Der Fall Weinstein: Gedanken zur deutschen Filmbranche
Die Filmwelt entsetzt sich über Harvey Weinstein. Doch die deutsche Branche schweigt. Dabei sieht’s hierzulande auch nicht besser aus.
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Die Filmwelt entsetzt sich über Harvey Weinstein. Doch die deutsche Branche schweigt. Dabei sieht’s hierzulande auch nicht besser aus.
„Das Beste an einem Film ist sich mit den Figuren identifizieren zu können.”
Geena Davis, US-amerikanische Schauspielerin. GDIGM.
Ein schöner Gedanke! Und bei der Masse an Film- und Fernsehfilmen, die Jahr für Jahr in Deutschland produziert werden, sollte auch für alle etwas dabei sein. Oder etwa nicht?
Die Deutsche Filmakademie verleiht seit 2000 jährlich einen Nachwuchspreis für Abschlussfilme von Studierenden an den Filmschulen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Der Preis, der auf eine Initiative der Produzenten Bernd Eichinger und Nico Hofmann zürückgeht, „präsentiert der Branche das hohe kreative Potenzial des Nachwuchses und erleichtert den Absolvent/innen die ,ersten Schritte’ in den Beruf.“ heißt es auf der Webseite der Filmakademie (LINK), und die folgende Auswertung der letzten 15 Jahre soll genau dies überprüfen, in den drei – von insgesamt sieben – Kategorien Abendfüllender Spielfilm, Mittellanger Spielfilm (bis 60 min.), und Kurzfilm / Animation, also den fiktionalen Formaten.
Das Kabinett der Bundesregierung hat am 11. Dezember die Einführung einer 30 % Genderquote für die Aufsichtsräte der 108 stärksten DAX-Unternehmen ab 2016 beschlossen.
Wie sieht es eigentlich in Bezug auf Mann/Frau-Repräsentanz in den Filmverbänden und ihren Vorständen aus, und wirkt sich eine größere Repräsentanz von Frauen in Vorständen auf die Genderpolitik des Verbands aus? Dazu zwei Beispiele, der Regieverband BVR und der Schauspielverband BFFS.
„Und so etwas wird mit meinen GEZ-Gebühren finanziert?” – diese Frage haben bis vor kurzem die meisten von uns sicher schon mal gehört oder gestellt. Seit dem 1. Januar 2013 heißt es nun: „Und so etwas wird mit meinem Rundfunkbeitrag finanziert?“ oder einfach „Dürfen die Sender das überhaupt?“
Im deutschen Fernsehen ist häufig von Familie die Rede: wenn es ums Programm geht, oder ums Publikum, und in der Werbung sowieso. Aber wie ist das innen, wie familienfreundlich ist das Fernsehen als Arbeitsplatz?
Nach der französischen Revolution 1789-1799, der Erfindung des Cinematographen durch die Gebrüder Lumière 1890 und der neuen Frauenbewegung der 1970er Jahre ist Frankreich 2013 wieder einmal vorne dabei, wenn es um das Aufbrechen alter Strukturen und Innovationen in der Filmbranche geht.
Die Charta für Gleichheit zwischen Frauen und Männern im Filmsektor.
Eine Auswertung von künstlerischen und kommerziellen Filmproduktionen für Kino und Fernsehen. Von Belinde Ruth Stieve. Schauspielerin. Berlin.
Fiktionale Kino- und Fernsehproduktionen erzählen in erster Linie die Geschichten von Männern, Frauen sind nicht die bessere Hälfte sondern das schlechtere Drittel. Eine Bestandsaufnahme.