Wie möchte man besetzt werden? Wie möchte man gesehen werden? Wie kann man sein Können in wenigen Augenblicken einprägsam unter Beweis stellen? In unserer TV- und Filmlandschaft plagt sich die Mehrheit aller Schauspieler damit, dass man von den Entscheidungsträgern im Besetzungsprozess immerzu auf den Typ oder auf ein einziges Rollen-Profil beschränkt wird: „Einmal Polizist, immer Polizist.“
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In einem aktuellen Erlass hat das Finanzministerium Bayern Stellung dazu genommen, wie Betriebsprüfer mit Bewirtungsangeboten von Steuerpflichtigen während einer Betriebsprüfung umzugehen haben. Gemäß des Erlasses soll die ansonsten stillschweigende Genehmigung nicht im Falle einer Betriebsprüfung gelten. So wäre dies geeignet, um die Unbefangenheit der Beamten zu beeinträchtigen oder jedenfalls bei Dritten Zweifel in dieser Richtung zu wecken. Gegen die Entgegennahme von Getränken und „Zwischenmahlzeiten in angemessenem Rahmen“ ist allerdings nichts einzuwenden.
Gelegentlich muss ich ja beim täglichen Studium der diversen Fachzeitschriften zugeben, dass das Vorurteil des langweiligen und öden Steuerrechts in gewissem Maße nicht so ganz abzustreiten ist. So werden aktuell beispielsweise „Zweifelsfragen zur Konsolidierungspflicht von Zweckgesellschaften nach § 290 Abs. 2 Nr. 4 HGB“ diskutiert. Eine Diskussion, derer ich mich einfach mal enthalte. Aber auch die Justiz hat anscheinend mit den Tücken des Steuerrechts zu kämpfen. So hatten sich die Richter des Bundesfinanzhofes mit der Frage zu beschäftigten, ob ein Finanzgericht ordnungsgemäß besetzt ist, wenn ein Richter während der mündlichen Verhandlung schläft. Was jetzt erstmal nach einer Folge der Simpson klingt, war tatsächlich Thema vor dem höchsten deutschen Finanzgericht. Weiterlesen
Der Bundesverband der Film- und Fernsehschauspieler sorgte innerhalb der letzten Jahre durch amüsante Aktionen wie unter anderem „Sind wir nun endgültig auf den Hund gekommen?“ oder „Ich bin preiswert“ für viel Gesprächs- und Pressestoff. Amüsant sind dabei nur die Wortspiele, die Themen dahinter allerdings hochgradig ernst.
Hintergrund bei „Sind wir nun endgültig auf den Hund gekommen“ ist der Gagenverfall bei TV- und Filmproduktionen, der nach unten hin mittlerweile „Hundegagen“ erreicht hat.
Hintergrund der Aktion „Ich bin preiswert“ war die plötzliche Amputation sämtlicher Kategorien beim deutschen Fernsehpreis, bei der künstlerische Einzel-Auszeichnungen für Regie, Kamera, Schnitt, Drehbuch… gestrichen wurden. Was bleibt da noch übrig? Die unterschwellige Selbstbeweihräucherung der mitwirkenden TV-Sender?
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Wie aus einem Bericht an den Haushaltsausschuss des Bundestages hervorgeht, hat der Bundesrechnungshof die Vergabe von Gratis-Eintrittskarten an Politiker und Prominente für die Bayreuther Festspiele scharf kritisiert. Demnach sollen nur 40 Prozent der Eintrittskarten, bei Premieren sogar nur 16 Prozent, in den freien Verkauf gegeben worden sein. Die restlichen Tickets wurden anscheinend als Freikarten an Politiker, Sponsoren und Prominente verteilt. Bleibt für sie nur zu hoffen, dass sie bei der zweifelhaften Vergabepraxis auch an den Fiskus gedacht haben! Weiterlesen
Blättert man aktuell durch Zeitungen wie die Süddeutsche, die Welt oder die WAZ, hat man das Gefühl, als hätte man es nur noch mit betrügerischen Selbständigen zu tun, die das Finanzamt und die Arbeitsagentur belügen und ihr Einkommen frei gestalten. Und das nur, um in den „Genuss“ von Hartz-IV-Leistungen zu gelangen. So berichtet die Süddeutsche unter dem Titel „Arm gerechnet“ über schwindelnde Selbständige, die mit falschen Angaben Sozialleistungen einstreichen wollen, andere Zeitungen hängen sich ran. Ein schönes Sommerlochthema halt! Übersehen tun sie aber dabei die wirklich Bedürftigen, die auf die Grundsicherung angewiesen sind. Und schaut man sich das bei der Künstlersozialkasse gemeldete Durchschnittseinkommen im Bereich „darstellende Kunst“ an, ist zumindest zu vermuten, dass auch Filmschaffende dazugehören. So liegt das gemeldete Durchschnittseinkommen bei den unter 30-Jährigen bei 680 Euro im Monat.
Über unprofessionelle Anfragen, Kommunikationsfehler und den unsicheren Umgang mit Schauspielern am Set. Bestandsaufnahmen aus meiner Sicht als Schauspielerin.
Vorweg zu diesem Thema muss betont werden, dass es unzählige, wunderbare und hochprofessionelle Produktionen der deutschsprachigen Filmhochschulen gibt, die sich auch international durchsetzen und von Schauspielern sowie weiteren Branchenangehörigen sehr geschätzt, gefördert und gelobt werden. Man kann wirklich sehr stolz auf den deutschen Filmnachwuchs blicken.
In diesem Beitrag soll aber auch die andere Seite der Medaille beleuchtet werden. Schwachstellen, die mittlerweile keine Einzelfälle mehr sind und immer wieder zu Diskussionen in Fachkreisen führen.
Denn ohne die Rückstellung, den Verzicht auf Gagen und die Mitwirkung teilweise prominenter Schauspieler würden viele wunderbare Produktionen der letzten Jahre in der Form nicht existieren. Warum werden Schauspieler in der Wertschöpfungskette einer Produktion dennoch erst als allerletzte Instanz berücksichtigt? Alles heutzutage hat seine Kosten und einen verhandelbaren Wert: Ausstattung, Fahrzeuge, Reisen, Technik, Catering… Doch die Schauspieler bleiben in der Kalkulation wie eine Selbstverständlichkeit außen vor. Denn sie sind ja austauschbar, sie gibt es im Überfluß.
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Am vergangenen Montag Abend fanden in Köln, Berlin, Hamburg und München die monatlichen BFFS-Stammtische statt.?Bei diesen Netzwerkveranstaltungen behandeln wir abwechselnde Themen mit entsprechenden Fachgästen wie u.a. Produzenten, Casting-Directoren, Redakteure, Autoren, Regisseure, Vertreter von Filmhochschulen oder Journalisten.
Der Kölner Standort bringt viele NRW Schauspieler durch die Daily-Formate wie „Unter uns“, „Verbotene Liebe“, „Alles was zählt“, „Lena“, damals auch „die Arnreihner“ in Lohn und Brot. Anlass genug, einen informativen Abend im Hinblick auf Set-Alltag, Produktionsbedingungen, Budgets, Anforderungen einer Daily, Rollenentwicklung, Castingverläufe, Storyline… zu veranstalten.
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Aufgrund der angeregten Diskussion zum Beitrag „Einfach frei sein“ haben wir die Pressestelle des Ministeriums für Arbeit und Soziales angeschrieben und darum gebeten, dass das Ministerium einen Gastbeitrag auf „out takes“ veröffentlicht und darin zur sozialen Absicherung und zur sozialversicherungsrechtlichen Beurteilung von Filmschaffenden Stellung nimmt. Heute bekamen wir sodann Post vom Pressesprecher Jens Flosdorff. Dieser teilt uns per E-Mail mit, dass er grundsätzlich keine Gastbeiträge schreibe. „Gerne beantwortet Ihnen die Pressestelle jedoch konkrete Fragen, die den Zuständigkeitsbereich des BMAS betreffen.“ Gut! Dann fangen wir mal an zu sammeln…
Das Berufungsgericht in Washington entschied am gestrigen Tag gegen einen Berufungsantrag von Wesley Snipes. Zum Hintergrund: Der Action-Star wurde im Jahr 2008 wegen Steuerhinterziehung zu drei Jahren Haft verurteilt, die er nunmehr seit Dezember vorigen Jahres absitzt. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, in den Jahren 1999 bis 2004 ein viel zu geringes Einkommen angegeben zu haben. Snipes hingegen weist die Betrugsvorwürfe zurück und erwidert, dass er damals einfach falsch beraten worden sei. Schauspieler und unseriöse Beratung? Gibt es Erfahrungswerte?

Prof. Gebhard Henke | © Foto WDR
Wir sprachen mit dem Leiter des Programmbereichs Fernsehfilm, Kino und Serie beim WDR über den Berufsstand des Redakteurs, Budgets, Serienkonzepte, den Einfluss beim Casting und so manches Schubladen-Denken.
HINTER DEN KULISSEN | Unsere aktuelle Reihe
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Ob bei Filmschaffenden ein freies oder aber ein abhängiges Beschäftigungsverhältnis vorliegt, ist immer wieder eine Frage, die die Sozialgerichte beschäftigt und sicherlich auch hier im Blog immer mal wieder ein Thema sein wird. Dabei hat die Spitzenorganisationen der Sozialversicherungsträger hierzu einen Abgrenzungskatalog entwickelt, der zwar keine Bindungswirkung entfaltet, aber als Auslegungshilfe herangezogen werden kann. Auch wenn dies eigentlich nicht nötig sein soll, empfindet zumindest der Richter am Landessozialgericht Nordrhein-Westfalen, Peter Allgeier, den wir interviewten. Denn nach seiner Ansicht sind die gesetzlichen Regelungen klar und bedürfen keiner – jedenfalls keiner grundlegenden – Reform. Dass aber doch immer wieder Zweifelsfragen aufkommen, zeigt die Tatsache, dass aktuell in Berlin ein Cutter vor Gericht um seine Selbständigkeit und der damit verbundenen Befreiung in der Sozialversicherung kämpfen musste.
Filmfestspiele Cannes 2011:
Wie schlägt man sich beim ersten Besuch auf einem internationalen Festival durch? Oberstes Gebot: rechtzeitig zu den angegebenen Fristen akkreditieren!!! Meistens laufen die bereits einen Monat vor Festivalbeginn schon aus! Wenn man die Deadline allerdings überschritten hat, gibt es manchmal noch die Möglichkeit am „Late Accreditation“ Schalter eine Akkreditierung zu ersuchen.
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Petra Müller | Foto © Filmstiftung NRW
Wir sprachen mit der neuen Geschäftsführerin der Filmstiftung NRW über Starsysteme, Nachwuchsfilmemacher, Qualität und Low-Budget sowie dem Medienstandort Nordrhein-Westfalen.