober 2021/von Dietmar Kraus

„Ein Schnittwunder“ nennt die Jury den Spielfilm und meint damit letztlich den Editor: Kaya Inan war zur Verleihung des „Schnitt-Preises“ in Köln zugeschaltet. | Foto © Juliane Guder/Edimotion

Beim „Edimotion“ wurde Mitte Oktober wieder die Kunst der Filmmontage gewürdigt. Der „Schnitt-Preis“ für die beste Spielfilmarbeit ging an den Editor Kaya Inan für „Wanda, Mein Wunder“.

Lieber Kaya, gratuliere zu Deiner Montage-Leistung bei diesem Spielfilm, in dem sowohl das grandiose Ensemble als auch die unterschiedlichen Tonalitäten hervorstechen. Wie bist Du zu dem Projekt gestoßen?

Meine erste Schnittassistenz war bei „Die Herbstzeitlosen“ (2006), Bettinas Durchbruch als Regisseurin. Ich habe danach noch ein Kunstvideo für sie geschnitten, während meiner Studienzeit in Ludwigsburg, aber beides ist schon lange her.
Ich kannte die Produzenten Lukas Hobi und Reto Schaerli von zwei früheren Projekten. Das erste war die Teenager-Komödie „Achtung, fertig, Charlie!“ (2003) – mein Einstieg in die Filmbranche, damals noch als Schauspieler. Da habe ich bei einem Street-Casting mitgemacht und bin so überhaupt erst auf Film als ein mögliches Berufsfeld gestoßen. 2016 haben Lukas und Reto mich als Editor angefragt, für den Kinderfilm „Papa Moll“. Danach schlugen sie mich auch Bettina vor; so haben sich unsere Wege noch mal gekreuzt.
Ich mochte das Drehbuch zu „Wanda, mein Wunder“ von Anfang an; dieser Humor und diese Figuren. Ich habe die Figuren bereits beim Lesen sehr stark gespürt.

Weiterlesen

https://out-takes.de/wp-content/uploads/2019/11/out_takes_logo01.jpg 0 0 Dietmar Kraus https://out-takes.de/wp-content/uploads/2019/11/out_takes_logo01.jpg Dietmar Kraus2021-10-29 02:34:432021-10-29 02:34:43Schnitt-Preis Spielfilm: Kaya Inan

Schnitt-Preis Dokumentarfilm: Bettina Böhler

Kyra Scheurer, Unsere Gäste
28. Oktober 2021/von Kyra Scheurer

Zwei Filme hatte Bettina Böhler in den 1990er-Jahren für Christoph Schlingensief geschnitten. Für ihre erste eigene Regiearbeit verdichtete sie Interviews, Filmszenen, Footage und frühe Super-8-Filme zu zwei Filmstunden. | Foto © Juliane Guder/Edimotion

Beim Festival für Filmschnitt und Montagekunst „Edimotion“ wurden vorige Woche in Köln die besten Arbeiten des Jahres in drei Kategorien ausgezeichnet. Der „Schnitt-Preis“ für die beste Dokumentarfilmarbeit ging an Bettina Böhler: „Schlingensief – in das Schweigen hineinschreien“ erinnert an den Regisseur und  Aktionskünstler Christoph Schlingensief, der vor elf Jahren  verstarb.

Du hast mit „Terror 2000“ und „Die 120 Tage von Bottrop“ selbst zwei Schlingensief-Filme montiert und ihn dadurch auch im Miteinander des Schneideraums gut gekannt. Wie sehr hast Du bei dem Film über ihn und seine Kunst, zehn Jahre nach seinem Tod, versucht, dem gerecht zu werden, was er möglicherweise gewollt hätte? Und wie sehr war es vielleicht auch notwendig, sich davon zu emanzipieren, eine eigene Stimme zu finden?

Beide Zusammenarbeiten mit Christoph Schlingensief liegen ja schon weit über zwanzig Jahre zurück. Aber trotzdem haben die Filme und die Begegnung mit Christoph mein Nachdenken über Film und politische Kunst im Allgemeinen sehr beeinflusst. Schon damals habe ich diesen Mut und die Energie bewundert. Und ich habe auch intuitiv seinen Stil und das, was ihn angetrieben hat, verstanden, obwohl die Drastik und Extremität auch für mich gewöhnungsbedürftig waren. Die Unbedingtheit der Assoziation war für mich ein Leitfaden bei meiner Montagearbeit. Ich habe natürlich sehr, sehr viele seiner außerordentlich unterschiedlichen Werke angeschaut. Und bei jedem Werk, sei es Film, Theater, Oper, Talkformat oder politische Aktion, ging es nie in erster Linie um die Erzählung, sondern um das, was hinter der Erzählung ist, beziehungsweise was sie bewirkt. Und trotzdem wollte ich sein Leben und Werk zu einer eigenen Erzählung machen. Einer Erzählung, der man folgen kann, auch wenn man noch nie von ihm als Künstler gehört hatte. Ich habe mich also über ein gewisses „Chaos“, das ihm wohl mehr entsprochen hätte, zugunsten der Nachvollziehbarkeit seiner künstlerischen Persönlichkeit hinweggesetzt.

Weiterlesen

https://out-takes.de/wp-content/uploads/2019/11/out_takes_logo01.jpg 0 0 Kyra Scheurer https://out-takes.de/wp-content/uploads/2019/11/out_takes_logo01.jpg Kyra Scheurer2021-10-28 12:22:302021-10-29 02:28:12Schnitt-Preis Dokumentarfilm: Bettina Böhler

Förderpreis Schnitt: Famil Aghayev und Fabio Thieme 

Kyra Scheurer, Unsere Gäste
27. Oktober 2021/von Kyra Scheurer

An der Montage hatten Famil Aghayev und der Regisseur und Drehbuchautor Fabio Thieme gemeinsam gearbeitet. Den „Förderpreis Schnitt“ für beide nahm der Editor alleine entgegen – Thieme musste arbeiten. | Foto © Juliane Guder/Edimotion

Beim Edimotion, dem Festival für Filmschnitt und Montagekunst, wurden vorige Woche in Köln die besten Arbeiten des Jahres in drei Kategorien ausgezeichnet. Wir sprachen mit den Preisträger*innen und beginnen die Interview-Reihe mit dem Kurzfilmpreis: Famil Aghayev und Fabio Thieme gewann für „Suite“ den „Förderpreis Schnitt“, die Fragen beantwortete Aghayev. 

„Suite“ ist als Mockumentary eine hybride Form zwischen den Gattungen Dokumentar- und Spielfilm. Wie habt Ihr in der Montage austariert, wie weit ihr in Richtung vermeintlicher dokumentarische Glaubwürdigkeit schneiden wollt, oder wie transparent Ihr das Spiel mit den Genres macht?

Wenn man einen Dokumentarfilm macht, achtet man stark auf diese Dinge, denke ich. Bei einer Mockumentary weniger. Für uns hat das eher ästhetisch eine Rolle gespielt – dass einfach gedreht wurde, ohne Farbeffekte. Für uns war einfach wichtig, dass es sowohl als Dokumentarfilm als auch als Spielfilm in der Wahrnehmung funktionieren würde.

Aber Ihr habt ja im Schnitt den Moment bewusst drin gelassen, als der Schauspieler in die Kamera fragt „war das jetzt gut so“ – das ist ja ein deutlicher Hinweis … Weiterlesen

https://out-takes.de/wp-content/uploads/2019/11/out_takes_logo01.jpg 0 0 Kyra Scheurer https://out-takes.de/wp-content/uploads/2019/11/out_takes_logo01.jpg Kyra Scheurer2021-10-27 21:20:312021-10-29 02:21:14Förderpreis Schnitt: Famil Aghayev und Fabio Thieme 

Sicherheit geht vor

out takes, Peter Hartig
26. Oktober 2021/von Peter Hartig
 

Benedict Hoermann (2. von rechts) beim Dreh von „Euphoria“. Hoermann hat als 1st AD an an internationalen Koproduktionen wie „Resistance“ oder „Trautmann“ gearbeitet. Mit Inken Janssen ist er Erster Vorstand der Assistant Directors Union mit rund 100 Mitgliedern. | Foto © Jürgen Olcyk/Tatfilm

Bei Dreharbeiten in den USA kam die Kamerafrau Halyna Hutchins ums Leben, weil eine Requisiten-Waffe geladen war. Ein solcher Unfall lasse sich nur vermeiden, wenn die Sicherheit an erster Stelle steht, meint Benedict Hoermann, 1st AD und Vorstand der Assistant Directors Union. Dafür brauche es aber gute Planung, mehr Schulungen und klarere Hierarchien. 

Herr Hoermann, Platzpatronen kenne ich nur vom Fasching. Wie kann es, technisch gesehen, überhaupt zu solch einem tödlichen Unfall kommen?
Das ist schwierig zu sagen, bevor die Untersuchungen abgeschlossen sind. Was ich bisher gelesen habe: Dass bei einer Probe oder beim Dreh sich ein oder mehrere Schüsse aus einem Revolver gelöst haben, der zuvor von dem 1st AD als „Cold Weapon“, also ungeladene Waffe bezeichnet wurde. Es ist nicht unüblich, dass der 1st AD diese Ansage laut macht. Dies ist sogar sehr sinnvoll, weil dann alle Umstehenden genau wissen, dass diese Waffe ungefährlich ist.
Im gegenteiligen Fall, also wenn etwa eine Waffe mit einer oder mehreren Platzpatronen geladen ist, macht man direkt vor der Übergabe die Ansage „Hot Weapon“ und weist noch einmal Crew und Cast klar und deutlich darauf hin, dass die Waffe mit Platzpatronen geladen ist, äusserst gefährlich ist und niemals auf Personen gerichtet werden darf, es sei denn sie sind extra durch schussfeste Scheiben oder ähnliches geschützt.
Platzpatronen kommen in der Regel nur zum Einsatz, wenn es zu teuer und aufwendig wäre, das Mündungsfeuer einer Pistole und die Bewegung der Mechanik einer Waffe beim Schuss erst im Nachhinein mit VFX zu generieren. Das ist meist der Fall, wenn sich grössere Teile an einer Waffe beim Auslösen bewegen; oder wenn die Waffe im Dunklen abgefeuert wird und der Lichteffekt sehr deutlich zu sehen ist; oder wenn die Waffe sich recht nah vor der Kamera befindet.
Was natürlich niemals passieren darf: Dass ein*e 1st AD eine Waffe übergibt – das muss stets über eine*n Waffenmeister*in, die Fachkraft am Set, geschehen. Und natürlich darf ein*e 1st AD die Ansage „Cold Weapon“ auch erst machen, nachdem der*die Waffenmeister*in den leeren Lauf der Waffe und die leere Kammer gezeigt hat und gesagt hat, dass die Waffe leer ist.

Muss denn der 1. AD nochmals kontrollieren?
Ja. auf jeden Fall. Ich fühle mich in der Regel für alles verantwortlich, und jedes Problem ist auch mein Problem. Demnach ist vor allem wichtig, bei allen Dingen die Kontrolle zu haben. Und das geht nur, indem man, gerade bei sicherheitsrelevanten Dingen, jeden Schritt und jedes Department noch einmal selbst hinterfragt und kontrolliert. Das heißt natürlich nicht das ich alles selbst tue. Aber an einem Set sollte nichts passieren und geschehen, dass nicht genau so läuft, wie es von AD und Production Assistant angesagt wurde. Das bedeutet eine große Verantwortung, aber dafür hat man als AD bei Sicherheitsentscheidungen auch das letzte Wort: Wenn ein AD in Großbritannien sagt, „Nein, das ist nicht sicher“ oder „So wird es nicht gedreht“ dann gilt das und kann auch nicht von Regie oder DoP übergangen werden. Weiterlesen

https://out-takes.de/wp-content/uploads/2019/11/out_takes_logo01.jpg 0 0 Peter Hartig https://out-takes.de/wp-content/uploads/2019/11/out_takes_logo01.jpg Peter Hartig2021-10-26 02:26:342021-10-26 02:26:34Sicherheit geht vor

„Rust“: Tod am Set

out takes, Peter Hartig
26. Oktober 2021/von Peter Hartig

Beim Dreh zum Western „Rust“ erschoss der Hauptdarsteller versehentlich die Kamerafrau. Im Fokus von Ermittlungen und Berichten stehen zurzeit die Waffenmeisterin und der 1st AD. | Screenshot

Beim Dreh zum Western „Rust“ erschoss der Schauspieler Alec Baldwin versehentlich die Kamerafrau und verletzte den Regisseur. Anscheinend wurden Sicherheitsprotokolle nicht eingehalten. Filmschaffende hatten sich zuvor über Arbeitsbedingungen und mangelnde Sicherheit beschwert. 

Ein tödlicher Unfall ereignete sich vorigen Donnerstag bei Dreharbeiten zu dem Western „Rust“ im US-Bundesstaat New Mexico. Der Schauspieler Alec Baldwin hatte eine Requisitenpistole abgefeuert, die laut Polizeibericht versehentlich geladen war. Die Kamerafrau Halyna Hutchins starb im Krankenhaus an ihren Verletzungen, der Regisseur Joel Souza wurde ebenfalls getroffen und verletzt. 

Die Ermittlungen fokussieren sich auf eine Waffenmeisterin und den Regieassistenten, berichtet „Der Spiegel“. Mit „Regieassistent“ meint das Nachrichtenmagazin den 1st AD, Dave Halls (den Unterschied erklärt die Assistant Directors Union). Für die Waffen war Hannah Gutierrez-Reed verantwortlich: Sie „ist die Tochter des langjährigen Hollywood-Waffenmeisters Thell Reed. Die 24-Jährige hatte sich in einem Podcast im September über ihren ersten Filmauftrag für den Western ,The Old Way’ mit Nicolas Cage geäußert. ,Ich war anfangs wirklich nervös und hätte den Job beinahe nicht angenommen, weil ich nicht sicher war, ob ich bereit bin. Aber als ich ihn machte, lief alles glatt’, sagte sie.“

Wenigstens zwei Kolleg*innen hätten das anderes gesehen, zitiert die Nachrichtenseite „Daily Beast“ [auf Englisch] ihre Quellen: Im Vergleich zu anderen Sets sei bei „The Old Way“ erheblich weniger auf Schusswaffensicherheit geachtet worden. Gutierrez-Reed habe einer elfjährigen Schauspielerin eine Waffe gegeben, ohne sie vorher ordnungsgemäß zu prüfen. Erst als Crew-Mitglieder eingriffen und den Dreh abbrechen wollten, habe sie das nachgeholt. 

Weiterlesen

https://out-takes.de/wp-content/uploads/2019/11/out_takes_logo01.jpg 0 0 Peter Hartig https://out-takes.de/wp-content/uploads/2019/11/out_takes_logo01.jpg Peter Hartig2021-10-26 01:59:252021-10-26 01:59:25„Rust“: Tod am Set
Seite 22 von 125«‹2021222324›»

Unsere Autor*innen

Meist gelesen (letzte 12 Monate)

  • Most Viewed
  • In Erinnerung an Ulla Geiger (1951–2024)
  • Förderreform: Ein Plan ohne Plan
  • Letzte Hoffnung fürs FFG
  • So können wir nicht arbeiten! 
  • Fünf Tipps für Horror-filmer*innen (in Deutschland)
  • Ein Heim für die Crew
  • Doch kein Tarif
  • Weihnachtswundern ums FFG
  • Hotspot Österreich
  • ShareDoc: Mehr Wirkung für den Dokumentarfilm

Meist gelesen (letzte 5 Jahre)

  • Rückzahlung oder nicht? Was Sie zur Corona-Soforthilfe wissen sollten
  • In Erinnerung an Ulla Geiger (1951–2024)
  • Dreh unter Corona: Wie war das mit der Solidarität?
  • Machtmissbrauch und die Kultur der Stille
  • Klima der Angst
  • Keine Angst vorm Klinkenputzen 
  • Falsche Vielfalt – wie Disney das mit der Diversität missversteht …
  • Schauspiel-Streik: Drama in Hollywood
  • „So geht es einfach nicht mehr weiter“ – ein Arthouse-Verleih in der Pandemie
  • Ein Brief ans Filmset
  • Schlechtes Arbeitsklima: Systemfehler oder Einzelfall?
  • Von wegen Inklusion: Barrieren vor dem Filmtraum
  • Wie vielfältig ist der Deutsche Film? Eine Umfrage zur Diversität
  • Flurschäden der Insolvenz
  • Jobsharing: Alles ist möglich!

Schlagwörterwolke

ALG (55) Arbeitsbedingungen (218) Auszeichnung (97) BFFS (26) BKM (59) Casting (57) Casting Director (33) Corona (320) DAFF (21) Diversität (78) Dokumentarfilm (31) Dreharbeiten (214) Fairness (112) Fernsehen (178) Festivals (186) FFA (65) FFG (45) Filmfest (133) Filmfestival (195) Filmfinanzierung (99) Filmförderung (134) Filmschaffende (239) Förderung (95) Gage (65) Hartz IV (46) Hilfsprogramme (86) Interview (180) Kino (281) Low-Budget (36) Nachwuchs (64) Nachwuchsfilmemacher (69) Preisträger (109) Preisverleihung (96) Produktionsbedingungen (199) Produzent (255) Regisseur (265) Schauspieler (241) Sender (115) Soforthilfen (76) Streaming (162) Tarifvertrag (54) TV (187) Umfrage (89) Verbände (151) Video (113)
© Copyright - Crew United - Enfold Theme by Kriesi
  • Facebook
  • Impressumout-takes.de ist ein Angebot von: Diensteanbieter: out takes der Blog der Film- und Fernsehbranche e.V. Anschrift: Kasparstr. 26 50670 Köln Deutschland Telefon: 0221 / 94 65 56 20 Telefax: 0221 / 94 65 56 18 E-Mail: info@out-takes.de 1. Vorsitzender Christina Thiele 2. Vorsitzender Oliver Zenglein Unser Unternehmen ist eingetragen im: Vereinsregister Köln unter der Nr. xxxx Verantwortlich iSd § 55 Abs. 2 des Staatsvertrags für Rundfunk und Telemedien Peter Hartig (v.i.S.d.P.) Gestaltung: ac.cc corporate communications München Jana Cerno www.web-ac.cc Technische Umsetzung: fh-konzept GmbH Köln Frank Fischer www.fh-konzept.de
  • Nutzungsbedingungenout takes – der Blog der Film- und Fernsehbranche § 1 Anwendungsbereich, Zusatzregeln und Änderungen (1) Diese Nutzungsbedingungen (= NB) sind eine Vereinbarung zwischen den Betreibern von out-takes.de und den Mitgliedern über die Nutzung der Website out-takes.de. (2) Verfasser von Beiträgen (Autoren) müssen zusätzliche Regeln beachten, die gesondert vereinbart werden. (3) out takes behält sich vor, diese NB jederzeit zu ändern. § 2 Voraussetzung der Nutzung (1) Sie dürfen out-takes.de nur nutzen, wenn Sie mit diesen NB einverstanden und voll geschäftsfähig sind. (2) Ein Anspruch auf Nutzung von out-takes.de besteht nicht. § 3 Änderungen und Beendigung out-takes.de behält sich vor, den Betrieb der Website jederzeit einzustellen und das System zu ändern. § 4 Verantwortlichkeit Jedes Mitglied übernimmt die volle und alleinige Verantwortung für unter seinem Profil erfolgende Handlungen und Erklärungen. § 5 Zugangsschutz und Geheimhaltungspflicht (1) Der Zugang zu out-takes.de ist frei. (2) Für Wahl, Kenntnis und Geheimhaltung Ihrer Zugangsdaten sind Sie alleine verantwortlich. (3) Mit Ihren Zugangsdaten erfolgende Handlungen werden Ihnen nach diesen NB zugerechnet. (4) Sie sind verpflichtet, jeden Fall eines Missbrauchs Ihrer Daten unverzüglich out-takes.de anzuzeigen. § 6 Datenschutz (1) Ihre Daten werden selbstverständlich im Rahmen des gesetzlichen Datenschutzes verarbeitet. out-takes.de erhebt und verarbeitet private Informationen und…
  • Datenschutzerklärungout-takes.de nimmt den Schutz Ihrer personenbezogenen Daten sehr ernst. Wir möchten, dass Sie wissen, wann wir welche Daten erheben und wie wir sie verwenden. Wir haben technische und organisatorische Maßnahmen getroffen, die sicherstellen, dass die Vorschriften über den Datenschutz beachtet werden. Im Zuge der Weiterentwicklung unserer Webseiten und der Implementierung neuer Technologien, um unseren Service für Sie zu verbessern, können auch Änderungen dieser Datenschutzerklärung erforderlich werden. Daher empfehlen wir Ihnen, sich diese Datenschutzerklärung ab und zu erneut durchzulesen. Zugriff auf das Internetangebot Jeder Zugriff auf out-takes.de wird in einer Protokolldatei gespeichert. In der Protokolldatei werden folgende Daten maximal 14 Tage gespeichert: Name der abgerufenen Datei Datum und Uhrzeit des Abrufs übertragene Datenmenge Meldung, ob der Abruf erfolgreich war Die gespeicherten Daten werden nur zur Optimierung des Internetangebotes ausgewertet. Wenn Sie Informationsmaterial, Newsletter, Autogrammkarten oder Broschüren bestellen, fragen wir Sie nach Ihrem Namen und nach anderen persönlichen Informationen. Es unterliegt Ihrer freien Entscheidung, ob Sie diese Daten eingeben. Ihre Angaben speichern wir auf besonders geschützten Servern in Deutschland. Der Zugriff darauf ist nur wenigen besonders befugten Personen möglich, die mit der technischen, kaufmännischen oder redaktionellen Betreuung der Server befasst sind. Weitergabe personenbezogener Daten an Dritte Daten, die beim Zugriff auf das…
Nach oben scrollen