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Die Filmbranche ist klein. Wer petzt oder meckert, setzt leicht seine Existenz aufs Spiel. Szenenfoto aus „Manta, Manta – Zwoter Teil“.  | Foto ©  Constantin/Bernd Spauke

Ganz so schlimm ist die Filmbranche doch nicht, sagt der Geschäftsführer des Regieverbands. Aber auch: Man muss in dieser Szene mit Kritik sehr vorsichtig sein. Warum eigentlich?

Die Verhältnisse in der deutschen Filmbranche sind weiter im Gespräch. In der „Frankfurter Rundschau“ fragt Johanna Krause den Regisseur Jobst Oetzmann, der auch Geschäftsführer des Regieverbands (BVR) ist. „Natürlich weiß man, dass es solche Einzelfälle gibt, aber in dieser Ausprägung sind sie in der Filmbranche ausgesprochen selten. Ich bin seit über 30 Jahren im Filmgeschäft, und ich kann nur sagen: Die wilden Zeiten der Filmindustrie sind vorbei. Seit langer Zeit ist man deutlich sensibler, was den Umgang miteinander am Set angeht“, sagt Oetzmann. „Zunächst ist erst einmal die Produktion dafür verantwortlich, wie es am Set läuft. Das gilt erst recht für derart ernst zu nehmende Vorwürfe, dass es am Set Alkoholprobleme oder sogar Handgreiflichkeiten gibt. […] Was die Unterschreitung von gesetzlichen Ruhezeiten angeht, die es ja auch am Set gegeben haben soll, oder fehlerhafte Sicherheitsmaßnahmen, ist dies – nur um das klarzustellen – sicherlich ebenfalls nicht der Regie anzulasten. Das sind klassische Verantwortungsbereiche des Arbeitgebers.“ 

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Schwere Vorwürfe gegen Til Schweiger: Mitarbeiter*innen berichten von Druck und Schikanen beim Dreh. Der Fall rückt auch die Arbeitsbedingungen der Branche ins Scheinwerferlicht.

Als Regisseur und Schauspieler Til Schweiger ist einer der größten deutschen Kinostars. Mit „Manta Manta – Zwoter Teil“ gibt er zurzeit an der Kinokasse Vollgas. Doch am Set ist die Begeisterung offenbar nicht ganz so groß, berichten Maike Backhaus und Alexandra Rojkov im „Spiegel“ [Bezahlschranke]. Dort erzählen mehrere Mitarbeiter*innen von Schikane bis hin zu Gewalt bei einem Dreh. Schweiger widerspricht der Darstellung.

Der „Perlentaucher“ fasst die heftigen Vorwürfe zusammen: „Das Einmann-Filmstudio (Produktion, Drehbuch, Regie, Hauptrolle) neige nach Angaben diverser Crewmitglieder am Set zu erheblichem Alkoholkonsum und entsprechend jähzornigem Auftreten (angeblich sogar gegenüber Kinderdarstellern). Crew-Mitglieder behaupten, dass er einem Mitarbeiter bei einer Auseinandersetzung angeblich ins Gesicht geschlagen hat. Eine Statistin soll spontan zu einer Entblößung gedrängt worden sein, eine Mitarbeiterin habe sich bei einer waghalsigen Szene schwer verletzt. Daneben dehne er Arbeitszeiten so weit, bis Crewmitglieder körperlich und psychisch am Ende seien und sich Unfälle am Set häuften.“

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