Förder mich! Deutschlands Filmlobbyisten und die „Welt“
Vorige Woche haben sich die Interessenvertreter der deutschen Filmbranche getroffen, um zu tun, was die deutsche Filmbranche anscheinend am besten kann, nämlich Interessen zu vertreten, um Fördertöpfe zu streiten und immer mal wieder übers Publikum zu schimpfen, das echte Filmkunst nicht zu schätzen weiß.
Doch dazu will ich gar nicht weiterreden, weil in der „Welt“ bereits ein feiner Text dazu erschienen ist.
Warum dieser Text überhaupt entstanden ist, hat mich schon verwundert, weil solche Diskussionen zum Politikalltag gehören und selten einer Berichterstattung wert empfunden werden, es sei denn, es geht um den Export von hochgefährlichem Atomzeug oder Korruptionsvorwürfen, also Themen, mit denen man wiederum einen Film füllen könnte.
Ich wollte auch nicht nachfragen, was die „Welt“ da geritten haben könnte, weil mir die Erklärung, die ich mir selber ausgedacht habe, zu gut gefällt. Dass nämlich ein Kollege mal nicht schaute, was denn so die anderen schreiben, sondern sich von der höchsten journalistischen Tugend leiten ließ und sich sagte: „Hui, der Bundestag hält heute eine Anhörung zur Novellierung des Filmförderungsgesetzes. Das klingt aber uninteressant! Das schaue ich mir doch mal genauer an.“
Und was Alan Posener da sah, bietet schon eine neue Perspektive, weil er einen unbedarften Blick von außen in die Branche wirft und seine Beobachtung böse zuspitzt (womit er übrigens gar nicht alleine steht). Das wird nicht jeden so freuen wie meinen Kollege Rüdiger Suchsland, weil man doch alles schon ein wenig diffenzierter sehen müsse. Andererseits sieht man dann ja vor lauter Graustufen allzu leicht die dunklen Flecken nicht mehr. Natürlich schreibt Posener manches schnell hin, ohne sich ein bißchen schlau gemacht zu haben (die FFA, um die es hier geht, wird eben nicht mit Steuergeld finanziert), schmeißt alle Interessenvertretungen in den selben Topf und rührt sie einmal um, ist unverschämt und beleidigend. Andererseits kann er sich schon auch lange und tiefe Gedanken machen – um Themen, die das verdienen.
Und gerade, weil Posener seine Eindrücke so schnell und schmutzig und gemein dahinrotzt, stimmt das Gesamtbild am Ende doch. Etwa wenn er schon im zweiten Satz bemerkt… ach was: Einfach mal selber lesen! Und auch die Kommentare.
Auch wenn ich dieser Kritik in der Art und Weise nicht wirklich zustimmen kann, so trifft sie zumindest inhaltlich DEN wunden Punkt der deutschen Spielfilmbranche.
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