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Pyjama-Party mit Prinzessinnen in „Ralph reicht’s 2“. Disney hat bald für jeden Herkunftshintergrund die passende Identifikationsfigur – und retten können die sich inzwischen schon selber. Doch Diversität sieht anders aus, wenn man’s ernst meint. | Foto © Disney

So geht’s, wenn man’s mit der Diversität nicht richtig ernst meint: Disney will „Schneewittchen“ neu verfilmen und feierte seine erste „Latino-Prinzessin“. Doch die sieben Zwerge hatte man irgendwie übersehen. Der kleinwüchsige Schauspieler Peter Dinklage zeigte sich öffentlich „ein bisschen sprachlos“, warum man „diese verdammt noch mal rückwärtsgewandte Geschichte über sieben Zwerge“ überhaupt nochmal erzählt. 

An seinen Prinzessinnen hat Disney über die Jahre schwer gearbeitet. Seit den 1990er-Jahren kamen welche aus nahen und dem fernen Osten und aus dem Pazifik  hinzu, sogar eine amerikanische Ureinwohnerin wurde zur Titelheldin, und vor zwölf Jahren durfte erstmals eine Schwarze Prinzessin den Frosch küssen. Selbstbewusster und unabhängiger wurden die Prinzessinnen – der Unterhaltungskonzern ging mit der Zeit: „Die Eiskönigin“ von 2013 hatte locker den „Bechdel-Test“ bestanden. 

Nur am Aussehen hat man kaum gearbeitet. Die Prinzessinnen-Riege sieht immer noch aus wie frisch von der Barbie-Akademie, ein Pummelchen wie in „Lilo und Stitch“ ist die Ausnahme. Und wird auch nicht zur Pyjama-Party eingeladen, wenn man sich etwa in „Ralph reicht’s 2“ über die eigenen Klischees lustig macht. Mehr aber auch nicht, und darum endet hier der märchenhafte Teil der Geschichte. Denn die Prinzessinnen sind zwar inzwischen so international wie ihre Zielgruppe – doch so richtig scheint man das doch nicht ernst zu nehmen, und „bessert“ lieber plastisch am Erscheinungsbild nach, wie die Reaktionen auf die Pyjama-Party vor drei Jahren zeigten.    

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Im Berliner Kino „Babylon“ wurden wieder herausragende Einzelleistungen im Deutschen Fernsehen ausgezeichnet. | Foto © DAFF

Zum siebten Mal vergab die Deutsche Akademie für Fernsehen (DAFF) am 16. November 2019 in Berlin im Kino „Babylon“ den unabhängigen Branchenpreis für herausragende Einzelleistungen im Deutschen Fernsehen. Insgesamt 100 Prominente, aber auch bisher unbekannte Fernsehmitwirkende waren nominiert für die Auszeichnungen der Akademie. Hier sind die Nominierten und (fett gedruckt) die  Gewinner*innen – wir gratulieren!

Bildgestaltung:
Philipp Haberlandt | Beat
Jakub Bejnarowicz | Parfum
Carlo Jelavic| Tatort: Das Nest

Casting:
Franziska Aigner | Der große Rudolph
Daniela Tolkien | Der Pass
Stefany Pohlmann | Nichts zu verlieren

Dokumentarfilm:
Britt Beyer & Vassili Silovic (Regie) & Volker Heise (Idee und Konzept) | 24h Europe – The Next Generation
Garry Keane & Andrew McConnell & (Regie) & Mick Mahon (Schnitt) & Brendan J. Byrne & Christian Beetz (Produzent) | GAZA – Leben an der Grenze
Regina Schilling (Regie) & Thomas Kufus (Produzent) | Kulenkampffs Schuhe

Drehbuch:
Alexander Adolph | Der große Rudolph
Jan Peter & Frédéric Goupil | Krieg der Träume
Dietrich Brüggemann | Tatort: Murot und das Murmeltier
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