Es geht wieder los – zurück in den Stillstand der Kinokultur. | Foto © Elisabeth Nagy

Kein Kino … in der Woche vom 5. November 2020 – Teil 1.

Es ist eine Vollbremsung. Die Kinos wurden vom Spieltisch gefegt. „Ohne kUNSt und Kultur wird’s still“ prankt jetzt auf vielen kulturellen Häusern, auch auf Kinos. „See You Later“ steht auf dem Berliner Zoo Palast und wir hoffen, dass dieses Später pünktlich eintrifft. Die große Plakatwand vom „Delphi Filmpalast“, in Laufnähe vom „Zoo-Palast“, zeigt noch das Plakat von „Und morgen die ganze Welt“, was ja auch irgendwie passt. Es tröstet wahrlich nicht, dass (wir verlinken die Verordnungen), auch in Großbritannien, Frankreich und Österreich die Kinos im Lockdown feststecken.

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„Und morgen die ganze Welt“ | Foto © Alamode

Alles Kino und noch mehr … in der Woche vom 29. Oktober 2020 – Teil 1.

Vielleicht heißt es bald wieder Kino und andere Streaming-Angebote in Zeiten von Corona. In Italien schließen die Kinos wieder, berichtet „Blickpunkt Film“. Nicht nur Kinobetreiber*innen sind alarmiert. Kinos sind doch sicher, heißt es. Ins Kino zu kommen, kann anders aussehen. In den Städten könnte doch wieder die Stunde der Kiezkinos schlagen. Auf dem Land sieht auch das eventuell anders aus. Am Mittwoch vormittag, eigentlich Abgabetermin für den Donnerstag, war es schwer, Voraussagen zu treffen. In „Blickpunkt Film“ gibt es zur Lage einen leidenschaftlichen Kommentar von Marc Mensch. 

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„Kajillionaire“ | Foto © Universal

Alles Kino und noch mehr … in der Woche vom 22. Oktober 2020 – Teil 1.

Der erste deutsche Kreis, der Landkreis Berchtesgadener Land ist wieder im Lockdown. „Nur Gottesdienste bleiben erlaubt.“ Wales darf seine Kinos nicht öffnen und so weiter. Rein rechnerisch ist die Chance, sich mit Corona anzustecken immer wahrscheinlicher. Nur eine besonnene und verantwortungsvolle Haltung kann einen durch diese Lawine von Meldungen lavieren. Ehrlich gesagt, habe ich in den öffentlichen Räumen Bedenken, zumal wenn überfüllt und wenn man sieht, wie die Leute ihre Masken tragen, wenn sie sie denn tragen, dann ist es eigentlich auch egal. 

Im Kino fühle ich mich bisher sicher. Zumindest stimmen da die Rahmenbedingungen. Immer wieder wird darauf hingewiesen, was die Kinos alles tun, damit es sicher ist. Auf Celluloid Junkie gibt es jetzt eine Analyse: „The Number of COVID-19 Outbreaks Traced to Cinemas is Zero“ [auf Englisch]. Programmkino.de bringt eine deutsche Übersetzung: Darin heißt es: „trotz der über hundert Millionen Kinobesuche in der ganzen Welt seit Beginn der Covid-19-Pandemie (konnte) kein einziger Ausbruch auf irgendeine Art von Kino zurückgeführt werden“. Ganz anders sieht das in den Kirchen aus. Der Verband AG Kino fordert folgerichtig, die Kinos zu unterstützen, statt sie abzustrafen.

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„Rojo“ | Foto © Cine Global

Alles Kino und noch mehr … in der Woche vom 15. Oktober 2020 – Teil 1.

Marketing-Sprache. Manchmal wundere ich mich doch, mit welchen Floskeln man mir die Meldungen serviert. Da werden Premieren als „zauberhaft“, „saustark“ oder „umjubelt“ beworben. Wenn dann die nächste große Kinohoffnung zum Streaming getragen wird, dann ist im Kinogeschäft niemandem zum Jubeln zumute. Da wird etwa Bob Chapek, CEO der Walt Disney Company, zitiert mit: „Wir sind begeistert, Pixars spektakulären und berührenden Film ,Soul‘ den Zuschauern im Dezember direkt auf Disney+ zugänglich zu machen.“ Und weiter im Werbetext: „Ein neuer Pixar-Film ist immer etwas Besonderes, und diese wirklich warmherzige und witzige Geschichte über menschliche Beziehungen und wie wir unseren Platz in der Welt finden, ist ein filmisches Highlight, das Familien nun gemeinsam über die Weihnachtsfeiertage genießen können.“ Vielen Dank. Für nichts.

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„Eine Frau mit berauschenden Talenten“ | Foto © Neue Visionen, Guy Ferrandis

Alles Kino und noch mehr … in der Woche vom 8. Oktober 2020 – Teil 1.

Die Karten wurden neu gemischt. Wie ein Fels in der Brandung stand James Bond im November auf dem Startplan, um Kinopublikum und Kinomacher sowas wie Erlösung aus einer langen Fastenzeit zu versprechen. Da hat man noch mal ordentlich was in das Marketing reingebuttert (wir berichteten vorige Woche), und dann krachte auch dieser Starttermin mit lautem Getöse und wurde zum ersten Dominostein, der eine Kettenreaktion auslöste, die noch nicht zum Stillstand gekommen ist. Der 12. November 2020 war in so greifbarer Nähe … vergeblich. Die zweite Corona-Welle ebbt noch nicht ab. Wir machen uns was vor, wenn wir denken, dass sich daran so schnell etwas ändern wird. Jetzt soll Bond im April 2021 ins Kino kommen, ein Jahr nach dem ursprünglich anvisierten Starttermin.
Aber eine Verschiebung von einem Jahr ist gerade hoch im Trend. „F9“, sprich die 9. Episode der „Fast-&-Furious“-Reihe wird nun auch verschoben, vom April auf Ende Mai 2021, um 007 nicht ins Gehege zu kommen. „Jurassic World“ rutscht mit der Lawine vom Sommer 2021 in den Juni 2022, meldet das Branchenblatt „Variety“ [auf Englisch].
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„Niemals Selten Manchmal Immer“| Foto © Focus Features

Alles Kino und noch mehr … in der Woche vom 1. Oktober 2020 – Teil 1.

Kaum hatte ich vorige Woche meine Kolumne an die Redaktion gegeben, in der ich von zahlreichen Startterminverschiebungen weg aus dem Oktober berichtete, da trudelten erste Meldungen zur umgeworfenen Startstaffel von Walt Disney Studios ein. Am Donnerstag kam die offizielle Pressemeldung. „Blickpunkt Film“ brachte seine Meldung entsprechend auf den neuesten Stand. „Black Widow“ wurde um gut ein halbes Jahr in den Mai 2021 verschoben. „The King’s Man – The Beginning“, im Gegenzug, wanderte zwei Wochen, na allerhand, auf Mitte Februar 2021 vor.

Unverrückbar bleibt der neue James Bond auf dem 12. November 2020. Universal zeigt seine Unterstützung, indem sie mit einem exklusiven Podcast an ihr Publikum herantritt, der ab sofort auf allen gängigen Plattformen erreichbar ist, um so die Zeit bis zur Startwoche zu überbrücken. Über sechs Folgen (allerdings in Englisch), will man einen „exklusiven Einblick hinter die Kulissen der 25. Bond-Mission“ gewähren und „vom Casting Director bis hin zum Special Effects Supervisor“ werden alle dabei sein. Die erste Episode verspricht „Bond in Context“, die letzte nennt sich dann „Being 007“. Aber mit anderen Worten, nur noch sechs Wochen und wir sind schon mitten im November. Geht es nur mir so? Die jährlich zum Ende der Sommerferien terminierte Platzierung von Weihnachtsgebäck in den Supermärkten wirkt für mich noch surrealer als in den vorigen Jahren.

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„Persischstunden“ | Foto © Alamode

Alles Kino und noch mehr  … in der Woche vom 24. September 2020 – Teil 1.

Gleich zwei Neuzugänge haben sich in den Arthouse-Charts platziert. Das Bio-Pic über die Schauspielerin Jean Seberg, „Jean Seberg – Against all Enemies“, ist sowohl nach Gesamtbesucherzahlen, als auch im Kopienschnitt auf Platz 1. Auf den zweiten Platz rückte Roy Aderssons lakonische Betrachtung „Über die Unendlichkeit“. Die Zahlen für „Tenet“ (immer noch Top), „After Truth“ und Co liefert „Blickpunkt Film“. Bester Neueinsteiger ist demnach die Komödie „Hello Again“, ein Film der Warner Bros., zu dem es übrigens auch keine umfassende Pressebetreuung gab. 

Gute Nachrichten, wenn man denn so will, ist die Platzierung von „Wonder Woman 1984“ auf den 23. Dezember 2020, während „Soul“ von Walt Disney Studios fest auf dem 26. November 2020 stehen bleibt. Auch an dem neuen James Bond, „Keine Zeit zu sterben“, hat noch niemand gerüttelt, der 12. November 2020 bleibt. Andererseits: Sony Pictures hatte letzte Woche immerhin noch einen Film für dieses Jahr im Programm. Jetzt verabschiedet man sich aufs nächste. „Connected – Familie verbindet“ steht derzeit ohne Starttermin da. Universal wiederum hebt den Filmstart von „Candyman“ auf, ursprünglich sollte der am 15. Oktober starten. Der letzte Joseph Vilsmaier-Film, „Der Boandlkramer und die ewige Liebe“ mit Michael Herbig, wird von Leonine ebenfalls in den Dezember verschoben. 

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„Jean Seberg – Against all Enemies“. | Foto © Prokino/Studiocanal

Alles Kino und noch mehr … in der Woche vom 17. September 2020 – Teil 1.

Am Dienstag dieser Woche hat die Filmförderungsanstalt (FFA) ihre Halbjahresstatistik veröffentlicht. FFA-Vorstand Peter Dinges erklärt in der Meldung allerdings: „Viele Kinobetreiberinnen und -betreiber kämpfen derzeit um ihre Existenz. Die wirklichen Auswirkungen der Pandemie auf die Kinolandschaft werden jedoch erst in den kommenden Monaten sichtbar werden.“

Die meisten Besucher hatte „Bad Boys for Life“ vom Verleih Sony Pictures, die für den Rest des Jahres derzeit nur noch einen weiteren Film im Startplaner haben. „Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers“ von Walt Disney ist seit Mitte Dezember im Kino. Auf dem dritten Platz befindet sich „Nightlife“ von der Warner Bros. Letzterer immerhin eine deutsche Produktion unter der Regie von Simon Verhoeven. Im Downloadbereich kann man sich die Statistik herunterladen. Für das zweite Halbjahr setzt man die Hoffnung auf „Drachenreiter“, eine deutsch-belgische Produktion von Tomer Eshed, derzeit für Mitte Oktober geplant, „Jim Knopf und die Wilde 13“ von Dennis Gansel startet sogar schon in zwei Wochen bei Warner Bros. und von Studiocanal kommt am 8. Oktober die Komödie „Es ist zu deinem Besten“, Regie Marc Rothemund.

Wie Berliner Arthouse-Kinos zurzeit die Corona-Maßnahmen und damit die Zuschauerströme händeln, fasste der „Tagesspiegel“ in einer lokalen Spalte für die Bezirke Charlottenburg und Wilmersdorf zusammen: „Wie die Kinos der Coronakrise trotzen“.

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Alles Kino und noch mehr … in der Woche vom 10. September 2020.

Der Sommer ist vorbei. Auch in Bayern hat die Schule wieder begonnen. Mit dem neuen Jahr, mit dem Übergang in eine kühlere Jahreszeit, in der man traditionsgemäß noch lieber ins Kino geht, wird auch diese Kolumne einen Neuanfang machen. Gerade hat das Filmfestival in Venedig, das erste A-Festival seit der Berlinale, beweisen dass ein Festival auch physisch machbar ist. Aus der Ferne betrachtet kommt da ein bißchen Neid auf die Anwesenden auf. Man wünscht sich so gerne, dass alles wieder einer Normalität, gerne auch einer neuformulierten Normalität folgen möge, die man soweit verinnerlicht hat, dass man sich mit ihr wohl fühlt. Die Filmkunstmesse in Leipzig steht an. Sie feiert ihr 20. Jubiläum, und sicherlich werden hier neue Impulse gesetzt. „Screen Daily“, darauf weißt Programmkino.de hin, berichtet von einem Panel in Venedig über „Herausforderungen und Chancen für die Arthouse-Industrie nach der Pandemie“ [auf Englisch]. Kino muss Freude machen, Filme sollten, jeder für sich, gefeiert werden.

Die Arthouse-Charts feiern Jan Komasas „Corpus Christi“. Die Parabel über den jungen Straftäter, der sich als Priester ausgibt, liegt sowohl nach Gesamtbesucherzahlen als auch im Kopienschnitt vorne. Auch der Neuzugang „Drei Tage und ein Leben“ konnte sich unter die Top 5 positionieren. Die Zahlen von „Tenet“ sind erfreulich. Und auch „After Truth“ von Roger Kumble ist erfolgreich. „Blickpunkt Film“ meldet eine entsprechende „Zeitenwende“. Bei den Major-Veleihern blickt man nach Amerika, die Filmstarts in den USA beeinflussen auch unseren Kinokalender. „Variety“ evaluierte vorige Woche, wie der unterschiedliche Weg von Warner Bros. (mit Christopher Nolans „Tenet“) und Disney (mit Niki Caros „Mulan“) die Zukunft von Blockbustern beeinflussen könnten.

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Alles Kino und noch mehr … in der Woche vom 3. September 2020.

Endlich Erfolgszahlen für die Kinos in Deutschland. Christopher Nolan hat sich souverän an die Spitze gestellt. „Blickpunkt Film“ meldet einen Ticketumsatz von 380.000 Stück für das erste (um den Mittwoch verlängerte) Wochenende. In anderen Ländern sieht es ähnlich gut aus. Großbritannien verdankt „Tenet“ 74 Prozent des Umsatzes. Frankreich verkaufte etwa 700.000 Tickets. In Österreich spielen 92 Säle den Film und generieren 409.043 Euro Umsatz. Zahlen, alles Zahlen. Die Freude ist spürbar. Von den Neustarts der vorigen Woche (Programmkino.de meldet die Arthouse-Charts) konnte sich nur „Fragen sie Dr. Ruth“ neu in der Top 10 platzieren. An der Spitze gibt es wenig Bewegung. Die Schlingensief-Dokumentation „In das Schweigen hineinschreien“ liegt im Kopienschnitt vorne während nach Gesamtzahlen Mika Kaurismäkis „Master Cheng in Pohjanjoki“ in der fünften Woche fest auf Platz 1 steht. Ich möchte aber noch einmal meine Stimme für den „See der wilden Gänse“ von Diao Yinan erheben. Das ist Kino pur. Eine bessere Platzierung kann aber noch kommen.

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Alles Kino und noch mehr … in der Woche vom 27. August 2020.

Der Aufmacher der Woche sollte eigentlich Christopher Nolans „Tenet“ sein. Warner Bros. zieht es durch. Kino gehört ins Kino. Ich wünschte, sie würden die Rolle der Presse dabei nicht nur als Marketinginstrument sehen. Ich hatte es befürchtet, und so kam es auch: Der Verleih hat ordentlich gesiebt, und nur, vermutlich, die aus ihrer Sicht nützlichen, wichtigen und unumgänglichen Medien zu einer „kleinen Runde“ eingeladen. Sprich: es gab keine normale Pressevorführung. Darunter verstehe ich, dass Kolleg*innen, die über Film berichten, auch eingeladen werden, den Film in einem Kino zu sichten. Status- und auflagenunabhängig. Punkt. Es ist ja nicht so, dass die Agentur nicht weiß, wen sie im Verteiler haben. Die Agentur ist sogar die, die am häufigsten Verteilerüberprüfungen macht. Wie auch immer. „Cinearte“ und „Out-Takes“ scheinen nicht wichtig genug zu sein. Punkt. Muss man gar nicht drüber nachdenken. Ja, wahrscheinlich ist „Tenet“ ein sogenannter Selbstläufer. Geht eh jeder rein. Braucht keine Presse. Ich möchte nur vermerken, warum hier keine Besprechung in irgendeiner Form von dem wohl verleihtechnisch wichtigsten Film dieser Tage zu lesen ist. 

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Der Herr in der Mitte fehlt, ohne Zweifel. Die Editorin Bettina Böhler erinnert mit einer Montage-Biografie an den Regisseur und Aktionskünstler Christoph Schlingensief, der vor zehn Jahren starb. | Foto © Filmgalerie 451

Alles Kino und noch mehr … in der Woche vom 20. August 2020.

Zu schön um wahr zu sein? Zwei Institute der Charité, zum einen das Institut für Sozialmedizin und Epidemiologie, zum anderen das für Hygiene und Umweltmedizin, haben eine Stellungnahme herausgegeben, laut der Klassikkonzerte und Opern bei voller Saalbelegung machbar wären, sofern man Masken auch während der Veranstaltung trägt. Zum Beispiel der RBB berichtete. Sogleich hofften alle, die es angeht, dass das auch für die Kinos gelten müsste. Der Vorstand der Charité distanzierte sich jedoch sogleich von der Stellungnahme. Unter anderem der RBB berichtete auch darüber.

Meine Erfahrung ist, viele MitbürgerInnen scheren sich nicht um irgendwelche Vorgaben. Jeder von uns muss selbst entscheiden, wieviel Risiko er oder sie eingeht. Nicht nur um sich selbst zu schützen, sondern um seine Angehörigen mitzuschützen. In der Berliner U-Bahn passiert es durchaus, dass bis zu, na sagen wir mal 40 Prozent, keine Maske tragen oder diese nur am Kinn hängt. Daraus folgere ich für mich, eine Maskenpflicht während einer Filmvorführung ist nicht kontrollierbar. So nicht und so nicht. Also nicht für das Kinopersonal und nicht für das anwesende Publikum, das in seiner Zusammsetzung eben keine Solidargemeinschaft bildet. Aber die Hoffnung und so weiter.

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Sally Potters „Wege des Lebens“ ist ein schwieriger Film, der fordert und vielleicht nicht sein Ziel erreicht. Also sehenswert. | Foto © Jeong Park, Bleecker Street

Alles Kino und noch mehr … in der Woche vom 13. August 2020.

Erst war der Jubel groß. Auch in Berlin wird die Abstandsregelung bei der Kinositzbelegung auf einen freien Sitz rechts und links minimiert, da wird einem das wieder madig gemacht. Die neue Regelung gelte nur, wenn man eine Maske auch im Saal trägt, „Blickpunkt Film“ verwies am Dienstag darauf. Was denn nun? Sind die Kinos gerüstet mit Durchlüftung und so weiter? Oder nicht? Werden die Zuschauer da mitmachen? Wird man das überhaupt überprüfen können?

Die Vertreter von 68 Kinounternehmen haben an die Kulturstaatsministerin Monika Grütters einen Offenen Brief geschrieben, in dem sie um einen „Kinogipfel“ beten. Es geht ihnen um das Gespräch, um Hygienevorgaben, um Auswertungsfenster und um finanzielle Hilfen. Monika Grütters reagierte sofort, Hilfen laufen bereits, weitere sind in Planung. Bereits zuvor hat „Blickpunkt Film“ ein Gespräch mit Christine Berg, der HDF-Vorstandsvorsitzenden geführt. „Wir stehen kurz vor dem Abgrund“, so die Titelzeile, ist sicherlich nicht übertrieben.

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Ein Film, den man lieber auf großer Leinwand erlebte: „Dreiviertelblut – Weltraumtouristen“. Sebastian Horn und Gerd Baumann gründeten 2012 Dreiviertelblut. Inzwischen ist das Duo zum Septet gewachsen. | Foto © 24 Bilder

Alles Kino und noch mehr … in der Woche vom 6. August 2020.

Mit der Realverfilmung von „Mulan“ (Regie: Niki Caro, Kamera: Mandy Walker) hatte Disney im März diesen Jahres Präsenz zeigen wollen. Jetzt sieht alles anders aus. Der prominent angekündigte Disney-Titel wird wohl nicht in die Kinos kommen, zumindest nicht in den USA. Die eigene Plattform, Disney+, hat inzwischen 60,5 Millionen Abonnenten, hat somit sein 5-Jahres-Ziel erfüllt. Doch „Mulan“ wird über das Abo nicht verfügbar sein, sondern als Einzeltitel gehandelt werden, zu einem ziemlich saftigen Preis. „Blickpunkt Film“ berichtete und bezog sich auf die US-Branchenblätter. Länder, in denen Disney+ nicht verfügbar ist, könnten von der On-Demand-Only-Auswertung ausgenommen werden. Wie es in Deutschland gehandhabt wird, stand am Mittwochvormittag noch nicht fest, es gab noch keine entsprechende Pressemitteilung.

Die Kinobetreiber werden es verschmerzen müssen. Eine Erleichterung ist sicherlich, dass die Abstandsregel bei der Sitzbelegung jetzt angepasst wird. Nach und nach. AG Kino meldet, nach Nordrhein-Westfalen und Sachsen schrumpft auch in Berlin der Abstand von 1,5  auf 1 Meter. Sprich, ein Kino kann jetzt bis zu zwei Drittel ausgelastet werden. Mal sehen, wie sich das auf die deutschen Charts auswirkt. Im Arthouse-Segment ist der  „Master Cheng in Pohjanjoki“ von Mika Kaurismäki gleich auf den ersten Platz gestiegen. Die Arthouse-Charts gibt es hier.

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Die Blockbuster zögern noch, „The King of Staten Island“ nutzt die Chance aufs Kino. In den USA hat es „der neue Judd Apatow“ in der Corona-Krisenzeit nur auf die On-Demand-Plattformen geschafft. | Foto © UIP

Alles Kino und noch mehr … in der Woche vom 30. Juli 2020.

Die Brancheninfo macht Sommerpause. Hinweise auf die Filmstarts der Woche bringen wir trotzdem. Vielleicht nicht ganz so ausführlich.

Es tut sich einiges. Alles dreht sich um „Tenet“ von Christopher Nolan, und jetzt wurde diese Woche eine hoffentlich endgültige Entscheidung getroffen. „Tenet“ wird gestaffelt Ende August auch in die deutschen Kinos kommen. „Variety“ berichtete am 27. Juli 2020. „Blickpunkt Film“ konnte sogar schon konkreter werden: Am 26. August ist es in Deutschland soweit. Die Amerikaner werden den Film erst ab dem 3. September 2020 sehen können, das hängt von den Kinoöffnungen (ab August) ab. Die Lücke am 13. August 2020, an dem „Tenet“ zwischenzeitlich starten sollte, wird jetzt mit der Wiederaufführung von Christopher Nolans „Inception“ von 2010 gefüllt, der somit aus dem Startplan von dieser Woche herausfällt.

Damit fehlt in dieser Woche ein prominenter Zugang, auch wenn es sich um eine Wiederaufführung handelt. „Blickpunkt Film“ meldete bereits einen Neustartmangel. Zumindest für diese Woche können wir das bestätigen. Nächste Woche, wenn sich da nichts gravierend ändert, sieht das schon anders aus. Aber sicherlich, englischsprachige Filme haben eine bessere Zugkraft und sind begehrt.

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