Die Kinos kämpfen ums Überleben, die Streamingdienste machen gute Geschäfte im Lockdown. Ein wenig Solidarität mit der Branche sollte da ruhig eingefordert werden, meinen neun Verbände.
Die Filmemacher*innen sitzen zuhause und haben nichts zu tun. Streamingdienste, Netzprovider und Sender profitieren vom Lockdown. Neun Verbände fordern nun eine „Solidaritätsabgabe“ für die Branche. Heute haben sie einen Offenen Brief an die Kulturstaatsministerin, die Kulturministerkonferenz und mehrere Bundestagsabgeordnete geschrieben:
Betrifft: Rettet die Filmkultur! Positionen von neun Interessenverbänden zur FFG Novelle und zur Unterstützung der Filmschaffenden in der Corona-Krise
Sehr geehrte Frau Staatsministerin Monika Grütters,
Sehr geehrter Herr Vorsitzender Bernd Sibler,
Sehr geehrte Mitglieder des Bundestages
Elisabeth Motschmann, Martin Rabanus, Yvonne Magwas, Johannes Selle,
wir unterzeichnenden Verbände und Vereinigungen haben großes Verständnis, dass die außergewöhnlichen und für uns alle unerwarteten und belastenden Umstände der Corona-Pandemie auch außergewöhnliche Maßnahmen erfordern.
Wir ersuchen Sie daher, die Laufzeit des aktuellen FFG keinesfalls um mehr als ein Jahr zu verlängern, da wir es für dringend geboten halten, zeitnah ein Gesetz umzusetzen, das schlüssige Antworten auf die Entwicklung und die Krise findet.
Ebenso möchten wir Sie bitten, die Konsultationen zur Novellierung des Gesetzes zeitnah wieder aufzunehmen. Dies kann auch auf kürzeren Wegen als an Runden Tischen geschehen – aber bevor durch Referentenentwürfe bereits Vorfestlegungen vorgenommen werden. Weiterlesen
https://out-takes.de/wp-content/uploads/2019/11/out_takes_logo01.jpg00Oliver Zengleinhttps://out-takes.de/wp-content/uploads/2019/11/out_takes_logo01.jpgOliver Zenglein2020-04-30 12:29:082020-04-30 13:07:35Betrifft: Rettet die Filmkultur! Positionen von neun Interessenverbänden
Julian Nida-Rümelin ist Philosoph, war mal Kulturstaatsminister und hat sich die Deutsche Filmakademie ausgedacht. Zur Corona-Krise hat er auch viel zu sagen. | Wikipedia, CC BY 3.0
Lassen wir uns nicht entmündigen! Von der Grippe und anderen Viren: Apokalyptiker & Integrierte – Gedanken in der Pandemie 26.
„1. Sind Sie sicher, dass Sie die Erhaltung des Menschengeschlechts, wenn Sie und alle Ihre Bekannten nicht mehr sind, wirklich interessiert? 2. Warum? Stichworte genügen. 4. Möchten Sie unsterblich sein? 21.Welche Qualen ziehen Sie dem Tod vor?“
Max Frisch, Fragebogen I. und XI. in: „Tagebuch 1966-1971“
Ein kleiner Fragebogen, als Max-Frisch-Hommage und Einübung in zukünftiges Verhalten: Was würdet ihr, liebe Leser, eigentlich tun, wenn ihr mir persönlich auf der Straße begegnen würdet? Wenn wir uns kennen würden, also normalerweise zumindest ein paar Höflichkeitsworte wechseln würden? Wenn ihr aber wüsstet, dass ich mit dem Sars-Cov-19-Virus infiziert bin?
Würdet ihr schreiend davonlaufen? Würdet ihr die Straßenseite wechseln? Würdet ihr mich beschimpfen, dass ich mich als grausliger Gefährder gefälligst schleichen und in Quarantäne begeben sollte? Dass ich verhaftet werden müsste? Würdet Ihr die Polizei rufen?
Würdet Ihr fragen, ob ich gerade auf dem Weg zum Arzt bin? Ob ich vielleicht Hilfe brauche? Würdet ihr überhaupt mit mir sprechen? Warum?
Alle Antworten willkommen.
+++
Wir müssen jetzt endlich zugeben: Die Bundesregierung hat Fehler gemacht. Sie hat nicht alles richtig gemacht. Sie macht weiter Fehler. Das ist nicht schlimm, womöglich sogar unvermeidlich. Wer handelt, macht immer Fehler. Aber wir müssen aus diesen Fehlern lernen; wir sollten sie nicht schönreden, nicht einfach geschehen lassen. Die Regierung darf Fehler machen, aber lernen müssen wir aus diesen Fehlern trotzdem.
https://out-takes.de/wp-content/uploads/2019/11/out_takes_logo01.jpg00Rüdiger Suchslandhttps://out-takes.de/wp-content/uploads/2019/11/out_takes_logo01.jpgRüdiger Suchsland2020-04-29 23:34:092020-04-29 23:34:09Gedanken in der Pandemie 26: „Die Epidemie klänge bis zum Sommer wieder ab …“
Folge 11 ist ein guter Einstieg: Weil der Schauspielerin Anne Hoffmann und ihrem Lebensgefährten, dem Künstler Moritz Frei, viele Aufträge weggefallen sind, arbeiten sie jetzt zuhause vor der Fototapete an ihren „Corona Chroniken“. | Screenshot
Erinnert sich noch jemand an die AfD? Kein Wunder: Zur Kultur fiel der Partei während der Corona-Krise bisher nichts ein – außer dem Generalverdacht, dass die Kreativen bei den Hilfsprogrammen betrügen könnten. Und die Mikrostipendien, mit denen Sachsen seinen Künstler*innen helfen will, findet sie auch ungerecht. Daran wird wohl auch der Offene Brief Kölner Dokumentarfilmer*innen an die BKM nichts ändern.
Wir danken Ihnen für Ihre Informationen, Ergänzungen und Korrekturen, Fragen und Kommentare. Leider können wir nicht alle persönlich beantworten.
In Sachsen können Künstler*innen seit vorigem DonnerstagMikrostipendien in Höhe von je 2.000 Euro beantragen. Das Programm „Denkzeit“ soll helfen, „an ihrer künstlerischen Arbeit festzuhalten und individuelle Handlungsansätze für den Umgang mit der Corona-Krise zu entwickeln.“ Zwei Millionen Euro hat der Sächsische Landtag, in dem die Regierungskoalition aus CDU, Grünen und SPD die Mehrheit hat, für Künstler*innen aus den Sparten Darstellende und Bildende Kunst, Musik, Literatur und Film bewilligt.
Die AfD-Fraktion im Sächsischen Landtag ist dagegen. „Statt einzelne Randgruppen bevorzugt zu behandeln“, sollten besser Pauschalen „von 1.000 Euro an erwerbstätige Familien mit Kindern“ gehen, schrieb die Partei in einer Pressemitteilung. „Unbürokratische Nothilfe muss für alle Betriebe, die von der Corona-Krise betroffen sind, da sein. Es ist jedoch der falsche Weg, mit unzähligen, intransparenten Förderprogrammen Sonderregeln und Vorteile für einzelne Berufe zu schaffen.“
Damit ignoriert die Partei sämtliche Hilferufe und Berichte zur Situation der Kulturschaffenden (einen guten Überblick bieten vor allem die Brancheninfos der letzten sechs Wochen). Auch auf Bundesebene steht die AfD den Kulturschaffenden misstrauisch gegenüber: Vorige Woche wurde im Kulturausschuss des Bundestags über Soforthilfen beraten. Die einzige Sorge des kulturpolitischen Sprechers der AfD-Fraktion war lediglich wichtig, dass diese Hilfen von den Kreativen nicht missbraucht werden. Am 16. März erschien die erste „Corona Brancheninfo“. 95 Pressemitteilungen hat die Bundes-AfD seit diesem Tag herausgegeben. Kein einziger hatte die Kultur zum Thema. Geschweige denn die Kulturschaffenden.
Kulturstaatsministerin Monika Grütters ermöglicht ab sofort Kulturinstitutionen, Honorare für Engagements zu zahlen, die wegen der Coronakrise abgesagt wurden. Die Regelung gilt für Kultureinrichtungen und Projekte, die vom Bund gefördert werden. Bedingung: Das Engagement wurde bis zum Stichtag 15. März 2020 vereinbart. Für Gagen unter 1.000 Euro, kann ein Ausfallhonorar von bis zu 60 Prozent des Nettoentgelts anerkannt werden, bei Gagen über 1.000 Euro maximal 40 Prozent; die Obergrenze des Ausfallhonorars liegt bei 2.500 Euro.
„Jetzt ist es wichtig, dass alle Bundesländer ähnlich verfahren und es den von ihnen geförderten Kulturinstitutionen ebenfalls ermöglichen, Ausfallhonorare zu zahlen“, wird die Kulturstaatsministerin (BKM) in der heutigen Pressemitteilung zitiert. Im Interesse der Künstler*innen „brauchen wir eine möglichst einheitliche Regelung bei Bund, Ländern und Kommunen.“
Die Hilfen für Künstler*innen und Kreative von Bund, Ländern und anderen im Überblick der BKM.
Aufklärung & Absolutismus: Apokalyptiker & Integrierte – Gedanken in der Pandemie 25.
„Zu Tode gefürchtet ist nämlich auch gestorben.“
„Die Presse“, Wiener Tageszeitung, vom 28. April 2020.
Morgen Abend sollten alle von Euch, die mal wieder richtig auf andere Gedanken kommen möchten, Arte einschalten. Dort läuft „Licht“, der neueste Film der in Berlin lebenden, in Potsdam lehrenden, österreichischen Regisseurin Barbara Albert. Es ist ihr erster Kostümfilm – und ein hochinteressanter, weil er realistisch ist, kein „Sinn-&-Sinnlichkeit“-Kitsch (gegen den natürlich auch nichts zu sagen ist). Dazu eine auf Tatsachen basierende facettenreiche Geschichte über Gefühle im absolutistischen Ständestaat, aus der Zeit Mozarts und jenen Jahren, als parallel zur Französischen Revolution, dem deutschen Idealismus und der Geburt der Romantik auch die Esoterik zurück in die europäischen Gesellschaften kam – in Gestalt des „Mesmerismus“.
Wer kennt heute noch Franz Anton Mesmer (1734-1815)? Genau! Ist vielleicht auch ganz gut so. Aber in seiner Epoche war der Mann ein Star – als Wunderheiler mittels „Magnetismus“ und Hypnose. Bestenfalls ein Fall von alternativer Medizin, schlimmstenfalls ein esoterischer Scharlatan. Kulturhistorisch ist das aber trotzdem wahnsinnig interessant, weil es etwas erzählt über die traurige Sehnsucht vieler Menschen nach dem Unerklärlichen, Überwissenschaftlichen, der Sehnsucht nach einem Jenseits der Vernunft, die angeblich ja ach so kalt und unsinnlich ist.
https://out-takes.de/wp-content/uploads/2019/11/out_takes_logo01.jpg00Rüdiger Suchslandhttps://out-takes.de/wp-content/uploads/2019/11/out_takes_logo01.jpgRüdiger Suchsland2020-04-28 19:48:262020-04-28 19:48:26Gedanken in der Pandemie 25: Deutschland, das Land der Hamsterer
Schaun wir mal: Der SWR bietet am langen ersten Maiwochenende den Kulturschaffenden eine Plattform. Drei Tage lang. | Screenshot
Auch Rheinland-Pfalz macht sich Sorgen um die Kunst und will mit „Arbeitsstipendien“ helfen – immerhin 2.000 Euro, die es aber auch nur einmal gibt. Und der SWR will Künstler*innen am kommenden langen Maiwochenende eine Plattform auf allen Kanälen bieten.
Wir danken Ihnen für Ihre Informationen, Ergänzungen und Korrekturen, Fragen und Kommentare.
„Schauspiel ist kein vornehmer Beruf. Früher wurden Schauspieler an einer Kreuzung mit einem Pfahl durch das Herz begraben“, schreibt der amerikanische Dramatiker, Regisseur und Produzent David Mamet in „Richtig und falsch“, seinem „kleinen Ketzerbrevier samt Common sense für Schauspieler“. Den Brauch fand Mamet nicht schlimm – im Gegenteil: „Die Aufführungen dieser Leute beunruhigten die Zuschauer so sehr, dass sie ihre Geister fürchteten. Ein tolles Kompliment.“ Allerdings: In gewisser Weise sei das noch heute so.
[Danke für den Hinweis einer Leserin, Ihre Redaktion.]
Kulturschaffende in Zeiten von Corona:„Vielen geht es richtig scheiße“, verrät Schorsch Kamerun, Sänger von Die Goldenen Zitronen und Regisseur, der „Taz“.
Rheinland-Pfalz schnürt ein Unterstützungspaket für die Kultur. Zentrale Maßnahme sind Arbeitsstipendien für Künstler, maximal und einmalig 2.000 Euro. Ein überschaubarer Teil der 15,5 Millionen Euro geht auch an Kinos – nämlich die Summe hinter dem Komma.
Nach der Stimmung in der Filmszene fragt heute der Indiefilmtalk ganz faktennah Josephine Hage von „Kreatives Sachsen“ und Media Consultant Jörg Langer: Josephine Hage hatte bereits vor knapp fünf Wochen in der Episode 68 des Podcast ihre Umfrage vorgestellt. Jörg Langer ging mit seiner Umfrage direkt auf die bundesweite Branche ein und befragte über 5.000 Filmschaffende aus ganz Deutschland. Dabei unterstützten ihn verschiedene Filmgruppen, darunter AG Dok, BFS, BVFK, Crew United und Fair TV.
Wolfgang Schäuble und der mittlere Realismus: Apokalyptiker & Integrierte – Gedanken in der Pandemie 24.
„Wir alle wissen nicht, was unser Handeln für Auswirkungen hat. Aber die Politik muss trotzdem handeln. Und es gibt eben nie eine absolut richtige Entscheidung.“ Wolfgang Schäuble
Was für ein Wochenende. So viel los, und dann musste man noch das schöne Wetter ausnutzen und zum See, wenn auch immer auf Abstand, klar.
Dabei wollte ich eigentlich über die Chilenen schreiben, über die Österreicher, die Chinesen, endlich mal über die Italiener und, ja vielleicht auch mal wieder über die Schweden. Und dann kommt dieses Wochenende, und dann endet man … bei Wolfgang Schäuble.
+++
Der Berliner „Tagesspiegel“ ist wirklich keine tolle Zeitung, eher ein ziemliches Provinz-Blatt. Aber manchmal gelingt auch dem Tagesspiegel ein Coup. Ein solcher Coup ist das Interview mit Wolfgang Schäuble am Sonntag. Schäuble spricht darin über die Dilemmata der Handelnden, und sagt wie zu erwarten viele kluge Dinge: „Wir müssen die verschiedenen Gesichtspunkte klug abwägen. […] Wir dürfen nicht allein den Virologen die Entscheidungen überlassen, sondern müssen auch die gewaltigen ökonomischen, sozialen, psychologischen und sonstigen Auswirkungen abwägen. Zwei Jahre lang einfach alles stillzulegen – auch das hätte fürchterliche Folgen.“ Es sind zum einen die kleinen bösen Bemerkungen, mit denen dieses Interview wirkt: „Wir können eben auch nicht sagen: Wir machen alles zu und lassen es dabei. Diesen Abwägungsprozess müssen wir deutlicher machen.“
“Müssen wir deutlicher machen.“ Da liegt die Kritik.
https://out-takes.de/wp-content/uploads/2019/11/out_takes_logo01.jpg00Rüdiger Suchslandhttps://out-takes.de/wp-content/uploads/2019/11/out_takes_logo01.jpgRüdiger Suchsland2020-04-27 21:20:122020-04-27 21:20:12Gedanken in der Pandemie 24: Es beginnt zu brodeln
Ziemlich sensationell, was am Freitag beim „Deutschen Filmpreis“ passierte: Ein Debütfilm räumte ab, und das gleich achtfach – das hatten in 70 Jahren nur drei Filme geschafft. Leider schaute kaum jemand zu bei der Geistergala im Livestream.
Wir danken Ihnen für Ihre Informationen, Ergänzungen und Korrekturen, Fragen und Kommentare. Leider können wir nicht alle persönlich beantworten.
Im Gefängnis hat man wenigstens noch Hofgang – Apokalyptiker & Integrierte; Gedanken in der Pandemie 23. Von Rüdiger Suchsland
„In der Welt gibt es eine schreckliche Sache, nämlich dass jeder seine guten Gründe hat.“ Jean Renoir, „La règle du jeu“
„Denn die einen sind im Dunkeln Und die andern sind im Licht Und man siehet die im Lichte Die im Dunkeln sieht man nicht.“
Bertolt Brecht, „Die Dreigroschenoper“
Heiligt der Zweck eigentlich die Mittel? Wir würden diese Frage ja intuitiv in den allermeisten Fällen verneinen. In der Corona-Pandemie verändern sich hier nach meinem Eindruck gerade die Maßstäbe.
Das muss nichts Schlechtes sein. Vielleicht geht es im Gegenteil gar nicht anders, und vielleicht trifft auch hier der Satz zu, nach dem außergewöhnliche Umstände außergewöhnliche Maßnahmen erfordern.
Aber gehen wir mal weg von der Ebene der schnellen Bewertung, und schauen auf die Tatsachen. Was geschieht hier? Denkt die Regierung ihr Handeln in diesen Kategorien? Und falls ja: Hat sie recht?
Heiligt der Zweck der Pandemie-Eindämmung und der Vermeidung des Sterbens Einiger durch Covid-19 das Mittel der gewaltigen, generellen Rechteeinschränkung und des Herunterfahrens einer ganzen Gesellschaft?
Heiligt der Zweck der Pandemie-Eindämmung und der Vermeidung des Sterbens Einiger durch Covid-19 auch das Mittel gewaltiger Kosten, ganz konkret zur Zeit je nach Berechnung und statistischen Daten zwischen 10 und 400 Millionen Euro pro vermiedenem Corona-Toten?
Man kann beide Male darauf antworten: „Ja, unbedingt!“ Aber dazu muss man gefragt werden.
https://out-takes.de/wp-content/uploads/2019/11/out_takes_logo01.jpg00Rüdiger Suchslandhttps://out-takes.de/wp-content/uploads/2019/11/out_takes_logo01.jpgRüdiger Suchsland2020-04-24 21:30:112020-04-24 21:30:11Gedanken in der Pandemie 23: Das Verwalten der Alten
Betrifft: Rettet die Filmkultur! Positionen von neun Interessenverbänden
Oliver Zenglein, out takesDie Kinos kämpfen ums Überleben, die Streamingdienste machen gute Geschäfte im Lockdown. Ein wenig Solidarität mit der Branche sollte da ruhig eingefordert werden, meinen neun Verbände.
Die Filmemacher*innen sitzen zuhause und haben nichts zu tun. Streamingdienste, Netzprovider und Sender profitieren vom Lockdown. Neun Verbände fordern nun eine „Solidaritätsabgabe“ für die Branche. Heute haben sie einen Offenen Brief an die Kulturstaatsministerin, die Kulturministerkonferenz und mehrere Bundestagsabgeordnete geschrieben:
Betrifft: Rettet die Filmkultur! Positionen von neun Interessenverbänden zur FFG Novelle und zur Unterstützung der Filmschaffenden in der Corona-Krise
Sehr geehrte Frau Staatsministerin Monika Grütters,
Sehr geehrter Herr Vorsitzender Bernd Sibler,
Sehr geehrte Mitglieder des Bundestages
Elisabeth Motschmann, Martin Rabanus, Yvonne Magwas, Johannes Selle,
wir unterzeichnenden Verbände und Vereinigungen haben großes Verständnis, dass die außergewöhnlichen und für uns alle unerwarteten und belastenden Umstände der Corona-Pandemie auch außergewöhnliche Maßnahmen erfordern.
Wir ersuchen Sie daher, die Laufzeit des aktuellen FFG keinesfalls um mehr als ein Jahr zu verlängern, da wir es für dringend geboten halten, zeitnah ein Gesetz umzusetzen, das schlüssige Antworten auf die Entwicklung und die Krise findet.
Ebenso möchten wir Sie bitten, die Konsultationen zur Novellierung des Gesetzes zeitnah wieder aufzunehmen. Dies kann auch auf kürzeren Wegen als an Runden Tischen geschehen – aber bevor durch Referentenentwürfe bereits Vorfestlegungen vorgenommen werden. Weiterlesen
Gedanken in der Pandemie 26: „Die Epidemie klänge bis zum Sommer wieder ab …“
Rüdiger Suchsland, Unsere GästeJulian Nida-Rümelin ist Philosoph, war mal Kulturstaatsminister und hat sich die Deutsche Filmakademie ausgedacht. Zur Corona-Krise hat er auch viel zu sagen. | Wikipedia, CC BY 3.0
Lassen wir uns nicht entmündigen! Von der Grippe und anderen Viren: Apokalyptiker & Integrierte – Gedanken in der Pandemie 26.
„1. Sind Sie sicher, dass Sie die Erhaltung des Menschengeschlechts, wenn Sie und alle Ihre Bekannten nicht mehr sind, wirklich interessiert?
2. Warum? Stichworte genügen.
4. Möchten Sie unsterblich sein?
21.Welche Qualen ziehen Sie dem Tod vor?“
Max Frisch, Fragebogen I. und XI. in: „Tagebuch 1966-1971“
Ein kleiner Fragebogen, als Max-Frisch-Hommage und Einübung in zukünftiges Verhalten: Was würdet ihr, liebe Leser, eigentlich tun, wenn ihr mir persönlich auf der Straße begegnen würdet? Wenn wir uns kennen würden, also normalerweise zumindest ein paar Höflichkeitsworte wechseln würden? Wenn ihr aber wüsstet, dass ich mit dem Sars-Cov-19-Virus infiziert bin?
Würdet ihr schreiend davonlaufen? Würdet ihr die Straßenseite wechseln? Würdet ihr mich beschimpfen, dass ich mich als grausliger Gefährder gefälligst schleichen und in Quarantäne begeben sollte? Dass ich verhaftet werden müsste? Würdet Ihr die Polizei rufen?
Würdet Ihr fragen, ob ich gerade auf dem Weg zum Arzt bin? Ob ich vielleicht Hilfe brauche? Würdet ihr überhaupt mit mir sprechen? Warum?
Alle Antworten willkommen.
+++
Wir müssen jetzt endlich zugeben: Die Bundesregierung hat Fehler gemacht. Sie hat nicht alles richtig gemacht. Sie macht weiter Fehler. Das ist nicht schlimm, womöglich sogar unvermeidlich. Wer handelt, macht immer Fehler. Aber wir müssen aus diesen Fehlern lernen; wir sollten sie nicht schönreden, nicht einfach geschehen lassen. Die Regierung darf Fehler machen, aber lernen müssen wir aus diesen Fehlern trotzdem.
Weiterlesen
Corona: Brancheninfo 31
out takes, Peter HartigFolge 11 ist ein guter Einstieg: Weil der Schauspielerin Anne Hoffmann und ihrem Lebensgefährten, dem Künstler Moritz Frei, viele Aufträge weggefallen sind, arbeiten sie jetzt zuhause vor der Fototapete an ihren „Corona Chroniken“. | Screenshot
Erinnert sich noch jemand an die AfD? Kein Wunder: Zur Kultur fiel der Partei während der Corona-Krise bisher nichts ein – außer dem Generalverdacht, dass die Kreativen bei den Hilfsprogrammen betrügen könnten. Und die Mikrostipendien, mit denen Sachsen seinen Künstler*innen helfen will, findet sie auch ungerecht. Daran wird wohl auch der Offene Brief Kölner Dokumentarfilmer*innen an die BKM nichts ändern.
Wir danken Ihnen für Ihre Informationen, Ergänzungen und Korrekturen, Fragen und Kommentare. Leider können wir nicht alle persönlich beantworten.
In Sachsen können Künstler*innen seit vorigem Donnerstag Mikrostipendien in Höhe von je 2.000 Euro beantragen. Das Programm „Denkzeit“ soll helfen, „an ihrer künstlerischen Arbeit festzuhalten und individuelle Handlungsansätze für den Umgang mit der Corona-Krise zu entwickeln.“ Zwei Millionen Euro hat der Sächsische Landtag, in dem die Regierungskoalition aus CDU, Grünen und SPD die Mehrheit hat, für Künstler*innen aus den Sparten Darstellende und Bildende Kunst, Musik, Literatur und Film bewilligt.
Die AfD-Fraktion im Sächsischen Landtag ist dagegen. „Statt einzelne Randgruppen bevorzugt zu behandeln“, sollten besser Pauschalen „von 1.000 Euro an erwerbstätige Familien mit Kindern“ gehen, schrieb die Partei in einer Pressemitteilung. „Unbürokratische Nothilfe muss für alle Betriebe, die von der Corona-Krise betroffen sind, da sein. Es ist jedoch der falsche Weg, mit unzähligen, intransparenten Förderprogrammen Sonderregeln und Vorteile für einzelne Berufe zu schaffen.“
Damit ignoriert die Partei sämtliche Hilferufe und Berichte zur Situation der Kulturschaffenden (einen guten Überblick bieten vor allem die Brancheninfos der letzten sechs Wochen). Auch auf Bundesebene steht die AfD den Kulturschaffenden misstrauisch gegenüber: Vorige Woche wurde im Kulturausschuss des Bundestags über Soforthilfen beraten. Die einzige Sorge des kulturpolitischen Sprechers der AfD-Fraktion war lediglich wichtig, dass diese Hilfen von den Kreativen nicht missbraucht werden.
Am 16. März erschien die erste „Corona Brancheninfo“. 95 Pressemitteilungen hat die Bundes-AfD seit diesem Tag herausgegeben. Kein einziger hatte die Kultur zum Thema. Geschweige denn die Kulturschaffenden.
Kulturstaatsministerin Monika Grütters ermöglicht ab sofort Kulturinstitutionen, Honorare für Engagements zu zahlen, die wegen der Coronakrise abgesagt wurden. Die Regelung gilt für Kultureinrichtungen und Projekte, die vom Bund gefördert werden. Bedingung: Das Engagement wurde bis zum Stichtag 15. März 2020 vereinbart. Für Gagen unter 1.000 Euro, kann ein Ausfallhonorar von bis zu 60 Prozent des Nettoentgelts anerkannt werden, bei Gagen über 1.000 Euro maximal 40 Prozent; die Obergrenze des Ausfallhonorars liegt bei 2.500 Euro.
„Jetzt ist es wichtig, dass alle Bundesländer ähnlich verfahren und es den von ihnen geförderten Kulturinstitutionen ebenfalls ermöglichen, Ausfallhonorare zu zahlen“, wird die Kulturstaatsministerin (BKM) in der heutigen Pressemitteilung zitiert. Im Interesse der Künstler*innen „brauchen wir eine möglichst einheitliche Regelung bei Bund, Ländern und Kommunen.“
Die Hilfen für Künstler*innen und Kreative von Bund, Ländern und anderen im Überblick der BKM.
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Gedanken in der Pandemie 25: Deutschland, das Land der Hamsterer
Rüdiger Suchsland, Unsere GästePrivat hamsterten die Deutschen Klopapier und Nudeln, nun hamstert die Regierung Intensivbetten. | Foto © Das Futterhaus
Aufklärung & Absolutismus: Apokalyptiker & Integrierte – Gedanken in der Pandemie 25.
„Zu Tode gefürchtet ist nämlich auch gestorben.“
„Die Presse“, Wiener Tageszeitung, vom 28. April 2020.
Morgen Abend sollten alle von Euch, die mal wieder richtig auf andere Gedanken kommen möchten, Arte einschalten. Dort läuft „Licht“, der neueste Film der in Berlin lebenden, in Potsdam lehrenden, österreichischen Regisseurin Barbara Albert. Es ist ihr erster Kostümfilm – und ein hochinteressanter, weil er realistisch ist, kein „Sinn-&-Sinnlichkeit“-Kitsch (gegen den natürlich auch nichts zu sagen ist). Dazu eine auf Tatsachen basierende facettenreiche Geschichte über Gefühle im absolutistischen Ständestaat, aus der Zeit Mozarts und jenen Jahren, als parallel zur Französischen Revolution, dem deutschen Idealismus und der Geburt der Romantik auch die Esoterik zurück in die europäischen Gesellschaften kam – in Gestalt des „Mesmerismus“.
Wer kennt heute noch Franz Anton Mesmer (1734-1815)? Genau! Ist vielleicht auch ganz gut so. Aber in seiner Epoche war der Mann ein Star – als Wunderheiler mittels „Magnetismus“ und Hypnose. Bestenfalls ein Fall von alternativer Medizin, schlimmstenfalls ein esoterischer Scharlatan. Kulturhistorisch ist das aber trotzdem wahnsinnig interessant, weil es etwas erzählt über die traurige Sehnsucht vieler Menschen nach dem Unerklärlichen, Überwissenschaftlichen, der Sehnsucht nach einem Jenseits der Vernunft, die angeblich ja ach so kalt und unsinnlich ist.
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Corona: Brancheninfo 30
out takes, Peter HartigSchaun wir mal: Der SWR bietet am langen ersten Maiwochenende den Kulturschaffenden eine Plattform. Drei Tage lang. | Screenshot
Auch Rheinland-Pfalz macht sich Sorgen um die Kunst und will mit „Arbeitsstipendien“ helfen – immerhin 2.000 Euro, die es aber auch nur einmal gibt. Und der SWR will Künstler*innen am kommenden langen Maiwochenende eine Plattform auf allen Kanälen bieten.
Wir danken Ihnen für Ihre Informationen, Ergänzungen und Korrekturen, Fragen und Kommentare.
„Schauspiel ist kein vornehmer Beruf. Früher wurden Schauspieler an einer Kreuzung mit einem Pfahl durch das Herz begraben“, schreibt der amerikanische Dramatiker, Regisseur und Produzent David Mamet in „Richtig und falsch“, seinem „kleinen Ketzerbrevier samt Common sense für Schauspieler“. Den Brauch fand Mamet nicht schlimm – im Gegenteil: „Die Aufführungen dieser Leute beunruhigten die Zuschauer so sehr, dass sie ihre Geister fürchteten. Ein tolles Kompliment.“ Allerdings: In gewisser Weise sei das noch heute so.
[Danke für den Hinweis einer Leserin, Ihre Redaktion.]
Kulturschaffende in Zeiten von Corona: „Vielen geht es richtig scheiße“, verrät Schorsch Kamerun, Sänger von Die Goldenen Zitronen und Regisseur, der „Taz“.
Rheinland-Pfalz schnürt ein Unterstützungspaket für die Kultur. Zentrale Maßnahme sind Arbeitsstipendien für Künstler, maximal und einmalig 2.000 Euro. Ein überschaubarer Teil der 15,5 Millionen Euro geht auch an Kinos – nämlich die Summe hinter dem Komma.
Nach der Stimmung in der Filmszene fragt heute der Indiefilmtalk ganz faktennah Josephine Hage von „Kreatives Sachsen“ und Media Consultant Jörg Langer: Josephine Hage hatte bereits vor knapp fünf Wochen in der Episode 68 des Podcast ihre Umfrage vorgestellt. Jörg Langer ging mit seiner Umfrage direkt auf die bundesweite Branche ein und befragte über 5.000 Filmschaffende aus ganz Deutschland. Dabei unterstützten ihn verschiedene Filmgruppen, darunter AG Dok, BFS, BVFK, Crew United und Fair TV.
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Gedanken in der Pandemie 24: Es beginnt zu brodeln
Rüdiger Suchsland, Unsere GästeDie Lola-Gala lief dieses Jahr im Corona-Stil. | Foto © Deutscher Filmpreis, Florian Liedel
Wolfgang Schäuble und der mittlere Realismus: Apokalyptiker & Integrierte – Gedanken in der Pandemie 24.
„Wir alle wissen nicht, was unser Handeln für Auswirkungen hat. Aber die Politik muss trotzdem handeln. Und es gibt eben nie eine absolut richtige Entscheidung.“
Wolfgang Schäuble
„Philosophieren heißt Sterben lernen.“
Cicero
Was für ein Wochenende. So viel los, und dann musste man noch das schöne Wetter ausnutzen und zum See, wenn auch immer auf Abstand, klar.
Dabei wollte ich eigentlich über die Chilenen schreiben, über die Österreicher, die Chinesen, endlich mal über die Italiener und, ja vielleicht auch mal wieder über die Schweden. Und dann kommt dieses Wochenende, und dann endet man … bei Wolfgang Schäuble.
+++
Der Berliner „Tagesspiegel“ ist wirklich keine tolle Zeitung, eher ein ziemliches Provinz-Blatt. Aber manchmal gelingt auch dem Tagesspiegel ein Coup. Ein solcher Coup ist das Interview mit Wolfgang Schäuble am Sonntag. Schäuble spricht darin über die Dilemmata der Handelnden, und sagt wie zu erwarten viele kluge Dinge: „Wir müssen die verschiedenen Gesichtspunkte klug abwägen. […] Wir dürfen nicht allein den Virologen die Entscheidungen überlassen, sondern müssen auch die gewaltigen ökonomischen, sozialen, psychologischen und sonstigen Auswirkungen abwägen. Zwei Jahre lang einfach alles stillzulegen – auch das hätte fürchterliche Folgen.“ Es sind zum einen die kleinen bösen Bemerkungen, mit denen dieses Interview wirkt: „Wir können eben auch nicht sagen: Wir machen alles zu und lassen es dabei. Diesen Abwägungsprozess müssen wir deutlicher machen.“
“Müssen wir deutlicher machen.“ Da liegt die Kritik.
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Corona: Brancheninfo 29
out takes, Peter Hartig„Systemsprenger“! Das Debüt der Regisseurin Nora Fingscheidt wurde gleich achtfach mit dem „Deutschen Filmpreis“ ausgezeichnet. | Foto © Weydemann Bros.
Ziemlich sensationell, was am Freitag beim „Deutschen Filmpreis“ passierte: Ein Debütfilm räumte ab, und das gleich achtfach – das hatten in 70 Jahren nur drei Filme geschafft. Leider schaute kaum jemand zu bei der Geistergala im Livestream.
Wir danken Ihnen für Ihre Informationen, Ergänzungen und Korrekturen, Fragen und Kommentare. Leider können wir nicht alle persönlich beantworten.
Alles anders diesmal bei der Lola, staunt „Die Zeit“: Ein Debütfilm bekommt den Hauptpreis, eine Elfjährige den Preis als beste Schauspielerin – und das Ganze auch noch ohne Publikum.
Acht „Lolas“ für „Systemsprenger“. Das Drama von Nora Fingscheidt hat am Freitag beim „Deutschen Filmpreis“ abgeräumt. Nur zwei Filme hatten in 70 Jahren mehr Auszeichnungen.
Eine „Übung im Trockenschwimmen“ nennt die „FAZ“ die „Lola“-Gala im Corona-Stil. Gut gemeint, aber … findet auch die „Berliner Zeitung“ die „Geistergala“. Die „Süddeutsche Zeitung“ findet’s trotzdem „schön und ermutigend“ und sah auch „noch immer dieses Strahlen“: „Leidenschaft und Zusammenhalt der Szene waren spürbarer.“
Nur das Publikum selbst zeigte wenig Interesse am Deutschen Film.
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Gedanken in der Pandemie 23: Das Verwalten der Alten
Rüdiger Suchsland, Unsere GästeAuf der arte-Mediathek ist zurzeit Olivier Assayas’ Film „Ende eines Sommers“ sehen – von 2008 und aktueller denn je. | Foto © MK2 Diffusion
Im Gefängnis hat man wenigstens noch Hofgang – Apokalyptiker & Integrierte; Gedanken in der Pandemie 23. Von Rüdiger Suchsland
„In der Welt gibt es eine schreckliche Sache, nämlich dass jeder seine guten Gründe hat.“
Jean Renoir, „La règle du jeu“
„Denn die einen sind im Dunkeln
Und die andern sind im Licht
Und man siehet die im Lichte
Die im Dunkeln sieht man nicht.“
Bertolt Brecht, „Die Dreigroschenoper“
Heiligt der Zweck eigentlich die Mittel? Wir würden diese Frage ja intuitiv in den allermeisten Fällen verneinen. In der Corona-Pandemie verändern sich hier nach meinem Eindruck gerade die Maßstäbe.
Das muss nichts Schlechtes sein. Vielleicht geht es im Gegenteil gar nicht anders, und vielleicht trifft auch hier der Satz zu, nach dem außergewöhnliche Umstände außergewöhnliche Maßnahmen erfordern.
Aber gehen wir mal weg von der Ebene der schnellen Bewertung, und schauen auf die Tatsachen. Was geschieht hier? Denkt die Regierung ihr Handeln in diesen Kategorien? Und falls ja: Hat sie recht?
Heiligt der Zweck der Pandemie-Eindämmung und der Vermeidung des Sterbens Einiger durch Covid-19 das Mittel der gewaltigen, generellen Rechteeinschränkung und des Herunterfahrens einer ganzen Gesellschaft?
Heiligt der Zweck der Pandemie-Eindämmung und der Vermeidung des Sterbens Einiger durch Covid-19 auch das Mittel gewaltiger Kosten, ganz konkret zur Zeit je nach Berechnung und statistischen Daten zwischen 10 und 400 Millionen Euro pro vermiedenem Corona-Toten?
Man kann beide Male darauf antworten: „Ja, unbedingt!“ Aber dazu muss man gefragt werden.
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