Wer hat Angst vor Donald Trump? Der neue US-Präsident und das Kino, die Medien und die Propaganda – Cinema Moralia, Tagebuch eines Kinogehers, 143. Folge
»All you need in this life is igorance and confidence and then success is sure.«
Mark Twain
»Die wirkliche Welt ist in Wahrheit nur eine Karikatur unserer großen Romane.« Arno Schmidt
Ganz ruhig bleiben, Leute! Es ist einfach nicht so wichtig, wer Amerika regiert. Das wird alles überschätzt, gerade von den Amerika-hörigen Deutschen. In den 50er Jahren war der US-Präsident noch der »Führer der freien Welt«. Diese Zeiten sind glücklicherweise vorbei. Politik ist komplizierter geworden, aber damit auch unamerikanischer: Amerikanische Verhältnisse sind längst nicht mehr der Maßstab für die hiesige Demokratie. Das ist eine gute Nachricht.
+ + +
Vielleicht geht es ja auch anderen so wie mir: Ich hätte viel dafür gegeben, heute Nacht Hillary Clintons Gesicht zu sehen, in dem Augenblick, in dem ihr klar wird, dass sie die Wahl verloren hat. Ich geb’s zu: Ihr und den ihren geschieht es recht, da bin ich schadenfroh.
Das ist wohl sowieso die entscheidende Botschaft: Für Hollywood und das Kino ist die Wahl von Donald Trump eine gute Nachricht. Zwar haben die ganzen Star-Kampagnen gegen Trump nichts gebracht. Ich fand die der Avengers am besten, in denen Robert Downey Jr, Scarlett Johansson und viele andere ganz witzig gegen Trump agitieren. Aber es hat nichts geholfen. Dafür können die Leute jetzt Anti-Trump-Filme machen. Acht Jahre Obama waren acht Jahre ohne kritische Präsidentenfilme. Weil Obama
irgendwie an Bambi erinnerte – da hatten alle Beißhemmung. Aber jetzt. Wir warten auf Oliver Stones Reaktion, wir warten sogar auf Michael Moore. Was wird Eastwood machen, mit dem Mann, der sich vor dem Vietnam-Einsatz gedrückt hat (was uns Liberalen doch sympathisch sein könnte).
Wer könnte Trump spielen? Hillary wurde vor Jahren bereits von Merryl Streep verkörpert, in Jonathan Demmes Remake von Frankenheimers Manchurian Candidate.
Aber wer könnte Trump verkörpern?
Natürlich erinnert Trump ein bisschen an King Kong, oder noch mehr an Godzilla – beide eher tolpatschig als wirklich böse, verursachen sie doch Massenpanik. Mal sehen.
+ + +
Vor acht Jahren waren die Deutschen glücklich: Barak Obama hieß der neue Hoffnungsträger. Der erste schwarze Präsident der USA, das musste einfach ein Messias sein. Ein glänzender Redner, versprach er mit Silberzunge, dass alles anders werden würde: Guantanamo geschlossen, das Klima gewandelt, der Kriegseinsatz im Nahen Osten und in Afghanistan beendet. Da war er: Der gute charismatische Führer, von dem die Deutschen seit jeher träumen, ein Friedrich Barbarossa mit dunkler
Haut.
Wenn man sich die Ergebnisse anschaut, ist aus den schönen Worten und Hoffnungen so gar nichts geworden: Außer der Gesundheitsreform und der Normalisierung der Beziehungen zu Kuba. Schluss, Aus! Dieser Präsident, der so hochgelobt und gefeiert worden ist, hat ansonsten nichts an realen Verbesserungen gebracht: Ein Bluffer und leerer Schönredner.
Jetzt gibt es wieder einen amerikanischen Politiker, der alle Phantasien der Deutschen bündelt: Er hat die rosig-weiße Haut des White Trash Amerikas und heißt Donald Trump. Trump ist nicht weniger wie Obama zu einem politischen Körper geworden, bloß ist er aus europäischer Sicht der Anti-Hoffnungsträger, der Albtraumträger.
https://out-takes.de/wp-content/uploads/2019/11/out_takes_logo01.jpg00Rüdiger Suchslandhttps://out-takes.de/wp-content/uploads/2019/11/out_takes_logo01.jpgRüdiger Suchsland2016-11-13 12:35:372016-11-13 12:41:53Cinema Moralia – Folge 143: Er will doch nur spielen!
Am 12. November 2016 finden zum vierten Mal Symposium und Preisverleihung der DEUTSCHEN AKADEMIE FÜR FERNSEHEN im Filmforum NRW im Museum Ludwig, Köln, statt.
Der Nachmittag vor der abendlichen Preisverleihung bietet mit intensiven Diskussionen und Werkstatt-Gesprächen, mit nominierten Kreativen aus allen Gewerken, Einblicke in die Rahmenbedingungen des Arbeitens für das Fernsehen.
In der festlichen Abendveranstaltung werden die Auszeichnungen in 21 Kategorien verliehen.
Die Preisträger werden von den rund 800 Mitgliedern der AKADEMIE gewählt:
Eine Auszeichnung von Fernsehschaffenden für Fernsehschaffende.
https://out-takes.de/wp-content/uploads/2019/11/out_takes_logo01.jpg00Tina Thielehttps://out-takes.de/wp-content/uploads/2019/11/out_takes_logo01.jpgTina Thiele2016-11-11 12:00:062016-12-15 15:15:22LIVE! Symposium & Verleihung der Auszeichnungen der Deutschen Akademie für Fernsehen 2016
Herr Schill, der Bundesverband Regie (BVR) hat im Februar seinen Vorstand erweitert. Nun vertreten Sie dort die Script-Continuitys. In den letzten Jahren hat sich der Verband überwiegend zum Urheberrecht geäußert, was Ihre Abteilung nun gar nicht betrifft. Zu den Tarifverhandlungen andererseits hatte man im vorigen Jahr nichts gehört.
Tatsächlich waren deshalb auch viele meiner Kollegen frustriert, auch wenn die Mehrheit der Mitglieder Regisseure sind. Wir haben nun seit Sommer einen Koordinator für die Belange von Script-Continuitys, Regie-Assistenten und Synchron-Regisseuren. Dies ist eine neue Position innerhalb des BVR, und mit einem ebenfalls neuen Sitz im Vorstand sind nun zwei weitere Personen im Verband vorhanden, die sich um unsere Belange kümmern. Das hat viele Außenstehende überzeugt. Die Zahl der Mitglieder aus unserem Feld konnten wir mit der personellen Erweiterung innerhalb des BVR verdoppeln.
Zudem ist anzumerken: Den Tarifvertrag für Film- und Fernsehschaffende, dem auch Script-Continuitys unterfallen, wird von Verdi verhandelt, der BVR ist bisher eher ein Zaungast. Wir hoffen, dass sich das zur nächsten Tarifrunde 2018 ändern lässt.
Wie haben Sie denn diesen Zulauf geschafft? Die meisten Verbände klagen eher, dass zu viele Filmschaffende sich nicht organisieren wollen.
Wir haben vor allem mit der Aussicht geworben, dass sich dadurch Script-Continuitys mehr Gehör im großen Verband verschaffen können. Und der Zulauf lag an den Argumenten: Wir haben mit den Leuten geredet. Wenn ich in Hamburg gedreht habe, habe ich dort die Kollegen darauf angesprochen. In München und Berlin genauso.
Dass die Filmszene in Deutschland so zerstreut ist, ist ein Problem. Die Leute wissen zu wenig voneinander, können den Wert ihrer Arbeit nicht untereinander vergleichen. Das wird immer wieder benutzt, um sich von der Produktionsseite übervorteilen zu lassen. Und wer nach einigen Drehwochen wieder zu Hause ist, will auch mal seine Ruhe haben. Überdurchschnittlich lange Drehtage über mehrere Wochen machen die Leute nicht kommunikativer. Auf der anderen Seite will man doch von dem Beruf richtig leben und eine Familie ernähren können. Das ist immer noch für viele eine Unmöglichkeit.
Viele Filmschaffende scheinen aber zu bezweifeln, dass Berufsverbände da helfen. Schnell überschlagen, ist gerade mal jeder Fünfte in einem Verband oder der Gewerkschaft.Weiterlesen
https://out-takes.de/wp-content/uploads/2019/11/out_takes_logo01.jpg00Peter Hartighttps://out-takes.de/wp-content/uploads/2019/11/out_takes_logo01.jpgPeter Hartig2016-11-04 18:56:562016-11-04 18:56:56Continuity: Zwei Augen mehr
Über die Vermittlung von Schauspielern hinaus ist für die ZAV Berufsberatung ein wichtiges Arbeitsfeld. Dem widmet sich Vermittler Daniel Philippen mit einem besonderen Programm für die Ausbildung junger Schauspieler: der Ausbildungsoffensive16/20.
STECKBRIEF
Daniel Philippen, aufgewachsen in Aachen, Studium der Neuen Geschichte, Literatur-, Musik- und Theaterwissenschaft. Danach Dramaturg am Theater in der Josefstadt in Wien, am Theater Hannover und am Bayerischen Staatsschauspiel. Parallel hier- zu Arbeiten mit freien Schauspielgruppen: u.a. Performance Review Committe (PRC) und Beinhardt Ensemble. Außerdem Producer der neuen deutschen Filmgesellschaft (ndF) und bei der die film gmbh und Dramaturg. Seit 2001 Arbeitsvermittler für Film und Fernsehschauspieler in der ZAV Künstlervermittlung München.
https://out-takes.de/wp-content/uploads/2019/11/out_takes_logo01.jpg00Tina Thielehttps://out-takes.de/wp-content/uploads/2019/11/out_takes_logo01.jpgTina Thiele2016-10-31 14:44:512016-12-09 14:45:11cn-kolumne: Daniel Philippen und die Ausbildungsoffensive der ZAV
»Gefühle runterbrechen...« – Netflix Serie THE GET DOWN
Die Rettung des deutschen Films durch Netflix – Cinema Moralia, Tagebuch eines Kinogehers, 140. Folge
»Es hat angefangen ein neuer Akt der
göttlichen Komödie, und sein Leitspruch
lautet: Die Menschen wissen, daß sie im
Himmel sind.«
Johannes Baader
»Wir leben unter einem mörderischen, absurden Regime, einer kannibalischen Welt, die wir radikal ändern müssen.«
Jean Ziegler in dem Film »Jean Ziegler – l’optimisme de la volonté« von Nicolas Wadimoff
»Dada ist Netflix, Netflix ist Dada.«
Alte Bauernregel
Wie erlangt man die ewige Seligkeit? Indem man Netflix sagt. Wie wird man berühmt? Indem man Netflix sagt. Mit edlem Gestus und mit feinem Anstand. Bis zum Irrsinn, bis zur Bewusstlosigkeit. Wie kann man alles Aalige und Journalige, alles Nette und Adrette, alles Vermoralisierte, Vertierte, Gezierte abtun? Indem man Netflix sagt. Netflix ist die Weltseele, Netflix ist der Clou, Netflix ist das beste nächste große Ding der Welt.
+ + +
Gespräch über ein Serienprojekt. Natürlich für Netflix, wasnsonst. Es geht um ein Doku-Projekt zur Avantgarde nach der Jahrhundertwende: Dada. Im Raum: ein Regisseur, ein Autor, eine Produzentin, ein Produzent, zwei Producer.
Der Regisseur: gepflegter Bart, gepflegte Bräune, Ringelsocken: wurstfingerdicke blaue Streifen auf weiß, dazu ein Holzfällerhemd und eine Fahrradkuriertasche, aber aus Leder, bestimmt 200 Euro, wahrscheinlich mehr. Natürlich ein Apple Air Book. Weiterlesen
https://out-takes.de/wp-content/uploads/2019/11/out_takes_logo01.jpg00Rüdiger Suchslandhttps://out-takes.de/wp-content/uploads/2019/11/out_takes_logo01.jpgRüdiger Suchsland2016-10-07 15:13:422016-10-07 15:21:21Cinema Moralia – Folge 140: Da da da oder: Coming out of age
Vor ein paar Jahren, die Diskussion um Gagen und Arbeitszeiten war heftig im Gange, stellte die Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein ihren „Grünen Drehpass“ vor. Was viele jeden Tag zu Hause tun, soll auch am Set Wirklichkeit werden. Müll vermeiden, Energie sparen, regional essen… Kurz drauf zog die MFG Baden-Württemberg nach, inzwischen gibt es auch auf Europa-Ebene Nachhaltigkeits-Richtfäden für Filmteams bis hin zur CO2?Bilanz.
Die Absicht ist gut, und irgendwas mit Umwelt kann ja nie schlecht sein. Aber Hand auf Herz: Hat der Deutsche Film nicht andere Sorgen? Und damit sind nicht mal allein Gagen und Arbeitszeiten gemeint: In der globalisierten Filmwelt ist Deutschland ein Schwellenland, die meisten der mehr als hundert Kinoproduktionen im Jahr laufen vor eher übersichtlichem Publikum und sind dann oft mit Budgets zustande gekommen, über die die globale Konkurrenz nur lächeln kann. Aber gut – stellen wir halt ein paar Gelbe Säcke vors Catering, wenn’s der Umwelt hilft. Thema erledigt.
Das ist es natürlich nicht, denn so ist „Grünes Drehen“ nicht gemeint.
Eine Münchener Initiative zum Thema „Grün und Fair Drehen“ rund um die Nachhaltigkeitsstrategin Nicola Knoch, den Schauspieler, Drehbuchautor und Regisseur Christian Lerch, die Filmproduktion Lieblingsfilm und das Branchennetzwerk Crew United hat den Rahmen der cinec genutzt, um gemeinsam mit Filmschaffenden eine Bestandsaufnahme zu machen.
„Mit der Veranstaltung möchten wir den Fokus nicht auf vorhandene Antworten legen, sondern erfahren und verstehen, welche Fragen sich in diesem Zusammenhang stellen. Und ob die bisherigen Antworten zu diesen Fragen passen. Nachhaltigkeit ist ein Gebot der Stunde, ist Solidarität mit späteren Generationen und sollte auch in der Filmwirtschaft zur Selbstverständlichkeit werden. Darüber hinaus sind wir davon überzeugt, dass dieses Thema Filmproduktionen und die daran beteiligten Menschen bereichern kann.“
Ein ausführlicher Artikel aus der aktuellen Cinearte zum Thema „Nachaltigkeit“ folgt noch diese Woche.
https://out-takes.de/wp-content/uploads/2019/11/out_takes_logo01.jpg00Peter Hartighttps://out-takes.de/wp-content/uploads/2019/11/out_takes_logo01.jpgPeter Hartig2016-09-19 15:34:032016-09-19 15:34:03GRÜN & FAIR! Cinec-Panel zum Thema „Nachhaltig Filme produzieren“
Auf dem Podium waren vertreten: Dr. Gabriela Sperl (Produzentin) Roland Suso Richter (Regisseur) Frank Jastfelder (Redakteur Sky) Jochen Greve (Drehbuchautor) Michael Schmidl (Redakteur SWR).
Es moderierte: Michael Brandner (BFFS)
Der Beitrag gliedert sich in folgende Kapitel (Achtung in der Ecke links oben anklickbar!):
Intro
Kapitel 1: Produktion vs. Redaktion
Kapitel 2: Effiziente Senderstrukturen
Kapitel 3: Regie-Alltag
Kapitel 4: Was macht Sky anders?
Kapitel 5: Alles auf den letzten Drücker?
Kapitel 6: War früher alles besser?
Abspann & Dankeschön
https://out-takes.de/wp-content/uploads/2019/11/out_takes_logo01.jpg00Tina Thielehttps://out-takes.de/wp-content/uploads/2019/11/out_takes_logo01.jpgTina Thiele2016-09-05 15:31:472016-12-09 14:49:58cn-klappe: Wer bestimmt die Dramaturgie: Regie, Produzent, Drehbuch oder Redakteur?
Cinema Moralia – Folge 143: Er will doch nur spielen!
out takes, Rüdiger SuchslandKing Kong und die weiße Frau (1933)
Wer hat Angst vor Donald Trump? Der neue US-Präsident und das Kino, die Medien und die Propaganda – Cinema Moralia, Tagebuch eines Kinogehers, 143. Folge
»All you need in this life is igorance and confidence and then success is sure.«
Mark Twain
»Die wirkliche Welt ist in Wahrheit nur eine Karikatur unserer großen Romane.«
Arno Schmidt
Ganz ruhig bleiben, Leute! Es ist einfach nicht so wichtig, wer Amerika regiert. Das wird alles überschätzt, gerade von den Amerika-hörigen Deutschen. In den 50er Jahren war der US-Präsident noch der »Führer der freien Welt«. Diese Zeiten sind glücklicherweise vorbei. Politik ist komplizierter geworden, aber damit auch unamerikanischer: Amerikanische Verhältnisse sind längst nicht mehr der Maßstab für die hiesige Demokratie. Das ist eine gute Nachricht.
+ + +
Vielleicht geht es ja auch anderen so wie mir: Ich hätte viel dafür gegeben, heute Nacht Hillary Clintons Gesicht zu sehen, in dem Augenblick, in dem ihr klar wird, dass sie die Wahl verloren hat. Ich geb’s zu: Ihr und den ihren geschieht es recht, da bin ich schadenfroh.
Das ist wohl sowieso die entscheidende Botschaft: Für Hollywood und das Kino ist die Wahl von Donald Trump eine gute Nachricht. Zwar haben die ganzen Star-Kampagnen gegen Trump nichts gebracht. Ich fand die der Avengers am besten, in denen Robert Downey Jr, Scarlett Johansson und viele andere ganz witzig gegen Trump agitieren. Aber es hat nichts geholfen. Dafür können die Leute jetzt Anti-Trump-Filme machen. Acht Jahre Obama waren acht Jahre ohne kritische Präsidentenfilme. Weil Obama
irgendwie an Bambi erinnerte – da hatten alle Beißhemmung. Aber jetzt. Wir warten auf Oliver Stones Reaktion, wir warten sogar auf Michael Moore. Was wird Eastwood machen, mit dem Mann, der sich vor dem Vietnam-Einsatz gedrückt hat (was uns Liberalen doch sympathisch sein könnte).
Wer könnte Trump spielen? Hillary wurde vor Jahren bereits von Merryl Streep verkörpert, in Jonathan Demmes Remake von Frankenheimers Manchurian Candidate.
Aber wer könnte Trump verkörpern?
Natürlich erinnert Trump ein bisschen an King Kong, oder noch mehr an Godzilla – beide eher tolpatschig als wirklich böse, verursachen sie doch Massenpanik. Mal sehen.
+ + +
Vor acht Jahren waren die Deutschen glücklich: Barak Obama hieß der neue Hoffnungsträger. Der erste schwarze Präsident der USA, das musste einfach ein Messias sein. Ein glänzender Redner, versprach er mit Silberzunge, dass alles anders werden würde: Guantanamo geschlossen, das Klima gewandelt, der Kriegseinsatz im Nahen Osten und in Afghanistan beendet. Da war er: Der gute charismatische Führer, von dem die Deutschen seit jeher träumen, ein Friedrich Barbarossa mit dunkler
Haut.
Wenn man sich die Ergebnisse anschaut, ist aus den schönen Worten und Hoffnungen so gar nichts geworden: Außer der Gesundheitsreform und der Normalisierung der Beziehungen zu Kuba. Schluss, Aus! Dieser Präsident, der so hochgelobt und gefeiert worden ist, hat ansonsten nichts an realen Verbesserungen gebracht: Ein Bluffer und leerer Schönredner.
Jetzt gibt es wieder einen amerikanischen Politiker, der alle Phantasien der Deutschen bündelt: Er hat die rosig-weiße Haut des White Trash Amerikas und heißt Donald Trump. Trump ist nicht weniger wie Obama zu einem politischen Körper geworden, bloß ist er aus europäischer Sicht der Anti-Hoffnungsträger, der Albtraumträger.
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LIVE! Symposium & Verleihung der Auszeichnungen der Deutschen Akademie für Fernsehen 2016
out takes, Tina ThieleAm 12. November 2016 finden zum vierten Mal Symposium und Preisverleihung der DEUTSCHEN AKADEMIE FÜR FERNSEHEN im Filmforum NRW im Museum Ludwig, Köln, statt.
Der Nachmittag vor der abendlichen Preisverleihung bietet mit intensiven Diskussionen und Werkstatt-Gesprächen, mit nominierten Kreativen aus allen Gewerken, Einblicke in die Rahmenbedingungen des Arbeitens für das Fernsehen.
In der festlichen Abendveranstaltung werden die Auszeichnungen in 21 Kategorien verliehen.
Die Preisträger werden von den rund 800 Mitgliedern der AKADEMIE gewählt:
Eine Auszeichnung von Fernsehschaffenden für Fernsehschaffende.
Hier geht es zu den Nominierungen 2016: http://www.deutscheakademiefuerfernsehen.de/rl/nominierten-fuer-ihre-preisverleihung-2016/
Continuity: Zwei Augen mehr
out takes, Peter HartigAxel Schill ist seit Februar als Vorstandsmitglied für die Belange von Script-Continuitys zuständig. Er hat das Gewerk in Los Angeles gelernt und unterrichtet jetzt selbst. | Foto © privat
Herr Schill, der Bundesverband Regie (BVR) hat im Februar seinen Vorstand erweitert. Nun vertreten Sie dort die Script-Continuitys. In den letzten Jahren hat sich der Verband überwiegend zum Urheberrecht geäußert, was Ihre Abteilung nun gar nicht betrifft. Zu den Tarifverhandlungen andererseits hatte man im vorigen Jahr nichts gehört.
Tatsächlich waren deshalb auch viele meiner Kollegen frustriert, auch wenn die Mehrheit der Mitglieder Regisseure sind. Wir haben nun seit Sommer einen Koordinator für die Belange von Script-Continuitys, Regie-Assistenten und Synchron-Regisseuren. Dies ist eine neue Position innerhalb des BVR, und mit einem ebenfalls neuen Sitz im Vorstand sind nun zwei weitere Personen im Verband vorhanden, die sich um unsere Belange kümmern. Das hat viele Außenstehende überzeugt. Die Zahl der Mitglieder aus unserem Feld konnten wir mit der personellen Erweiterung innerhalb des BVR verdoppeln.
Zudem ist anzumerken: Den Tarifvertrag für Film- und Fernsehschaffende, dem auch Script-Continuitys unterfallen, wird von Verdi verhandelt, der BVR ist bisher eher ein Zaungast. Wir hoffen, dass sich das zur nächsten Tarifrunde 2018 ändern lässt.
Wie haben Sie denn diesen Zulauf geschafft? Die meisten Verbände klagen eher, dass zu viele Filmschaffende sich nicht organisieren wollen.
Wir haben vor allem mit der Aussicht geworben, dass sich dadurch Script-Continuitys mehr Gehör im großen Verband verschaffen können. Und der Zulauf lag an den Argumenten: Wir haben mit den Leuten geredet. Wenn ich in Hamburg gedreht habe, habe ich dort die Kollegen darauf angesprochen. In München und Berlin genauso.
Dass die Filmszene in Deutschland so zerstreut ist, ist ein Problem. Die Leute wissen zu wenig voneinander, können den Wert ihrer Arbeit nicht untereinander vergleichen. Das wird immer wieder benutzt, um sich von der Produktionsseite übervorteilen zu lassen. Und wer nach einigen Drehwochen wieder zu Hause ist, will auch mal seine Ruhe haben. Überdurchschnittlich lange Drehtage über mehrere Wochen machen die Leute nicht kommunikativer. Auf der anderen Seite will man doch von dem Beruf richtig leben und eine Familie ernähren können. Das ist immer noch für viele eine Unmöglichkeit.
Viele Filmschaffende scheinen aber zu bezweifeln, dass Berufsverbände da helfen. Schnell überschlagen, ist gerade mal jeder Fünfte in einem Verband oder der Gewerkschaft. Weiterlesen
cn-kolumne: Daniel Philippen und die Ausbildungsoffensive der ZAV
out takes, Tina ThieleÜber die Vermittlung von Schauspielern hinaus ist für die ZAV Berufsberatung ein wichtiges Arbeitsfeld. Dem widmet sich Vermittler Daniel Philippen mit einem besonderen Programm für die Ausbildung junger Schauspieler: der Ausbildungsoffensive16/20.
STECKBRIEF
Daniel Philippen, aufgewachsen in Aachen, Studium der Neuen Geschichte, Literatur-, Musik- und Theaterwissenschaft. Danach Dramaturg am Theater in der Josefstadt in Wien, am Theater Hannover und am Bayerischen Staatsschauspiel. Parallel hier- zu Arbeiten mit freien Schauspielgruppen: u.a. Performance Review Committe (PRC) und Beinhardt Ensemble. Außerdem Producer der neuen deutschen Filmgesellschaft (ndF) und bei der die film gmbh und Dramaturg. Seit 2001 Arbeitsvermittler für Film und Fernsehschauspieler in der ZAV Künstlervermittlung München.
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Cinema Moralia – Folge 140: Da da da oder: Coming out of age
out takes, Rüdiger Suchsland»Gefühle runterbrechen...« – Netflix Serie THE GET DOWN
Die Rettung des deutschen Films durch Netflix – Cinema Moralia, Tagebuch eines Kinogehers, 140. Folge
»Es hat angefangen ein neuer Akt der
göttlichen Komödie, und sein Leitspruch
lautet: Die Menschen wissen, daß sie im
Himmel sind.«
Johannes Baader
»Wir leben unter einem mörderischen, absurden Regime, einer kannibalischen Welt, die wir radikal ändern müssen.«
Jean Ziegler in dem Film »Jean Ziegler – l’optimisme de la volonté« von Nicolas Wadimoff
»Dada ist Netflix, Netflix ist Dada.«
Alte Bauernregel
Wie erlangt man die ewige Seligkeit? Indem man Netflix sagt. Wie wird man berühmt? Indem man Netflix sagt. Mit edlem Gestus und mit feinem Anstand. Bis zum Irrsinn, bis zur Bewusstlosigkeit. Wie kann man alles Aalige und Journalige, alles Nette und Adrette, alles Vermoralisierte, Vertierte, Gezierte abtun? Indem man Netflix sagt. Netflix ist die Weltseele, Netflix ist der Clou, Netflix ist das beste nächste große Ding der Welt.
+ + +
Gespräch über ein Serienprojekt. Natürlich für Netflix, wasnsonst. Es geht um ein Doku-Projekt zur Avantgarde nach der Jahrhundertwende: Dada. Im Raum: ein Regisseur, ein Autor, eine Produzentin, ein Produzent, zwei Producer.
Der Regisseur: gepflegter Bart, gepflegte Bräune, Ringelsocken: wurstfingerdicke blaue Streifen auf weiß, dazu ein Holzfällerhemd und eine Fahrradkuriertasche, aber aus Leder, bestimmt 200 Euro, wahrscheinlich mehr. Natürlich ein Apple Air Book.
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Die richtige Einstellung
out takes, Peter HartigSteinig und beschwerlich ist der Weg zu anderen Produktionsweisen. Die Münchner Lieblingsfilm drehte ihr Jugenddrama „Alpenbrennen“ möglichst umweltverträglich – und ist überzeugt, dass dieser Ansatz auch besser für die Arbeit im Team ist. | Foto © Lieblingsfilm
Vor ein paar Jahren, die Diskussion um Gagen und Arbeitszeiten war heftig im Gange, stellte die Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein ihren „Grünen Drehpass“ vor. Was viele jeden Tag zu Hause tun, soll auch am Set Wirklichkeit werden. Müll vermeiden, Energie sparen, regional essen… Kurz drauf zog die MFG Baden-Württemberg nach, inzwischen gibt es auch auf Europa-Ebene Nachhaltigkeits-Richtfäden für Filmteams bis hin zur CO2?Bilanz.
Die Absicht ist gut, und irgendwas mit Umwelt kann ja nie schlecht sein. Aber Hand auf Herz: Hat der Deutsche Film nicht andere Sorgen? Und damit sind nicht mal allein Gagen und Arbeitszeiten gemeint: In der globalisierten Filmwelt ist Deutschland ein Schwellenland, die meisten der mehr als hundert Kinoproduktionen im Jahr laufen vor eher übersichtlichem Publikum und sind dann oft mit Budgets zustande gekommen, über die die globale Konkurrenz nur lächeln kann. Aber gut – stellen wir halt ein paar Gelbe Säcke vors Catering, wenn’s der Umwelt hilft. Thema erledigt.
Das ist es natürlich nicht, denn so ist „Grünes Drehen“ nicht gemeint.
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GRÜN & FAIR! Cinec-Panel zum Thema „Nachhaltig Filme produzieren“
out takes, Peter HartigEine Münchener Initiative zum Thema „Grün und Fair Drehen“ rund um die Nachhaltigkeitsstrategin Nicola Knoch, den Schauspieler, Drehbuchautor und Regisseur Christian Lerch, die Filmproduktion Lieblingsfilm und das Branchennetzwerk Crew United hat den Rahmen der cinec genutzt, um gemeinsam mit Filmschaffenden eine Bestandsaufnahme zu machen.
Moderatorin: Nathalie Bouteiller-Marin – Producerin bei Lieblingsfilm
Teilnehmer: Stefan Biebl – Kameramann, Jule Ronstedt – Schauspielerin & Regisseurin, Maximiliane Prokop – Studentin an der HFF München, Josef Wollinger – Oberbeleuchter
„Mit der Veranstaltung möchten wir den Fokus nicht auf vorhandene Antworten legen, sondern erfahren und verstehen, welche Fragen sich in diesem Zusammenhang stellen. Und ob die bisherigen Antworten zu diesen Fragen passen. Nachhaltigkeit ist ein Gebot der Stunde, ist Solidarität mit späteren Generationen und sollte auch in der Filmwirtschaft zur Selbstverständlichkeit werden. Darüber hinaus sind wir davon überzeugt, dass dieses Thema Filmproduktionen und die daran beteiligten Menschen bereichern kann.“
Ein ausführlicher Artikel aus der aktuellen Cinearte zum Thema „Nachaltigkeit“ folgt noch diese Woche.
cn-klappe: Wer bestimmt die Dramaturgie: Regie, Produzent, Drehbuch oder Redakteur?
out takes, Tina ThielePodiumsdiskussion der Deutschen Akademie für Fernsehen (DAFF) im Rahmen des Filmfest München 2016 | © casting network
Auf dem Podium waren vertreten:
Dr. Gabriela Sperl (Produzentin)
Roland Suso Richter (Regisseur)
Frank Jastfelder (Redakteur Sky)
Jochen Greve (Drehbuchautor)
Michael Schmidl (Redakteur SWR).
Es moderierte:
Michael Brandner (BFFS)
Der Beitrag gliedert sich in folgende Kapitel (Achtung in der Ecke links oben anklickbar!):
Intro
Kapitel 1: Produktion vs. Redaktion
Kapitel 2: Effiziente Senderstrukturen
Kapitel 3: Regie-Alltag
Kapitel 4: Was macht Sky anders?
Kapitel 5: Alles auf den letzten Drücker?
Kapitel 6: War früher alles besser?
Abspann & Dankeschön
Offizielle Website der Deutschen Akademie für Fernsehen (DAFF)
www.deutschakademiefuerfrensehen.de
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