In unserer ersten Zeitgeist-Kolumne sprachen wir mit Roland Hemmo über seinen Sieg vor dem Landgericht Berlin. Der 1946 in Weißwasser geborene Synchronschauspieler hatte im vergangenen Jahr geklagt, nachdem sein Name nicht im Abspann eines von ihm mitsynchronisierten Films genannt wurde – und Recht bekommen.
Roland Hemmo, der in über 1.200 Produktionen so namenhaften Schauspielern wie Brendan Gleeson, Jim Broadbent oder Brian Cox seine Stimme leiht, ist außerdem Mitbegründer des Interessenverbands Synchronschauspieler und setzt sich seit Jahren für eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen seines Berufstands ein. www.ivs-ev.info
https://out-takes.de/wp-content/uploads/2019/11/out_takes_logo01.jpg00Tina Thielehttps://out-takes.de/wp-content/uploads/2019/11/out_takes_logo01.jpgTina Thiele2015-02-28 18:26:282016-05-18 13:32:25cn-kolumne: Roland Hemmo im Interview – Grundsatzurteil für Synchronschauspieler
Das war’s. Ab nächstem Jahr wird’s den „Hoffnungsschimmer” nicht mehr geben. Jenen Preis, mit dem die Berufsverbände der Branche seit 2011 die Arbeitsbedingungen aller Spielfilmproduktionen eines Jahres bewerten. Ab sofort soll er „FairFilm®Award” heißen.
Die Ankündigung von Regine Hergersberg, eine der beiden Geschäftsführende Vorstände der Bundesvereinigung Die Filmschaffenden, überraschte wohl die Gäste bei der diesjährigen Preisverleihung: Auflachen, kurzes Raunen, dann erst Klatschen im Publikum. Die ganz große Begeisterung löst der neue Name wohl nicht aus, der doch sehr an das „Fair-Trade”-Siegel erinnert, mit dem Kleinbauern in Entwicklungsländern gegen die Ausbeutung durch übermächtige Konzerne und knausrige Konsumenten geholfen werden soll. Obwohl das ja gar nicht so weit entfernt ist von der hiesigen Wirklichkeit. Weiterlesen
https://out-takes.de/wp-content/uploads/2019/11/out_takes_logo01.jpg00Peter Hartighttps://out-takes.de/wp-content/uploads/2019/11/out_takes_logo01.jpgPeter Hartig2015-02-19 14:08:492017-10-03 13:38:02Das Geheimnis des Erfolgs
Im Rahmen der Verleihung der Kinoprogrammpreise NRW in Köln ging der Herbert-Strate-Preis an Til Schweiger. Verliehen wird die Auszeichnung an Personen, die besonderes Engagement für den Deutschen Film und die Branche bewiesen haben. Mit seinem Namen erinnert der Preis an den ehemaligen Kinobetreiber und FFA-Präsidenten Herbert Strate. Zwei Gründe waren ausschlaggebend für die Ehrung von Til Schweiger. Zum einen hat er wie kaum ein anderer die Schaulustigen ins Kino gelockt und das Publikum für den deutschen Film begeistert. Zum anderen ist er mannigfaltig in seinen verschiedenen Berufsrollen. So ist er nicht nur als Schauspieler, sondern auch als Regisseur, Produzent und Drehbuchautor tätig. Damit steht Til Schweiger nun auf einer Stufe mit ehemaligen Preisgewinnern wie Margarethe von Trotta, Sönke Wortmann und Tom Tykwer.
Seinen Durchbruch hatte Til Schweiger mit der Bernd-Eichinger-Komödie „Manta, Manta“ (Casting: Horst D. Scheel). Seither ist er nicht nur einer der bestbeschäftigten Schauspieler Deutschlands, sondern auch der kommerziell erfolgreichster Regisseur und Produzent (Barefoot Films) hierzulande. Anlass genug für einen Rückblick auf seine Karriere.
Hier eine Auswahl „seiner“ erfolgreichsten Filme:
Manta, Manta (1991) – 1,2 Millionen
Regie: Wolfgang Büld | Produktion: Neue Constantin Film Casting: Horst D. Scheel
Der bewegte Mann (1994) – 6,5 Millionen
Regie: Sönke Wortmann | Produktion: Neue Constantin Film, Olga Film Casting: Horst D. Scheel
Das Superweib (1996) – 2,3 Millionen
Regie: Sönke Wortmann | Produktion: Neue Constantin Film Casting: Sabine Schroth (BVC)
Männerpension (1996) – 3,3 Millionen
Regie: Detlev Buck | Produktion: Boje Buck Produktion Casting: An Dorthe Braker (BVC)
Knockin‘ on Heaven’s Door (1997) – 3,6 Millionen
Regie: Thomas Jahn | Produktion: Buena Vista International Film Production Casting: in eigener Regie
(T)Raumschiff Surprise (2004) – 9,1 Millionen
Regie: Michael (Bully) Herbig | Produktion: HerbX film Casting: Rita Serra-Roll
Barfuss (2005) – 1,5 Millionen
Regie: Til Schweiger | Produktion: Barefoot Films Casting: Sabine Weimann
Keinohrhasen (2007) – 6,3 Millionen
Regie: Til Schweiger | Produktion: Barefoot Films Casting: Emrah Ertem
1 1/2 Ritter (2008) – 1,8 Millionen
Regie: Til Schweiger | Produktion: Barefoot Films Casting: Emrah Ertem
Männerherzen (2008) – 2,2 Millionen
Regie: Simon Verhoeven | Produktion: Wiedemann & Berg Casting: Anja Dihrberg (BVC)
Inglorious Basterds (2008) – 2,1 Millionen
Regie: Quentin Tarantino Produktion: Universal Pictures, Weinstein Company Casting: Jenny Jue, Johanna Ray, Germany: Simone Bär
Zweiohrküken (2009) – 4,2 Millionen
Regie: Til Schweiger | Produktion: Barefoot Films Casting: Emrah Ertem
Kokowääh (2010) – 4,3 Millionen
Regie: Til Schweiger | Produktion: Barefoot Films Casting: Emrah Ertem
Tatort: Kopfgeld (2013) – 12,5 Millionen
Regie: Christian Alvart | Produktion: Constantin Television Casting: Emrah Ertem
Kokowääh 2 (2013) – 2,7 Millionen
Regie: Til Schweiger | Produktion: Barefoot Films Casting: Emrah Ertem
Honig im Kopf (2015) – über 5 Millionen (Stand 16. Februar)
Regie: Til Schweiger Produktion: Barefoot Films Casting: Emrah Ertem
Die vorliegende cn-klappe zeigt das Werkstattgespräch, welches im Rahmen der Verleihung stattfand.
Der Beitrag gliedert sich in folgende Kapitel: Intro Kapitel 1: Die Anfänge Kapitel 2: Hollywood Kapitel 3: Vorbilder Kapitel 4: Der perfekte Cast Kapitel 5: Der Filmemacher Abspann & Dankeschön
https://out-takes.de/wp-content/uploads/2019/11/out_takes_logo01.jpg00Tina Thielehttps://out-takes.de/wp-content/uploads/2019/11/out_takes_logo01.jpgTina Thiele2015-02-18 09:19:232016-05-18 13:30:30cn-klappe: Der Filmemacher Til Schweiger
Selbstverschuldete Unmündigkeit, deutsches Geld für deutsche Filme, französisieren wir uns – Cinema Moralia, Tagebuch eines Kinogehers, 100. Folge
»Der einzige Weg mit einer unfreien Welt umzugehen, besteht darin, absolut frei zu sein.« hat Albert Camus gesagt. Étienne de la Boétie (französischer Hoher Richter von 1530 – 1563) drückt es noch etwas besser aus, wenn er sagt:
»Der Unterdrücker hat weiter nichts als die Macht, die ihr ihm zugesteht, um Euch zu unterdrücken.
Woher hat er genügend Augen, Euch auszukundschaften, wenn Ihr sie ihm nicht selbst liefert?
Woher soll er die vielen Arme haben, Euch zu schlagen, wenn er sie sich nicht von Euch ausborgt?
Wo bekommt er die Füße her, Eure Städte niederzutrampeln, wenn es nicht Eure eigenen sind?
Wie kann er Gewalt über Euch haben, wenn nicht durch Euch selbst?
Wie könnte er es wagen, Euch zu überfallen, wenn nicht durch Eure eigene Mitwirkung?“
+ + +
Erstens, damit das auch einmal gesagt ist: Dieser Text und diese Kolumne sind nicht islamophob. Zweitens: Jeder hat das Recht, islamophobe Texte zu schreiben, soviel er will.
https://out-takes.de/wp-content/uploads/2019/11/out_takes_logo01.jpg00Rüdiger Suchslandhttps://out-takes.de/wp-content/uploads/2019/11/out_takes_logo01.jpgRüdiger Suchsland2015-02-01 11:05:152015-01-31 13:12:11Cinema Moralia – Folge 100: Jeder macht so, was er macht
Ein Interview mit Dr. Marco Motullo von CPI Celebrity Performance über die Welt der Werbegesichter im digitalen Zeitalter
CPI Celebrity Performance GmbH
Die in Berlin ansässige Firma bietet mit einem datengetriebenen Ansatz fundierte und unabhängige Beratungsleistungen rund um den Einsatz von einflussreichen Persönlichkeiten für Vermarktungs- zwecke. Zu den Klienten zählen führende werbetreibende Unternehmen, Werbe- agenturen, Künstlermanager und Medien- unternehmen. Gemeinsam mit Partnern und führenden Professoren in den Bereichen Marktforschung und Infor- mationstechnologie entwickelt CPI innovative Marktforschungsmethoden sowie Web- und Social Media-Analyse- tools, um Unternehmen und Künstler- manager beim Einsatz von Celebrities in der Kommunikation optimal beraten zu können.
STECKBRIEF: Dr. Marco Motullo
Dr. Marco Motullo ist Gesellschafter der CPI Celebrity Performance GmbH. Zuvor war er als Projektmanager und Executive Assistant des Global Head of Consumer Adhesives bei der Henkel AG & Co. KGaA sowie als selbstständiger Unternehmensberater tätig. Im Anschluss an sein Studium der Betriebswirtschaftslehre lehrte und forschte er an der Universität Münster mit den Schwerpunkten Strategisches Marketing und Marktforschung. Dr. Motullo ist zudem als Dozent und Lehrbeaufragter an verschiedenen Hochschulen tätig.
Jedes Land hat die Werbe-Ikonen, die es verdient. Für Frankreich fallen mir sogleich die Schauspieler Carla Bruni, Gérard Depardieu und Catherine Deneuve ein. Waren es hierzulande vermehrt Adlige und Staatsmänner, werben heutzutage Verona Pooth oder Boris Becker neben der Deutschen Fußball Nationalmannschaft und anderen prominenten Sportlern. Welche Einschätzung haben Sie diesbezüglich?
Vorweg lässt sich sagen, dass Sportler oftmals sehr beliebt sind und somit auch gern als Testimonials genutzt werden. Unser Unternehmen CPI Celebrity Performance hat gemeinsam mit XAD Service eine Studie durchgeführt, in der wir für den Zeitraum von Juni 2013 bis Juni 2014 insgesamt über 200 TV-Werbekampagnen ausgewertet haben, in denen Prominente auftraten. 77 der dort eingesetzten Testimonials waren Sportler. Aber auch Schauspieler und TV-Persönlichkeiten wie Moderatoren spielen im Testimonial-Bereich eine große Rolle.
Blick in die Zukunft: Interstellar von Christopher Nolan
Jungs und Frauen: Die fröhliche Wissenschaft des Sehens im Kinojahr 2014 – Ein etwas anderer Jahresrückblick in drei Teilen. Cinema Moralia, Tagebuch eines Kinogehers, 99. Folge
»Was wir Sinn nennen, wird verschwinden.«
Max Horkheimer, vor ziemlich genau 45 Jahren, im lesenswerten Spiegel-Interview am 5.1.1970
Fehlenden Mut zum Neuartigen und »eine fast depressive Grundstimmung« führe dazu, »dass Bauherren sich nicht trauen, eine mutige Architektur zu machen, und Architekten keine Aufträge für mutige Architektur bekommen«, so klagte der Architekturwissenschaftler Friedrich von Borries, der an der Hamburger Hochschule für bildende Künste lehrt. Durch einen konservativen Umschwung in den 1980er-Jahren sei das Vertrauen in die Architektur als Zukunftsmotor verlorengegangen.
Die HfbK ist bekanntlich auch eine Filmhochschule, und das, was Borries sagt, könnte man genauso über das Kino sagen: seit den 80ern gibt es viel Spektakel, aber wenig Mut. Man redet dem breiten Volk nach dem Mund, will Beifall statt Irritation. Es gilt für die Kunst wie für die Politik, wie für unsere gesamten Lebensverhältnisse. Und dieser Befund belegt nur einmal mehr: Das Kino ist ein gesellschaftliches Phänomen.
+ + +
Eine Woche nach dem letzten »Wetten das…?« starb Udo Jürgens. Sagt uns das irgendetwas? Der Tod der 70er Jahre vielleicht?
+ + +
Jetzt ist sie schon fast wieder vorbei, die Zeit der Jahresrückblicke. Auch von mir kommt noch einer, klar. Weiter unten dann, ganz konventionell. Zuerst aber ein etwas anderer Blick zurück, einer, der allerdings nicht weniger erzählt, als die dankenswerten und geschätzten Listen mit den besten, interessantesten und schlimmsten Filmerlebnissen und den »Magischen Momenten«.
I.Teil: 604 Filme sind immer noch zu wenig
»Human kind cannot bear very much reality.«
T. S. Eliot: »Four Quartets: I. Burnt Norton«
604 Filme kamen 2014 in die deutschen Kinos. Krasse Zahl, kaum zu glauben. Die allermeisten von ihnen hat niemand gesehen. Und vieles, was wir gesehen haben, ist schon wieder vergessen. Manchmal zu Unrecht, oft zu Recht, in beiden Fällen.
Wer erinnert sich zum Beispiel noch an Das erstaunliche Leben des Walter Mitty von Ben Stiller, den ersten Film, der 2014 startete, gleich am ersten Tag des Jahres? Oder an Terry Gilliams The Zero Theorem, an Das Verschwinden der Eleanor Rigby von Ned Benson oder an Nadav Schirmans The Green Prince, die erst vor einem Monat starteten ? Oder Patong Girl, einer der besten deutschen Filme des Jahres, unverständlicherweise zwischen Weihnachten und Sylvester gestartet.
Vom 1. bis 31. Dezember waren alle crew united Member aufgerufen, die Fairness Ihrer Produktionen 2014 zu bewerten. Hier das Ergebnis, wobei nur Produktionen berücksichtigt wurden, bei denen mindestens 15 Beteiligte abgestimmt haben. Das Endergebnis kann sich bei den Nominierten vom Umfrageergebnis unterscheiden, da bei diesen ab sofort eine weitere Umfrage durch ‚Die Filmschaffenden‚ stattfindet, um auch alle Beteiligten zu erreichen, die nicht bei crew united registriert sind.
Bemerkenswert ist, dass zwei Firmen, die bereits den Hoffnungsschimmer erhalten haben, erneut nominiert sind: Lieblingsfilm GmbH (Preisträger 2014) und die Filmpool Fiction GmbH (Preisträger 2013)
Der Gewinnerproduktion und allen daran beteiligten Mitarbeitern wird die Auszeichnung während der Berlinale am 7. Februar 2015 in einem Festakt überreicht.
Arbeitszeiten und Arbeitsschutz
Die Arbeits-, Pausen, -Ruhe und Reisezeiten werden team- und familienfreundlich
gestaltet. Das Arbeitszeitgesetz, die Regelungen der Tarifverträge zur
Arbeitszeit und die Arbeitsschutzgesetze und -Vorschriften werden eingehalten.
Vertrag, Gagen und Entgelte
Der Vertrag wird rechtzeitig und persönlich verhandelt und die wichtigsten
Eckdaten werden umgehend schriftlich (Dealmemo) festgehalten und ausgehändigt.
Der endgültige Arbeitsvertrag liegt möglichst noch vor Arbeitsbeginn vor.
Es werden mindestens Tarifgagen gezahlt, die tarifvertraglichen Regelungen
werden als Mindeststandards eingehalten. Leistungen von Freischaffenden,
Dienstleistern und Filmschaffenden, für deren Beruf es noch keinen
Gagentarifvertrag gibt, werden nach branchenüblichen Standards entlohnt.
Kreativität wird angemessen honoriert. Urheber- und Leistungsschutzrechte
bleiben gewahrt. Gagen und Entgelte werden pünktlich ausgezahlt.
Kommunikation und Arbeitsklima
Das Arbeitsklima ist geprägt von der gemeinsamen Anstrengung, das bestmögliche
Ergebnis zu erreichen. Die Kommunikation zwischen Gewerken und Hierarchien
ist ergebnisorientiert, gewaltfrei, offen, motivierend, respektvoll,
funktional und strukturiert. Jeder Projektbeteiligte trägt seinen „wichtigen“
Teil zum Ganzen bei und wird dafür wertgeschätzt. Eine angemessene Versorgung
mit Essen, Trinken, evtl. Wärmekleidung, Schutzkleidung usw. wird unaufgefordert
gewährleistet.
Professionalität
Das Filmprojekt wird unter Berücksichtigung der finanziellen, organisatorischen
und gesetzlichen Möglichkeiten und Grenzen fachmännisch geplant, vorbereitet,
gestaltet und durchgeführt. Dazu kommt professionelles Personal zum Einsatz,
reguläre Positionen werden nicht durch Praktikanten besetzt.
Konflikte
Konflikte werden zeitnah, direkt und zielorientiert im Sinne des Projekts
gelöst. Entscheidungen, die das gesamte Team betreffen (z.B. unerwarteter
Überstundenfall) werden nicht nur mit Teilen des Teams besprochen.
Gleichbehandlung
Projektpersonal, Dienstleister und weitere Ressourcen werden nach Qualifikation
und ökonomischer Notwendigkeit ausgewählt und eingesetzt. Eine Diskriminierung
aufgrund Herkunft, Geschlecht, Sexualität oder Religion findet nicht statt.
https://out-takes.de/wp-content/uploads/2019/11/out_takes_logo01.jpg00Peter Hartighttps://out-takes.de/wp-content/uploads/2019/11/out_takes_logo01.jpgPeter Hartig2015-01-07 08:15:212015-01-07 11:05:56Ergebnis der Hoffnungsschimmerumfrage: Wie fair waren die Produktionen 2014?
BFFS-Mitgliederversammlung 2014: Der Saalname als gutes Omen? Foto: SchspIN
Das Kabinett der Bundesregierung hat am 11. Dezember die Einführung einer 30 % Genderquote für die Aufsichtsräte der 108 stärksten DAX-Unternehmen ab 2016 beschlossen.
Wie sieht es eigentlich in Bezug auf Mann/Frau-Repräsentanz in den Filmverbänden und ihren Vorständen aus, und wirkt sich eine größere Repräsentanz von Frauen in Vorständen auf die Genderpolitik des Verbands aus? Dazu zwei Beispiele, der Regieverband BVR und der Schauspielverband BFFS.
DIE FILMVERBÄNDE UND IHRE VORSTÄNDE
Die Filmverbände und auch ihre Vorstände sind unterschiedlich groß. Verbände mit weniger als 100 Mitgliedern sind beispielsweise Casting (37 Mitglieder), Locationscouts (43), Stunt (97) und Animationsfilm (24). Die beiden Zweige vom VSK haben 75 (Szenenbild) bzw. 45 (Kostümbild) Mitglieder. Am mitgliederstärksten sind der Verband Deutscher Tonmeister (1970 Mitglieder) und der Bundesverband Schauspiel (2512 Mitglieder).
Prozentual gendermäßig relativ ausgeglichene Mitgliederzahlen weisen die Verbände Produktion, Drehbuch, Requiste/Set Decorator, Locationscouts, Filmschnitt, Schauspiel, Animation und Dokfilm auf. ,Typische Frauengewerke’ sind Kostüm und Maske, ,typische Männergewerke’ sind Kamera / Fernsehkamera, Beleuchtung, Ton und Stunt (,typisch’ bedeutet mehr als 80 %).
Die einzelnen Vorstände bestehen aus 3 bis 12 Leuten. Weiterlesen
cn-kolumne: Roland Hemmo im Interview – Grundsatzurteil für Synchronschauspieler
Tina ThieleIn unserer ersten Zeitgeist-Kolumne sprachen wir mit Roland Hemmo über seinen Sieg vor dem Landgericht Berlin. Der 1946 in Weißwasser geborene Synchronschauspieler hatte im vergangenen Jahr geklagt, nachdem sein Name nicht im Abspann eines von ihm mitsynchronisierten Films genannt wurde – und Recht bekommen.
Roland Hemmo, der in über 1.200 Produktionen so namenhaften Schauspielern wie Brendan Gleeson, Jim Broadbent oder Brian Cox seine Stimme leiht, ist außerdem Mitbegründer des Interessenverbands Synchronschauspieler und setzt sich seit Jahren für eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen seines Berufstands ein.
www.ivs-ev.info
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Das Geheimnis des Erfolgs
Peter HartigDie Freude ist nicht zu übersehen:?Der Produzent Peter Hartwig (rechts) nahm mit seinem Regisseur Urs Egger beim TV-Film „Der Fall Bruckner“ den Preis für faire Produktionsbedingungen entgegen. | Foto © Die Filmschaffenden, Jürgen Rocholl
Das war’s. Ab nächstem Jahr wird’s den „Hoffnungsschimmer” nicht mehr geben. Jenen Preis, mit dem die Berufsverbände der Branche seit 2011 die Arbeitsbedingungen aller Spielfilmproduktionen eines Jahres bewerten. Ab sofort soll er „FairFilm®Award” heißen.
Die Ankündigung von Regine Hergersberg, eine der beiden Geschäftsführende Vorstände der Bundesvereinigung Die Filmschaffenden, überraschte wohl die Gäste bei der diesjährigen Preisverleihung: Auflachen, kurzes Raunen, dann erst Klatschen im Publikum. Die ganz große Begeisterung löst der neue Name wohl nicht aus, der doch sehr an das „Fair-Trade”-Siegel erinnert, mit dem Kleinbauern in Entwicklungsländern gegen die Ausbeutung durch übermächtige Konzerne und knausrige Konsumenten geholfen werden soll. Obwohl das ja gar nicht so weit entfernt ist von der hiesigen Wirklichkeit. Weiterlesen
cn-klappe: Der Filmemacher Til Schweiger
Tina ThieleDer Filmemacher Til Schweiger im Gespräch © casting-network
Im Rahmen der Verleihung der Kinoprogrammpreise NRW in Köln ging der Herbert-Strate-Preis an Til Schweiger. Verliehen wird die Auszeichnung an Personen, die besonderes Engagement für den Deutschen Film und die Branche bewiesen haben. Mit seinem Namen erinnert der Preis an den ehemaligen Kinobetreiber und FFA-Präsidenten Herbert Strate. Zwei Gründe waren ausschlaggebend für die Ehrung von Til Schweiger. Zum einen hat er wie kaum ein anderer die Schaulustigen ins Kino gelockt und das Publikum für den deutschen Film begeistert. Zum anderen ist er mannigfaltig in seinen verschiedenen Berufsrollen. So ist er nicht nur als Schauspieler, sondern auch als Regisseur, Produzent und Drehbuchautor tätig. Damit steht Til Schweiger nun auf einer Stufe mit ehemaligen Preisgewinnern wie Margarethe von Trotta, Sönke Wortmann und Tom Tykwer.
Seinen Durchbruch hatte Til Schweiger mit der Bernd-Eichinger-Komödie „Manta, Manta“ (Casting: Horst D. Scheel). Seither ist er nicht nur einer der bestbeschäftigten Schauspieler Deutschlands, sondern auch der kommerziell erfolgreichster Regisseur und Produzent (Barefoot Films) hierzulande. Anlass genug für einen Rückblick auf seine Karriere.
Hier eine Auswahl „seiner“ erfolgreichsten Filme:
Regie: Wolfgang Büld | Produktion: Neue Constantin Film
Casting: Horst D. Scheel
Regie: Sönke Wortmann | Produktion: Neue Constantin Film, Olga Film
Casting: Horst D. Scheel
Regie: Sönke Wortmann | Produktion: Neue Constantin Film
Casting: Sabine Schroth (BVC)
Regie: Detlev Buck | Produktion: Boje Buck Produktion
Casting: An Dorthe Braker (BVC)
Regie: Thomas Jahn | Produktion: Buena Vista International Film Production
Casting: in eigener Regie
Regie: Michael (Bully) Herbig | Produktion: HerbX film
Casting: Rita Serra-Roll
Regie: Til Schweiger | Produktion: Barefoot Films
Casting: Sabine Weimann
Regie: Til Schweiger | Produktion: Barefoot Films
Casting: Emrah Ertem
Regie: Til Schweiger | Produktion: Barefoot Films
Casting: Emrah Ertem
Regie: Simon Verhoeven | Produktion: Wiedemann & Berg
Casting: Anja Dihrberg (BVC)
Regie: Quentin Tarantino Produktion: Universal Pictures, Weinstein Company
Casting: Jenny Jue, Johanna Ray, Germany: Simone Bär
Regie: Til Schweiger | Produktion: Barefoot Films
Casting: Emrah Ertem
Regie: Til Schweiger | Produktion: Barefoot Films
Casting: Emrah Ertem
Regie: Christian Alvart | Produktion: Constantin Television
Casting: Emrah Ertem
Regie: Til Schweiger | Produktion: Barefoot Films
Casting: Emrah Ertem
Regie: Til Schweiger Produktion: Barefoot Films
Casting: Emrah Ertem
Die vorliegende cn-klappe zeigt das Werkstattgespräch, welches im Rahmen der Verleihung stattfand.
Der Beitrag gliedert sich in folgende Kapitel:
Intro
Kapitel 1: Die Anfänge
Kapitel 2: Hollywood
Kapitel 3: Vorbilder
Kapitel 4: Der perfekte Cast
Kapitel 5: Der Filmemacher
Abspann & Dankeschön
Es moderierte Ute Soldierer.
Zur cn-klappe „Der Filmemacher Til Schweiger“
Cinema Moralia – Folge 100: Jeder macht so, was er macht
out takes, Rüdiger SuchslandEin Film, der überfällig ist: Elser
Selbstverschuldete Unmündigkeit, deutsches Geld für deutsche Filme, französisieren wir uns – Cinema Moralia, Tagebuch eines Kinogehers, 100. Folge
»Der einzige Weg mit einer unfreien Welt umzugehen, besteht darin, absolut frei zu sein.« hat Albert Camus gesagt. Étienne de la Boétie (französischer Hoher Richter von 1530 – 1563) drückt es noch etwas besser aus, wenn er sagt:
»Der Unterdrücker hat weiter nichts als die Macht, die ihr ihm zugesteht, um Euch zu unterdrücken.
Woher hat er genügend Augen, Euch auszukundschaften, wenn Ihr sie ihm nicht selbst liefert?
Woher soll er die vielen Arme haben, Euch zu schlagen, wenn er sie sich nicht von Euch ausborgt?
Wo bekommt er die Füße her, Eure Städte niederzutrampeln, wenn es nicht Eure eigenen sind?
Wie kann er Gewalt über Euch haben, wenn nicht durch Euch selbst?
Wie könnte er es wagen, Euch zu überfallen, wenn nicht durch Eure eigene Mitwirkung?“
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Erstens, damit das auch einmal gesagt ist: Dieser Text und diese Kolumne sind nicht islamophob. Zweitens: Jeder hat das Recht, islamophobe Texte zu schreiben, soviel er will.
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cn-kolumne: Marken, Markt und Marketing
Tina Thiele© Fotostudio Schloen
Ein Interview mit Dr. Marco Motullo von CPI Celebrity Performance über die Welt der Werbegesichter im digitalen Zeitalter
CPI Celebrity Performance GmbH
Die in Berlin ansässige Firma bietet mit einem datengetriebenen Ansatz fundierte und unabhängige Beratungsleistungen rund um den Einsatz von einflussreichen Persönlichkeiten für Vermarktungs- zwecke. Zu den Klienten zählen führende werbetreibende Unternehmen, Werbe- agenturen, Künstlermanager und Medien- unternehmen. Gemeinsam mit Partnern und führenden Professoren in den Bereichen Marktforschung und Infor- mationstechnologie entwickelt CPI innovative Marktforschungsmethoden sowie Web- und Social Media-Analyse- tools, um Unternehmen und Künstler- manager beim Einsatz von Celebrities in der Kommunikation optimal beraten zu können.
STECKBRIEF: Dr. Marco Motullo
Dr. Marco Motullo ist Gesellschafter der CPI Celebrity Performance GmbH. Zuvor war er als Projektmanager und Executive Assistant des Global Head of Consumer Adhesives bei der Henkel AG & Co. KGaA sowie als selbstständiger Unternehmensberater tätig. Im Anschluss an sein Studium der Betriebswirtschaftslehre lehrte und forschte er an der Universität Münster mit den Schwerpunkten Strategisches Marketing und Marktforschung. Dr. Motullo ist zudem als Dozent und Lehrbeaufragter an verschiedenen Hochschulen tätig.
Jedes Land hat die Werbe-Ikonen, die es verdient. Für Frankreich fallen mir sogleich die Schauspieler Carla Bruni, Gérard Depardieu und Catherine Deneuve ein. Waren es hierzulande vermehrt Adlige und Staatsmänner, werben heutzutage Verona Pooth oder Boris Becker neben der Deutschen Fußball Nationalmannschaft und anderen prominenten Sportlern. Welche Einschätzung haben Sie diesbezüglich?
Vorweg lässt sich sagen, dass Sportler oftmals sehr beliebt sind und somit auch gern als Testimonials genutzt werden. Unser Unternehmen CPI Celebrity Performance hat gemeinsam mit XAD Service eine Studie durchgeführt, in der wir für den Zeitraum von Juni 2013 bis Juni 2014 insgesamt über 200 TV-Werbekampagnen ausgewertet haben, in denen Prominente auftraten. 77 der dort eingesetzten Testimonials waren Sportler. Aber auch Schauspieler und TV-Persönlichkeiten wie Moderatoren spielen im Testimonial-Bereich eine große Rolle.
Komplettes Interview auf casting-network lesen
Cinema Moralia – Folge 98: Gekrümmte Horizonte, Galaxien und schwarze Löcher
out takes, Rüdiger SuchslandBlick in die Zukunft: Interstellar von Christopher Nolan
Jungs und Frauen: Die fröhliche Wissenschaft des Sehens im Kinojahr 2014 – Ein etwas anderer Jahresrückblick in drei Teilen. Cinema Moralia, Tagebuch eines Kinogehers, 99. Folge
»Was wir Sinn nennen, wird verschwinden.«
Max Horkheimer, vor ziemlich genau 45 Jahren, im lesenswerten Spiegel-Interview am 5.1.1970
Fehlenden Mut zum Neuartigen und »eine fast depressive Grundstimmung« führe dazu, »dass Bauherren sich nicht trauen, eine mutige Architektur zu machen, und Architekten keine Aufträge für mutige Architektur bekommen«, so klagte der Architekturwissenschaftler Friedrich von Borries, der an der Hamburger Hochschule für bildende Künste lehrt. Durch einen konservativen Umschwung in den 1980er-Jahren sei das Vertrauen in die Architektur als Zukunftsmotor verlorengegangen.
Die HfbK ist bekanntlich auch eine Filmhochschule, und das, was Borries sagt, könnte man genauso über das Kino sagen: seit den 80ern gibt es viel Spektakel, aber wenig Mut. Man redet dem breiten Volk nach dem Mund, will Beifall statt Irritation. Es gilt für die Kunst wie für die Politik, wie für unsere gesamten Lebensverhältnisse. Und dieser Befund belegt nur einmal mehr: Das Kino ist ein gesellschaftliches Phänomen.
+ + +
Eine Woche nach dem letzten »Wetten das…?« starb Udo Jürgens. Sagt uns das irgendetwas? Der Tod der 70er Jahre vielleicht?
+ + +
Jetzt ist sie schon fast wieder vorbei, die Zeit der Jahresrückblicke. Auch von mir kommt noch einer, klar. Weiter unten dann, ganz konventionell. Zuerst aber ein etwas anderer Blick zurück, einer, der allerdings nicht weniger erzählt, als die dankenswerten und geschätzten Listen mit den besten, interessantesten und schlimmsten Filmerlebnissen und den »Magischen Momenten«.
I.Teil: 604 Filme sind immer noch zu wenig
»Human kind cannot bear very much reality.«
T. S. Eliot: »Four Quartets: I. Burnt Norton«
604 Filme kamen 2014 in die deutschen Kinos. Krasse Zahl, kaum zu glauben. Die allermeisten von ihnen hat niemand gesehen. Und vieles, was wir gesehen haben, ist schon wieder vergessen. Manchmal zu Unrecht, oft zu Recht, in beiden Fällen.
Wer erinnert sich zum Beispiel noch an Das erstaunliche Leben des Walter Mitty von Ben Stiller, den ersten Film, der 2014 startete, gleich am ersten Tag des Jahres? Oder an Terry Gilliams The Zero Theorem, an Das Verschwinden der Eleanor Rigby von Ned Benson oder an Nadav Schirmans The Green Prince, die erst vor einem Monat starteten ? Oder Patong Girl, einer der besten deutschen Filme des Jahres, unverständlicherweise zwischen Weihnachten und Sylvester gestartet.
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Ergebnis der Hoffnungsschimmerumfrage: Wie fair waren die Produktionen 2014?
out takes, Peter HartigVom 1. bis 31. Dezember waren alle crew united Member aufgerufen, die Fairness Ihrer Produktionen 2014 zu bewerten. Hier das Ergebnis, wobei nur Produktionen berücksichtigt wurden, bei denen mindestens 15 Beteiligte abgestimmt haben. Das Endergebnis kann sich bei den Nominierten vom Umfrageergebnis unterscheiden, da bei diesen ab sofort eine weitere Umfrage durch ‚Die Filmschaffenden‚ stattfindet, um auch alle Beteiligten zu erreichen, die nicht bei crew united registriert sind.
Bemerkenswert ist, dass zwei Firmen, die bereits den Hoffnungsschimmer erhalten haben, erneut nominiert sind: Lieblingsfilm GmbH (Preisträger 2014) und die Filmpool Fiction GmbH (Preisträger 2013)
Der Gewinnerproduktion und allen daran beteiligten Mitarbeitern wird die Auszeichnung während der Berlinale am 7. Februar 2015 in einem Festakt überreicht.
Die Bewertungskriterien waren:
Arbeitszeiten und Arbeitsschutz
Die Arbeits-, Pausen, -Ruhe und Reisezeiten werden team- und familienfreundlich
gestaltet. Das Arbeitszeitgesetz, die Regelungen der Tarifverträge zur
Arbeitszeit und die Arbeitsschutzgesetze und -Vorschriften werden eingehalten.
Vertrag, Gagen und Entgelte
Der Vertrag wird rechtzeitig und persönlich verhandelt und die wichtigsten
Eckdaten werden umgehend schriftlich (Dealmemo) festgehalten und ausgehändigt.
Der endgültige Arbeitsvertrag liegt möglichst noch vor Arbeitsbeginn vor.
Es werden mindestens Tarifgagen gezahlt, die tarifvertraglichen Regelungen
werden als Mindeststandards eingehalten. Leistungen von Freischaffenden,
Dienstleistern und Filmschaffenden, für deren Beruf es noch keinen
Gagentarifvertrag gibt, werden nach branchenüblichen Standards entlohnt.
Kreativität wird angemessen honoriert. Urheber- und Leistungsschutzrechte
bleiben gewahrt. Gagen und Entgelte werden pünktlich ausgezahlt.
Kommunikation und Arbeitsklima
Das Arbeitsklima ist geprägt von der gemeinsamen Anstrengung, das bestmögliche
Ergebnis zu erreichen. Die Kommunikation zwischen Gewerken und Hierarchien
ist ergebnisorientiert, gewaltfrei, offen, motivierend, respektvoll,
funktional und strukturiert. Jeder Projektbeteiligte trägt seinen „wichtigen“
Teil zum Ganzen bei und wird dafür wertgeschätzt. Eine angemessene Versorgung
mit Essen, Trinken, evtl. Wärmekleidung, Schutzkleidung usw. wird unaufgefordert
gewährleistet.
Professionalität
Das Filmprojekt wird unter Berücksichtigung der finanziellen, organisatorischen
und gesetzlichen Möglichkeiten und Grenzen fachmännisch geplant, vorbereitet,
gestaltet und durchgeführt. Dazu kommt professionelles Personal zum Einsatz,
reguläre Positionen werden nicht durch Praktikanten besetzt.
Konflikte
Konflikte werden zeitnah, direkt und zielorientiert im Sinne des Projekts
gelöst. Entscheidungen, die das gesamte Team betreffen (z.B. unerwarteter
Überstundenfall) werden nicht nur mit Teilen des Teams besprochen.
Gleichbehandlung
Projektpersonal, Dienstleister und weitere Ressourcen werden nach Qualifikation
und ökonomischer Notwendigkeit ausgewählt und eingesetzt. Eine Diskriminierung
aufgrund Herkunft, Geschlecht, Sexualität oder Religion findet nicht statt.
Filmverbände – Repräsentanz – Genderpolitik
Belinde Ruth Stieve, out takesBFFS-Mitgliederversammlung 2014: Der Saalname als gutes Omen? Foto: SchspIN
Das Kabinett der Bundesregierung hat am 11. Dezember die Einführung einer 30 % Genderquote für die Aufsichtsräte der 108 stärksten DAX-Unternehmen ab 2016 beschlossen.
Wie sieht es eigentlich in Bezug auf Mann/Frau-Repräsentanz in den Filmverbänden und ihren Vorständen aus, und wirkt sich eine größere Repräsentanz von Frauen in Vorständen auf die Genderpolitik des Verbands aus? Dazu zwei Beispiele, der Regieverband BVR und der Schauspielverband BFFS.
DIE FILMVERBÄNDE UND IHRE VORSTÄNDE
Die Filmverbände und auch ihre Vorstände sind unterschiedlich groß. Verbände mit weniger als 100 Mitgliedern sind beispielsweise Casting (37 Mitglieder), Locationscouts (43), Stunt (97) und Animationsfilm (24). Die beiden Zweige vom VSK haben 75 (Szenenbild) bzw. 45 (Kostümbild) Mitglieder. Am mitgliederstärksten sind der Verband Deutscher Tonmeister (1970 Mitglieder) und der Bundesverband Schauspiel (2512 Mitglieder).
Prozentual gendermäßig relativ ausgeglichene Mitgliederzahlen weisen die Verbände Produktion, Drehbuch, Requiste/Set Decorator, Locationscouts, Filmschnitt, Schauspiel, Animation und Dokfilm auf. ,Typische Frauengewerke’ sind Kostüm und Maske, ,typische Männergewerke’ sind Kamera / Fernsehkamera, Beleuchtung, Ton und Stunt (,typisch’ bedeutet mehr als 80 %).
Die einzelnen Vorstände bestehen aus 3 bis 12 Leuten. Weiterlesen