Wir sprachen mit dem Rechtsanwalt und dem Schauspieler in Ihrer Funktion als Justiziar und Vorstandsmitglied des BFFS über den Aufbau des Verbandes und über aktuelle Probleme, welche die Schauspieler und somit den BFFS beschäftigen: Urheberrecht, Tarife, GVL und Arbeitslosengeld 1.
https://out-takes.de/wp-content/uploads/2019/11/out_takes_logo01.jpg00Tina Thielehttps://out-takes.de/wp-content/uploads/2019/11/out_takes_logo01.jpgTina Thiele2012-05-18 08:00:112016-05-18 11:46:35cn-kolumne: Ein Interview mit Brien Dorenz und Heinrich Schafmeister
Als Steuerberater, der seine Aufgabe darin sieht, die Mandanten umfassend und langfristig zu beraten, müsste ich mich eigentlich über den Vorstoss der Arbeitsministerin von der Leyen freuen. So erzähle auch ich meinen Mandanten regelmäßig, dass sie etwas gegen eine drohende Altersarmut machen müssten. Der vorgesehene Zwang zum Abschluss einer Rentenversicherung mit monatlichen Beiträgen um die 400,00 Euro ist da allerdings der falsche Weg. Schön für die Versicherungskonzerne aber für einen Großteil der Selbständigen einfach nicht stemmbar! Weiterlesen
https://out-takes.de/wp-content/uploads/2019/11/out_takes_logo01.jpg00Rüdiger Schaarhttps://out-takes.de/wp-content/uploads/2019/11/out_takes_logo01.jpgRüdiger Schaar2012-05-17 12:33:382012-05-17 12:51:10Zwangsversicherung für Selbständige
Gestern wurden in Berlin die „Deutschen Filmpreise“ vergeben. All denen, die damit ein wenig Anerkennung und Aufmerksamkeit für ihre Arbeit erhalten haben, gratuliert das Team von out takes herzlich.
In der Filmwelt rumort es – zumindest im Untergrund. Der rote Teppich endet für die meisten Filmschaffenden spätestens hinter den Kulissen, da, wo es ums Geld geht. Was in vielen Berufszweigen undenkbar ist, überrascht in der Filmbranche niemanden mehr: Man arbeitet für lau. Nicht immer, aber immer wieder und immer in der Hoffnung auf den nächsten, hoffentlich bezahlten Job. Oder man wird nur im Erfolgsfall bezahlt. Rückstellungsvertrag nennt sich das, wenn der Arbeitnehmer das unternehmerische Risiko mitträgt. Immer noch besser, als gar keine Arbeit zu haben. Obwohl man dadurchaus anderer Meinungsein kann. Und längst betrifft das nicht nur Low-Budget- oder Studentenfilme.
„Viel Ehre, doch kaum Verdienst“: Zu diesem Schluss kam auch eine Studie der Forschungsgruppe BEMA der Universität Münster aus dem Sommer 2010. Wenngleich diese Studie vom Bundesverband für Film- und Fernsehschauspieler in Auftrag gegeben wurde, ist sie mit 710 Teilnehmern doch recht groß angelegt. Die Hälfte der Befragten schätzt dort den eigenen finanziellen Status als eher schlecht ein. Fast zwei Drittel verdienten von Sommer 2009 bis 2010 etwa 2.520 Euro im Monat. Der Rest: 833. Das entspricht laut Statistischem Bundesamt in Wiesbaden dem Existenzminimum in Deutschland. Laut BFFS-Studie können über die Hälfte der Befragten die neuen Bedingungen für das Arbeitslosengeld (ALG I) nicht erfüllen. Sie rutschen gleich ins ALG II, die beschönigende Bezeichnung für das, was früher Sozialhilfe hieß und heute gemeinhin „Hartz 4“ genannt wird.
Selber schuld, könnte man sagen – organisiert Euch halt. Nicht mal 4.000 Filmschaffende im Land sind Mitglied eines der Berufsverbände der Branche oder der Vereinigten Dienstleistungsgewerkschaft (Verdi) – das ist vielleicht jeder zehnte. Wie soll da genügend Druck aufgebaut werden, wenn man mit der anderen Seite um Gagen und Arbeitszeiten streitet? Und dort sieht es auch nicht viel besser aus: Die Mitglieder der Produzentenallianz können frei entscheiden, wie sie’s mit dem Tarifvertrag halten, den ihr Verband ausgehandelt hat. Viele Filmschaffende halten es darum für besser, Einzelkämpfer zu bleiben in einer Branche, die sich selbst uneins ist und in der jeder nach seinen eigenen Regeln spielt. Und so wird es im Untergrund wohl noch lange weiter rumoren, ohne dass sich etwas ändert. Weiterlesen
Aktueller Videobeitrag: ecasting: pro & contra Wie ernst zu nehmen ist dieser „neue“ Markt oder ist es nur ein Modetrend? Ein Zusammenschnitt des Panels am filmhaus babelsberg.
Auf dem Podium sitzen: Heidi Krell (BVC) Suse Marquardt (BVC) Charlotte Siebenrock (BVC) Clemens Erbach (BVC & filmmakers) David Althammer (schauspielervideos) Heiko Reichenberger (Goldbaum Management & rising-star) Antoine Monot (BFFS)
Als Gäste wurden desweiteren geladen: Jacqueline Rietz (VdNA) Daniel Krauss (Regisseur, Produzent & Schauspieler) Sonja Döring (ZAV Berlin) Birgit Menzel (Die Agentin)
Moderation: Tina Thiele (Autorin, Journalistin: casting-network)
https://out-takes.de/wp-content/uploads/2019/11/out_takes_logo01.jpg00Tina Thielehttps://out-takes.de/wp-content/uploads/2019/11/out_takes_logo01.jpgTina Thiele2012-04-16 12:34:022016-05-18 11:45:06cn-klappe: ecasting pro & contra
Ich schaue relativ viele Fernseh- und Kinofilme und gehe gerne ins Theater. Ich streite mich gerne über die Qualität der deutschen Film- und Fernsehlandschaft und der Theaterbranche, aber eines kann niemand leugnen: Nicht deutsch-aussehende Schauspieler_innen werden viel zu wenig besetzt. Wenn ich den Fernseher einschalte sehe ich vor allem bei Serien und Reihen fast durch die Bank weiße, deutschsprachige Protagonist_innen. Mehmet Kurtulus war als Kriminalhauptkommissar Cenk Batu im Hamburger Tatort nahezu eine Ausnahme, doch jetzt übernimmt Til Schweiger die Rolle.
https://out-takes.de/wp-content/uploads/2019/11/out_takes_logo01.jpg00Til Schindlerhttps://out-takes.de/wp-content/uploads/2019/11/out_takes_logo01.jpgTil Schindler2012-04-13 09:39:332012-04-13 16:07:08Ethnie im deutschen Film, Fernsehen und Theater – Reaktionäre Rollenbesetzung
„Kopieren ist nicht stehlen“ lautet die bunte und fröhliche Hymne der freien Kultur im Netz. Und weil wir das ernst nehmen, gibt’s auch keinen Copyright-Hinweis zum Standbild, das wir mal eben kopiert haben.
Das passiert ja auch nicht oft, daß ein Radiomoderator sprachlos ist. Auf Bayern 2 wollte Erich Renz eigentlich nur ein knackiges Statement zum Urheberreicht einholen. Da war er bei Sven Regener aber an den Falschen geraten. Oder hatte einfach nur den falschen Moment erwischt. Oder besser den richtigen: Der Sänger der Band Element of Crime (und Autor der verfilmten Bücher „Herr Lehmann“ und „Neue Vahr Süd“) hob stattdessen zu einer mehr als fünf Minuten langen Philippika an, der man ruhig mal zuhören sollte.
Ich fand’s jedenfalls klasse. Nicht nur wegen der Ansichten, die Regner als einer äußert, dessen Existenz letztlich davon abhängt, daß seine Leistungen und Rechte als Urheber respektiert werden. Sondern weil er es wunderbar auf den Punkt bringt: „Eine Gesellschaft, die so mit ihren Künstlern umgeht, ist nichts wert.“
Über Respekt habe ich neulich geschrieben. Und dass er fehlt, zeigt sich eben nicht nur da, wo böse Produzenten ihre Belegschaft ausbeuten, sondern auch am anderen Ende der Verwertungskette, wo Leute meinen, das Netz sei ein Selbstbedienungsladen ohne Kasse. Auf dem Thema möchte ich eigentlich gar nicht weiter herumreiten. Erstens habe ich das hier ja schon einige Male versucht, zweitens wirkt man ja, wie auch Regener anmerkt, leicht uncool, wenn man aufs Urheberrecht pocht. Und drittens sind Wiederholungen langweilig. Also schaut das Video an, genießt es oder regt euch auf. Punkt.
Wer sich freilich noch ein bißchen mit mir gemeinsam aufregen möchte, kann ja hier weiterlesen:
https://out-takes.de/wp-content/uploads/2019/11/out_takes_logo01.jpg00Peter Hartighttps://out-takes.de/wp-content/uploads/2019/11/out_takes_logo01.jpgPeter Hartig2012-03-24 18:28:442012-04-13 10:09:10Was ist Kunst wert? Sven Regener und das Urheberrecht
Elmira Rafizadeh sprach mit dem Schauspieler, BFFS-Vorstand und Produzent über Schauspieler als „Markenprodukt“, Facebook, angemessene Vergütung und den DEUTSCHEN SCHAUSPIELERPREIS.
Auszüge: Hierzulande haben wir Schauspieler größtenteils noch nicht kapiert, wer wir sind, und zwar als Marke gedacht. (…) Alle haben immer diese Angst davor: „Ich will auf gar keinen Fall immer das gleiche spielen“. Diese Ansicht widerspricht im Grunde allen marktwirtschaftlichen Gegebenheiten.
Wir Schauspieler versuchen genau das Gegenteil. Wir versuchen unsere Kunden zu überzeugen, dass wir nicht nur Salat haben, sondern auch Burger und Pizzen und Calamari-Ringe und Haxe und ein bisschen Italienisch auch noch. (…) Das Hauptproblem ist, dass wir uns nicht als Produkt begreifen, sondern unsere ureigenste Erfüllung erleben wollen.
Ein wichtiger Gedanke ist dann auch, wer unsere Zielgruppe ist. Das Publikum oder die Branche? Sind wir ein Business-to-Consumer oder ein Business-to-Business-Unternehmen? Business-to-Consumer heisst, dass das Publikum unsere Zielgruppe ist. Ist dem aber wirklich so? Oder ist unser potentieller Arbeitgeber unsere Zielgruppe? Ich glaube, wir müssen uns darüber noch sehr viele Gedanken machen.
Dann kommen immer mehr Schamützel auf wie „Ist ja eine Auftragsproduktion“ oder „Ist eine Co-Produktion“. Es ist mir völlig egal, ob Auftrags- oder Co- oder ausgegliederte Produktionsfirma. Am Ende des Tages hängt trotzdem ein öffentlicher Sender mit drin.
(…) Jetzt kann man sich fragen, darf denn der Staat Tarifbruch unterstützen?
Anmerkung Redaktion:
Im Kommentier-Bereich freuen wir uns über Eure Meinungen zum gesamten Interview.
Eine lebhafte Diskussion ist jederzeit willkommen.
https://out-takes.de/wp-content/uploads/2019/11/out_takes_logo01.jpg00Elmira Rafizadehhttps://out-takes.de/wp-content/uploads/2019/11/out_takes_logo01.jpgElmira Rafizadeh2012-03-19 09:20:562016-05-18 11:35:37Interview mit Antoine Monot, Jr.
cn-kolumne: Ein Interview mit Brien Dorenz und Heinrich Schafmeister
Tina ThieleWir sprachen mit dem Rechtsanwalt und dem Schauspieler in Ihrer Funktion als Justiziar und Vorstandsmitglied des BFFS über den Aufbau des Verbandes und über aktuelle Probleme, welche die Schauspieler und somit den BFFS beschäftigen: Urheberrecht, Tarife, GVL und Arbeitslosengeld 1.
Link zum Interview!
Zwangsversicherung für Selbständige
Rüdiger SchaarAls Steuerberater, der seine Aufgabe darin sieht, die Mandanten umfassend und langfristig zu beraten, müsste ich mich eigentlich über den Vorstoss der Arbeitsministerin von der Leyen freuen. So erzähle auch ich meinen Mandanten regelmäßig, dass sie etwas gegen eine drohende Altersarmut machen müssten. Der vorgesehene Zwang zum Abschluss einer Rentenversicherung mit monatlichen Beiträgen um die 400,00 Euro ist da allerdings der falsche Weg. Schön für die Versicherungskonzerne aber für einen Großteil der Selbständigen einfach nicht stemmbar! Weiterlesen
Lob und Lolas
out takesFilmkunst bei der Arbeit: Vor der Verleihung der Lolas 2012 und dem Berliner Friedrichstadt-Palast. | Foto © Michael Tinnefeld, Marko Greitschus, Deutsche Filmakademie
Gestern wurden in Berlin die „Deutschen Filmpreise“ vergeben. All denen, die damit ein wenig Anerkennung und Aufmerksamkeit für ihre Arbeit erhalten haben, gratuliert das Team von out takes herzlich.
Die ARD Sendung „Der Deutsche Filmpreis 2012“ vom 27. April steht noch eine Woche in der Mediathek hier zur Ansicht bereit.
Eine einfache Frage
Peter HartigWenn der deutsche Film Erfolge feiert, freuen sich auch die deutschen Filmförderer und lassen sich gerne publikumswirksam ablichten. Unter welchen Produktionsbedingungen mancher Erfolg möglich wurde, interessiert die Förderung freilich nicht. | Foto © Deutscher Filmpreis
In der Filmwelt rumort es – zumindest im Untergrund. Der rote Teppich endet für die meisten Filmschaffenden spätestens hinter den Kulissen, da, wo es ums Geld geht. Was in vielen Berufszweigen undenkbar ist, überrascht in der Filmbranche niemanden mehr: Man arbeitet für lau. Nicht immer, aber immer wieder und immer in der Hoffnung auf den nächsten, hoffentlich bezahlten Job. Oder man wird nur im Erfolgsfall bezahlt. Rückstellungsvertrag nennt sich das, wenn der Arbeitnehmer das unternehmerische Risiko mitträgt. Immer noch besser, als gar keine Arbeit zu haben. Obwohl man da durchaus anderer Meinung sein kann. Und längst betrifft das nicht nur Low-Budget- oder Studentenfilme.
„Viel Ehre, doch kaum Verdienst“: Zu diesem Schluss kam auch eine Studie der Forschungsgruppe BEMA der Universität Münster aus dem Sommer 2010. Wenngleich diese Studie vom Bundesverband für Film- und Fernsehschauspieler in Auftrag gegeben wurde, ist sie mit 710 Teilnehmern doch recht groß angelegt. Die Hälfte der Befragten schätzt dort den eigenen finanziellen Status als eher schlecht ein. Fast zwei Drittel verdienten von Sommer 2009 bis 2010 etwa 2.520 Euro im Monat. Der Rest: 833. Das entspricht laut Statistischem Bundesamt in Wiesbaden dem Existenzminimum in Deutschland. Laut BFFS-Studie können über die Hälfte der Befragten die neuen Bedingungen für das Arbeitslosengeld (ALG I) nicht erfüllen. Sie rutschen gleich ins ALG II, die beschönigende Bezeichnung für das, was früher Sozialhilfe hieß und heute gemeinhin „Hartz 4“ genannt wird.
Selber schuld, könnte man sagen – organisiert Euch halt. Nicht mal 4.000 Filmschaffende im Land sind Mitglied eines der Berufsverbände der Branche oder der Vereinigten Dienstleistungsgewerkschaft (Verdi) – das ist vielleicht jeder zehnte. Wie soll da genügend Druck aufgebaut werden, wenn man mit der anderen Seite um Gagen und Arbeitszeiten streitet? Und dort sieht es auch nicht viel besser aus: Die Mitglieder der Produzentenallianz können frei entscheiden, wie sie’s mit dem Tarifvertrag halten, den ihr Verband ausgehandelt hat. Viele Filmschaffende halten es darum für besser, Einzelkämpfer zu bleiben in einer Branche, die sich selbst uneins ist und in der jeder nach seinen eigenen Regeln spielt. Und so wird es im Untergrund wohl noch lange weiter rumoren, ohne dass sich etwas ändert. Weiterlesen
cn-klappe: ecasting pro & contra
Tina ThieleLink zum Video!
Aktueller Videobeitrag: ecasting: pro & contra
Wie ernst zu nehmen ist dieser „neue“ Markt oder ist es nur ein Modetrend? Ein Zusammenschnitt des Panels am filmhaus babelsberg.
Auf dem Podium sitzen:
Heidi Krell (BVC)
Suse Marquardt (BVC)
Charlotte Siebenrock (BVC)
Clemens Erbach (BVC & filmmakers)
David Althammer (schauspielervideos)
Heiko Reichenberger (Goldbaum Management & rising-star)
Antoine Monot (BFFS)
Als Gäste wurden desweiteren geladen:
Jacqueline Rietz (VdNA)
Daniel Krauss (Regisseur, Produzent & Schauspieler)
Sonja Döring (ZAV Berlin)
Birgit Menzel (Die Agentin)
Moderation:
Tina Thiele (Autorin, Journalistin: casting-network)
Ethnie im deutschen Film, Fernsehen und Theater – Reaktionäre Rollenbesetzung
Til SchindlerARD/NDR TATORT: DIE BALLADE VON CENK UND VALERIE, am Sonntag (06.05.12) um 20:15 Uhr im ERSTEN. Cenk Batu (Mehmet Kurtulus). Wie weit wird er gehen, um seine Freundin zu retten? © NDR/Sandra Hoever
Ich schaue relativ viele Fernseh- und Kinofilme und gehe gerne ins Theater. Ich streite mich gerne über die Qualität der deutschen Film- und Fernsehlandschaft und der Theaterbranche, aber eines kann niemand leugnen: Nicht deutsch-aussehende Schauspieler_innen werden viel zu wenig besetzt. Wenn ich den Fernseher einschalte sehe ich vor allem bei Serien und Reihen fast durch die Bank weiße, deutschsprachige Protagonist_innen. Mehmet Kurtulus war als Kriminalhauptkommissar Cenk Batu im Hamburger Tatort nahezu eine Ausnahme, doch jetzt übernimmt Til Schweiger die Rolle.
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Was ist Kunst wert? Sven Regener und das Urheberrecht
Peter Hartig„Kopieren ist nicht stehlen“ lautet die bunte und fröhliche Hymne der freien Kultur im Netz. Und weil wir das ernst nehmen, gibt’s auch keinen Copyright-Hinweis zum Standbild, das wir mal eben kopiert haben.
Das passiert ja auch nicht oft, daß ein Radiomoderator sprachlos ist. Auf Bayern 2 wollte Erich Renz eigentlich nur ein knackiges Statement zum Urheberreicht einholen. Da war er bei Sven Regener aber an den Falschen geraten. Oder hatte einfach nur den falschen Moment erwischt. Oder besser den richtigen: Der Sänger der Band Element of Crime (und Autor der verfilmten Bücher „Herr Lehmann“ und „Neue Vahr Süd“) hob stattdessen zu einer mehr als fünf Minuten langen Philippika an, der man ruhig mal zuhören sollte.
Ich fand’s jedenfalls klasse. Nicht nur wegen der Ansichten, die Regner als einer äußert, dessen Existenz letztlich davon abhängt, daß seine Leistungen und Rechte als Urheber respektiert werden. Sondern weil er es wunderbar auf den Punkt bringt: „Eine Gesellschaft, die so mit ihren Künstlern umgeht, ist nichts wert.“
Über Respekt habe ich neulich geschrieben. Und dass er fehlt, zeigt sich eben nicht nur da, wo böse Produzenten ihre Belegschaft ausbeuten, sondern auch am anderen Ende der Verwertungskette, wo Leute meinen, das Netz sei ein Selbstbedienungsladen ohne Kasse. Auf dem Thema möchte ich eigentlich gar nicht weiter herumreiten. Erstens habe ich das hier ja schon einige Male versucht, zweitens wirkt man ja, wie auch Regener anmerkt, leicht uncool, wenn man aufs Urheberrecht pocht. Und drittens sind Wiederholungen langweilig. Also schaut das Video an, genießt es oder regt euch auf. Punkt.
Wer sich freilich noch ein bißchen mit mir gemeinsam aufregen möchte, kann ja hier weiterlesen:
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Interview mit Antoine Monot, Jr.
Elmira RafizadehAntoine Monot Jr, | © Stefanie Ziellessen
Elmira Rafizadeh sprach mit dem Schauspieler, BFFS-Vorstand und Produzent über Schauspieler als „Markenprodukt“, Facebook, angemessene Vergütung und den DEUTSCHEN SCHAUSPIELERPREIS.
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Auszüge:
Hierzulande haben wir Schauspieler größtenteils noch nicht kapiert, wer wir sind, und zwar als Marke gedacht. (…) Alle haben immer diese Angst davor: „Ich will auf gar keinen Fall immer das gleiche spielen“. Diese Ansicht widerspricht im Grunde allen marktwirtschaftlichen Gegebenheiten.
Wir Schauspieler versuchen genau das Gegenteil. Wir versuchen unsere Kunden zu überzeugen, dass wir nicht nur Salat haben, sondern auch Burger und Pizzen und Calamari-Ringe und Haxe und ein bisschen Italienisch auch noch. (…) Das Hauptproblem ist, dass wir uns nicht als Produkt begreifen, sondern unsere ureigenste Erfüllung erleben wollen.
Ein wichtiger Gedanke ist dann auch, wer unsere Zielgruppe ist. Das Publikum oder die Branche? Sind wir ein Business-to-Consumer oder ein Business-to-Business-Unternehmen? Business-to-Consumer heisst, dass das Publikum unsere Zielgruppe ist. Ist dem aber wirklich so? Oder ist unser potentieller Arbeitgeber unsere Zielgruppe? Ich glaube, wir müssen uns darüber noch sehr viele Gedanken machen.
Dann kommen immer mehr Schamützel auf wie „Ist ja eine Auftragsproduktion“ oder „Ist eine Co-Produktion“. Es ist mir völlig egal, ob Auftrags- oder Co- oder ausgegliederte Produktionsfirma. Am Ende des Tages hängt trotzdem ein öffentlicher Sender mit drin.
(…) Jetzt kann man sich fragen, darf denn der Staat Tarifbruch unterstützen?
Anmerkung Redaktion:
Im Kommentier-Bereich freuen wir uns über Eure Meinungen zum gesamten Interview.
Eine lebhafte Diskussion ist jederzeit willkommen.