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Kann mal jemand an die Zukunft denken?

Frédéric Jaeger, Unsere Gäste
21. Juli 2017/von Frédéric Jaeger
In welche Zukunft Blickt der Deutsche Film? Klein-Hollywood scheint die Zuschauer jedenfalls nicht zu interessieren. Tom Tykwers Roman­verfilmung Ein Hologramm für den König lockte trotz Starbesetzung gerade mal 212.964 Kinogänger im Lande (ein Fehler übrigens). | Foto © X-Verleih

In welche Zukunft Blickt der Deutsche Film? Klein-Hollywood scheint die Zuschauer jedenfalls nicht zu interessieren. Tom Tykwers Roman­verfilmung Ein Hologramm für den König lockte trotz Starbesetzung gerade mal 212.964 Kinogänger im Lande (ein Fehler übrigens). | Foto © X-Verleih

Wird es bald Obergrenzen für Filme geben? Ein deutsches Protektorat? Einige der einflussreichsten Förderbürokraten Deutschlands haben sich was Neues ausgedacht, und es klingt seltsam bekannt. Die Verantwortlichen der Filmförderungsanstalt, kurz FFA, wollen die „Flut“ an Filmen eindämmen, die über die Kinos hereinbricht. Und sie glauben, dass man angesichts zu vieler günstiger Filme mit Grenzwerten in absoluten Zahlen weiter kommt.

Was denn bitte noch? Auffanglager für „kleine, schwierige Filme“? FFA-Vorstand Peter Dinges hat sich schon mal bereit erklärt, künftig Filme auszusortieren: „Einer muss vorangehen, auch wenn die Selektion eine harte Aufgabe ist“, sagte er vielleicht etwas unbedacht beim Filmtheaterkongress im Mai. Unbedacht nicht nur wegen des CSU-Flüchtlingsabwehr-Klangs, sondern auch, weil die Förderentscheidungen gar nicht seine sind.

Oder macht sich der Vorstand ehrlich, und gesteht ein, dass er nicht nur Verwalter, sondern längst Politiker mit Agenda ist? Das wäre eine folgenschwere Kursänderung. Die FFA ist schließlich eine Institution, die, weil sie das Geld (fast) aller verwaltet, die mit Kinofilmen Umsatz machen, sich immer einen Anstrich von Demokratie und Interessenausgleich gegeben hat. Ganz zu schweigen davon, dass die Gremien, die über die Förderungen entscheiden, noch immer frei in ihren Entscheidungen sind und mit Vernunft, Kinokenntnis und Neugierde fördern sollten. Aber Neugierde für Filme, das klingt in manchen Ohren wohl viel zu gefährlich.

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https://out-takes.de/wp-content/uploads/2019/11/out_takes_logo01.jpg 0 0 Frédéric Jaeger https://out-takes.de/wp-content/uploads/2019/11/out_takes_logo01.jpg Frédéric Jaeger2017-07-21 11:35:172017-07-21 11:37:19Kann mal jemand an die Zukunft denken?

Cinema Moralia – Folge 158: Lasst viele kleine Filme blühen!

out takes, Rüdiger Suchsland
15. Juli 2017/von Rüdiger Suchsland

Stünde der FFA auch weiterhin gut zu Gesicht: Valeska Grisebachs „Western“

Wo bleibt der Kino-Maoismus? Die Verant­wor­tung zur Förderung des kulturell anspruchs­vollen Films gilt für alle Förderer, die Jan-Weiler-Methode und endlich eine Talkshow ohne Bosbach – Cinema Moralia, Tagebuch eines Kino­ge­hers, 158. Folge

Es war eine lustige, über­ra­schende Pres­se­mit­tei­lung, die uns Mittwoch von Kultur­staats­mi­nis­terin Monika Grütters zuge­schickt wurde, direkt vor der Sommer­party des »großen« der beiden Produ­zen­ten­ver­bände, der Allianz.
»Verant­wor­tung zur Förderung des kulturell anspruchs­vollen Films gilt für alle Förderer« war sie über­schrieben, und in der Unter­zeile sehr fein, fast schon poetisch: »Aus Anlass der anhal­tenden Diskus­sion um eine vor kurzem verän­derte Förder­praxis der Film­för­de­rungs­an­stalt (FFA) und des heutigen Treffens der Produ­zen­ten­al­lianz in Berlin erklärte die Staats­mi­nis­terin für Kultur und Medien Monika Grütters«.
Das Wort »eine« gefällt mir darin am besten.
Aber was hat Grütters erklärt? In gerade von ihr bislang unge­wohnter Deut­lich­keit schreibt die Staats­mi­nis­terin: »Die ange­strebte zukünftig sehr viel stärkere Ausrich­tung der FFA an rein wirt­schaft­li­chen Kriterien bei der Entschei­dung über die Förderung eines Film­pro­jekts halte ich für falsch. Ein solcher Förder­an­satz wird dem deutschen Kinofilm als Kultur- und Wirt­schaftsgut in seiner Vielfalt nicht gerecht und ist kultur­po­li­tisch auch nicht geboten.«
Ein Affront und eine offene Attacke auf FFA-Chef Peter Dinges und nicht zuletzt auch auf ihren Vorgänger, Ex-Kultur­staats­mi­nister Bernd Neumann, der jetzt Chef des FFA-Verwal­tungs­rats ist. Recht hat sie!
Wir würden jetzt gerne »Gut so, Frau Grütters!« jubeln, wären da nicht… ein paar Fragen und Gedanken.

+ + +

Denn wie weit hat eigent­lich die Minis­terin selbst mit ihrer Politik dazu beige­tragen, dass sich nicht mehr alle sicher sind, ob es eigent­lich noch irgendwem noch um kultu­relle Film­för­de­rung geht? Dass, salopp gesagt, die Anwälte der Industrie, des Films als Wirt­schaftsgut Morgen­luft schnup­pern.
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https://out-takes.de/wp-content/uploads/2019/11/out_takes_logo01.jpg 0 0 Rüdiger Suchsland https://out-takes.de/wp-content/uploads/2019/11/out_takes_logo01.jpg Rüdiger Suchsland2017-07-15 11:12:532017-07-17 13:57:01Cinema Moralia – Folge 158: Lasst viele kleine Filme blühen!

Wählen nach Farben: Parteiencheck für Filmarbeiter

out takes, Peter Hartig
11. Juli 2017/von Peter Hartig
Schaut genau hin, ihr Filmschaffenden, was Euch im September zur Wahl steht. | Collage © cinearte

Schaut genau hin, ihr Filmschaffenden, was Euch im September zur Wahl steht. | Collage © cinearte

Über die „4. Industrielle Revolution“ und das Wachstum der Kreativbranche im Lande wird gerne geredet, als wandelten wir schon durch blühende Landschaften. Doch wie es den Arbeitern in den Traumfabriken ergeht, ist kaum ein Thema. Selbst kritische Beobachter blicken oft nur bis zum Tellerrand. Die Website Netzpolitik etwa hatte vor der Wahl zum Berliner Abgeordnetenhauswahl im vorigen September einen „Netzpolitischen Vergleich“ der Wahlprogramme angestellt und dabei die kritischen Punkte von Infrastruktur über Bildung bis Datenschutz abgehakt. Unter welchen Bedingungen dieses Netz gefüttert wird, interessierte nicht.

Dabei ist die Lage der Kreativen in der Filmbranche bekanntlich nicht so rosig. Auch wenn jetzt erstmals die Filmförderungsanstalt darauf hinwirken soll, dass in der Branche „sozialverträglich“ gearbeitet werde. Also menschenwürdig. Das hielten die Vereinten Nationen schon vor 70 Jahren für eine gute Idee. Weiter so, Deutschland!

Was können Filmschaffende von den Parteien erwarten? Wir versuchen eine Standortbestimmung zur anstehenden Bundestagswahl.

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https://out-takes.de/wp-content/uploads/2019/11/out_takes_logo01.jpg 0 0 Peter Hartig https://out-takes.de/wp-content/uploads/2019/11/out_takes_logo01.jpg Peter Hartig2017-07-11 16:06:522017-07-11 16:06:52Wählen nach Farben: Parteiencheck für Filmarbeiter

Roter Teppich zum Träumen – Neues aus der Traumfabrik: SMS Self Made Shorties Festival 2017

out takes, Tina Thiele
6. Juli 2017/von Tina Thiele

(c) Erik Mosoni

Als 17-Jähriger verlässt „Karl“ Lämmle 1884 Oberschwaben und wandert aus in die USA. 50 Jahre später ist Carl Laemmle ein legendärer Hollywood-Produzent und Boss eines internationalen Filmkonzerns. Nach seinem Tod 1939 droht er immer mehr in Vergessenheit zu geraten, obwohl er Unvergessliches geschaffen hat. Carl Laemmle gründet die Universal Studios und macht Hollywood zur Traumfabrik. Unter seiner Ägide entstehen Filme und Figuren, die sich ins Gedächtnis einbrennen wie „Dracula“ oder „Die Mumie“. Er setzt als Marketinggenie und Global Player Maßstäbe. Und er rettet zahlreichen Menschen das Leben.

Was hast Du geträumt, wovon träumst Du, was sind die Lebensträume die Dich leiten – oder die Alpträume, die Dich, womöglich, plagen? – Du träumst von Deinem eigenen Film? Dann mach ihn! Werde Filmfabrikant / Filmfabrikantin in Deiner eigenen Traumfabrik.

Unter dem Motto: Mein Traum – Neues aus der Traumfabrik gaben Schauspielervideos, Crew United und die ZAV Künstlervermittlung in Zusammenarbeit mit Casting Network, Cinearte und Out Takes Schauspielerinnen und Schauspielern in Deutschland, Österreich und der Schweiz zum vierten Mal die Chance, ihre Persönlichkeit in einem kurzen Film (max. drei Minuten) vorzustellen.

Am Freitag, den 23.06.2017 präsentierte dann die hochkarätige Jury bestehend aus: Franziska Aigner, Johannes Fabrick, Deborah Congia, Dr. Liane Jessen, Susanne Ritter, Anita Schneider, Florentine Schara und Tim Seyfi  in einem vollbesetzten Kinosaal im Cinemaxx München die vorausgewählten 15 Self Made Shorties.

Im Folgenden ein paar Impressionen der Veranstaltung, Stimmen, weitere Eindrücke und natürlich die Gewinner-Shorties:

1. Platz SMS Self Made Shorties 2017: Kevin Patzke

2. Platz SMS Self Made Shorties 2017: Christian Ludwig

3. Platz SMS Self Made Shorties 2017: Jürgen Heimüller & Christoph Bangerter

(c) Erik Mosoni

Hier findet man die Shorties aller Nominierten: https://www.schauspielervideos.de/ecasting/ergebnis/sms-festival-2017

Stellvertretend für die vielen tollen Shorties, die es leider nicht in die Auswahl der 15 Nominierten geschafft haben, hat Urs Cordua eine Compilation mit Ausschnitten weiterer Traum-Shorties zusammengestellt:

Und wenn Ihr möchtet, gebt doch unter diesem Beitrag einen Kommentar ab und verweist per Link auf Euren Shorty mit Eurem Namen! Bis zum nächsten SMS Self Made Shorties Festival und 1000 Dank an alle, die mitgemacht haben!

Wir danken für die freundliche Unterstützung der Pensionskasse Rundfunk für die Finanzierung dieses Beitrages.

Banner Pensionskasse_cn_2500x600

Das 4. Self Made Shorties – Festival ist eine Veranstaltung von crew united & schauspielervideos in Kooperation mit casting-network und out takes, unterstützt von cinearte .

Grafische Gestaltung: Cernodesign

Konzeption und Beratung: ZAV Künstlervermittlung.

Daniel Philippen von der ZAV - Erfinder, Macher und Seele der SMS-Festivals (c) Erik Mosoni

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https://out-takes.de/wp-content/uploads/2019/11/out_takes_logo01.jpg 0 0 Tina Thiele https://out-takes.de/wp-content/uploads/2019/11/out_takes_logo01.jpg Tina Thiele2017-07-06 10:57:582017-08-12 22:55:48Roter Teppich zum Träumen – Neues aus der Traumfabrik: SMS Self Made Shorties Festival 2017

Cinema Moralia – Folge 157: Die Banalität des Dösens

out takes, Rüdiger Suchsland
19. Juni 2017/von Rüdiger Suchsland

Nach den neuen Leitlinien nicht mehr förderungwürdig: François Ozons FRANTZ - (c) X Verleih AG

50 Jahre FFG sind genug! Aber um das zu merken, muss man aufwachen – Cinema Moralia, Tagebuch eines Kino­ge­hers, 157. Folge

»Der schnelle Tag ist hin / die Nacht schwingt ihre Fahn /
Und führt die Sternen auff. Der Menschen müde Scharen
Verlassen feld und werck / Wo Thier und Vögel waren
Trawert itzt die Einsam­keit. Wie ist die zeit verthan!«

Andreas Gryphius, »Abend«

+ + +

»Ich bin in der Kriti­schen Theorie zu Hause. Die Kritische Theorie sagt, dass es immer einen Ausweg gibt. Wenn die Wirk­lich­keit den Menschen demütigt und entmün­digt, dann glauben wir eben nicht an diese Wirk­lich­keit. Dann behalten wir uns vor, eine andere zu wählen.« – so Alexander Kluge im aktuellen »Philo­so­phie Magazin« (4/2017). Diese Sätze enthalten alles, was deutsche Filme­ma­chen wissen müssen, um mit der Förderung ange­messen zu verfahren – wenn sie nicht Bomben
bauen wollen.

+ + +

Seit Jahren bereits betreibt die deutsche Film­för­de­rung eine Art Live-Selbst­mord, eine Selbst­ent­lei­bung vor Publikum. Man kann dabei zugucken, wie die Förderung sich selbst abschafft und zu einem Punkt führt, an dem keiner mehr begreift, wozu es sie überhaupt noch gibt. Dieser Punkt ist nahe. Nach der FFA-Entschei­dung vom Dienstag ist die deutsche Film­för­de­rung einen großen Schritt weiter – auf diesem Weg ohne Wieder­kehr, dem Weg in den Abgrund.

+ + +

Der FFA-Verwal­tungsrat hat am Dienstag neue Leit­li­nien für die Projekt­för­de­rung verab­schiedet. Es war immerhin keine einstim­mige Entschei­dung, sondern eine Kampf­ab­stim­mung. Schon der erste satz dieser Leit­li­nien ist – denkt man einen Augen­blick nach – komplett absurd:
»Die FFA sollte – im Rahmen der gesetz­li­chen Vorschriften – Kinofilme fördern, die einen hohen quali­ta­tiven Anspruch haben sowie glei­cher­maßen absolut und/oder relativ wirt­schaft­lich erfolg­reich im In- und Ausland ausge­wertet werden können (wirt­schaft­lich-kultu­reller Film­be­griff)«
Das »glei­cher­maßen« macht sprach­lich/gedank­lich keinen Sinn. Zudem kann wirt­schaft­li­cher Erfolg auch meinen: Ein Film der 1000 Euro gekostet hat, kann mit 1100 Euro Einnahmen, wirt­schaft­lich 10% Gewinn machen. Das meint die FFA aber nicht.
Endgültig ad absurdum führt den Satz das Wort »können«. Das heißt alles und nichts. Es meint ein Potential. Alle können. Entschei­dend bleibt subjek­tives Zutrauen.

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https://out-takes.de/wp-content/uploads/2019/11/out_takes_logo01.jpg 0 0 Rüdiger Suchsland https://out-takes.de/wp-content/uploads/2019/11/out_takes_logo01.jpg Rüdiger Suchsland2017-06-19 14:51:392017-06-19 14:52:12Cinema Moralia – Folge 157: Die Banalität des Dösens

Klimawandel

out takes, Peter Hartig
12. Juni 2017/von Peter Hartig
Auf dem Podium (von links):?Birgit Heidsiek, Herausgeberin „Green Film Shooting“; Christian Dosch, Koordination Fairness und Nachhaltigkeit bei Crew United; Ulrike Gote, Moderatorin und Medienssprecherin der bayerischen Grünen; Josef Wollinger, Oberbeleuchter und geschäftsführender Gesellschafter des Rental-Unternehmens 4rent; Sanne Kurz, Kamerafrau und Lehrbeauftragte an der BAF und der HFF München. | Foto © Grüne Fraktion Bayern

Auf dem Podium (von links):?Birgit Heidsiek, Herausgeberin „Green Film Shooting“; Christian Dosch, Koordination Fairness und Nachhaltigkeit bei Crew United; Ulrike Gote, Moderatorin und Medienssprecherin der bayerischen Grünen; Josef Wollinger, Oberbeleuchter und geschäftsführender Gesellschafter des Rental-Unternehmens 4rent; Sanne Kurz, Kamerafrau und Lehrbeauftragte an der BAF und der HFF München. | Foto © Grüne Fraktion Bayern

Film und Fernsehen sind die größten Umweltsünder, fand eine Studie der University of California heraus. Die Film- und Fernsehindustrie trage stärker zur Luftverschmutzung in der Region Los Angeles bei als die anderen fünf untersuchten Branchen. Nur die Erdölindustrie war schlimmer. „Man spricht von einer ,Industrie‘, Aber wir Sehen sie nicht als Industrie”, erklärte Mary Nichols, die das Umweltinstitut der Universität leitet. „Wir denken an die kreative Seite, den Film, die Leute, die Schauspieler – wir denken nicht daran, was es braucht, dieses Produkt herzustellen.“

Damals war Arnold Schwarzenegger noch Gouverneur in Kalifornien, die Studie ist zehn Jahre alt, und es hat sich viel getan. Inzwischen haben die Majors in den USA alle ein grünes Pflichtenheft, NBC hat für sein grünes Gewissen sogar eine eigene Website: Green is Universal!

Und hier? Das wollten auch die bayerischen Grünen wissen und stellten mögliche Bedenken gleich in den Titel: „Perfekter Film und ökologisch-soziale Filmproduktion – eine unbezahlbare Utopie?“ Es war die zweite Podiumsdiskussion zur „Nachhaltigkeit in der Filmwirtschaft“ – die erste zwei Wochen zuvor hatte sich um Arbeitsbedingungen und soziale Lage der filmschaffenden gedreht und war teilweise heftig verlaufen. Am Montag voriger Woche ging es um Technik und Umwelt.

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https://out-takes.de/wp-content/uploads/2019/11/out_takes_logo01.jpg 0 0 Peter Hartig https://out-takes.de/wp-content/uploads/2019/11/out_takes_logo01.jpg Peter Hartig2017-06-12 18:26:412017-06-18 18:34:11Klimawandel

Fernsehen ist tot – Es lebe das Geschichtenerzählen

Sibylle Flöter
2. Juni 2017/von Sibylle Flöter

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Im Herbst 2016 hat Oliver Schütte ein E-Book zur Zukunft des Fernsehens in Deutschland herausgebracht. Dabei analysiert er die Entwicklungen, die heute bereits in Ansätzen vorhanden sind und prolongiert sie in die Zukunft. Hier findet Ihr zusammengefasste Auszüge aus dem Buch „Fernsehen ist tot – Es lebe das Geschichtenerzählen“.

Bügelfernsehen und Kostendruck
Oliver Schütte prognostiziert, dass im Jahr 2025 das klassische Fernsehen nur noch ein „Nebenbei-Medium“ sein wird. So, wie es schon einmal dem Radio ergangen ist, das noch in den 1970er Jahren anspruchsvolle Hörspiele und Features gesendet hat, heute aber fast nur noch im Auto gehört und nicht mehr als eigenständiges Nutzungsobjekt wahrgenommen wird, reduziert sich auch das Fernsehen immer mehr zur Hintergrundberieselung. Das sei heute bereits am Programm vor 18:00 Uhr erkennbar (sogenanntes „Bügelfernsehen“). Die erzählerische Konsequenz dieser Entwicklung ist, dass fiktionale Sendungen auch ohne Bilder verstanden werden müssen. Es gilt also, alle wichtigen Informationen auf der Sprachebene zu vermitteln und komplexe Figuren oder Handlungsstränge zu vermeiden. Da nicht sehr viele Zuschauer diesem Programm folgen, müssen die Sendungen kostengünstig hergestellt werden. Schütte meint, dass der Kostendruck weiter zunehmen wird und auch das Programm am Abend, in der Prime Time, der eigentlichen Domäne des fiktionalen Erzählens, immer weniger kosten dürfe. Dies wird spürbare Auswirkungen auf die Qualität der Formate haben. Dann beginnt ein Teufelskreis, weil ein schlechtes Programm noch weniger Zuschauer anziehen wird. Die Zuschauer, die anspruchsvollen Filmen folgen wollen, werden das auf andere Weise tun. Dem abendlichen Fernsehen wird das gleiche Schicksal widerfahren wie dem vorabendlichen. Die Sender rühmen sich, dass die Nutzungsdauer des Fernsehens pro Tag gleich bleibt oder sogar steigt. Im April 2016 lag die tägliche Nutzungsdauer bei 223 Minuten. Geht man jedoch ins Detail, erkennt man, dass bei den Altersgruppen bis 49 Jahre der Fernsehkonsum zurückgeht. Der Anstieg ergibt sich aus Zuschauern der Altersgruppe über 50 Jahre. Die jüngere Generation schaut Filme wann und wo sie will. Weiterlesen

https://out-takes.de/wp-content/uploads/2019/11/out_takes_logo01.jpg 0 0 Sibylle Flöter https://out-takes.de/wp-content/uploads/2019/11/out_takes_logo01.jpg Sibylle Flöter2017-06-02 14:58:582017-06-02 14:58:58Fernsehen ist tot – Es lebe das Geschichtenerzählen

Schauspieler in Hochschulfilmen – Die neuen „Ehrenamtlichen Mitarbeiter“

Julia Bezzenberger, out takes
31. Mai 2017/von Julia Bezzenberger
Gendergerechtigkeit ist schon seit 25 Jahren im Filmförderungsgesetz festgeschrieben. Erst jetzt wurde sie umgesetzt. Es brauchte wohl eine unmissverständliche Gebrauchsanleitung, wie sie erst der neue Gesetzestext liefert. | Grafik © cinearte

Szene aus Das Leben der Anderen mit Sebastin Koch und Martina Gedeck | Foto © Wiedemann und Berg

Wer Regisseur oder Filmproduzent werden will, dem eröffnet sich in Deutschland eine Vielzahl von Möglichkeiten. Neben zahlreichen privaten Akademien und Schulen bieten sieben staatliche und zwei staatlich anerkannte private Filmhochschulen entsprechende Studiengänge an. Zur praktischen Ausbildung gehört naturgemäß auch das Drehen eigener Filme. Je nach Hochschule variieren Anzahl und Format der Eigenproduktionen. Zu den Projekten gehören kurze Übungsfilme mit einer Länge von wenigen Minuten – aber auch abendfüllende Abschlussfilme. Für ihre Produktionen sind die Studenten regelmäßig auf die Mitwirkung externer Gewerke angewiesen, da nicht alle erforderlichen Leistungen durch die Studenten selbst erbracht werden können. Insbesondere können naturgemäß nicht alle Rollen durch Schauspiel-Studenten besetzt werden, so dass die Liste erfahrener Schauspieler, die in Studentenproduktionen mitgewirkt hat, endlos lang ist.

Da für studentische Produktionen in der Regel nur minimale finanzielle Mittel zur Verfügung stehen, erbringen Schauspieler ihre Leistungen regelmäßig unentgeltlich. Soweit solche Studentenproduktionen nicht für eine kommerzielle Verwertung vorgesehen sind, ist hieran grundsätzlich auch nichts auszusetzen. Beide Seiten profitieren von der Zusammenarbeit: Die Studenten lernen von der Arbeit mit professionellen Schauspielern – und den Schauspielern bieten studentische Produktionen immer wieder die Möglichkeit, ihr Können in besonderen Rollen zu zeigen, die ihnen im Rahmen von kommerziellen Produktionen nicht geboten werden. Weiterlesen

https://out-takes.de/wp-content/uploads/2019/11/out_takes_logo01.jpg 0 0 Julia Bezzenberger https://out-takes.de/wp-content/uploads/2019/11/out_takes_logo01.jpg Julia Bezzenberger2017-05-31 11:00:592017-05-31 13:08:11Schauspieler in Hochschulfilmen – Die neuen „Ehrenamtlichen Mitarbeiter“
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