Glanz und Elend des Deutschen Films IV: Verbreitung
Die vergangenen Weihnachtsfeiertage verbrachte ich in meinem alten Heimatort im Rhein-Main-Gebiet. Größere Städte sind da in etwas mehr als einer halben Stunde mit dem Auto zu erreichen. Doch auch was dazwischen liegt, bietet einiges an Unterhaltungs-Infrastruktur, bei der Filmförderungsanstalt das Herz aufgehen sollte: Allein vier Kinos gibt es im Umkreis von zehn Autominuten, eigenständige Unternehmen mit ein bis drei Sälen. Aber alle zeigten sie dasselbe: „Der Medicus“ und die zweite Folge der „Tribute von Panem“.
Das wird von Filmemachern, Kritikern, Funktionären und anderen Branchenauskennern, die meist in Hamburg, München, Köln und Berlin sitzen, leicht übersehen: Zwei Drittel des potentiellen Publikums leben draußen im Grünen, fernab von Programm- und Arthouse-Kinos und bekommt das Meiste, was jede Woche so im Kino startet oder auf Festivals gefeiert wurde, nicht mal zu Gesicht. Wer Glück hat, erwischt „Vier Minuten“ dann dienstags um neun, wenn einmal die Woche „der besondere Film“ gespielt wird. Was aber auch nicht überall geschieht.
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