Glanz und Elend des Deutschen Films V: Kanon
Ganz schön modern: Drei junge Filmemacher ziehen mit der Kamera in die Stadt und drehten mit Laiendarstellern einen der ersten Independent-Filme. Das gab’s schon 1929. Gesehen? Wie auch?
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Ganz schön modern: Drei junge Filmemacher ziehen mit der Kamera in die Stadt und drehten mit Laiendarstellern einen der ersten Independent-Filme. Das gab’s schon 1929. Gesehen? Wie auch?
13 Filme starten im Durchschnitt jeden Donnerstag in den deutschen Kinos. Tolles Angebot. Was aber oft übersehen wird: Die kleinste Teil ist abseits der großen Städte zu sehen – da wo der größte Teil des potenziellen Publikums lebt.
Als „Schutzengel“ blieb Til Schweiger unter seinen Erwartungen, im „Tatort“ begeisterte er mit Action. Selbst das beliebteste Genre der Deutschen blüht nur im Biotop der Mattscheibe. Für die übrigen sieht es noch trostloser aus.
Was macht einen Star aus? An der Aussprache kann’s nicht liegen, wohl eher an der Ausstrahlung. Teil zwei unserer Schnitzeljagd durchs Deutsche Kino.
Geht’s dem Deutschen Film nun gut oder schlecht? Und warum? Die große Antwort haben wir auch nicht, aber viele kleine Ahnungen – und starten eine kleine Serie. | Foto © cinearte
Stefan Zweig trifft Timm und Struppi: „The Grand Budapest Hotel“ ist eine irre Hommage an das alte Mitteleuropa, wie sie das Kino noch nicht erlebt hat. Da musste erst ein Texaner kommen, um zu zeigen wie das geht…
„Kurzum, der Filmkritiker von Rang ist nur als Gesellschaftskritiker denkbar“, meinte Siegfried Kracauer 1932. Seine Nachfolger haben das vielleicht ein bisschen zu ernst genommen und über all dem die Kunst vergessen.
Vielleicht gut gemeint: Beim „Europäischen Filmpreis“ gibt es ein neues Entscheidungsverfahren für die einzelnen Filmkünste, die Preisträger wurden schon vorher verraten. Das soll ihnen mehr Aufmerksamkeit bringen.
Die „Edit“ war mal: In Frankfurt widmet sich man dem bewegten Bild nun mit einer neuen Veranstaltung, die alles anders und besser machen soll.
Wenn die Wirklichkeit die Fantasie überholt, liegt das auch daran, dass ihr die Fantasie voraus war. Mitunter mehr als 20 Jahre: 1992 warnte die Gaunerkomödie „Sneakers“ schon vor all dem, was uns heute im Datenverkehr Sorgen macht. Man musste nur richtig hinsehen.
Nur wenige Schauspieler sind Besserverdiener – das war inzwischen schon oft genug in den Zeitschriften zu lesen. Nur der „Focus” lässt gerne mal die Fakten beiseite, wenn’s der Schlagzeile dient.
Wenn alle nur noch das selbe machen, kann doch nichts Wahres, Schönes und Gutes mehr dabei herauskommen. Und Unterhaltsames auch nicht. Wehe, wenn die Quote Quote macht.
Einer macht was, viele ziehen mit, andere protestieren. Zwei Wochen später ist wieder alles andersherum. Dabei wäre Einigkeit unter den Filmschaffenden zur Zeit so nötig wie nie. Was ist bloß bei den Berufsverbänden los?
Das interessiert ja eh keinen? Zwei neue Gewerke werden beim „Europäischen Filmpreis“ ausgezeichnet – dabei wurden klammheimlich die Abstimmungsregeln geändert.
Das Festival von Cannes hatte wieder seinen obligatorischen Skandal. Nur schaute dieses Jahr keiner hin – es ging ja nur um die Filmarbeit an sich.