Die Kunst steht ganz hinten in der Schlange stellt Tanja Frehse fest. Sie ist Schauspielerin, Agentin, Zweifach-Mutter, Hausfrau, zurzeit unbezahlter Lehrerersatz – und nicht systemrelevant.
„Eine alte Tradition – griechische und römische Armeen setzten immer schon Musiker und Militärinstrumente ein, um in allen Bereichen des Militärlebens zu spielen. Zu dieser Zeit hatte militärische Musik zwei Zwecke. Erstens war es eine einfache Möglichkeit, Befehle zu übermitteln und mit den Truppen zu kommunizieren. Zweitens konnte es eine motivierende Rolle für die Soldaten spielen, die auf dem Schlachtfeld kämpften. Griechische Armeen rezitierten Geschichten vergangener Helden zu Musik, um die Soldaten an ihre Stärke und ihren Mut zu erinnern.“ (Quelle: BBICO)
So in etwa fühle ich mich und fühle ich für alle Künstler da draußen im Kampf gegen den unsichtbaren Feind, das mutierte Virus Sars-CoV-2, im Volksmund auch Corona genannt.
Der Soldat Mensch zieht in den Krieg gegen das heimtückische Virus – der Künstler steht ungeschützt auf dem Schlachtfeld und motiviert, unterhält und stärkt das Volk via Social Media oder am Balkon – größtenteils untentgeltlich und freiwillig, dankbar angenommen von den Gebeutelten, nach dem Motto: „Die Kunst ist zwar nicht das Brot. Wohl aber der Wein des Lebens.“ (Jean Paul)
Das Schicksal unserer Zunft scheint nebensächlich. Dass die Kunst unser täglich Brot ist, wir davon leben, jaaaa: leben – essen, trinken, wohnen, schlafen, laufende Kosten bezahlen, zum Arzt gehen, Kinder versorgen, Eltern und Großeltern haben, Konsumenten sein und und und, wie jeder andere Mensch auch …
Wird vergessen.
Nicht sonderlich wichtig.
Nach hinten angestellt.