
Nicolas Philibert mit seinem „Goldenen Bären“. Noch sieben weitere in Silber werden im Berlinale-Wettbewerb vergeben – keiner verlässt Europa! Ist das jetzt Zeitgeist oder Zufall? Nicht mal die Hälfte der Filme im Wettbewerb stammte aus anderen Gegenden der Welt. | Foto © Berlinale
Endlich wieder richtig Festival! Nach drei Jahren im Schatten der Pandemie präsentierte sich die Berlinale im alten Glanz. Doch im Wettbewerb und den Preisvergaben ließ sich auch durchaus Neues erkennen.
Im Sommer des Jahres 1951 finden sich mehr als 20.000 Zuschauer*innen in der Berliner Waldbühne ein, um eine Open-Air-Filmvorführung zu sehen. Es ist das Gründungsjahr der Berlinale.
72 Jahre später, im kalten Februar 2023, kreuzen sich die Wege von 20.000 Akkreditierten, darunter 2.800 Medienvertreter*innen aus 132 Ländern, am Potsdamer Platz. Sie sind wieder da, die echten Menschen. Die Kinos sind voll. Im Laufe der 73. internationalen Filmfestspiele Berlin werden 320.000 Tickets für eine Auswahl von knapp 400 Filmen und Serien verkauft. Dem Ruf des Berlinale-Duos Mariëtte Rissenbeek (Geschäftsführung) und Carlo Chatrian (künstlerische Leitung) „Let’s get together“ folgen die Filmbranche und das Publikum gleichermaßen. Selbst die saftigen Ticketpreise von 15 Euro schrecken anscheinend nicht ab. Und das in Zeiten, in denen wir fast alle an irgendetwas sparen müssen.
Im internationalen Wettbewerb konkurrieren 19 Produktionen um acht Preise. Die Jury, unter Leitung von Kristen Stewart, muss sieben „Silberne Bären“ für besondere Leistungen und einen „Goldenen Bären“ für den besten Film vergeben. Soviel vorweg: Kein Bär verlässt Europa!