Ich schaue relativ viele Fernseh- und Kinofilme und gehe gerne ins Theater. Ich streite mich gerne über die Qualität der deutschen Film- und Fernsehlandschaft und der Theaterbranche, aber eines kann niemand leugnen: Nicht deutsch-aussehende Schauspieler_innen werden viel zu wenig besetzt. Wenn ich den Fernseher einschalte sehe ich vor allem bei Serien und Reihen fast durch die Bank weiße, deutschsprachige Protagonist_innen. Mehmet Kurtulus war als Kriminalhauptkommissar Cenk Batu im Hamburger Tatort nahezu eine Ausnahme, doch jetzt übernimmt Til Schweiger die Rolle.
https://out-takes.de/wp-content/uploads/2019/11/out_takes_logo01.jpg00Til Schindlerhttps://out-takes.de/wp-content/uploads/2019/11/out_takes_logo01.jpgTil Schindler2012-04-13 09:39:332012-04-13 16:07:08Ethnie im deutschen Film, Fernsehen und Theater – Reaktionäre Rollenbesetzung
„Kopieren ist nicht stehlen“ lautet die bunte und fröhliche Hymne der freien Kultur im Netz. Und weil wir das ernst nehmen, gibt’s auch keinen Copyright-Hinweis zum Standbild, das wir mal eben kopiert haben.
Das passiert ja auch nicht oft, daß ein Radiomoderator sprachlos ist. Auf Bayern 2 wollte Erich Renz eigentlich nur ein knackiges Statement zum Urheberreicht einholen. Da war er bei Sven Regener aber an den Falschen geraten. Oder hatte einfach nur den falschen Moment erwischt. Oder besser den richtigen: Der Sänger der Band Element of Crime (und Autor der verfilmten Bücher „Herr Lehmann“ und „Neue Vahr Süd“) hob stattdessen zu einer mehr als fünf Minuten langen Philippika an, der man ruhig mal zuhören sollte.
Ich fand’s jedenfalls klasse. Nicht nur wegen der Ansichten, die Regner als einer äußert, dessen Existenz letztlich davon abhängt, daß seine Leistungen und Rechte als Urheber respektiert werden. Sondern weil er es wunderbar auf den Punkt bringt: „Eine Gesellschaft, die so mit ihren Künstlern umgeht, ist nichts wert.“
Über Respekt habe ich neulich geschrieben. Und dass er fehlt, zeigt sich eben nicht nur da, wo böse Produzenten ihre Belegschaft ausbeuten, sondern auch am anderen Ende der Verwertungskette, wo Leute meinen, das Netz sei ein Selbstbedienungsladen ohne Kasse. Auf dem Thema möchte ich eigentlich gar nicht weiter herumreiten. Erstens habe ich das hier ja schon einige Male versucht, zweitens wirkt man ja, wie auch Regener anmerkt, leicht uncool, wenn man aufs Urheberrecht pocht. Und drittens sind Wiederholungen langweilig. Also schaut das Video an, genießt es oder regt euch auf. Punkt.
Wer sich freilich noch ein bißchen mit mir gemeinsam aufregen möchte, kann ja hier weiterlesen:
https://out-takes.de/wp-content/uploads/2019/11/out_takes_logo01.jpg00Peter Hartighttps://out-takes.de/wp-content/uploads/2019/11/out_takes_logo01.jpgPeter Hartig2012-03-24 18:28:442012-04-13 10:09:10Was ist Kunst wert? Sven Regener und das Urheberrecht
Elmira Rafizadeh sprach mit dem Schauspieler, BFFS-Vorstand und Produzent über Schauspieler als „Markenprodukt“, Facebook, angemessene Vergütung und den DEUTSCHEN SCHAUSPIELERPREIS.
Auszüge: Hierzulande haben wir Schauspieler größtenteils noch nicht kapiert, wer wir sind, und zwar als Marke gedacht. (…) Alle haben immer diese Angst davor: „Ich will auf gar keinen Fall immer das gleiche spielen“. Diese Ansicht widerspricht im Grunde allen marktwirtschaftlichen Gegebenheiten.
Wir Schauspieler versuchen genau das Gegenteil. Wir versuchen unsere Kunden zu überzeugen, dass wir nicht nur Salat haben, sondern auch Burger und Pizzen und Calamari-Ringe und Haxe und ein bisschen Italienisch auch noch. (…) Das Hauptproblem ist, dass wir uns nicht als Produkt begreifen, sondern unsere ureigenste Erfüllung erleben wollen.
Ein wichtiger Gedanke ist dann auch, wer unsere Zielgruppe ist. Das Publikum oder die Branche? Sind wir ein Business-to-Consumer oder ein Business-to-Business-Unternehmen? Business-to-Consumer heisst, dass das Publikum unsere Zielgruppe ist. Ist dem aber wirklich so? Oder ist unser potentieller Arbeitgeber unsere Zielgruppe? Ich glaube, wir müssen uns darüber noch sehr viele Gedanken machen.
Dann kommen immer mehr Schamützel auf wie „Ist ja eine Auftragsproduktion“ oder „Ist eine Co-Produktion“. Es ist mir völlig egal, ob Auftrags- oder Co- oder ausgegliederte Produktionsfirma. Am Ende des Tages hängt trotzdem ein öffentlicher Sender mit drin.
(…) Jetzt kann man sich fragen, darf denn der Staat Tarifbruch unterstützen?
Anmerkung Redaktion:
Im Kommentier-Bereich freuen wir uns über Eure Meinungen zum gesamten Interview.
Eine lebhafte Diskussion ist jederzeit willkommen.
https://out-takes.de/wp-content/uploads/2019/11/out_takes_logo01.jpg00Elmira Rafizadehhttps://out-takes.de/wp-content/uploads/2019/11/out_takes_logo01.jpgElmira Rafizadeh2012-03-19 09:20:562016-05-18 11:35:37Interview mit Antoine Monot, Jr.
Wer mal echten „Production Value“ sehen will, sollte zur Zeit ins Kino gehen. Da läuft seit Donnerstag Christian Petzolds neues Drama „Barbara“, für das der Regisseur auf der diesjährigen Berlinale einen „Silbernen Bären“ erhielt und das auch sonst die Kritiker verzückte.
Das allein macht den Film aber nicht so herausragend, dass ich hier noch mal darauf hinweise, sondern ein anderer Preis, der ebenfalls auf der Berlinale vergeben wird. Nur wird darüber weniger berichtet, weil die meisten auf die Leinwände und roten Teppiche starren und mit der Arbeit am Set nicht so viel anzufangen wissen wollen. Der „Hoffnungsschimmer“ ist nämlich eine Auszeichnung, die von der Bundesvereinigung Die Filmschaffenden verliehen wird. Das ist die Dachorganisation von 14 Berufsverbänden der Branche, und dementsprechend trocken, weil praxisbezogen, ist das, was da gelobt wird: die Arbeitsbedingungen. Der „Hoffnungsschimmer“ ist für eine Produktion bestimmt, die sich vorbildlich an Gagen, Arbeitszeiten und -bedingungen gehalten hat – also eigentlich etwas Selbstverständliches im Drehalltag umsetzt, weshalb das Ganze ein Preis ist, den es eigentlich nicht geben sollte. Weiterlesen
Anlässlich der Oscar-Verleihung sprachen wir mit dem in Berlin und Paris lebenden Schauspieler (bekannt u. a. aus „Casino Royale“, „Inglourious Basterds“ und ab Mai 2012 in „The Third Half“ und in „La Montanha“ zu sehen) allen voran über seine internationale Film- und Fernsehkarriere.
https://out-takes.de/wp-content/uploads/2019/11/out_takes_logo01.jpg00Tina Thielehttps://out-takes.de/wp-content/uploads/2019/11/out_takes_logo01.jpgTina Thiele2012-02-25 10:04:012016-05-18 11:42:16cn-kolumne: Ein Interview mit Richard Sammel
Das war die Berlinale 2012: Auf Wiedersehen!
Den feierlichen Höhepunkt einer jeden Berlinale markiert die Vergabe der Bären.
Die Hauptpreise des Festivals, die am letzten Tag der Berlinale durch die Internationale Jury vergeben wurden auf einen Blick:
Lobende Erwähnung an | Silberner Bär an L’enfant d’en haut (Sister) von Ursula Meier
Alfred-Bauer-Preis – in Erinnerung an den Gründer des Festivals an Tabu von Miguel Gomes
Silberner Bär für das Beste Drehbuch an Nikolaj Arcel, Rasmus Heisterberg für En Kongelig Affære (Die Königin und der Leibarzt) von Nikolaj Arcel
Silberner Bär für eine Herausragende Künstlerische Leistung aus den Kategorien Kamera, Schnitt, Musik, Kostüm oder Set-Design an Lutz Reitemeier für die Kamera in Bai lu yuan (White Deer Plain) von Wang Quan’an
Silberner Bär für den Besten Darsteller an Mikkel Boe Følsgaard in En Kongelig Affære (Die Königin und der Leibarzt) von Nikolaj Arcel
Silberner Bär für die Beste Darstellerin an Rachel Mwanza in Rebelle (War Witch) von Kim Nguyen
Silberner Bär für die Beste Regie an Christian Petzold für Barbara
Silberner Bär Großer Preis der Jury an Csak a szél (Just The Wind) von Bence Fliegauf
Goldener Bär für den besten Film an Cesare deve morire (Caesar Must Die) von Paolo & Vittorio Taviani
Die Preisverleihung fan am Samstag, den 18. Februar im Berlinale Palast statt.
Unter dem Vorsitz von Jury-Präsidenten Mike Leigh (Regisseur/GB) brachten als Jury Anton Corbijn (Fotograf/NL), Asghar Farhadi (Regisseur/IR), Charlotte Gainsbourg (Schauspielerin/GB), Jake Gyllenhaal (Schauspieler/USA), François Ozon (Regisseur/F), Boualem Sansai (Schriftsteller/ALG) und Barbara Sukowa (Schauspielerin/D) filmische Leidenschaft und Sachverstand nach Berlin.
Die traditionelle Berlinale-Podiumsdiskussion des Bundesverband Regie (BVR) widmet sich in diesem Jahr dem brandheißen Thema: Online-Verwertung von Filmen und Fernsehwerken.
Background:
Die Europäische Kommission hat als einen Schwerpunkt der EU-Medienpolitik für die kommenden Jahre die Förderung der transnationalen Vermarktung und Verbreitung sowie die Unterstützung des Auf- und Ausbaus flexibler neuer Vertriebswege im Internet ausgegeben. Außerdem hat die Kommission zu den damit in Verbindung stehenden komplexen technischen, rezeptionsästhetischen, ökonomischen und rechtlichen Aspekten des digitalen Medienumbruchs jüngst ein Grünbuch veröffentlicht und um Stellungnahmen gebeten.
Zentrales Instrument des Vertriebs wie des Konsums von Film- und Fernsehwerken dürfte zukünftig die Online-Verbreitung werden. Es ist wahrscheinlich, dass dies weit über die bereits bestehenden, in Deutschland bisher nur zögerlich angenommenen on Demand-Dienste hinausgehen wird. Die Wahrnehmung von Film- und Fernsehwerken wird in stärkerem Maße jenseits der bisher gewohnten räumlichen und zeitlichen Gebundenheit eines Fernseh- oder Kinoprogramms stattfinden. Darüber sind sich die meisten Fachleute wohl einig. Wenig Einigkeit besteht in der Vorhersage des Tempos und der Art und Weise dieser Veränderung, die am Ende ihrer Entwicklung die Rezeption von Filmen und Fernsehwerken neu gestalten könnte. Dass feste Programmstrukturen zumindest in den nächsten Jahren weiterhin ihre Bedeutung haben werden, ist aber nicht nur für das älter werdende Publikum anzunehmen. Damit wird auch das Programm-Fernsehen sehr wahrscheinlich keineswegs obsolet werden.
Zu diesem aktuellen medienpolitischen Zukunftsfeld standen folgende Fragen im Raum:
Wie, in welchem Umfang, unter welchen Programm- und werkästhetischen Bedingungen und unter welchen wirtschaftlichen und rechtlichen Voraussetzungen kann die online-Distribution von Film- und Fernsehwerken erfolgen?
Werden sich feste Programmformen und -orte auflösen und welche Anordnungen treten an deren Stelle?
Diskutanten von rechts nach links:
Dr. Urban Pappi (gf. Vorstand VG Bild-Kunst)
Alexander Thies (Vorsitzender ProduzentenAllianz Film und Fernsehen)
Ansgar Heveling (MdB, CDU)
Helga Trüpel (MdEP, Grüne)
Hans W. Geißendörfer (Produzent & Regisseur | BVR)
Zum 15. Mal wurden die Shooting Stars – anlässlich der Berlinale 2012 – vergeben.
Nominiert waren 23 junge Schauspieler, von denen die Jury, der dieses Jahr auch die deutsche Casting Direktorin Simone Bär angehörte, zehn Talente auswählte. SHOOTING STARS wird unterstützt vom MEDIA Programme der EU.
Dieses Jahr sind die folgenden Schauspieler/innen zum Shooting Star 2012 gekürt worden:
Anna Maria Mühe (Deutschland)
Adèle Haenel (Frankreich)
Ana Ularu (Rumänien)
Bill Skarsgård (Irland)
Antonia Campbell-Hughes (Schweden)
Isabella Ragonese (Italien)
Jakub Gierszal (Polen)
Max Hubacher (Schweiz)
Riz Ahmed (Großbritanien)
Hilmar Gudjósson (Island)
Wir gratulieren besonders Anna Maria Mühe und ihrer Agentur fitz+skoglund.
Die deutschen Shooting Stars der vergangenen Jahre waren:
1998 Franka Potente, Jürgen Vogel
1999 Maria Schrader, Moritz Bleibtreu
2000 Nina Hoss, August Diehl
2001 Heike Makatsch, Benno Fürmann
2002 Antonio Wannek
2003 Daniel Brühl
2004 Maria Simon
2005 Max Riemelt
2006 Johanna Wokalek
2007 Maximilian Brückner
2008 Hannah Herzsprung
2009 David Kross
2010 in diesem Jahr wurde kein Shooting Star aus Deutschland gekürt
Hier ein paar Impressionen des Auftritts der 10 Nachwuchstalente im Rahmen des Empfangs der Film und Medienstiftung NRW vom 12. Februar in der Landesvertretung des Landes Nordrhein-Westfalen.
Ethnie im deutschen Film, Fernsehen und Theater – Reaktionäre Rollenbesetzung
Til SchindlerARD/NDR TATORT: DIE BALLADE VON CENK UND VALERIE, am Sonntag (06.05.12) um 20:15 Uhr im ERSTEN. Cenk Batu (Mehmet Kurtulus). Wie weit wird er gehen, um seine Freundin zu retten? © NDR/Sandra Hoever
Ich schaue relativ viele Fernseh- und Kinofilme und gehe gerne ins Theater. Ich streite mich gerne über die Qualität der deutschen Film- und Fernsehlandschaft und der Theaterbranche, aber eines kann niemand leugnen: Nicht deutsch-aussehende Schauspieler_innen werden viel zu wenig besetzt. Wenn ich den Fernseher einschalte sehe ich vor allem bei Serien und Reihen fast durch die Bank weiße, deutschsprachige Protagonist_innen. Mehmet Kurtulus war als Kriminalhauptkommissar Cenk Batu im Hamburger Tatort nahezu eine Ausnahme, doch jetzt übernimmt Til Schweiger die Rolle.
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Was ist Kunst wert? Sven Regener und das Urheberrecht
Peter Hartig„Kopieren ist nicht stehlen“ lautet die bunte und fröhliche Hymne der freien Kultur im Netz. Und weil wir das ernst nehmen, gibt’s auch keinen Copyright-Hinweis zum Standbild, das wir mal eben kopiert haben.
Das passiert ja auch nicht oft, daß ein Radiomoderator sprachlos ist. Auf Bayern 2 wollte Erich Renz eigentlich nur ein knackiges Statement zum Urheberreicht einholen. Da war er bei Sven Regener aber an den Falschen geraten. Oder hatte einfach nur den falschen Moment erwischt. Oder besser den richtigen: Der Sänger der Band Element of Crime (und Autor der verfilmten Bücher „Herr Lehmann“ und „Neue Vahr Süd“) hob stattdessen zu einer mehr als fünf Minuten langen Philippika an, der man ruhig mal zuhören sollte.
Ich fand’s jedenfalls klasse. Nicht nur wegen der Ansichten, die Regner als einer äußert, dessen Existenz letztlich davon abhängt, daß seine Leistungen und Rechte als Urheber respektiert werden. Sondern weil er es wunderbar auf den Punkt bringt: „Eine Gesellschaft, die so mit ihren Künstlern umgeht, ist nichts wert.“
Über Respekt habe ich neulich geschrieben. Und dass er fehlt, zeigt sich eben nicht nur da, wo böse Produzenten ihre Belegschaft ausbeuten, sondern auch am anderen Ende der Verwertungskette, wo Leute meinen, das Netz sei ein Selbstbedienungsladen ohne Kasse. Auf dem Thema möchte ich eigentlich gar nicht weiter herumreiten. Erstens habe ich das hier ja schon einige Male versucht, zweitens wirkt man ja, wie auch Regener anmerkt, leicht uncool, wenn man aufs Urheberrecht pocht. Und drittens sind Wiederholungen langweilig. Also schaut das Video an, genießt es oder regt euch auf. Punkt.
Wer sich freilich noch ein bißchen mit mir gemeinsam aufregen möchte, kann ja hier weiterlesen:
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Interview mit Antoine Monot, Jr.
Elmira RafizadehAntoine Monot Jr, | © Stefanie Ziellessen
Elmira Rafizadeh sprach mit dem Schauspieler, BFFS-Vorstand und Produzent über Schauspieler als „Markenprodukt“, Facebook, angemessene Vergütung und den DEUTSCHEN SCHAUSPIELERPREIS.
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Auszüge:
Hierzulande haben wir Schauspieler größtenteils noch nicht kapiert, wer wir sind, und zwar als Marke gedacht. (…) Alle haben immer diese Angst davor: „Ich will auf gar keinen Fall immer das gleiche spielen“. Diese Ansicht widerspricht im Grunde allen marktwirtschaftlichen Gegebenheiten.
Wir Schauspieler versuchen genau das Gegenteil. Wir versuchen unsere Kunden zu überzeugen, dass wir nicht nur Salat haben, sondern auch Burger und Pizzen und Calamari-Ringe und Haxe und ein bisschen Italienisch auch noch. (…) Das Hauptproblem ist, dass wir uns nicht als Produkt begreifen, sondern unsere ureigenste Erfüllung erleben wollen.
Ein wichtiger Gedanke ist dann auch, wer unsere Zielgruppe ist. Das Publikum oder die Branche? Sind wir ein Business-to-Consumer oder ein Business-to-Business-Unternehmen? Business-to-Consumer heisst, dass das Publikum unsere Zielgruppe ist. Ist dem aber wirklich so? Oder ist unser potentieller Arbeitgeber unsere Zielgruppe? Ich glaube, wir müssen uns darüber noch sehr viele Gedanken machen.
Dann kommen immer mehr Schamützel auf wie „Ist ja eine Auftragsproduktion“ oder „Ist eine Co-Produktion“. Es ist mir völlig egal, ob Auftrags- oder Co- oder ausgegliederte Produktionsfirma. Am Ende des Tages hängt trotzdem ein öffentlicher Sender mit drin.
(…) Jetzt kann man sich fragen, darf denn der Staat Tarifbruch unterstützen?
Anmerkung Redaktion:
Im Kommentier-Bereich freuen wir uns über Eure Meinungen zum gesamten Interview.
Eine lebhafte Diskussion ist jederzeit willkommen.
Faire Geschäfte
Peter HartigSeit über zehn Jahren spielt Nina Hoss ständig die Hauptrolle in den Filmen von Christian Petzold. Hinter der Kameralinie sieht es nicht viel anders aus. Auch das ist ein Zeichen, dass die Arbeitsbedingungen stimmen. | Foto © Christian Schulz, Piffl Medien
Wer mal echten „Production Value“ sehen will, sollte zur Zeit ins Kino gehen. Da läuft seit Donnerstag Christian Petzolds neues Drama „Barbara“, für das der Regisseur auf der diesjährigen Berlinale einen „Silbernen Bären“ erhielt und das auch sonst die Kritiker verzückte.
Das allein macht den Film aber nicht so herausragend, dass ich hier noch mal darauf hinweise, sondern ein anderer Preis, der ebenfalls auf der Berlinale vergeben wird. Nur wird darüber weniger berichtet, weil die meisten auf die Leinwände und roten Teppiche starren und mit der Arbeit am Set nicht so viel anzufangen wissen wollen. Der „Hoffnungsschimmer“ ist nämlich eine Auszeichnung, die von der Bundesvereinigung Die Filmschaffenden verliehen wird. Das ist die Dachorganisation von 14 Berufsverbänden der Branche, und dementsprechend trocken, weil praxisbezogen, ist das, was da gelobt wird: die Arbeitsbedingungen. Der „Hoffnungsschimmer“ ist für eine Produktion bestimmt, die sich vorbildlich an Gagen, Arbeitszeiten und -bedingungen gehalten hat – also eigentlich etwas Selbstverständliches im Drehalltag umsetzt, weshalb das Ganze ein Preis ist, den es eigentlich nicht geben sollte. Weiterlesen
cn-kolumne: Ein Interview mit Richard Sammel
Tina ThieleRichard Sammel | © Björn Kommerell
Anlässlich der Oscar-Verleihung sprachen wir mit dem in Berlin und Paris lebenden Schauspieler (bekannt u. a. aus „Casino Royale“, „Inglourious Basterds“ und ab Mai 2012 in „The Third Half“ und in „La Montanha“ zu sehen) allen voran über seine internationale Film- und Fernsehkarriere.
Ganzes Interview lesen?
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Impressionen Berlinale 2012: Auf Wiedersehen!
Rüdiger SchaarDas war die Berlinale 2012: Auf Wiedersehen!
Den feierlichen Höhepunkt einer jeden Berlinale markiert die Vergabe der Bären.
Die Hauptpreise des Festivals, die am letzten Tag der Berlinale durch die Internationale Jury vergeben wurden auf einen Blick:
Die Preisverleihung fan am Samstag, den 18. Februar im Berlinale Palast statt.
Unter dem Vorsitz von Jury-Präsidenten Mike Leigh (Regisseur/GB) brachten als Jury Anton Corbijn (Fotograf/NL), Asghar Farhadi (Regisseur/IR), Charlotte Gainsbourg (Schauspielerin/GB), Jake Gyllenhaal (Schauspieler/USA), François Ozon (Regisseur/F), Boualem Sansai (Schriftsteller/ALG) und Barbara Sukowa (Schauspielerin/D) filmische Leidenschaft und Sachverstand nach Berlin.
www.berlinale.de
Zum Ausklang ein paar Impressionen vom 9. bis 19. Februar 2012 aus Berlin.
Impressionen Berlinale 2012: Podiumsdiskussion Bundesverband Regie (BVR) – Online-Verwertung von Filmen und Fernsehwerken!
Peter HartigDie traditionelle Berlinale-Podiumsdiskussion des Bundesverband Regie (BVR) widmet sich in diesem Jahr dem brandheißen Thema: Online-Verwertung von Filmen und Fernsehwerken.
Background:
Die Europäische Kommission hat als einen Schwerpunkt der EU-Medienpolitik für die kommenden Jahre die Förderung der transnationalen Vermarktung und Verbreitung sowie die Unterstützung des Auf- und Ausbaus flexibler neuer Vertriebswege im Internet ausgegeben. Außerdem hat die Kommission zu den damit in Verbindung stehenden komplexen technischen, rezeptionsästhetischen, ökonomischen und rechtlichen Aspekten des digitalen Medienumbruchs jüngst ein Grünbuch veröffentlicht und um Stellungnahmen gebeten.
Zentrales Instrument des Vertriebs wie des Konsums von Film- und Fernsehwerken dürfte zukünftig die Online-Verbreitung werden. Es ist wahrscheinlich, dass dies weit über die bereits bestehenden, in Deutschland bisher nur zögerlich angenommenen on Demand-Dienste hinausgehen wird. Die Wahrnehmung von Film- und Fernsehwerken wird in stärkerem Maße jenseits der bisher gewohnten räumlichen und zeitlichen Gebundenheit eines Fernseh- oder Kinoprogramms stattfinden. Darüber sind sich die meisten Fachleute wohl einig. Wenig Einigkeit besteht in der Vorhersage des Tempos und der Art und Weise dieser Veränderung, die am Ende ihrer Entwicklung die Rezeption von Filmen und Fernsehwerken neu gestalten könnte. Dass feste Programmstrukturen zumindest in den nächsten Jahren weiterhin ihre Bedeutung haben werden, ist aber nicht nur für das älter werdende Publikum anzunehmen. Damit wird auch das Programm-Fernsehen sehr wahrscheinlich keineswegs obsolet werden.
Zu diesem aktuellen medienpolitischen Zukunftsfeld standen folgende Fragen im Raum:
Diskutanten von rechts nach links:
Moderation | Mitte:
www.regieverband.de
Hier ein paar Impressionen des Panels vom 14. Februar in der Landesvertretung des Saarlandes.
Impressionen Berlinale 2012: 15 Jahre Shooting Stars!
Elmira RafizadehZum 15. Mal wurden die Shooting Stars – anlässlich der Berlinale 2012 – vergeben.
Nominiert waren 23 junge Schauspieler, von denen die Jury, der dieses Jahr auch die deutsche Casting Direktorin Simone Bär angehörte, zehn Talente auswählte. SHOOTING STARS wird unterstützt vom MEDIA Programme der EU.
Dieses Jahr sind die folgenden Schauspieler/innen zum Shooting Star 2012 gekürt worden:
Wir gratulieren besonders Anna Maria Mühe und ihrer Agentur fitz+skoglund.
Die deutschen Shooting Stars der vergangenen Jahre waren:
www.shooting-stars.eu
Hier ein paar Impressionen des Auftritts der 10 Nachwuchstalente im Rahmen des Empfangs der Film und Medienstiftung NRW vom 12. Februar in der Landesvertretung des Landes Nordrhein-Westfalen.