IMG_1031Mit dem Artikel „Rückstellungsvereinbarungen in der Filmbranche“ stellte Unser Gastautor, Dr. Martin Gerecke, die rechtliche Situation von Rückstellungsverträgen dar und stellte fest, dass „die Rückstellung von Gagen in der Filmbranche ein gängiges Vergütungsmodell darstellen, bei dem Mitwirkende wie Darsteller oder Regisseure auf Teile ihrer garantierten Vergütung für einen gewissen Zeitraum verzichten, um so die Produktion in finanzieller Hinsicht zu entlasten. Der Erhalt der vollständigen Gage ist hierbei aufschiebend bedingt; die zwischen Filmschaffenden und Produzenten geschlossene Rückstellungsvereinbarung führt dazu, dass der Urheber oder der ausübende Künstler erst dann den Anspruch auf Teile seiner Festvergütung geltend machen kann, wenn gewisse Ereignisse oder Bedingungen eintreten, z. B. eine bestimmte Profitabilität der Produktion erreicht ist (in der Regel indiziert durch die Höhe der durch die Auswertung erzielten, realen Produzentennettoerlöse).“

Als Steuerberater stellt sich mir da die Frage, wie dieser Sachverhalt sozialversicherungs- und steuerrechtlich beurteilt wird. Weiterlesen

Steuerlicher Leitfaden für Filmschaffende

Am heutigen Tag ist beim Verlag „Springer Gabler“ das Buch „Medienberufe und Steuern – Leitfaden für die Kultur- und Kreativbranche“ von den beiden Steuerberatern Rüdiger Schaar und Reinhard Knauft erschienen. Die beiden Autoren sind langjährig erfahrene Praktiker und haben sich auf die Beratung von Medienberufen spezialisiert. Zahlreiche Beispiele und Checklisten machen den kompakten Leitfaden besonders praxisnah. Ein wertvoller Ratgeber für Filmschaffende wie wir finden!

Weiterlesen

Als Steuerberater, der seine Aufgabe darin sieht, die Mandanten umfassend und langfristig zu beraten, müsste ich mich eigentlich über den Vorstoss der Arbeitsministerin von der Leyen freuen. So erzähle auch ich meinen Mandanten regelmäßig, dass sie etwas gegen eine drohende Altersarmut machen müssten. Der vorgesehene Zwang zum Abschluss einer Rentenversicherung mit monatlichen Beiträgen um die 400,00 Euro ist da allerdings der falsche Weg. Schön für die Versicherungskonzerne aber für einen Großteil der Selbständigen einfach nicht stemmbar! Weiterlesen

Das war die Berlinale 2012: Auf Wiedersehen!
Den feierlichen Höhepunkt einer jeden Berlinale markiert die Vergabe der Bären.
Die Hauptpreise des Festivals, die am letzten Tag der Berlinale durch die Internationale Jury vergeben wurden auf einen Blick:

  • Lobende Erwähnung an | Silberner Bär an L’enfant d’en haut (Sister) von Ursula Meier
  • Alfred-Bauer-Preis – in Erinnerung an den Gründer des Festivals an Tabu von Miguel Gomes
  • Silberner Bär für das Beste Drehbuch an Nikolaj Arcel, Rasmus Heisterberg für En Kongelig Affære (Die Königin und der Leibarzt) von Nikolaj Arcel
  • Silberner Bär für eine Herausragende Künstlerische Leistung aus den Kategorien Kamera, Schnitt, Musik, Kostüm oder Set-Design an Lutz Reitemeier für die Kamera in Bai lu yuan (White Deer Plain) von Wang Quan’an
  • Silberner Bär für den Besten Darsteller an Mikkel Boe Følsgaard in En Kongelig Affære (Die Königin und der Leibarzt) von Nikolaj Arcel
  • Silberner Bär für die Beste Darstellerin an Rachel Mwanza in Rebelle (War Witch) von Kim Nguyen
  • Silberner Bär für die Beste Regie an Christian Petzold für Barbara
  • Silberner Bär Großer Preis der Jury an Csak a szél (Just The Wind) von Bence Fliegauf
  • Goldener Bär für den besten Film an Cesare deve morire (Caesar Must Die) von Paolo & Vittorio Taviani

Die Preisverleihung fan am Samstag, den 18. Februar im Berlinale Palast statt.

Unter dem Vorsitz von Jury-Präsidenten Mike Leigh (Regisseur/GB) brachten als Jury Anton Corbijn (Fotograf/NL), Asghar Farhadi (Regisseur/IR), Charlotte Gainsbourg (Schauspielerin/GB), Jake Gyllenhaal (Schauspieler/USA), François Ozon (Regisseur/F), Boualem Sansai (Schriftsteller/ALG) und Barbara Sukowa (Schauspielerin/D) filmische Leidenschaft und Sachverstand nach Berlin.

www.berlinale.de

Zum Ausklang ein paar Impressionen vom 9. bis 19. Februar 2012 aus Berlin.

Unter dem Motto „Wir suchen Liebe“ den Romantik Award BLAUE BLUME trat der Filmpreis für romantische Kurzfilme – anlässlich der Berlinale 2012 und passend zum Valentinstag – erstmals ins Leben.
Die Expertenjury (Eva Habermann, Andrea Sawatzki u.a.) aus zahlreichen Einreichungen aus dem Genre Romantik entschieden: Zu den Anwärtern für die BLAUE BLUME 2012 gehören die Nachwuchs-Filmemacher und wurden wie folgt geehrt:

1. Platz: Enno Reese („Zwei Zimmer, Balkon“, 30 min)
5.000 Euro und hochwertiges Kamera-Equipment im Wert von 4.500 Euro

2. Platz: Maximilian Engert („Durch die Blume“, 13:40 min)
1.000 Euro

3. Platz: Luca Zamperoni („Lasagne“, 12:50min)
500 Euro

Die Filmproduzentin und Schirmherrin des Awards Prof. Regina Ziegler überreichte die Preise!
Moderation: Alexander Mazza (Agentur Kick)

www.blaueblume.tv

Hier ein paar Impressionen von der Preisverleihung vom 14. Februar aus dem historischen und romantischen Frühstückssaal am Potsdamer Platz!

Mit dem crew call trifft sich die virtuelle Filmgemeinschaft auch in der realen Welt und dies seit 5 Jahren.
Die Veranstaltung fand am 9. Februar im HBC parallel zur offiziellen Eröffnungsgala statt.
Der crew call ist eine Veranstaltung von crew united und schauspielervideos in Kooperation mit cinearte.

www.crew-united.com | www.schauspielervideos.de | www.cinearte.net

Hier ein paar Impressionen!

Weitere Informationen zum crew call 2012:
Artikel in der Berliner Zeitung: Beziehungen auf der Berlinale: Ich bin dein Netzwerk

Mit einer aktuellen Kurzinformation (FM Schleswig-Holstein VI 358-S 7240-051) weist das Finanzminsterium Schleswig-Holstein seine Finanzämter an, bei der Herstellung von Akquisitionsmaterial durch Kamerateams den ermäßigten Umsatzsteuersatz zu berücksichtigen. Ist das Kamerateam für eine öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt tätig, ist dies eine äußerst positive Nachricht. Denn, anders als vorsteuerabzugsberechtigte Produktionsgesellschaften, bezahlen die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten keine Umsatzsteuer aus. Das Kamerateam hat insoweit selber aus der Pauschale die Umsatzsteuer abzuführen. Wurde beispielsweise eine Tagesgage i.H.v. EUR 1.000 vereinbart, bedeutete dies (unterstellte man bislang den regulären Umsatzsteuersatz), dass das Kamerateam EUR 159,66 an das Finanzamt abführen musste. Nach der nunmehr erfolgten Klarstellung sind es nur noch EUR 65,42. Das bedeutet ein Umsatzzuwachs von 12 %. Gute Aussichten zum Jahresende!

Weiterlesen

Die Kosten für einen so tollen Käfer wie Herbie können auch im Rahmen der Steuererklärung geltend gemacht werden I Foto: Herbie Fully LoadedIn „Herbie Fully Loaded“ besteht der tolle Käfer seine Abenteuer auf der Leinwand. Grund zum Jubeln gibt’s aber auch im richtigen Leben: Die Kosten fürs Auto können im Rahmen der Steuererklärung geltend gemacht werden. | Foto: Walt Disney

Selbständige Filmschaffende stehen oft vor der Frage, wie sie ein Auto steuerrechtlich beurteilen sollen, welches sie sowohl beruflich als auch privat nutzen. Die verschiedenen Möglichkeiten wollen wir, nach den zuletzt so schlechten Nachrichten, was man alles nicht absetzen kann, mit dem folgenden Artikel darstellen.

Weiterlesen

Die Steuererklärung - wer 2010 noch nicht abgegeben hat, sollte sich sputen!

 

Ein auch von Filmschaffenden häufig gehörter Satz, mit dem wir als Steuerberater immer wieder zu kämpfen haben: „Wie nicht absetzbar? Ein Kollege von mir hat aber am Set erzählt, dass er das immer absetzt und das Finanzamt erkennt es auch immer an!“, bekommen wir da immer mal wieder zu hören. Dass gewisse Kosten nicht abgesetzt werden können, hat seine Begründung in der Rechtsprechung des Bundesfinanzhofes, welcher immer kritisch bei Ausgaben urteilt, bei denen eine private Mitveranlassung gegeben ist oder auch nur gegeben sein könnte. Nach unserer Ansicht sollte man aber immer versuchen, seine Kosten beim Finanzamt durchzusetzen, soweit man der Meinung ist, dass diese für die berufliche Tätigkeit notwendig waren. Und dabei sollte man sich auch nicht vor dem  Einspruchs- oder Klageverfahren scheuen.

Weiterlesen

Wie sorgen eigentlich Film- und Fernsehschaffende fürs Alter vor? Nina Ruge beispielsweise ist nach eigenen Aussagen Mitglied der Pensionskasse des ZDF und legt von allen ZDF-Honoraren sieben Prozent auf die hohe Kante. Und auch Jan Hofer ist Mitglied einer Pensionskasse, und zwar einer für freie Mitarbeiter, derer auch beispielsweise Claus-Theo Gärtner angehört. Im ersten Teil zum Thema Altersvorsorge von Filmschaffenden beschäftigen wir uns daher mit der Frage: Was ist eine Pensionskasse und ist eine Mitgliedschaft sinnvoll?

Weiterlesen

Ist die Tätigkeit eines Statisten an einem Theater als künstlerischer Auftritt zu werten oder ist er einfach nur Teil der Kulisse? Und sind die Einnahmen hieraus zu versteuern?

Im Einkommensteuergesetz ist geregelt, dass Einnahmen aus „nebenberuflichen künstlerischen Tätigkeiten im Dienst oder im Auftrag einer inländischen juristischen Person des öffentlichen Rechts, die in einem Mitgliedstaat der Europäischen Union oder in einem Staat belegen ist, auf den das Abkommen über den Europäischen Wirtschaftsraum Anwendung findet oder einer Einrichtung zur Förderung gemeinnütziger, mildtätiger und kirchlicher Zwecke“ bis zur Höhe von 2.100 Euro steuerfrei bleiben. Eine Regelung, die nicht nur aufgrund ihrer leicht bürokratischen Formulierung einer Erläuterung bedarf.

Weiterlesen

Die Forderungsanmeldung kann der Gläubiger selber beim Insolvenzverwalter einreichen

„Drei große Produktionen, die ursprünglich dieses Jahr hätten realisiert werden sollen, wurden auf nächstes Jahr verschoben und dies hat das Unternehmen in eine finanzielle Schieflage gebracht“, wird Geschäftsführer Michael Souvignier zur Insolvenz seiner Kölner Produktionsgesellschaft „Zeitsprung Entertainment GmbH“ zitiert. Die Regie im Unternehmen hat daher nun erst einmal der Insolvenzverwalter übernommen. Im Jahr 2009 meldete bereits seine Produktionsfirma „Zeitsprung Makes Sense“ Insolvenz an, mit der die damaligen geschäftsführenden Gesellschafter versuchten, die Non-Fiction-Aktivitäten in ein eigenes Unternehmen auszulagern. Aber was bedeutet eigentlich „Insolvenz“ und wie komme ich an Informationen über Zahlungsschwierigkeiten von Auftraggebern?

Weiterlesen

Glücklich die Filmschaffenden, die ihr Catering noch umsonst frei erhalten… allerdings schlägt sich auch das auf der Lohnabrechnung nieder (Szenenfoto aus „Moderne Zeiten“). | Foto © Archiv

Häufig werde ich gefragt, was es mit der Versteuerung des geldwerten Vorteils im Rahmen der Lohnabrechnung von Filmschaffenden auf sich hat. Das ist schnell erklärt, handelt es sich hierbei um die  Versteuerung des „Vorteils“, den der Filmschaffende hat, da er seine Mahlzeit am Set in der Regel kostenlos erhält. Seit einiger Zeit sind einige Produktionsgesellschaften allerdings dazu übergegangen, kein kostenloses Catering mehr anzubieten, sondern den Filmschaffenden die Cateringkosten in Rechnung zu stellen. Und das klammheimlich im Rahmen eines Nettoabzuges auf der Lohnabrechnung.

Weiterlesen

In der letzten Ausgabe von Bettina Böttingers „Kölner Treff“ wetterte Schauspieler Ralph Herforth gegen Schauspielkollegin Veronika Ferres und legte sich fest: „ein Film mit ihr käme für mich nicht in Frage!“ Was war passiert? Veronika Ferres ist bekanntermaßen die Lebensgefährtin des früheren Chefs des Finanzdienstleisters AWD, Carsten Maschmeyer. Und da ist es wieder das Thema: Schauspieler und ihre Berater!  Weiterlesen

Im Umsatzsteuergesetz ist geregelt, dass bestimmte Umsätze kultureller Einrichtung von der Umsatzsteuer befreit sind. Hierzu zählen beispielsweise die Leistungen von Theatern oder aber auch Einzelkünstlern, sofern sie die gleichen kulturellen Aufgaben erfüllen. Ob sie das tun, haben die zuständigen Landeskulturbehörden zu entscheiden. So ganz allerdings dann doch nicht, obliegt die endgültige Entscheidung den Finanzbehörden. Für die eine schöne Sache, kann man so doch selber schauen, was im entsprechenden Fall für das Finanzamt günstiger ist. Eine gesetzliche Regelung, die einst gedacht war, um Wettbewerbsneutralität zwischen kommerziellen und nicht kommerziellen kulturellen Veranstaltungen herzustellen, entwickelt sich nunmehr zum Spielfeld findiger Finanzbeamte. Eine Tatsache, die aktuell mal wieder ein Regisseur zu spüren bekam.

Weiterlesen