Doch noch ein Tarif!

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Statt Vier-Tage-Woche gibt’s zwar nur einen freien Tag im Monat, aber die Tarifpartner sind zufrieden: Bernhard F. Störkmann (BFFS), Björn Böhning (Produktionsallianz) und Matthias von Fintel (Verdi) nach einem Jahr Verhandlung. | Foto © Produktionsallianz

Ein Jahr wurde um einen neuen Tarifvertrag gerungen. Nach neun Runden und einmal Scheitern haben sich Produktionsallianz und Gewerkschaften endlich geeinigt. Für Verdi ist das Ergebnis „der größte Fortschritt für die Arbeitsbedingungen im Filmset seit Jahrzehnten“.

Am Ende kam es doch zu einer Einigung beim neuen Tarifvertrag. Nur wenige Tage, nachdem die Tarifkommission bei Verdi das Scheitern der Verhandlungen erklärt hatte, setzten sich Gewerkschaften und Produktionsallianz wieder zusammen. In der neunten Verhandlungsrunde wurde vorigen Samstag endlich ein Abschluss erreicht, und die Tarifkommission hat den noch am selben Tag „beraten und angenommen“, meldet Verdi. Das Ergebnis sei ein „Paket von Tarifverbesserungen, die zusammen den größten Fortschritt für die Arbeitsbedingungen im Filmset seit Jahrzehnten bringen.“ Und auch die Produktionsallianz zeigt sich zufrieden. 

Bei Verdi wird das Erreichte ausführlich dargestellt, der Vertragstext selbst wird zurzeit noch redaktionell abgestimmt. Den meisten Punkten hatte die Tarifkommission schon vorher zugestimmt. Ein Streitpunkt blieb der „Einstieg in die Vier-Tage-Woche“, den Verdi anstrebt. Diesen Einstieg stellt man sich zwar eh bloß mit einem freien Tag im Monat vor, die erste Vereinbarung war der Kommission aber doch allzu schwach: Da sollte es einen „Arbeitszeitverkürzungstag“ erst ab einer Produktionsdauer von 21 Drehtagen geben, für kürzere Produktionszeiten sollte das im Zeitkonto verrechnet werden – aber auch erst ab fünf Drehtagen. Die Kommission wollte die obere Grenze bei 19 Tagen ziehen und die untere ganz streichen [Cinearte 741]. 

Um diese Regelung wurde denn auch „besonders intensiv gerungen“. Es sind schließlich 20 Drehtage geworden.  Geblieben ist die untere Grenze. Somit „wird ab mindestens fünf vollen Drehtagen eine Gutschrift im Zeitkonto von 2,5 Stunden und je weiterem Drehtag 30 Minuten gebucht. Dies gilt auch für die Beschäftigungszeit nach 20 Drehtagen, so dass ab dem 26. Drehtag die Gutschriften von 30 Minuten je Drehtag erfolgen.“ 

Demnach gehen also nicht nur kurze Produktionen leer aus, auch bei einer Produktionsdauer von 22 Tagen werden die letzten beiden Tage nicht angerechnet.