„Kopieren ist nicht stehlen“ lautet die bunte und fröhliche Hymne der freien Kultur im Netz. Und weil wir das ernst nehmen, gibt’s auch keinen Copyright-Hinweis zum Standbild, das wir mal eben kopiert haben.
Das passiert ja auch nicht oft, daß ein Radiomoderator sprachlos ist. Auf Bayern 2 wollte Erich Renz eigentlich nur ein knackiges Statement zum Urheberreicht einholen. Da war er bei Sven Regener aber an den Falschen geraten. Oder hatte einfach nur den falschen Moment erwischt. Oder besser den richtigen: Der Sänger der Band Element of Crime (und Autor der verfilmten Bücher „Herr Lehmann“ und „Neue Vahr Süd“) hob stattdessen zu einer mehr als fünf Minuten langen Philippika an, der man ruhig mal zuhören sollte.
Ich fand’s jedenfalls klasse. Nicht nur wegen der Ansichten, die Regner als einer äußert, dessen Existenz letztlich davon abhängt, daß seine Leistungen und Rechte als Urheber respektiert werden. Sondern weil er es wunderbar auf den Punkt bringt: „Eine Gesellschaft, die so mit ihren Künstlern umgeht, ist nichts wert.“
Über Respekt habe ich neulich geschrieben. Und dass er fehlt, zeigt sich eben nicht nur da, wo böse Produzenten ihre Belegschaft ausbeuten, sondern auch am anderen Ende der Verwertungskette, wo Leute meinen, das Netz sei ein Selbstbedienungsladen ohne Kasse. Auf dem Thema möchte ich eigentlich gar nicht weiter herumreiten. Erstens habe ich das hier ja schon einige Male versucht, zweitens wirkt man ja, wie auch Regener anmerkt, leicht uncool, wenn man aufs Urheberrecht pocht. Und drittens sind Wiederholungen langweilig. Also schaut das Video an, genießt es oder regt euch auf. Punkt.
Wer sich freilich noch ein bißchen mit mir gemeinsam aufregen möchte, kann ja hier weiterlesen:
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