Wird es bald Obergrenzen für Filme geben? Ein deutsches Protektorat? Einige der einflussreichsten Förderbürokraten Deutschlands haben sich was Neues ausgedacht, und es klingt seltsam bekannt. Die Verantwortlichen der Filmförderungsanstalt, kurz FFA, wollen die „Flut“ an Filmen eindämmen, die über die Kinos hereinbricht. Und sie glauben, dass man angesichts zu vieler günstiger Filme mit Grenzwerten in absoluten Zahlen weiter kommt.
Was denn bitte noch? Auffanglager für „kleine, schwierige Filme“? FFA-Vorstand Peter Dinges hat sich schon mal bereit erklärt, künftig Filme auszusortieren: „Einer muss vorangehen, auch wenn die Selektion eine harte Aufgabe ist“, sagte er vielleicht etwas unbedacht beim Filmtheaterkongress im Mai. Unbedacht nicht nur wegen des CSU-Flüchtlingsabwehr-Klangs, sondern auch, weil die Förderentscheidungen gar nicht seine sind.
Oder macht sich der Vorstand ehrlich, und gesteht ein, dass er nicht nur Verwalter, sondern längst Politiker mit Agenda ist? Das wäre eine folgenschwere Kursänderung. Die FFA ist schließlich eine Institution, die, weil sie das Geld (fast) aller verwaltet, die mit Kinofilmen Umsatz machen, sich immer einen Anstrich von Demokratie und Interessenausgleich gegeben hat. Ganz zu schweigen davon, dass die Gremien, die über die Förderungen entscheiden, noch immer frei in ihren Entscheidungen sind und mit Vernunft, Kinokenntnis und Neugierde fördern sollten. Aber Neugierde für Filme, das klingt in manchen Ohren wohl viel zu gefährlich.
https://out-takes.de/wp-content/uploads/2019/11/out_takes_logo01.jpg00Frédéric Jaegerhttps://out-takes.de/wp-content/uploads/2019/11/out_takes_logo01.jpgFrédéric Jaeger2017-07-21 11:35:172017-07-21 11:37:19Kann mal jemand an die Zukunft denken?
Stünde der FFA auch weiterhin gut zu Gesicht: Valeska Grisebachs „Western“
Wo bleibt der Kino-Maoismus? Die Verantwortung zur Förderung des kulturell anspruchsvollen Films gilt für alle Förderer, die Jan-Weiler-Methode und endlich eine Talkshow ohne Bosbach – Cinema Moralia, Tagebuch eines Kinogehers, 158. Folge
Es war eine lustige, überraschende Pressemitteilung, die uns Mittwoch von Kulturstaatsministerin Monika Grütters zugeschickt wurde, direkt vor der Sommerparty des »großen« der beiden Produzentenverbände, der Allianz.
»Verantwortung zur Förderung des kulturell anspruchsvollen Films gilt für alle Förderer« war sie überschrieben, und in der Unterzeile sehr fein, fast schon poetisch: »Aus Anlass der anhaltenden Diskussion um eine vor kurzem veränderte Förderpraxis der Filmförderungsanstalt (FFA) und des heutigen Treffens der Produzentenallianz in Berlin erklärte die Staatsministerin für Kultur und Medien Monika Grütters«.
Das Wort »eine« gefällt mir darin am besten.
Aber was hat Grütters erklärt? In gerade von ihr bislang ungewohnter Deutlichkeit schreibt die Staatsministerin: »Die angestrebte zukünftig sehr viel stärkere Ausrichtung der FFA an rein wirtschaftlichen Kriterien bei der Entscheidung über die Förderung eines Filmprojekts halte ich für falsch. Ein solcher Förderansatz wird dem deutschen Kinofilm als Kultur- und Wirtschaftsgut in seiner Vielfalt nicht gerecht und ist kulturpolitisch auch nicht geboten.«
Ein Affront und eine offene Attacke auf FFA-Chef Peter Dinges und nicht zuletzt auch auf ihren Vorgänger, Ex-Kulturstaatsminister Bernd Neumann, der jetzt Chef des FFA-Verwaltungsrats ist. Recht hat sie!
Wir würden jetzt gerne »Gut so, Frau Grütters!« jubeln, wären da nicht… ein paar Fragen und Gedanken.
+ + +
Denn wie weit hat eigentlich die Ministerin selbst mit ihrer Politik dazu beigetragen, dass sich nicht mehr alle sicher sind, ob es eigentlich noch irgendwem noch um kulturelle Filmförderung geht? Dass, salopp gesagt, die Anwälte der Industrie, des Films als Wirtschaftsgut Morgenluft schnuppern. Weiterlesen
https://out-takes.de/wp-content/uploads/2019/11/out_takes_logo01.jpg00Rüdiger Suchslandhttps://out-takes.de/wp-content/uploads/2019/11/out_takes_logo01.jpgRüdiger Suchsland2017-07-15 11:12:532017-07-17 13:57:01Cinema Moralia – Folge 158: Lasst viele kleine Filme blühen!
Über die „4. Industrielle Revolution“ und das Wachstum der Kreativbranche im Lande wird gerne geredet, als wandelten wir schon durch blühende Landschaften. Doch wie es den Arbeitern in den Traumfabriken ergeht, ist kaum ein Thema. Selbst kritische Beobachter blicken oft nur bis zum Tellerrand. Die Website Netzpolitik etwa hatte vor der Wahl zum Berliner Abgeordnetenhauswahl im vorigen September einen „Netzpolitischen Vergleich“ der Wahlprogramme angestellt und dabei die kritischen Punkte von Infrastruktur über Bildung bis Datenschutz abgehakt. Unter welchen Bedingungen dieses Netz gefüttert wird, interessierte nicht.
Dabei ist die Lage der Kreativen in der Filmbranche bekanntlich nicht so rosig. Auch wenn jetzt erstmals die Filmförderungsanstalt darauf hinwirken soll, dass in der Branche „sozialverträglich“ gearbeitet werde. Also menschenwürdig. Das hielten die Vereinten Nationen schon vor 70 Jahren für eine gute Idee. Weiter so, Deutschland!
Was können Filmschaffende von den Parteien erwarten? Wir versuchen eine Standortbestimmung zur anstehenden Bundestagswahl.
https://out-takes.de/wp-content/uploads/2019/11/out_takes_logo01.jpg00Peter Hartighttps://out-takes.de/wp-content/uploads/2019/11/out_takes_logo01.jpgPeter Hartig2017-07-11 16:06:522017-07-11 16:06:52Wählen nach Farben: Parteiencheck für Filmarbeiter
Als 17-Jähriger verlässt „Karl“ Lämmle 1884 Oberschwaben und wandert aus in die USA. 50 Jahre später ist Carl Laemmle ein legendärer Hollywood-Produzent und Boss eines internationalen Filmkonzerns. Nach seinem Tod 1939 droht er immer mehr in Vergessenheit zu geraten, obwohl er Unvergessliches geschaffen hat. Carl Laemmle gründet die Universal Studios und macht Hollywood zur Traumfabrik. Unter seiner Ägide entstehen Filme und Figuren, die sich ins Gedächtnis einbrennen wie „Dracula“ oder „Die Mumie“. Er setzt als Marketinggenie und Global Player Maßstäbe. Und er rettet zahlreichen Menschen das Leben.
Was hast Du geträumt, wovon träumst Du, was sind die Lebensträume die Dich leiten – oder die Alpträume, die Dich, womöglich, plagen? – Du träumst von Deinem eigenen Film? Dann mach ihn! Werde Filmfabrikant / Filmfabrikantin in Deiner eigenen Traumfabrik.
Unter dem Motto: Mein Traum – Neues aus der Traumfabrik gaben Schauspielervideos, Crew United und die ZAV Künstlervermittlung in Zusammenarbeit mit Casting Network, Cinearte und Out Takes Schauspielerinnen und Schauspielern in Deutschland, Österreich und der Schweiz zum vierten Mal die Chance, ihre Persönlichkeit in einem kurzen Film (max. drei Minuten) vorzustellen.
Stellvertretend für die vielen tollen Shorties, die es leider nicht in die Auswahl der 15 Nominierten geschafft haben, hat Urs Cordua eine Compilation mit Ausschnitten weiterer Traum-Shorties zusammengestellt:
Und wenn Ihr möchtet, gebt doch unter diesem Beitrag einen Kommentar ab und verweist per Link auf Euren Shorty mit Eurem Namen! Bis zum nächsten SMS Self Made Shorties Festival und 1000 Dank an alle, die mitgemacht haben!
Wir danken für die freundliche Unterstützung derPensionskasse Rundfunk für die Finanzierung dieses Beitrages.
Daniel Philippen von der ZAV - Erfinder, Macher und Seele der SMS-Festivals (c) Erik Mosoni
https://out-takes.de/wp-content/uploads/2019/11/out_takes_logo01.jpg00Tina Thielehttps://out-takes.de/wp-content/uploads/2019/11/out_takes_logo01.jpgTina Thiele2017-07-06 10:57:582017-08-12 22:55:48Roter Teppich zum Träumen – Neues aus der Traumfabrik: SMS Self Made Shorties Festival 2017
Nach den neuen Leitlinien nicht mehr förderungwürdig: François Ozons FRANTZ - (c) X Verleih AG
50 Jahre FFG sind genug! Aber um das zu merken, muss man aufwachen – Cinema Moralia, Tagebuch eines Kinogehers, 157. Folge
»Der schnelle Tag ist hin / die Nacht schwingt ihre Fahn /
Und führt die Sternen auff. Der Menschen müde Scharen
Verlassen feld und werck / Wo Thier und Vögel waren
Trawert itzt die Einsamkeit. Wie ist die zeit verthan!«
Andreas Gryphius, »Abend«
+ + +
»Ich bin in der Kritischen Theorie zu Hause. Die Kritische Theorie sagt, dass es immer einen Ausweg gibt. Wenn die Wirklichkeit den Menschen demütigt und entmündigt, dann glauben wir eben nicht an diese Wirklichkeit. Dann behalten wir uns vor, eine andere zu wählen.« – so Alexander Kluge im aktuellen »Philosophie Magazin« (4/2017). Diese Sätze enthalten alles, was deutsche Filmemachen wissen müssen, um mit der Förderung angemessen zu verfahren – wenn sie nicht Bomben
bauen wollen.
+ + +
Seit Jahren bereits betreibt die deutsche Filmförderung eine Art Live-Selbstmord, eine Selbstentleibung vor Publikum. Man kann dabei zugucken, wie die Förderung sich selbst abschafft und zu einem Punkt führt, an dem keiner mehr begreift, wozu es sie überhaupt noch gibt. Dieser Punkt ist nahe. Nach der FFA-Entscheidung vom Dienstag ist die deutsche Filmförderung einen großen Schritt weiter – auf diesem Weg ohne Wiederkehr, dem Weg in den Abgrund.
+ + +
Der FFA-Verwaltungsrat hat am Dienstag neue Leitlinien für die Projektförderung verabschiedet. Es war immerhin keine einstimmige Entscheidung, sondern eine Kampfabstimmung. Schon der erste satz dieser Leitlinien ist – denkt man einen Augenblick nach – komplett absurd:
»Die FFA sollte – im Rahmen der gesetzlichen Vorschriften – Kinofilme fördern, die einen hohen qualitativen Anspruch haben sowie gleichermaßen absolut und/oder relativ wirtschaftlich erfolgreich im In- und Ausland ausgewertet werden können (wirtschaftlich-kultureller Filmbegriff)«
Das »gleichermaßen« macht sprachlich/gedanklich keinen Sinn. Zudem kann wirtschaftlicher Erfolg auch meinen: Ein Film der 1000 Euro gekostet hat, kann mit 1100 Euro Einnahmen, wirtschaftlich 10% Gewinn machen. Das meint die FFA aber nicht.
Endgültig ad absurdum führt den Satz das Wort »können«. Das heißt alles und nichts. Es meint ein Potential. Alle können. Entscheidend bleibt subjektives Zutrauen.
https://out-takes.de/wp-content/uploads/2019/11/out_takes_logo01.jpg00Rüdiger Suchslandhttps://out-takes.de/wp-content/uploads/2019/11/out_takes_logo01.jpgRüdiger Suchsland2017-06-19 14:51:392017-06-19 14:52:12Cinema Moralia – Folge 157: Die Banalität des Dösens
Film und Fernsehen sind die größten Umweltsünder, fand eine Studie der University of California heraus. Die Film- und Fernsehindustrie trage stärker zur Luftverschmutzung in der Region Los Angeles bei als die anderen fünf untersuchten Branchen. Nur die Erdölindustrie war schlimmer. „Man spricht von einer ,Industrie‘, Aber wir Sehen sie nicht als Industrie”, erklärte Mary Nichols, die das Umweltinstitut der Universität leitet. „Wir denken an die kreative Seite, den Film, die Leute, die Schauspieler – wir denken nicht daran, was es braucht, dieses Produkt herzustellen.“
Damals war Arnold Schwarzenegger noch Gouverneur in Kalifornien, die Studie ist zehn Jahre alt, und es hat sich viel getan. Inzwischen haben die Majors in den USA alle ein grünes Pflichtenheft, NBC hat für sein grünes Gewissen sogar eine eigene Website: Green is Universal!
Und hier? Das wollten auch die bayerischen Grünen wissen und stellten mögliche Bedenken gleich in den Titel: „Perfekter Film und ökologisch-soziale Filmproduktion – eine unbezahlbare Utopie?“ Es war die zweite Podiumsdiskussion zur „Nachhaltigkeit in der Filmwirtschaft“ – die erste zwei Wochen zuvor hatte sich um Arbeitsbedingungen und soziale Lage der filmschaffenden gedreht und war teilweise heftig verlaufen. Am Montag voriger Woche ging es um Technik und Umwelt.
Im Herbst 2016 hat Oliver Schütte ein E-Book zur Zukunft des Fernsehens in Deutschland herausgebracht. Dabei analysiert er die Entwicklungen, die heute bereits in Ansätzen vorhanden sind und prolongiert sie in die Zukunft. Hier findet Ihr zusammengefasste Auszüge aus dem Buch „Fernsehen ist tot – Es lebe das Geschichtenerzählen“.
Bügelfernsehen und Kostendruck Oliver Schütte prognostiziert, dass im Jahr 2025 das klassische Fernsehen nur noch ein „Nebenbei-Medium“ sein wird. So, wie es schon einmal dem Radio ergangen ist, das noch in den 1970er Jahren anspruchsvolle Hörspiele und Features gesendet hat, heute aber fast nur noch im Auto gehört und nicht mehr als eigenständiges Nutzungsobjekt wahrgenommen wird, reduziert sich auch das Fernsehen immer mehr zur Hintergrundberieselung. Das sei heute bereits am Programm vor 18:00 Uhr erkennbar (sogenanntes „Bügelfernsehen“). Die erzählerische Konsequenz dieser Entwicklung ist, dass fiktionale Sendungen auch ohne Bilder verstanden werden müssen. Es gilt also, alle wichtigen Informationen auf der Sprachebene zu vermitteln und komplexe Figuren oder Handlungsstränge zu vermeiden. Da nicht sehr viele Zuschauer diesem Programm folgen, müssen die Sendungen kostengünstig hergestellt werden. Schütte meint, dass der Kostendruck weiter zunehmen wird und auch das Programm am Abend, in der Prime Time, der eigentlichen Domäne des fiktionalen Erzählens, immer weniger kosten dürfe. Dies wird spürbare Auswirkungen auf die Qualität der Formate haben. Dann beginnt ein Teufelskreis, weil ein schlechtes Programm noch weniger Zuschauer anziehen wird. Die Zuschauer, die anspruchsvollen Filmen folgen wollen, werden das auf andere Weise tun. Dem abendlichen Fernsehen wird das gleiche Schicksal widerfahren wie dem vorabendlichen. Die Sender rühmen sich, dass die Nutzungsdauer des Fernsehens pro Tag gleich bleibt oder sogar steigt. Im April 2016 lag die tägliche Nutzungsdauer bei 223 Minuten. Geht man jedoch ins Detail, erkennt man, dass bei den Altersgruppen bis 49 Jahre der Fernsehkonsum zurückgeht. Der Anstieg ergibt sich aus Zuschauern der Altersgruppe über 50 Jahre. Die jüngere Generation schaut Filme wann und wo sie will. Weiterlesen
https://out-takes.de/wp-content/uploads/2019/11/out_takes_logo01.jpg00Sibylle Flöterhttps://out-takes.de/wp-content/uploads/2019/11/out_takes_logo01.jpgSibylle Flöter2017-06-02 14:58:582017-06-02 14:58:58Fernsehen ist tot – Es lebe das Geschichtenerzählen
Wer Regisseur oder Filmproduzent werden will, dem eröffnet sich in Deutschland eine Vielzahl von Möglichkeiten. Neben zahlreichen privaten Akademien und Schulen bieten sieben staatliche und zwei staatlich anerkannte private Filmhochschulen entsprechende Studiengänge an. Zur praktischen Ausbildung gehört naturgemäß auch das Drehen eigener Filme. Je nach Hochschule variieren Anzahl und Format der Eigenproduktionen. Zu den Projekten gehören kurze Übungsfilme mit einer Länge von wenigen Minuten – aber auch abendfüllende Abschlussfilme. Für ihre Produktionen sind die Studenten regelmäßig auf die Mitwirkung externer Gewerke angewiesen, da nicht alle erforderlichen Leistungen durch die Studenten selbst erbracht werden können. Insbesondere können naturgemäß nicht alle Rollen durch Schauspiel-Studenten besetzt werden, so dass die Liste erfahrener Schauspieler, die in Studentenproduktionen mitgewirkt hat, endlos lang ist.
Da für studentische Produktionen in der Regel nur minimale finanzielle Mittel zur Verfügung stehen, erbringen Schauspieler ihre Leistungen regelmäßig unentgeltlich. Soweit solche Studentenproduktionen nicht für eine kommerzielle Verwertung vorgesehen sind, ist hieran grundsätzlich auch nichts auszusetzen. Beide Seiten profitieren von der Zusammenarbeit: Die Studenten lernen von der Arbeit mit professionellen Schauspielern – und den Schauspielern bieten studentische Produktionen immer wieder die Möglichkeit, ihr Können in besonderen Rollen zu zeigen, die ihnen im Rahmen von kommerziellen Produktionen nicht geboten werden. Weiterlesen
https://out-takes.de/wp-content/uploads/2019/11/out_takes_logo01.jpg00Julia Bezzenbergerhttps://out-takes.de/wp-content/uploads/2019/11/out_takes_logo01.jpgJulia Bezzenberger2017-05-31 11:00:592017-05-31 13:08:11Schauspieler in Hochschulfilmen – Die neuen „Ehrenamtlichen Mitarbeiter“
Kann mal jemand an die Zukunft denken?
Frédéric Jaeger, Unsere GästeIn welche Zukunft Blickt der Deutsche Film? Klein-Hollywood scheint die Zuschauer jedenfalls nicht zu interessieren. Tom Tykwers Romanverfilmung Ein Hologramm für den König lockte trotz Starbesetzung gerade mal 212.964 Kinogänger im Lande (ein Fehler übrigens). | Foto © X-Verleih
Wird es bald Obergrenzen für Filme geben? Ein deutsches Protektorat? Einige der einflussreichsten Förderbürokraten Deutschlands haben sich was Neues ausgedacht, und es klingt seltsam bekannt. Die Verantwortlichen der Filmförderungsanstalt, kurz FFA, wollen die „Flut“ an Filmen eindämmen, die über die Kinos hereinbricht. Und sie glauben, dass man angesichts zu vieler günstiger Filme mit Grenzwerten in absoluten Zahlen weiter kommt.
Was denn bitte noch? Auffanglager für „kleine, schwierige Filme“? FFA-Vorstand Peter Dinges hat sich schon mal bereit erklärt, künftig Filme auszusortieren: „Einer muss vorangehen, auch wenn die Selektion eine harte Aufgabe ist“, sagte er vielleicht etwas unbedacht beim Filmtheaterkongress im Mai. Unbedacht nicht nur wegen des CSU-Flüchtlingsabwehr-Klangs, sondern auch, weil die Förderentscheidungen gar nicht seine sind.
Oder macht sich der Vorstand ehrlich, und gesteht ein, dass er nicht nur Verwalter, sondern längst Politiker mit Agenda ist? Das wäre eine folgenschwere Kursänderung. Die FFA ist schließlich eine Institution, die, weil sie das Geld (fast) aller verwaltet, die mit Kinofilmen Umsatz machen, sich immer einen Anstrich von Demokratie und Interessenausgleich gegeben hat. Ganz zu schweigen davon, dass die Gremien, die über die Förderungen entscheiden, noch immer frei in ihren Entscheidungen sind und mit Vernunft, Kinokenntnis und Neugierde fördern sollten. Aber Neugierde für Filme, das klingt in manchen Ohren wohl viel zu gefährlich.
Weiterlesen
Cinema Moralia – Folge 158: Lasst viele kleine Filme blühen!
out takes, Rüdiger SuchslandStünde der FFA auch weiterhin gut zu Gesicht: Valeska Grisebachs „Western“
Wo bleibt der Kino-Maoismus? Die Verantwortung zur Förderung des kulturell anspruchsvollen Films gilt für alle Förderer, die Jan-Weiler-Methode und endlich eine Talkshow ohne Bosbach – Cinema Moralia, Tagebuch eines Kinogehers, 158. Folge
Es war eine lustige, überraschende Pressemitteilung, die uns Mittwoch von Kulturstaatsministerin Monika Grütters zugeschickt wurde, direkt vor der Sommerparty des »großen« der beiden Produzentenverbände, der Allianz.
»Verantwortung zur Förderung des kulturell anspruchsvollen Films gilt für alle Förderer« war sie überschrieben, und in der Unterzeile sehr fein, fast schon poetisch: »Aus Anlass der anhaltenden Diskussion um eine vor kurzem veränderte Förderpraxis der Filmförderungsanstalt (FFA) und des heutigen Treffens der Produzentenallianz in Berlin erklärte die Staatsministerin für Kultur und Medien Monika Grütters«.
Das Wort »eine« gefällt mir darin am besten.
Aber was hat Grütters erklärt? In gerade von ihr bislang ungewohnter Deutlichkeit schreibt die Staatsministerin: »Die angestrebte zukünftig sehr viel stärkere Ausrichtung der FFA an rein wirtschaftlichen Kriterien bei der Entscheidung über die Förderung eines Filmprojekts halte ich für falsch. Ein solcher Förderansatz wird dem deutschen Kinofilm als Kultur- und Wirtschaftsgut in seiner Vielfalt nicht gerecht und ist kulturpolitisch auch nicht geboten.«
Ein Affront und eine offene Attacke auf FFA-Chef Peter Dinges und nicht zuletzt auch auf ihren Vorgänger, Ex-Kulturstaatsminister Bernd Neumann, der jetzt Chef des FFA-Verwaltungsrats ist. Recht hat sie!
Wir würden jetzt gerne »Gut so, Frau Grütters!« jubeln, wären da nicht… ein paar Fragen und Gedanken.
+ + +
Denn wie weit hat eigentlich die Ministerin selbst mit ihrer Politik dazu beigetragen, dass sich nicht mehr alle sicher sind, ob es eigentlich noch irgendwem noch um kulturelle Filmförderung geht? Dass, salopp gesagt, die Anwälte der Industrie, des Films als Wirtschaftsgut Morgenluft schnuppern.
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Wählen nach Farben: Parteiencheck für Filmarbeiter
out takes, Peter HartigSchaut genau hin, ihr Filmschaffenden, was Euch im September zur Wahl steht. | Collage © cinearte
Über die „4. Industrielle Revolution“ und das Wachstum der Kreativbranche im Lande wird gerne geredet, als wandelten wir schon durch blühende Landschaften. Doch wie es den Arbeitern in den Traumfabriken ergeht, ist kaum ein Thema. Selbst kritische Beobachter blicken oft nur bis zum Tellerrand. Die Website Netzpolitik etwa hatte vor der Wahl zum Berliner Abgeordnetenhauswahl im vorigen September einen „Netzpolitischen Vergleich“ der Wahlprogramme angestellt und dabei die kritischen Punkte von Infrastruktur über Bildung bis Datenschutz abgehakt. Unter welchen Bedingungen dieses Netz gefüttert wird, interessierte nicht.
Dabei ist die Lage der Kreativen in der Filmbranche bekanntlich nicht so rosig. Auch wenn jetzt erstmals die Filmförderungsanstalt darauf hinwirken soll, dass in der Branche „sozialverträglich“ gearbeitet werde. Also menschenwürdig. Das hielten die Vereinten Nationen schon vor 70 Jahren für eine gute Idee. Weiter so, Deutschland!
Was können Filmschaffende von den Parteien erwarten? Wir versuchen eine Standortbestimmung zur anstehenden Bundestagswahl.
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Roter Teppich zum Träumen – Neues aus der Traumfabrik: SMS Self Made Shorties Festival 2017
out takes, Tina Thiele(c) Erik Mosoni
Als 17-Jähriger verlässt „Karl“ Lämmle 1884 Oberschwaben und wandert aus in die USA. 50 Jahre später ist Carl Laemmle ein legendärer Hollywood-Produzent und Boss eines internationalen Filmkonzerns. Nach seinem Tod 1939 droht er immer mehr in Vergessenheit zu geraten, obwohl er Unvergessliches geschaffen hat. Carl Laemmle gründet die Universal Studios und macht Hollywood zur Traumfabrik. Unter seiner Ägide entstehen Filme und Figuren, die sich ins Gedächtnis einbrennen wie „Dracula“ oder „Die Mumie“. Er setzt als Marketinggenie und Global Player Maßstäbe. Und er rettet zahlreichen Menschen das Leben.
Was hast Du geträumt, wovon träumst Du, was sind die Lebensträume die Dich leiten – oder die Alpträume, die Dich, womöglich, plagen? – Du träumst von Deinem eigenen Film? Dann mach ihn! Werde Filmfabrikant / Filmfabrikantin in Deiner eigenen Traumfabrik.
Unter dem Motto: Mein Traum – Neues aus der Traumfabrik gaben Schauspielervideos, Crew United und die ZAV Künstlervermittlung in Zusammenarbeit mit Casting Network, Cinearte und Out Takes Schauspielerinnen und Schauspielern in Deutschland, Österreich und der Schweiz zum vierten Mal die Chance, ihre Persönlichkeit in einem kurzen Film (max. drei Minuten) vorzustellen.
Am Freitag, den 23.06.2017 präsentierte dann die hochkarätige Jury bestehend aus: Franziska Aigner, Johannes Fabrick, Deborah Congia, Dr. Liane Jessen, Susanne Ritter, Anita Schneider, Florentine Schara und Tim Seyfi in einem vollbesetzten Kinosaal im Cinemaxx München die vorausgewählten 15 Self Made Shorties.
Im Folgenden ein paar Impressionen der Veranstaltung, Stimmen, weitere Eindrücke und natürlich die Gewinner-Shorties:
1. Platz SMS Self Made Shorties 2017: Kevin Patzke
2. Platz SMS Self Made Shorties 2017: Christian Ludwig
3. Platz SMS Self Made Shorties 2017: Jürgen Heimüller & Christoph Bangerter
(c) Erik Mosoni
Hier findet man die Shorties aller Nominierten: https://www.schauspielervideos.de/ecasting/ergebnis/sms-festival-2017
Stellvertretend für die vielen tollen Shorties, die es leider nicht in die Auswahl der 15 Nominierten geschafft haben, hat Urs Cordua eine Compilation mit Ausschnitten weiterer Traum-Shorties zusammengestellt:
Und wenn Ihr möchtet, gebt doch unter diesem Beitrag einen Kommentar ab und verweist per Link auf Euren Shorty mit Eurem Namen! Bis zum nächsten SMS Self Made Shorties Festival und 1000 Dank an alle, die mitgemacht haben!
Wir danken für die freundliche Unterstützung der Pensionskasse Rundfunk für die Finanzierung dieses Beitrages.
Das 4. Self Made Shorties – Festival ist eine Veranstaltung von crew united & schauspielervideos in Kooperation mit casting-network und out takes, unterstützt von cinearte .
Grafische Gestaltung: Cernodesign
Konzeption und Beratung: ZAV Künstlervermittlung.

Daniel Philippen von der ZAV - Erfinder, Macher und Seele der SMS-Festivals (c) Erik Mosoni
Cinema Moralia – Folge 157: Die Banalität des Dösens
out takes, Rüdiger SuchslandNach den neuen Leitlinien nicht mehr förderungwürdig: François Ozons FRANTZ - (c) X Verleih AG
50 Jahre FFG sind genug! Aber um das zu merken, muss man aufwachen – Cinema Moralia, Tagebuch eines Kinogehers, 157. Folge
»Der schnelle Tag ist hin / die Nacht schwingt ihre Fahn /
Und führt die Sternen auff. Der Menschen müde Scharen
Verlassen feld und werck / Wo Thier und Vögel waren
Trawert itzt die Einsamkeit. Wie ist die zeit verthan!«
Andreas Gryphius, »Abend«
+ + +
»Ich bin in der Kritischen Theorie zu Hause. Die Kritische Theorie sagt, dass es immer einen Ausweg gibt. Wenn die Wirklichkeit den Menschen demütigt und entmündigt, dann glauben wir eben nicht an diese Wirklichkeit. Dann behalten wir uns vor, eine andere zu wählen.« – so Alexander Kluge im aktuellen »Philosophie Magazin« (4/2017). Diese Sätze enthalten alles, was deutsche Filmemachen wissen müssen, um mit der Förderung angemessen zu verfahren – wenn sie nicht Bomben
bauen wollen.
+ + +
Seit Jahren bereits betreibt die deutsche Filmförderung eine Art Live-Selbstmord, eine Selbstentleibung vor Publikum. Man kann dabei zugucken, wie die Förderung sich selbst abschafft und zu einem Punkt führt, an dem keiner mehr begreift, wozu es sie überhaupt noch gibt. Dieser Punkt ist nahe. Nach der FFA-Entscheidung vom Dienstag ist die deutsche Filmförderung einen großen Schritt weiter – auf diesem Weg ohne Wiederkehr, dem Weg in den Abgrund.
+ + +
Der FFA-Verwaltungsrat hat am Dienstag neue Leitlinien für die Projektförderung verabschiedet. Es war immerhin keine einstimmige Entscheidung, sondern eine Kampfabstimmung. Schon der erste satz dieser Leitlinien ist – denkt man einen Augenblick nach – komplett absurd:
»Die FFA sollte – im Rahmen der gesetzlichen Vorschriften – Kinofilme fördern, die einen hohen qualitativen Anspruch haben sowie gleichermaßen absolut und/oder relativ wirtschaftlich erfolgreich im In- und Ausland ausgewertet werden können (wirtschaftlich-kultureller Filmbegriff)«
Das »gleichermaßen« macht sprachlich/gedanklich keinen Sinn. Zudem kann wirtschaftlicher Erfolg auch meinen: Ein Film der 1000 Euro gekostet hat, kann mit 1100 Euro Einnahmen, wirtschaftlich 10% Gewinn machen. Das meint die FFA aber nicht.
Endgültig ad absurdum führt den Satz das Wort »können«. Das heißt alles und nichts. Es meint ein Potential. Alle können. Entscheidend bleibt subjektives Zutrauen.
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Klimawandel
out takes, Peter HartigAuf dem Podium (von links):?Birgit Heidsiek, Herausgeberin „Green Film Shooting“; Christian Dosch, Koordination Fairness und Nachhaltigkeit bei Crew United; Ulrike Gote, Moderatorin und Medienssprecherin der bayerischen Grünen; Josef Wollinger, Oberbeleuchter und geschäftsführender Gesellschafter des Rental-Unternehmens 4rent; Sanne Kurz, Kamerafrau und Lehrbeauftragte an der BAF und der HFF München. | Foto © Grüne Fraktion Bayern
Film und Fernsehen sind die größten Umweltsünder, fand eine Studie der University of California heraus. Die Film- und Fernsehindustrie trage stärker zur Luftverschmutzung in der Region Los Angeles bei als die anderen fünf untersuchten Branchen. Nur die Erdölindustrie war schlimmer. „Man spricht von einer ,Industrie‘, Aber wir Sehen sie nicht als Industrie”, erklärte Mary Nichols, die das Umweltinstitut der Universität leitet. „Wir denken an die kreative Seite, den Film, die Leute, die Schauspieler – wir denken nicht daran, was es braucht, dieses Produkt herzustellen.“
Damals war Arnold Schwarzenegger noch Gouverneur in Kalifornien, die Studie ist zehn Jahre alt, und es hat sich viel getan. Inzwischen haben die Majors in den USA alle ein grünes Pflichtenheft, NBC hat für sein grünes Gewissen sogar eine eigene Website: Green is Universal!
Und hier? Das wollten auch die bayerischen Grünen wissen und stellten mögliche Bedenken gleich in den Titel: „Perfekter Film und ökologisch-soziale Filmproduktion – eine unbezahlbare Utopie?“ Es war die zweite Podiumsdiskussion zur „Nachhaltigkeit in der Filmwirtschaft“ – die erste zwei Wochen zuvor hatte sich um Arbeitsbedingungen und soziale Lage der filmschaffenden gedreht und war teilweise heftig verlaufen. Am Montag voriger Woche ging es um Technik und Umwelt.
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Fernsehen ist tot – Es lebe das Geschichtenerzählen
Sibylle FlöterIm Herbst 2016 hat Oliver Schütte ein E-Book zur Zukunft des Fernsehens in Deutschland herausgebracht. Dabei analysiert er die Entwicklungen, die heute bereits in Ansätzen vorhanden sind und prolongiert sie in die Zukunft. Hier findet Ihr zusammengefasste Auszüge aus dem Buch „Fernsehen ist tot – Es lebe das Geschichtenerzählen“.
Bügelfernsehen und Kostendruck
Oliver Schütte prognostiziert, dass im Jahr 2025 das klassische Fernsehen nur noch ein „Nebenbei-Medium“ sein wird. So, wie es schon einmal dem Radio ergangen ist, das noch in den 1970er Jahren anspruchsvolle Hörspiele und Features gesendet hat, heute aber fast nur noch im Auto gehört und nicht mehr als eigenständiges Nutzungsobjekt wahrgenommen wird, reduziert sich auch das Fernsehen immer mehr zur Hintergrundberieselung. Das sei heute bereits am Programm vor 18:00 Uhr erkennbar (sogenanntes „Bügelfernsehen“). Die erzählerische Konsequenz dieser Entwicklung ist, dass fiktionale Sendungen auch ohne Bilder verstanden werden müssen. Es gilt also, alle wichtigen Informationen auf der Sprachebene zu vermitteln und komplexe Figuren oder Handlungsstränge zu vermeiden. Da nicht sehr viele Zuschauer diesem Programm folgen, müssen die Sendungen kostengünstig hergestellt werden. Schütte meint, dass der Kostendruck weiter zunehmen wird und auch das Programm am Abend, in der Prime Time, der eigentlichen Domäne des fiktionalen Erzählens, immer weniger kosten dürfe. Dies wird spürbare Auswirkungen auf die Qualität der Formate haben. Dann beginnt ein Teufelskreis, weil ein schlechtes Programm noch weniger Zuschauer anziehen wird. Die Zuschauer, die anspruchsvollen Filmen folgen wollen, werden das auf andere Weise tun. Dem abendlichen Fernsehen wird das gleiche Schicksal widerfahren wie dem vorabendlichen. Die Sender rühmen sich, dass die Nutzungsdauer des Fernsehens pro Tag gleich bleibt oder sogar steigt. Im April 2016 lag die tägliche Nutzungsdauer bei 223 Minuten. Geht man jedoch ins Detail, erkennt man, dass bei den Altersgruppen bis 49 Jahre der Fernsehkonsum zurückgeht. Der Anstieg ergibt sich aus Zuschauern der Altersgruppe über 50 Jahre. Die jüngere Generation schaut Filme wann und wo sie will. Weiterlesen
Schauspieler in Hochschulfilmen – Die neuen „Ehrenamtlichen Mitarbeiter“
Julia Bezzenberger, out takesSzene aus Das Leben der Anderen mit Sebastin Koch und Martina Gedeck | Foto © Wiedemann und Berg
Wer Regisseur oder Filmproduzent werden will, dem eröffnet sich in Deutschland eine Vielzahl von Möglichkeiten. Neben zahlreichen privaten Akademien und Schulen bieten sieben staatliche und zwei staatlich anerkannte private Filmhochschulen entsprechende Studiengänge an. Zur praktischen Ausbildung gehört naturgemäß auch das Drehen eigener Filme. Je nach Hochschule variieren Anzahl und Format der Eigenproduktionen. Zu den Projekten gehören kurze Übungsfilme mit einer Länge von wenigen Minuten – aber auch abendfüllende Abschlussfilme. Für ihre Produktionen sind die Studenten regelmäßig auf die Mitwirkung externer Gewerke angewiesen, da nicht alle erforderlichen Leistungen durch die Studenten selbst erbracht werden können. Insbesondere können naturgemäß nicht alle Rollen durch Schauspiel-Studenten besetzt werden, so dass die Liste erfahrener Schauspieler, die in Studentenproduktionen mitgewirkt hat, endlos lang ist.
Da für studentische Produktionen in der Regel nur minimale finanzielle Mittel zur Verfügung stehen, erbringen Schauspieler ihre Leistungen regelmäßig unentgeltlich. Soweit solche Studentenproduktionen nicht für eine kommerzielle Verwertung vorgesehen sind, ist hieran grundsätzlich auch nichts auszusetzen. Beide Seiten profitieren von der Zusammenarbeit: Die Studenten lernen von der Arbeit mit professionellen Schauspielern – und den Schauspielern bieten studentische Produktionen immer wieder die Möglichkeit, ihr Können in besonderen Rollen zu zeigen, die ihnen im Rahmen von kommerziellen Produktionen nicht geboten werden. Weiterlesen