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Gruppenbild mit BKM. Die Deutsche Filmakademie hat die Nominierungen für die „Lola“ (rechts) bekanntgegeben. 23 Filme stehen in 17 Kategorien in der Endrunde. | Foto © DFA/Eventpress/Sascha Radke

Die Filmakademie hat die Nominierungen zum „Deutschen Filmpreis“ bekanntgegeben. Natürlich gab’s auch wieder Gründe zu mäkeln.

Im Mai schließt der Reigen der Preisgalas, wenn in Berlin die „Lola“ vergeben wird. Die Deutsche Filmakademie hat vorige Woche ihre Nominierungen für die höchsten Auszeichnungen im Land bekanntgegeben. Da freuen sich nicht nur die meisten Förderer und überbieten sich gegenseitig: 10 Nominierungen meldet die Mediendeutsche Medienförderung (MDM), 14 die Filmstiftung NRW, 21 die Moin im Hamburg, 29 gar das Medienboard in der Hauptstadt. Wobei sich die Förderer den Ruhm bei etlichen Nominierungen teilen.

Insgesamt sind 23 Titel in der Auswahl, freuen kann sich auch ein Film allein: Das Kriegsdrama „Im Westen nichts Neues“, das bekanntlich ohne Förderung entstand und trotzdem sieben „Baftas“ und vier „Oscars“ gewann. In 12 der 17 Kategorien ist der Film von Regisseur Edward Berger für eine „Lola“ nominiert. 

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Ernestine Hipper und Christian M. Goldbeck freuten sich sichtlich über ihre „Oscars“ fürs beste Szenenbild. Noch in drei weiteren Kategorien wurde „Im Westen nichts Neues“ ausgezeichnet – auch als bester internationaler Film. | Screenshot

Vier „Oscars“ für „Im Westen nichts Neues“! Da wird das Filmland gleich ein bisschen mitgefeiert. Dabei kann das gar nichts dafür.

Am Montag gab’s nur ein Thema, denn den Titel haben nicht wir uns ausgedacht, sondern German Films, die Außenhandelsorganisation der deutschen Filmbranche. Weil nämlich endlich mal wieder ein Film aus Deutschland den „Oscar“ für den besten internationalen Film gewonnen hat. Und nicht nur das: Insgesamt vier der neun Nominierungen konnte „Im Westen nichts Neues“ verwandeln! „Dies ist ein Meilenstein in der knapp 100-jährigen Geschichte der ,Oscar’-Zeremonie. Die beeindruckende Anzahl von insgesamt vier ,Oscars’ für den Film ist nicht nur ein Zeichen für die herausragende Qualität deutschen Filmschaffens auf internationalem Parkett, sondern auch Anerkennung und Wertschätzung für ein filmisches Werk, dessen politische Aussage nach wie vor zeitlos ist und nicht an Brisanz verliert“, schreibt Simone Baumann, die Geschäftsführerin von German Films heute in einem Newsletter.

Auch die Kulturstaatsministerin freut sich: Das sei „ein so noch nie dagewesener Rekord für den deutschen Film“ und werde „dem deutschen Film weltweit Beachtung bringen und ihm neue Bedeutung verschaffen“, lässt Claudia Roth gleich per Rund-Mail vermelden. Von der Filmförderungsanstalt gratuliert ihr Vorvorgänger und heutiger Förder-Präsident Bernd Neumann: „Dies ist auch eine große Anerkennung für die Qualität des deutschen Filmschaffens und die Kreativität und Kompetenz der Filmschaffenden in Deutschland.“ In Bayern gratuliert Judith Gerlach, die eigentlich das Staatsministerium für Digitales leitet, sich zur Feier aber eigens als „Bayerns Digital- und Filmministerin“ bezeichnen lässt. Das sei nämlich auch „ein großartiger Erfolg auch für den Filmstandort Deutschland“ und „unterstreicht, dass die deutsche und bayerische Filmbranche auch international ganz vorne dabei ist.“

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Beim Deutschen Film zeigten die „Oscars“ bisher wenig Fantasie – meist gefiel irgendwas mit Nazis oder Uniformen. Doch ihren Nominierungen macht die US-Filmakademie auch ein starkes Statement. Naja, für ihre Verhältnisse. | Foto © Netflix

Neun „Oscar“-Nominierungen für „Im Westen nichts Neues“, fünf deutsche Kandidaten im Wettbewerb der Berlinale. Dem Deutschen Film geht’s wohl so gut wie nie?

Heute lassen wir mal alles andere beiseite, denn es gibt Grund zum Feiern: „Im Westen nichts Neues“ ist für den „Oscar“ nominiert! Und nicht nur für einen, sondern gleich neun. Darunter auch der „Oscar“ für den besten Film überhaupt! Da kann man nur Gratulieren, auch wenn manche gleich wieder „Netflix!“ keuchen und vorm Ende des Kinos mahnen. Als Streamer sind schließlich auch Disney oder Paramount unterwegs. Alsdann: Herzlichen Glückwunsch an das gesamte Team um Regisseur Edward Berger für den Filmerfolg! 

Es geht noch toller: In Großbritannien wurden schon vorige Woche die Nominierungen für die diesjährigen „Bafta-Awards“ bekannt gegeben. Und die Rekordmeldung aus Hollywood noch überboten: Mit insgesamt 14 Nominierungen führt „Im Westen nichts Neues“ die Favoritenliste an, erklärt im „Stern“ eine Agenturmeldung mit Vergleich: „So oft war zuvor nur ,Crouching Tiger Hidden Dragon’ aus dem Jahr 2001 nominiert.“

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„Im Westen nichts Neues“ ist bereits die dritte Verfilmung Klassikers über die Schrecken des Ersten Weltkriegs. Die ersten beiden wurden mit „Oscars“ und „Golden Globe“ ausgezeichnet. Da rechnet man sich auch für die deutsche Adaption gute Chancen aus. | Foto ©  Netflix/Reiner Bajo

Bei den „Oscars“ sitzt der Rest der Welt am Katzentisch. Dort sorgt er trotzdem jedes Jahr für Spannung, welchen Film Hollywood wohl zum besten Film der Welt erklärt. Für Deutschland soll nun das Weltkriegdrama „Im Westen nichts Neues“ ins Rennen gehen.

Eine Netflix-Produktion soll im nächsten Jahr den „Oscar“ für Deutschland holen. Aus neun Bewerbern hat eine Jury für German Films, die Auslandsvertretung des deutschen Films, den Kandidaten für den besten internationalen Film ausgewählt: „Im Westen nichts Neues“ unter der Regie von Edward Berger, produziert von Amusement Park Films. 

Vorlage ist der gleichnamige Roman von 1928, in dem Erich Maria Remarque die Schrecken des Ersten Weltkriegs aus der Sicht eines jungen Soldaten schildert. Das Buch wurde zu einem Klassiker der Weltliteratur und bereits zweimal in den USA verfilmt. Die Fassung von Lewis Milestone aus dem Jahr 1930, produziert von Carl Laemmle, gewann zwei „Oscars“. Eine Fernsehfassung von Delbert Mann wurde 1980 mit einem „Golden Globe“ ausgezeichnet. 

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