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Wart nur, wenn es besser wird!

Oliver Zenglein, out takes
7. August 2025/von Oliver Zenglein

Am Set von „Hänsel und Gretel: Hexenjäger“ (2012). | Foto © Stadion Babelsberg

Die Branche hat Krise genug, aber dahinter wächst ein noch größeres Problem: Stell dir vor, du produzierst wieder Filme, und es ist keiner mehr da!

Die deutsche Filmbranche steht unter Druck – um es möglichst neutral auszudrücken. Gefühlt alle zwei Monate erscheinen Offene Briefe, in denen die Lage dramatischer geschildert wird. Von „Abgrund“ und „Katastrophe“ ist die Rede. Mitunter gibt es auch Zahlen dazu, vereinzelte Umfragen bestätigten bislang den Abwärtstrend.

Einen aktuellen Überblick gibt die „Übersicht der Produktionen 2015 bis heute“ bei Crew United. Auch hier keine gute Nachricht: Es geht weiter nach unten, und das immer schneller. Der Ausblick aufs laufende Jahr spiegelt eine strukturelle Entwicklung wider, die Sorgen macht: Bislang liegt die Zahl an Spielfilmen (Kino und TV) und Serien um ein Viertel unter dem Vorjahr; bei den Dokumentarfilme ist ein Rückgang auf ein Drittel, bei Kinodokus gar ein Zehntel des Vorjahrs (gezählt wurden nur Produktionen mit einem Drehstart in 2025, die im Dreh oder abgedreht sind und einen deutschen Produzenten oder Koproduzenten haben – also auch alle Projekte, die teils oder komplett im Ausland gedreht werden; Dokuformate erscheinen zum Teil verzögert in der Datenbank).

Zwei zentrale Ursachen prägen die aktuelle Lage. Zum einen wirtschaftliche Faktoren: Überall werden Haushalte gekürzt; die Inflation geht weiter; Produktionskosten steigen; Erlöse bei der Verwertung sinken; es herrscht Zurückhaltung bei Investitionen in Inhalte; weniger internationale Produktionen produzieren in Deutschland.

Zum anderen strukturelle Probleme: Bei den öffentlich-rechtlichen Sendern wird weiter gespart; Privatsender investieren deutlich weniger in Fiktion; Streamer reduzieren ihre Ausgaben für deutschen „Content“ – zu viel davon findet nur begrenzte Aufmerksamkeit. Derweil drehen deutsche Produktionen zunehmend im Ausland. Oft aus finanziellen Gründen, denn zwei zentrale Förderinstrumente sind immer noch in Arbeit: Investitionsverpflichtung und Steueranreizmodell (inzwischen ohne Steuern).

Zugegeben, die Listen sind lang. Was dabei aber leicht vergessen geht: Es gibt noch zwei Kernprobleme mit Wechselwirkung. Die Auftragsflaute bekommen natürlich auch die Filmschaffenden zu spüren: Mehr als 60 Prozent der aktiven Crew-United-Member mit Berufen hinter der Kamera haben in diesem Jahr noch kein einziges Projekt in ihrer Filmografie eingetragen. Bei den Schauspieler*innen sind es fast 80 Prozent.

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https://out-takes.de/wp-content/uploads/2019/11/out_takes_logo01.jpg 0 0 Oliver Zenglein https://out-takes.de/wp-content/uploads/2019/11/out_takes_logo01.jpg Oliver Zenglein2025-08-07 19:09:092025-08-07 19:09:09Wart nur, wenn es besser wird!

Förderreform: Kurswechsel zur Zielgeraden

out takes, Peter Hartig
1. August 2025/von Peter Hartig

Finanzminister Lars Klingbeil (links) und Kulturstaatsminister Wolfram Weimer haben eine Lösung gefunden: Statt Steueranreiz gibt’s viel mehr Geld für die Filmförderung. Der BKM erklärt den Kurswechsel pragmatisch. Die Investitionsverpflichtung soll auch bald kommen; dann sei die Filmreform abgeschlossen. | Foto © BKM

Noch mehr Geld soll’s nächstes Jahr für die Kultur geben. Wenn alle Pläne aufgehen, kommt auch die Förderreform zum Abschluss. Sie sieht nur etwas anders aus als angekündigt. 

Plötzlich kann alles ganz schnell gehen. Das Bundeskabinett hat am Mittwoch den Haushalt fürs nächste Jahr verabschiedet. Rund 2,5 Milliarden Euro will die Bundesregierung für Kultur und Medien bereitstellen. Um rund 10 Prozent würde der Etat damit wachsen – der Gesamthaushalt, darauf weist Jörg Häntzschel in der „Süddeutschen Zeitung“ [Bezahlschranke] hin, steigt lediglich um 3,5 Prozent. Das sei ein „Rekordniveau“ und „steht für einen kultur- und medienpolitischen Aufbruch“, so der Beauftragte Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) Wolfram Weimer. „So können wir kulturpolitische Vorhaben des Koalitionsvertrags zügig umsetzen“.

Jetzt müssen nur noch Bundestag und Bundesrat zustimmen, dann steht beinahe auch die zweite Säule der großen Förderreform! Sie sieht nur etwas anders aus. Ein großer Teil vom Zuwachs (117 Millionen Euro) ist für die Filmförderung vorgesehen. Die Mittel für die Deutschen Filmförderfonds und den German Motion Picture Fund werden fast verdoppelt auf 250 Millionen Euro. „Dies ermöglicht ein attraktives Anreizsystem, das deutschen und internationalen Produzentinnen und Produzenten langfristige Planungssicherheit bietet“, verspricht Weimer. „Dem Filmstandort Deutschland eröffnet das die Gelegenheit zum dringend nötigen Neustart auf international wettbewerbsfähigem Niveau.“ Zum Vergleich: Die französische Filmförderung CNC hatte 2022 ein Budget von 821 Millionen Euro.

„Das klingt nach viel, droht aber angesichts der prekären Situation, in dem sich die deutsche Filmindustrie befindet, wie Tropfen auf heißen Steinen zu verdunsten“, zweifelt Harry Nutt in der „Frankfurter Rundschau“. Die Branche hatte auf Steuererleichterungen gehofft. „Die jedoch hätten Einnahmeverluste bei den Bundesländern zur Folge gehabt, die deshalb gegen fiskalische Eingriffe opponierten. Die nun ausgewiesene Kompensation durch höhere Fördersummen betrachten Experten äußerst skeptisch, weil diese kaum nachhaltig seien.“

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https://out-takes.de/wp-content/uploads/2019/11/out_takes_logo01.jpg 0 0 Peter Hartig https://out-takes.de/wp-content/uploads/2019/11/out_takes_logo01.jpg Peter Hartig2025-08-01 15:23:462025-08-01 15:23:46Förderreform: Kurswechsel zur Zielgeraden

Weiter Nachdenken statt Förderreform

out takes, Peter Hartig
25. Juli 2025/von Peter Hartig

Der neue Kulturstaatsminister will „die Förderlandschaft deutlich aktivieren und umstrukturieren“, verrät aber nicht wie. Und mit der großen Reform lässt auch er sich Zeit (Szenenfoto aus „Comedian Harmonists“, 1997). | Foto © Universum

Jahr 5 der großen Förderreform, Jahr 3 der großen Krise. Und der BKM überlegt noch.

Uns geht’s schon wieder ganz schön gut, erzählte Kulturstaatsminister Wolfram Weimer vorige Woche der „Rheinischen Post“. Im Interview mit Hagen Strauß und Kerstin Münstermann lobte er erstmal ausgiebig die Arbeit der eigenen Regierung. Im Kabinett herrsche „ernste, fleißige Konzentration, man will pragmatisch Probleme lösen, da ist ganz wenig Ideologie. […] Und in Deutschland startet endlich wieder ein Aufschwung.“ 

Deshalb dauert es eine Weile, bis es um Kultur geht, und in der zweiten Hälfte kommt auch endlich der Film dran. Aber nur ganz kurz. Er wolle „die Förderlandschaft deutlich aktivieren und umstrukturieren“, sagt Weimer, verrät aber nicht mehr. Nur soviel: „Es werden zu viele Filme am Publikum vorbei produziert. Es ergibt keinen Sinn, dass Filme mit viel Geld subventioniert werden und dann nur die Freunde des Regisseurs ihn gucken. Wer Filme macht, sollte vor allem ans Publikum denken.“ 

Da sollte sich der BKM keine Sorgen machen, denn das wurde bereits lange und ausgiebig durchdiskutiert. Und das Referenzpunkte-System im neuen Filmfördergesetz (BKM) wird schon dafür sorgen, dass weniger Experimente gemacht werden. Im Gesetzestext selbst ist die Förderung übrigens nicht an derartige Bedingungen geknüpft.

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https://out-takes.de/wp-content/uploads/2019/11/out_takes_logo01.jpg 0 0 Peter Hartig https://out-takes.de/wp-content/uploads/2019/11/out_takes_logo01.jpg Peter Hartig2025-07-25 18:46:462025-07-25 18:50:08Weiter Nachdenken statt Förderreform

Tarifflucht

out takes, Peter Hartig
7. Juli 2025/von Peter Hartig

Gewerkschaftskundgebung während der Tarifverhandlungen im vorigen Jahr. Die Gagentabelle geht von einer 50-Stunden-Woche aus, doch oft wird noch länger gearbeitet. Sonst könne man in Deutschland keine Filme drehen, lautet die übliche Begründung. | Foto © Christian von Polentz/Verdi

Alle müssen sparen, die Förderreform ist immer noch eine Baustelle. Es soll aber noch einen Grund geben, warum Produktionen im Ausland drehen. 

Dass sich die „Produktionsflucht“ aus Deutschland gerade beschleunigt, sei wohl auch ein bisschen die Schuld der Filmschaffenden, hat Lisa Priller-Gebhardt für die „Süddeutsche Zeitung“ [Bezahlschranke] beim „Bayerischen Filmgipfel“ herausgefunden: „Fragt man unter Produzenten nach weiteren Gründen dafür, dass sie inzwischen um Deutschland einen Bogen machen, dann ist schnell auch vom neuen Tarifvertrag die Rede, der Anfang Mai in Kraft getreten ist. Er umfasst unter anderem eine Begrenzung der Tageshöchstarbeitszeit, Zuschläge für lange Drehtage sowie einen zusätzlichen bezahlten freien Tag je 20 Drehtage, zweimalige Gagenerhöhungen um 2,5 Prozent sowie eine branchenweite betriebliche Altersvorsorge mit vier Prozent Arbeitgeberzuschuss von nächstem Jahr an.“ 

Die größte Interessenvertretung der Produzent*innen kennt die Realitäten besser: „Unsere Branche muss für Fachkräfte und Nachwuchs attraktiv sein, nur so bleibt sie zukunftsfähig“, meldete die Produktionsallianz zum Start des Tarifvertrags. Denn nicht nur wegen der Produktionsflaute hat die Branche Probleme, Nachwuchs zu finden und Fachkräfte zu halten, hatte zum Beispiel vor zwei Jahren Dominique Ott-Despoix im „Fluter“ geschildert. 

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https://out-takes.de/wp-content/uploads/2019/11/out_takes_logo01.jpg 0 0 Peter Hartig https://out-takes.de/wp-content/uploads/2019/11/out_takes_logo01.jpg Peter Hartig2025-07-07 13:35:382025-07-07 13:35:38Tarifflucht

Die Rettung des Filmlands

out takes, Peter Hartig
4. Juli 2025/von Peter Hartig

Was plant der neue BKM? Irgendwas mit Film halt. Wolfram Weimer (links, mit Ministerpräsident Markus Söder) gab beim „2. Bayerischen Filmgipfel“ erste Auskunft über den Fortgang der Förderreform. Auch dieses Jahr wird sie wohl wieder nicht fertig. | Foto © Joerg Koch/Bayerische Staatskanzlei

So geht deutsche Filmpolitik: Bayerns Ministerpräsident träumt von Hollywood, der Kulturstaatsminister von der Marktwirtschaft, und die Branche wartet weiter auf die Förderreform.

Bislang hat der neue Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) nur allgemeine Grundsatzdiskussionen zur Kulturpolitik angeregt. Vorige Woche wurde Wolfram Weimer beinahe konkret. Bayerns Ministerpräsident Markus hatte vor dem Münchner Filmfest am Freitag zum zweiten „Bayerischen Filmgipfel“ mit Produzent*innen, Sendern und Streamern eingeladen, mit dem BKM als prominentestem Gast. Söders Sorge gilt der „schwächelnden deutschen Filmbranche“, berichtet David Steinitz in der „Süddeutschen Zeitung“ [Bezahlschranke]. „Sie drehe immer weniger daheim und immer mehr im Ausland, weil es dort bessere Konditionen und Steuersparmodelle gebe. Ganz zu schweigen von internationalen Produktionen, besonders aus Hollywood, die auch schon mal zahlreicher nach Deutschland gekommen seien.“  

Bei Söders Plänen bleibt Steinitz skeptisch. Denn der habe „auch in Sachen Filmpolitik schon seit Jahren viel versprochen und wenig geliefert.“ Spannender ist da, was der BKM beim Filmgipfel zu sagen hatte. Schließlich warten so ziemlich alle darauf, dass die Reform der Bundesfilmförderung endlich vollendet wird. Drei Jahre nach der Ankündigung sind Investitionsverpflichtung und Steueranreizsystem immer noch nicht geregelt, obwohl sich die Regierungsparteien doch weitgehend einig schienen. 

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https://out-takes.de/wp-content/uploads/2019/11/out_takes_logo01.jpg 0 0 Peter Hartig https://out-takes.de/wp-content/uploads/2019/11/out_takes_logo01.jpg Peter Hartig2025-07-04 12:00:232025-07-07 12:29:00Die Rettung des Filmlands

Italiens Kino in der Krise

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27. Juni 2025/von Peter Hartig

„Vermiglio“ war der beste italienische Film des vergangenen Jahres und „Oscar“-Kandidat. Die Regierung hätte trotzdem lieber Filme, die schönere Geschichten über Italien erzählen. | Foto © Cinedora

Auch in Italien liegt die Filmbranche am Boden. Die Regierung in Rom hat vor einem Jahr die Förderung eingestellt und die überfällige Reform seither verschleppt.

Das italienische Kino steckt tief in der Krise, warnt Ulrike Sauer in der „Neuen Zürcher Zeitung“ [Bezahlschranke]. „Dabei war Rom früher als ,Hollywood am Tiber‘ bekannt. Es war nicht nur die Stadt mit den meisten Kinos im Land – mehr als 200. In den Filmstudios Cinecittà im Süden Roms entstanden Tausende Filme.“ Doch in der Stadt verschwinden die Kinos, die Produktion liegt am Boden. Im „Étoile“, einst „das wichtigste Kino Roms“, werden heute Handtaschen verkauft:

„In der Tat hat sich Rom von einem kulturellen Zentrum in ein gigantisches Fast Food verwandelt. Der unkontrollierte Massentourismus frisst die Stadt buchstäblich auf. […] In den vergangenen 15 Jahren haben in Italiens Filmstadt 103 Kinos geschlossen. Das Sterben vollzog sich meist lautlos. 46 Lichtspielhäuser stehen heute noch leer. Die anderen wurden bereits in Spielhöllen oder Diskotheken, in Supermärkte, Fitnessstudios oder Foodhallen verwandelt. […] Das Kinosterben ist aber nur ein Aspekt der profunden Krise des italienischen Films. Die Produktion kam Anfang 2024 nahezu zum Erliegen. 70 Prozent der Filmschaffenden in Italien sind seit mehr als einem Jahr ohne Arbeit. […] Schuld an ihrer Notlage gibt die moribunde Branche der Regierung. Sie habe den Kinoproduzenten vor einem Jahr den Geldhahn vollends abgedreht und die überfällige Reform der staatlichen Filmförderung seither verschleppt. Es geht um Steuervergünstigungen, die seit 2016 das Wachstum der italienischen Filmwirtschaft beflügelt und viele ausländische Produktionen angezogen haben. Die Neugestaltung des Gesetzes blieb das Kulturministerium schuldig. […] Giorgia Meloni trat vor knapp drei Jahren nach eigenem Bekunden an, in Italien die kulturelle Hegemonie der Linken zu beenden. Dass es im Land keine Schauspieler gebe, die sich öffentlich zu ihrer rechten Gesinnung bekennten, erklärte Meloni kürzlich in einem Videointerview mit der Zeitung ,La Verità‘ so: ,Dahinter steckt das Clan-Verhalten der Linken.’ […] Die Regierung möchte die Subventionen künftig von den kommerziellen Erfolgsaussichten eines Filmprojekts abhängig machen. Auch wünscht sie sich Filme, die Italien feiern und Italiener positiv darstellen.“ 

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https://out-takes.de/wp-content/uploads/2019/11/out_takes_logo01.jpg 0 0 Peter Hartig https://out-takes.de/wp-content/uploads/2019/11/out_takes_logo01.jpg Peter Hartig2025-06-27 11:36:362025-07-07 12:00:17Italiens Kino in der Krise

Öffentlich-rechtliche Steuerfluchten

out takes, Peter Hartig
17. Juni 2025/von Peter Hartig

Hauptsache billig. Drehstart zur dritten Staffel von „Charité? in Tschechien 2019. | Foto © MDR/Ufa Fiction/Stanislav Honzík

Die Förderreform lässt weiter auf sich warten. Unterdessen zieht es Produktionen lieber in billigere Nachbarländern. Sogar die öffentlich-rechtlichen Sender ziehen dabei mit.

Während die Feuilletons mit dem neuen Kulturstaatsminister noch die Kultur erörten, drängt die Branche zum Handeln. 22 Berufsverbände und Vereinigungen haben einen Offenen Brief an BKM Wolfram Weimer geschrieben – mit der „dringenden Erwartung, dass Sie zwei zentrale Förderinstrumente aus dem Koalitionsvertrag zügig umsetzen: ,eine gesetzliche Investitionsverpflichtung sowie ein steuerbasiertes Anreizmodell, um die Wettbewerbsfähigkeit des Filmstandorts Deutschland durch eine zeitnahe Reform der Filmförderung zu verbessern.’“  

Im ganzen Wortlaut ist der Offene Brief zurzeit nur auf „Blickpunkt Film“ [Bezahlschranke] zu lesen. Darin schließen sich die Unterzeichnenden ausdrücklich einem ähnlichen Appell an. Schon im März, kurz nach der Wahl, hatten mehrere Verbände mit Sitz im FFA-Verwaltungsrat gemahnt [hier bei „Blickpunkt Film“]: „Deutschlands Filmtalente sind auf Weltniveau, die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sind es derzeit nicht. Deswegen befindet sich die deutsche Filmproduktionslandschaft in einer strukturellen Krise.“ Gemeint ist: Der großen Reform fehlen noch Steueranreize und Investitionsverpflichtung.  

Denn ohne die „rauscht die Produktion von TV-Serien und Kinofilmen am heimischen Markt vorbei in Länder wie Spanien, Italien, Polen, Ungarn, Tschechien oder eben Österreich“, schreibt Achim Rohnke, Geschäftsführer des Verbands Technischer Betriebe für Film & Fernsehen (VTFF), in einem Gastbeitrag in der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ [Bezahlschranke]. Da sieht er auch die Öffentlich-Rechtlichen in der Verantwortung: 

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https://out-takes.de/wp-content/uploads/2019/11/out_takes_logo01.jpg 0 0 Peter Hartig https://out-takes.de/wp-content/uploads/2019/11/out_takes_logo01.jpg Peter Hartig2025-06-17 11:25:452025-07-07 11:36:26Öffentlich-rechtliche Steuerfluchten

Meilenstein gegen Altersarmut

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15. Juni 2025/von Peter Hartig

Eigentlich hätte eine obligatorische betriebliche Altersvorsorge für Filmschaffende sogar im neuen Filmfördergesetz stehen sollen. Der Kulturausschuss des Bundestags hat sie wieder gestrichen. Jetzt kommt sie wenigstens als Tarifvertrag. Szenenfoto aus „Jetzt oder nie“ (2000). | Foto © Wild Bunch

Ab Juli haben Filmschaffende Anspruch auf betriebliche Altersvorsorge – „bei allen Dreharbeiten obligatorisch, verbindlich“. Das ist gewaltiger Fortschritt bei der sozialen Absicherung. Ausnahmen gibt es freilich weiterhin. 

Mit den Beschäftigungsverhältnissen der Branche tut sich das deutsche Sozialsystem bekanntlich schwer. Besonders die Rente macht vielen Filmschaffenden Sorgen. Ab 1. Juli wird’s besser! Dann tritt der neue Tarifvertrag über eine betriebliche Altersvorsorge in Kraft, auf den sich Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (Verdi) und Schauspielverband (BFFS) mit der Produktionsallianz geeinigt hatten. Damit werde die „betriebliche Vorsorge bei allen Dreharbeiten obligatorisch, verbindlich“, erklärt Heinrich Schafmeister vom BFFS.  

Dafür setzt man auf ein bewährtes System: die Pensionskasse Rundfunk (PKR). Allen Filmschaffenden, die in einer Filmproduktion mitwirken, steht für diese Zeit eine Zahlung in die betriebliche Altersvorsorge bei der PKR zu. Das heißt: die Produktionsfirmen zahlen einen Betrag in Höhe von 4 Prozent der vereinbarten Gage (zusätzlich zur Gage!) bei der PKR ein, die Filmschaffenden zahlen den gleichen Betrag als Eigenanteil. Eine entsprechende Regelung muss aber in den Arbeitsvertrag eingefügt werden.  

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https://out-takes.de/wp-content/uploads/2019/11/out_takes_logo01.jpg 0 0 Peter Hartig https://out-takes.de/wp-content/uploads/2019/11/out_takes_logo01.jpg Peter Hartig2025-06-15 11:19:382025-07-07 11:25:38Meilenstein gegen Altersarmut
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