Worked on in Ukraine

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Der Storch im Vorspann soll zeigen: An diesem Film haben Filmschaffende aus der Ukraine mitgearbeitet. Zur Berlinale startete DIM Filmhose die Kampagne „Worked on in Ukraine“: Eric Holland (Mitte) und seine Mitgründer*innen (von links) Alisa Voznesenska, Mykyta Pavlov und Hilma Wiberg in Berlin. In Kyjiw machten Yuliia Kasianova und Darya Padenko ihr Selfie vor der U-Bahn-Station. Die ukrainische Hauptstadt war kurz zuvor wieder beschossen worden. | Fotos © DIM Filmhouse

Als „Produktionsfirma der nächsten Generation“ bezeichnet sich das DIM Filmhouse: Ganzheitlich vom Casting bis zur Postproduktion und über Grenzen. Mit Büros in Berlin und Kyjiw will man ukrainischen Filmschaffenden Stimme und Arbeit geben. Gemeinsam mit Filmmakers for Refugees und Crew United startete jetzt die Kampagne „Worked on in Ukraine“: Ein Siegel für Produktionen, die Filmschaffende im Krieg und auf der Flucht unterstützt haben. 

Vor einem Jahr überfiel Russlands Armee die Ukraine. Viele Filmschaffende mussten das Land verlassen, andere blieben – die meisten versuchen, weiterhin zu drehen. In Deutschland überlegte damals Eric Holland, was er tun könnte. Der Amerikaner lebte seit zwei Jahren in Berlin und hatte bereits eine stattliche Filmografie in Musik- und Tonabteilung. Mit seinen Kenntnissen wollte er den Filmschaffenden im Exil helfen. Der Wechsel ins Produzentenfach fiel Holland nicht schwer, sagt er. Er habe lange Jahre im Silicon Valley gearbeitet und viele Erfahrungen mit Start-ups gesammelt. Nun gründete er mit ukrainischen Kolleg*innen selber eines: Als „Produktionsfirma der nächsten Generation“ bezeichnet sich das DIM Filmhouse. Mit Büros in Berlin und Kyjiw will es „eine Brücke für ukrainische Stimmen und Talente zur internationalen Filmlandschaft“ sein, heißt es auf der Website. 

Darum ist DIM Filmhouse auch ein bisschen mehr als eine Produktionsfirma: Die Services reichen von der Drehbuch- und Projektentwicklung bis zur vollständigen Postproduktion, samt Förderberatung und Agentur für Cast und Crew – aus der Ukraine selbstverständlich, denn das Ziel sei ja, einen Raum zu schaffen, der ihnen hilft, „der Welt ihre Geschichten zu erzählen, Gleichgesinnte zu finden und unter herausragenden Fachleuten zu helfen.“ Aus der Ukraine sind Hollands Mitgründer*innen in Berlin, Alisa Voznesenska und Mykyta Pavlov, aus Schweden kommt Hilma Wiberg. In Kyjiw arbeiten Yuliia Kasianova und Darya Padenko. Bald soll es auch Niederlassungen in Polen und Estland geben. Nicht nur, weil in beiden Ländern viele der Talente Zuflucht gefunden haben. Man wolle auch Länder unterstützen, die in dem Krieg klar Stellung genommen haben, sagt Holland. 

Doch über den Krieg gehen die Pläne längst hinaus, sogar über Grenzen – vielleicht gar zu einer europäischen Produktionsfirma der nächsten Generation: Ganzheitlich vom Casting bis zur Postproduktion, erklärt Holland, „und wenn wir drehen, dann tun wir das mit ukrainischer Crew, aber als heimische Firma.“

Die Neugründung wuchs schnell im ersten Jahr, sagt Holland, und das soll zur Berlinale mit einer Kampagne deutlich gemacht werden: Heute ging die Website „Worked on in Ukraine“ (WoiUA) online. Hier werden Film- und Fernsehproduktionen präsentiert, „die beschlossen haben, in diesen schwierigen Zeiten mit ukrainischen Filmtalenten in der Ukraine an ihrem Projekt zu arbeiten.“ Für die Kampagne kooperiert DIM Filmhouse mit Filmmakers for Refugees und Crew United, wo bereits mehr als 200 ukrainische Filmschaffende aus Cast und  Crew registriert sind.

Als Anerkennung erhalten die Produktionen einen Storch als Siegel im Vorspann – und das sind schon eine Reihe. „Alle Projekte, die wir produzieren, koproduzieren und postproduzieren, sind automatische Partner in WoiUA“, erklärt Holland. „Wir haben eine deutsche Netflix-Serie abgeschlossen, einen Pilot für eine polnische TV-Serie, und zurzeit produzieren und koproduzieren wir zwölf weitere ukrainische Produktionen, von Dokumentar- bis Arthouse-Film.“ 

Mit dem Storchensiegel soll die Botschaft verbreitet werden, „dass jede*r Filmemacher*in weltweit durch die Auswahl ukrainischer Talente zur ukrainischen Filmindustrie und Unabhängigkeit beitragen kann.“ Darum können den Storch auch noch Projekte erhalten, die bereits abgeschlossen sind. 

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