
Um den Filmkunstkinos in der Coronakrise zu helfen, verdoppelt das Medienboard Berlins-Brandenburg dieses Jahr die Prämien seiner „Kinoprogrammpreise“ und vergibt eine Soforthilfe. | Foto © RBB
Das Coronavirus verbreitet sich weiter, die Gegenmaßnahmen sind ab heute bundesweit strenger geworden. Zugleich hat die Bundesregierung ihre Hilfspakete genauer vorgestellt. Und wir erweitern unsere Brancheninfos mit einem Blog: Der Filmjournalist Rüdiger Suchsland (Aktiviere Javascript, um die Email-Adresse zu sehen) macht sich nun täglich zum Abschluss seine „Gedanken in der Pandemie“.
Das Festival von Cannes ist nun offiziell abgesagt oder vielleicht auch nur verschoben.
An den Kleinigkeiten merkt man, dass die Welt sich trotzdem weiterdreht. Im Postfach lag heute zwischen vielen Antworten auf unsere Brancheninfos auch die übliche Viagra-Mail, vorigen Donnerstag wollte uns ein nigerianischer Prinz gleich mehrere Millionen Dollar überweisen.
Die Bundesregierung hat sich gestern mit den Ländern beraten, ein milliardenschweres Hilfspaket beschlossen (siehe unten) und eine Kontaktsperre erlassen: Draußen nur noch zu zweit. Was drinnen vorgeht, bleibt noch jedem selbst überlassen. Bleibt zu hoffen, dass alle verstehen: „Draußen zu zweit“ heißt nicht, dass ich heute Jessica treffe, morgen Heinz und den Rest der Woche all die anderen, der Reihe nach …
Bayern bleibt hingegen bei der angeblich schärferen Ausgangsbeschränkung. Ministerpräsident Markus Söder verteidigte heute morgen im „Morgenmagazin“ von ARD und ZDF sein Vorpreschen: Innerhalb Deutschlands sei „die Betroffenheit auch sehr unterschiedlich“, darum sei es nur natürlich, dass grenznahe Bundesländer wie Bayern, Baden-Württemberg, Sachsen und das Saarland früher Schutzmaßnahmen ergriffen hätten – das sei ja auch eine Stärke des Föderalismus.
„Wir schreiben diese Zeilen in einer Zeit größter Verunsicherung und Undurchsichtigkeit, einer Zeit, in der sich Affekte und Denken kaum noch trennen lassen, einer Zeit des Nicht-Wissens. Das einzige, was kollektives Nachdenken in diesen Zeiten stiften kann, ist vorläufige Orientierung. Es gibt keine letztgültigen Antworten, weder auf die Frage, was uns bevorsteht und was zu tun ist, noch auf die Frage, wie sich die politischen Prozesse dieser Tage beschreiben lassen.“ Die Wochenzeitung „Der Freitag“ wagt es trotzdem, denkt über die Krise und gewohnte Muster hinaus und an die Zukunft von Wirtschaft, Arbeit und Gesellschaft.
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