Über die Vermittlung von Schauspielern hinaus ist für die ZAV Berufsberatung ein wichtiges Arbeitsfeld. Dem widmet sich Vermittler Daniel Philippen mit einem besonderen Programm für die Ausbildung junger Schauspieler: der Ausbildungsoffensive16/20.
STECKBRIEF
Daniel Philippen, aufgewachsen in Aachen, Studium der Neuen Geschichte, Literatur-, Musik- und Theaterwissenschaft. Danach Dramaturg am Theater in der Josefstadt in Wien, am Theater Hannover und am Bayerischen Staatsschauspiel. Parallel hier- zu Arbeiten mit freien Schauspielgruppen: u.a. Performance Review Committe (PRC) und Beinhardt Ensemble. Außerdem Producer der neuen deutschen Filmgesellschaft (ndF) und bei der die film gmbh und Dramaturg. Seit 2001 Arbeitsvermittler für Film und Fernsehschauspieler in der ZAV Künstlervermittlung München.
https://out-takes.de/wp-content/uploads/2019/11/out_takes_logo01.jpg00Tina Thielehttps://out-takes.de/wp-content/uploads/2019/11/out_takes_logo01.jpgTina Thiele2016-10-31 14:44:512016-12-09 14:45:11cn-kolumne: Daniel Philippen und die Ausbildungsoffensive der ZAV
»Gefühle runterbrechen...« – Netflix Serie THE GET DOWN
Die Rettung des deutschen Films durch Netflix – Cinema Moralia, Tagebuch eines Kinogehers, 140. Folge
»Es hat angefangen ein neuer Akt der
göttlichen Komödie, und sein Leitspruch
lautet: Die Menschen wissen, daß sie im
Himmel sind.«
Johannes Baader
»Wir leben unter einem mörderischen, absurden Regime, einer kannibalischen Welt, die wir radikal ändern müssen.«
Jean Ziegler in dem Film »Jean Ziegler – l’optimisme de la volonté« von Nicolas Wadimoff
»Dada ist Netflix, Netflix ist Dada.«
Alte Bauernregel
Wie erlangt man die ewige Seligkeit? Indem man Netflix sagt. Wie wird man berühmt? Indem man Netflix sagt. Mit edlem Gestus und mit feinem Anstand. Bis zum Irrsinn, bis zur Bewusstlosigkeit. Wie kann man alles Aalige und Journalige, alles Nette und Adrette, alles Vermoralisierte, Vertierte, Gezierte abtun? Indem man Netflix sagt. Netflix ist die Weltseele, Netflix ist der Clou, Netflix ist das beste nächste große Ding der Welt.
+ + +
Gespräch über ein Serienprojekt. Natürlich für Netflix, wasnsonst. Es geht um ein Doku-Projekt zur Avantgarde nach der Jahrhundertwende: Dada. Im Raum: ein Regisseur, ein Autor, eine Produzentin, ein Produzent, zwei Producer.
Der Regisseur: gepflegter Bart, gepflegte Bräune, Ringelsocken: wurstfingerdicke blaue Streifen auf weiß, dazu ein Holzfällerhemd und eine Fahrradkuriertasche, aber aus Leder, bestimmt 200 Euro, wahrscheinlich mehr. Natürlich ein Apple Air Book. Weiterlesen
https://out-takes.de/wp-content/uploads/2019/11/out_takes_logo01.jpg00Rüdiger Suchslandhttps://out-takes.de/wp-content/uploads/2019/11/out_takes_logo01.jpgRüdiger Suchsland2016-10-07 15:13:422016-10-07 15:21:21Cinema Moralia – Folge 140: Da da da oder: Coming out of age
Vor ein paar Jahren, die Diskussion um Gagen und Arbeitszeiten war heftig im Gange, stellte die Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein ihren „Grünen Drehpass“ vor. Was viele jeden Tag zu Hause tun, soll auch am Set Wirklichkeit werden. Müll vermeiden, Energie sparen, regional essen… Kurz drauf zog die MFG Baden-Württemberg nach, inzwischen gibt es auch auf Europa-Ebene Nachhaltigkeits-Richtfäden für Filmteams bis hin zur CO2?Bilanz.
Die Absicht ist gut, und irgendwas mit Umwelt kann ja nie schlecht sein. Aber Hand auf Herz: Hat der Deutsche Film nicht andere Sorgen? Und damit sind nicht mal allein Gagen und Arbeitszeiten gemeint: In der globalisierten Filmwelt ist Deutschland ein Schwellenland, die meisten der mehr als hundert Kinoproduktionen im Jahr laufen vor eher übersichtlichem Publikum und sind dann oft mit Budgets zustande gekommen, über die die globale Konkurrenz nur lächeln kann. Aber gut – stellen wir halt ein paar Gelbe Säcke vors Catering, wenn’s der Umwelt hilft. Thema erledigt.
Das ist es natürlich nicht, denn so ist „Grünes Drehen“ nicht gemeint.
Eine Münchener Initiative zum Thema „Grün und Fair Drehen“ rund um die Nachhaltigkeitsstrategin Nicola Knoch, den Schauspieler, Drehbuchautor und Regisseur Christian Lerch, die Filmproduktion Lieblingsfilm und das Branchennetzwerk Crew United hat den Rahmen der cinec genutzt, um gemeinsam mit Filmschaffenden eine Bestandsaufnahme zu machen.
„Mit der Veranstaltung möchten wir den Fokus nicht auf vorhandene Antworten legen, sondern erfahren und verstehen, welche Fragen sich in diesem Zusammenhang stellen. Und ob die bisherigen Antworten zu diesen Fragen passen. Nachhaltigkeit ist ein Gebot der Stunde, ist Solidarität mit späteren Generationen und sollte auch in der Filmwirtschaft zur Selbstverständlichkeit werden. Darüber hinaus sind wir davon überzeugt, dass dieses Thema Filmproduktionen und die daran beteiligten Menschen bereichern kann.“
Ein ausführlicher Artikel aus der aktuellen Cinearte zum Thema „Nachaltigkeit“ folgt noch diese Woche.
https://out-takes.de/wp-content/uploads/2019/11/out_takes_logo01.jpg00Peter Hartighttps://out-takes.de/wp-content/uploads/2019/11/out_takes_logo01.jpgPeter Hartig2016-09-19 15:34:032016-09-19 15:34:03GRÜN & FAIR! Cinec-Panel zum Thema „Nachhaltig Filme produzieren“
Auf dem Podium waren vertreten: Dr. Gabriela Sperl (Produzentin) Roland Suso Richter (Regisseur) Frank Jastfelder (Redakteur Sky) Jochen Greve (Drehbuchautor) Michael Schmidl (Redakteur SWR).
Es moderierte: Michael Brandner (BFFS)
Der Beitrag gliedert sich in folgende Kapitel (Achtung in der Ecke links oben anklickbar!):
Intro
Kapitel 1: Produktion vs. Redaktion
Kapitel 2: Effiziente Senderstrukturen
Kapitel 3: Regie-Alltag
Kapitel 4: Was macht Sky anders?
Kapitel 5: Alles auf den letzten Drücker?
Kapitel 6: War früher alles besser?
Abspann & Dankeschön
https://out-takes.de/wp-content/uploads/2019/11/out_takes_logo01.jpg00Tina Thielehttps://out-takes.de/wp-content/uploads/2019/11/out_takes_logo01.jpgTina Thiele2016-09-05 15:31:472016-12-09 14:49:58cn-klappe: Wer bestimmt die Dramaturgie: Regie, Produzent, Drehbuch oder Redakteur?
Ein Filmregisseur, erklärt uns die Wikipedia, ist einer, „der eine komplette Filmproduktion kreativ leitet. Im Gegensatz dazu leitet der Produzent die Filmproduktion administrativ.“ Da ist er wieder:?der alte Streit zwischen Geist und Geld, Kunst und Kasse zieht sich durch die gesamte Kinogeschichte – von den legendären United Artists bis zu den Autoren-Regisseuren versuchten Filmemacher, sich von der Kontrolle der Produzenten frei zu machen und festigten mit gefeierten Werken die Vorstellung, dass wahre Kunst nur ohne Schranken gedeihen kann. Als könnten Regisseure nicht mit Geld umgehen, und als hätten Produzenten keine eigenen Ideen.
Gewiss, die meisten Regisseure wissen es besser, doch was Gestaltungswille ohne Schranken auch anrichten kann, zeigte zum Beispiel die Krimiserie „Im Angesicht des Verbrechens“: Überlange Drehtage in Reihe alarmierten die Gewerbeaufsicht, das Budget wurde überzogen, die Produktionsfirma musste während der Postproduktion Insolvenz anmelden. Wie kann das erst werden, wenn einer Regisseur und Produzent in einer Person ist? Weiterlesen
https://out-takes.de/wp-content/uploads/2019/11/out_takes_logo01.jpg00Peter Hartighttps://out-takes.de/wp-content/uploads/2019/11/out_takes_logo01.jpgPeter Hartig2016-08-12 14:22:052016-08-12 14:22:05Genie ohne Grenzen
Frau Dix, woher kam die Idee, einen europäischen Casting-Preis ins Leben zu rufen?
Die Mitglieder des Internationalen Casting Directors Network (ICDN) treffen sich während der Berlinale im Kontext unserer Veranstaltung European Shooting Stars. Hier hat sich 2005 auch das Netzwerk gegründet. Die Casting Directors spürten einfach die Notwendigkeit, sich auszutauschen und sich kennenzulernen. Manche hatten am gleichen Film gearbeitet, aber kannten sich nicht. Während der jährlichen Mitgliederversammlung im Rahmen der Berlinale werden unterschiedliche Themen diskutiert. Zum Beispiel das Budget oder die Art und Weise wie gearbeitet wird und was bezahlt wird. Es ist wichtig für die Casting Directors, die unterschiedlichen Arbeitsmethoden zu kennen. Die Preisspannen in den unterschiedlichen Ländern differieren stark. Ein weiteres Thema ist die Nennung im Abspann. An welcher Stelle steht das Casting oder wird es überhaupt genannt? Die Akzeptanz der nationalen Filmakademien gehört ebenso zum Thema wie die fehlende Einladung in die Jurys der Filmfestivals und so weiter. Alles in allem gehört ein Casting Director noch immer nicht selbstverständlich zur Filmcommunity. Die Academy of Motion Picture Arts and Science (AMPAS) hat 2013 endlich einen neuen Zweig für Casting Directors gegründet. Zur Academy gehören mittlerweile einige der ICDN Casting Directors und ICDN Mitglied Lora Kennedy ist sogar Governor. Diese Entwicklung, Casting Directors mehr Aufmerksamkeit zu verschaffen und ihnen im künstlerischen Dasein die Anerkennung zu zollen, die sie verdient haben, wollte das ICDN tatkräftig unterstützen und vorantreiben. Das ICDN hat sich deshalb einen Preis gewünscht.
Es gibt aktuell nur einen deutschen Casting-Preis, der von der Deutschen Akademie für Fernsehen verliehen wird. Welche Intention steckt dahinter, einen internationalen Casting-Preis zu vergeben? Weiterlesen
https://out-takes.de/wp-content/uploads/2019/11/out_takes_logo01.jpg00Tina Thielehttps://out-takes.de/wp-content/uploads/2019/11/out_takes_logo01.jpgTina Thiele2016-08-08 06:25:592016-12-15 15:17:43cn-kolumne: Ein Casting-Preis für Europa
Eine Welt im Ausnahmezustand zeigt Edward Zwick inThe Siege
Wir wollen ja nicht spekulieren: Medien im Ausnahmezustand und die große Terror-Show der ARD – Cinema Moralia, Tagebuch eines Kinogehers, 137. Folge
Immer weniger Menschen sterben an Terrorakten. Und doch lassen sich die Gesellschaften des Westens, insbesondere die deutsche, ins Bockshorn jagen. Wie das geht, hat uns das Kino schon lange erzählt. Man könnte sich dazu Fritz Langs Mabuse-Filme ansehen, noch frappierender ist aber der vor 9/11 entstandene The Siege (Ausnahmezustand) von Edward Zwick. Bruce Willis spielt darin einen Militär, der den realen Terror ausnutzt, um über den Ausnahmezustand eine faschistoide Diktatur zu installieren – New York sieht plötzlich aus wie Pinochets Chile. Und erschreckend aktuell sind die Internierungslager und folternde Militärs.
+ + +
Weniger realistisch im Äußeren und der Form, dafür vielleicht im Empfinden ist Roberto Rodriguez‘ Planet Terror, gutes Schundkino, das man in beide Richtungen lesen kann: Wenn Zombies abgeknallt werden und die Ekelschwelle immer höher steigt, dann ist das ein Antiterrorkampf als Schlachtplatte. Aber vielleicht ist der Film noch etwas cleverer: Vielleicht macht er uns nur zu willenlosen Amokschützen? »Sensationell ist Rose McGowan, die ihr amputiertes Bein mit einem Maschinengewehr ersetzt und damit zu ungeahnter Effektivität und Attraktivität aufläuft«, schrieb Michael Althen zu dem Film vor neun Jahren in der FAZ, und weiter großartig: »Im Grunde befreit sich das Kino hier aus dem Abbildungsterror und schwingt sich zu abstrakter Kunst empor. Ein Fall für die Documenta.« Ja! Ein Fall für die Documenta – das könnte auch noch für so manches gelten, das sich in den letzten zwei Wochen ereignete. Vorher soll aber erwähnt werden, dass Bruce Willis auch hier einen kleinen kurzen effektiven Auftritt hat.
https://out-takes.de/wp-content/uploads/2019/11/out_takes_logo01.jpg00Rüdiger Suchslandhttps://out-takes.de/wp-content/uploads/2019/11/out_takes_logo01.jpgRüdiger Suchsland2016-07-31 15:07:362016-09-12 16:39:41Cinema Moralia – Folge 137: »Das geht doch nicht, da passiert ja gar nichts!«
cn-kolumne: Daniel Philippen und die Ausbildungsoffensive der ZAV
out takes, Tina ThieleÜber die Vermittlung von Schauspielern hinaus ist für die ZAV Berufsberatung ein wichtiges Arbeitsfeld. Dem widmet sich Vermittler Daniel Philippen mit einem besonderen Programm für die Ausbildung junger Schauspieler: der Ausbildungsoffensive16/20.
STECKBRIEF
Daniel Philippen, aufgewachsen in Aachen, Studium der Neuen Geschichte, Literatur-, Musik- und Theaterwissenschaft. Danach Dramaturg am Theater in der Josefstadt in Wien, am Theater Hannover und am Bayerischen Staatsschauspiel. Parallel hier- zu Arbeiten mit freien Schauspielgruppen: u.a. Performance Review Committe (PRC) und Beinhardt Ensemble. Außerdem Producer der neuen deutschen Filmgesellschaft (ndF) und bei der die film gmbh und Dramaturg. Seit 2001 Arbeitsvermittler für Film und Fernsehschauspieler in der ZAV Künstlervermittlung München.
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Cinema Moralia – Folge 140: Da da da oder: Coming out of age
out takes, Rüdiger Suchsland»Gefühle runterbrechen...« – Netflix Serie THE GET DOWN
Die Rettung des deutschen Films durch Netflix – Cinema Moralia, Tagebuch eines Kinogehers, 140. Folge
»Es hat angefangen ein neuer Akt der
göttlichen Komödie, und sein Leitspruch
lautet: Die Menschen wissen, daß sie im
Himmel sind.«
Johannes Baader
»Wir leben unter einem mörderischen, absurden Regime, einer kannibalischen Welt, die wir radikal ändern müssen.«
Jean Ziegler in dem Film »Jean Ziegler – l’optimisme de la volonté« von Nicolas Wadimoff
»Dada ist Netflix, Netflix ist Dada.«
Alte Bauernregel
Wie erlangt man die ewige Seligkeit? Indem man Netflix sagt. Wie wird man berühmt? Indem man Netflix sagt. Mit edlem Gestus und mit feinem Anstand. Bis zum Irrsinn, bis zur Bewusstlosigkeit. Wie kann man alles Aalige und Journalige, alles Nette und Adrette, alles Vermoralisierte, Vertierte, Gezierte abtun? Indem man Netflix sagt. Netflix ist die Weltseele, Netflix ist der Clou, Netflix ist das beste nächste große Ding der Welt.
+ + +
Gespräch über ein Serienprojekt. Natürlich für Netflix, wasnsonst. Es geht um ein Doku-Projekt zur Avantgarde nach der Jahrhundertwende: Dada. Im Raum: ein Regisseur, ein Autor, eine Produzentin, ein Produzent, zwei Producer.
Der Regisseur: gepflegter Bart, gepflegte Bräune, Ringelsocken: wurstfingerdicke blaue Streifen auf weiß, dazu ein Holzfällerhemd und eine Fahrradkuriertasche, aber aus Leder, bestimmt 200 Euro, wahrscheinlich mehr. Natürlich ein Apple Air Book.
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Die richtige Einstellung
out takes, Peter HartigSteinig und beschwerlich ist der Weg zu anderen Produktionsweisen. Die Münchner Lieblingsfilm drehte ihr Jugenddrama „Alpenbrennen“ möglichst umweltverträglich – und ist überzeugt, dass dieser Ansatz auch besser für die Arbeit im Team ist. | Foto © Lieblingsfilm
Vor ein paar Jahren, die Diskussion um Gagen und Arbeitszeiten war heftig im Gange, stellte die Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein ihren „Grünen Drehpass“ vor. Was viele jeden Tag zu Hause tun, soll auch am Set Wirklichkeit werden. Müll vermeiden, Energie sparen, regional essen… Kurz drauf zog die MFG Baden-Württemberg nach, inzwischen gibt es auch auf Europa-Ebene Nachhaltigkeits-Richtfäden für Filmteams bis hin zur CO2?Bilanz.
Die Absicht ist gut, und irgendwas mit Umwelt kann ja nie schlecht sein. Aber Hand auf Herz: Hat der Deutsche Film nicht andere Sorgen? Und damit sind nicht mal allein Gagen und Arbeitszeiten gemeint: In der globalisierten Filmwelt ist Deutschland ein Schwellenland, die meisten der mehr als hundert Kinoproduktionen im Jahr laufen vor eher übersichtlichem Publikum und sind dann oft mit Budgets zustande gekommen, über die die globale Konkurrenz nur lächeln kann. Aber gut – stellen wir halt ein paar Gelbe Säcke vors Catering, wenn’s der Umwelt hilft. Thema erledigt.
Das ist es natürlich nicht, denn so ist „Grünes Drehen“ nicht gemeint.
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GRÜN & FAIR! Cinec-Panel zum Thema „Nachhaltig Filme produzieren“
out takes, Peter HartigEine Münchener Initiative zum Thema „Grün und Fair Drehen“ rund um die Nachhaltigkeitsstrategin Nicola Knoch, den Schauspieler, Drehbuchautor und Regisseur Christian Lerch, die Filmproduktion Lieblingsfilm und das Branchennetzwerk Crew United hat den Rahmen der cinec genutzt, um gemeinsam mit Filmschaffenden eine Bestandsaufnahme zu machen.
Moderatorin: Nathalie Bouteiller-Marin – Producerin bei Lieblingsfilm
Teilnehmer: Stefan Biebl – Kameramann, Jule Ronstedt – Schauspielerin & Regisseurin, Maximiliane Prokop – Studentin an der HFF München, Josef Wollinger – Oberbeleuchter
„Mit der Veranstaltung möchten wir den Fokus nicht auf vorhandene Antworten legen, sondern erfahren und verstehen, welche Fragen sich in diesem Zusammenhang stellen. Und ob die bisherigen Antworten zu diesen Fragen passen. Nachhaltigkeit ist ein Gebot der Stunde, ist Solidarität mit späteren Generationen und sollte auch in der Filmwirtschaft zur Selbstverständlichkeit werden. Darüber hinaus sind wir davon überzeugt, dass dieses Thema Filmproduktionen und die daran beteiligten Menschen bereichern kann.“
Ein ausführlicher Artikel aus der aktuellen Cinearte zum Thema „Nachaltigkeit“ folgt noch diese Woche.
cn-klappe: Wer bestimmt die Dramaturgie: Regie, Produzent, Drehbuch oder Redakteur?
out takes, Tina ThielePodiumsdiskussion der Deutschen Akademie für Fernsehen (DAFF) im Rahmen des Filmfest München 2016 | © casting network
Auf dem Podium waren vertreten:
Dr. Gabriela Sperl (Produzentin)
Roland Suso Richter (Regisseur)
Frank Jastfelder (Redakteur Sky)
Jochen Greve (Drehbuchautor)
Michael Schmidl (Redakteur SWR).
Es moderierte:
Michael Brandner (BFFS)
Der Beitrag gliedert sich in folgende Kapitel (Achtung in der Ecke links oben anklickbar!):
Intro
Kapitel 1: Produktion vs. Redaktion
Kapitel 2: Effiziente Senderstrukturen
Kapitel 3: Regie-Alltag
Kapitel 4: Was macht Sky anders?
Kapitel 5: Alles auf den letzten Drücker?
Kapitel 6: War früher alles besser?
Abspann & Dankeschön
Offizielle Website der Deutschen Akademie für Fernsehen (DAFF)
www.deutschakademiefuerfrensehen.de
Viel Spaß beim Anschauen: Zur cn-klappe bei casting-network
Genie ohne Grenzen
out takes, Peter HartigMit seinem Debüt „Das Leben der Anderen“ hatte Florian Henckel von Donnersmarck einen Klassiker geschaffen und zahlreiche Preise gewonnen. Um welchen Preis solch hohe Kunst entsteht, erfährt gerade die Crew beim Dreh seines neuen Films „Werk ohne Autor“. | Foto © Nadja Klier für Wiedemann & Berg
Ein Filmregisseur, erklärt uns die Wikipedia, ist einer, „der eine komplette Filmproduktion kreativ leitet. Im Gegensatz dazu leitet der Produzent die Filmproduktion administrativ.“ Da ist er wieder:?der alte Streit zwischen Geist und Geld, Kunst und Kasse zieht sich durch die gesamte Kinogeschichte – von den legendären United Artists bis zu den Autoren-Regisseuren versuchten Filmemacher, sich von der Kontrolle der Produzenten frei zu machen und festigten mit gefeierten Werken die Vorstellung, dass wahre Kunst nur ohne Schranken gedeihen kann. Als könnten Regisseure nicht mit Geld umgehen, und als hätten Produzenten keine eigenen Ideen.
Gewiss, die meisten Regisseure wissen es besser, doch was Gestaltungswille ohne Schranken auch anrichten kann, zeigte zum Beispiel die Krimiserie „Im Angesicht des Verbrechens“: Überlange Drehtage in Reihe alarmierten die Gewerbeaufsicht, das Budget wurde überzogen, die Produktionsfirma musste während der Postproduktion Insolvenz anmelden. Wie kann das erst werden, wenn einer Regisseur und Produzent in einer Person ist? Weiterlesen
cn-kolumne: Ein Casting-Preis für Europa
out takes, Tina ThieleKarin Dix koordiniert das International Casting Directors Network (ICDN), ist Leiterin der European Shooting Stars und hat nun mit dem Festival von Locarno den neuen European Casting Director Award ins Leben gerufen. | Foto © European Film Promotion
Frau Dix, woher kam die Idee, einen europäischen Casting-Preis ins Leben zu rufen?
Die Mitglieder des Internationalen Casting Directors Network (ICDN) treffen sich während der Berlinale im Kontext unserer Veranstaltung European Shooting Stars. Hier hat sich 2005 auch das Netzwerk gegründet. Die Casting Directors spürten einfach die Notwendigkeit, sich auszutauschen und sich kennenzulernen. Manche hatten am gleichen Film gearbeitet, aber kannten sich nicht. Während der jährlichen Mitgliederversammlung im Rahmen der Berlinale werden unterschiedliche Themen diskutiert. Zum Beispiel das Budget oder die Art und Weise wie gearbeitet wird und was bezahlt wird. Es ist wichtig für die Casting Directors, die unterschiedlichen Arbeitsmethoden zu kennen. Die Preisspannen in den unterschiedlichen Ländern differieren stark. Ein weiteres Thema ist die Nennung im Abspann. An welcher Stelle steht das Casting oder wird es überhaupt genannt? Die Akzeptanz der nationalen Filmakademien gehört ebenso zum Thema wie die fehlende Einladung in die Jurys der Filmfestivals und so weiter. Alles in allem gehört ein Casting Director noch immer nicht selbstverständlich zur Filmcommunity. Die Academy of Motion Picture Arts and Science (AMPAS) hat 2013 endlich einen neuen Zweig für Casting Directors gegründet. Zur Academy gehören mittlerweile einige der ICDN Casting Directors und ICDN Mitglied Lora Kennedy ist sogar Governor. Diese Entwicklung, Casting Directors mehr Aufmerksamkeit zu verschaffen und ihnen im künstlerischen Dasein die Anerkennung zu zollen, die sie verdient haben, wollte das ICDN tatkräftig unterstützen und vorantreiben. Das ICDN hat sich deshalb einen Preis gewünscht.
Es gibt aktuell nur einen deutschen Casting-Preis, der von der Deutschen Akademie für Fernsehen verliehen wird. Welche Intention steckt dahinter, einen internationalen Casting-Preis zu vergeben?
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Cinema Moralia – Folge 137: »Das geht doch nicht, da passiert ja gar nichts!«
out takes, Rüdiger SuchslandEine Welt im Ausnahmezustand zeigt Edward Zwick inThe Siege
Wir wollen ja nicht spekulieren: Medien im Ausnahmezustand und die große Terror-Show der ARD – Cinema Moralia, Tagebuch eines Kinogehers, 137. Folge
Immer weniger Menschen sterben an Terrorakten. Und doch lassen sich die Gesellschaften des Westens, insbesondere die deutsche, ins Bockshorn jagen. Wie das geht, hat uns das Kino schon lange erzählt.
Man könnte sich dazu Fritz Langs Mabuse-Filme ansehen, noch frappierender ist aber der vor 9/11 entstandene The Siege (Ausnahmezustand) von Edward Zwick. Bruce Willis spielt darin einen Militär, der den realen Terror ausnutzt, um über den Ausnahmezustand eine faschistoide Diktatur zu installieren – New York sieht plötzlich aus wie Pinochets Chile. Und erschreckend aktuell sind die Internierungslager und folternde Militärs.
+ + +
Weniger realistisch im Äußeren und der Form, dafür vielleicht im Empfinden ist Roberto Rodriguez‘ Planet Terror, gutes Schundkino, das man in beide Richtungen lesen kann: Wenn Zombies abgeknallt werden und die Ekelschwelle immer höher steigt, dann ist das ein Antiterrorkampf als Schlachtplatte. Aber vielleicht ist der Film noch etwas cleverer: Vielleicht macht er uns nur zu willenlosen Amokschützen? »Sensationell ist Rose McGowan, die ihr amputiertes Bein mit einem Maschinengewehr ersetzt und damit zu ungeahnter Effektivität und Attraktivität aufläuft«, schrieb Michael Althen zu dem Film vor neun Jahren in der FAZ, und weiter großartig: »Im Grunde befreit sich das Kino hier aus dem Abbildungsterror und schwingt sich zu abstrakter Kunst empor. Ein Fall für die Documenta.« Ja! Ein Fall für die Documenta – das könnte auch noch für so manches gelten, das sich in den letzten zwei Wochen ereignete.
Vorher soll aber erwähnt werden, dass Bruce Willis auch hier einen kleinen kurzen effektiven Auftritt hat.
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