Innovatives Serienpotential: Privatsender vs. Öffentlich-Rechtliche

Anja Kling & Britta Hammelstein sind "Hannah Mangold & Lucy Palm" | Foto: © SAT.1 Wolfgang Wilde, Bernd Jaworek

Sat.1 ist mit „Danni Lowinski“ und „Der letzte Bulle“ die Zuschauerbindung und Image-aufwertung im Bereich Deutsche Fiction erfolgreich gelungen. Erfreulich zu sehen ist, dass dieser Kurs weiter angesteuert wird. Im Januar erblickten zwei neue Piloten das Licht der Fersehgeräte: „Hannah Mangold & Lucy Palm“ sowie „Wolff – Kampf im Revier“.

Ich persönlich schaltete ohne große Erwartungen zufällig letzte Woche Dienstag ein, als „Hannah Mangold und Lucy Palm“ als 90-minüter zur Prime-Time auf Sendung ging. Was sich meinem geschulten und sicherlich auch Krimi-übersättigten Auge da aufbot, glich fast einer Erleuchtung.

Endlich wieder ein neues Serienhighlight, war mein erster Gedanke. Das gesamte Packet stimmt. Nicht nur Look, Qualität und inhaltlicher Erzählbogen, sondern insbesondere das blendend aufgelegte Ensemble (Casting: Suse Marquardt / BVC) beeindruckt durch vielschichtige Figurentiefe, Humor und Biss. Burn-Out-frisch-aus-der-Psychiatrie-Komissarin mit übersinnlichen Intuitionen (Anja Kling) trifft auf toughe lümmelhafte Gören-Kollegin (Britta Hammelstein). Beide eigensinnig, verstört und doch irgendwie empathisch. Helden-Figuren, wie man sie sonst nur aus amerikanischen Vorbild-Serien kennt und bewundert. Aneckend, ambivalent und sexy. Britta Hammelstein gilt hierbei als „die Entdeckung“ in ihrer Rolle als Lucy Palm und „macht die Serie sehenswert“ laut Fokus.

Ein „Mix aus The Mentalist und Irre“ beschreibt die Süddeutsche, „Diese Ladys bieten allerbeste Krimikost“, sagt TV Direkt, „Ungewohnt und aufregend gut“, findet TV Spielfilm, „Mit Hannah Mangold & Lucy Palm könnte dem Sender wieder Serienpotenzial gelingen(…) Verblüffende Szenen und rotzfreche Dialoge“, urteilt Focus weiterhin.

Astrein, dachte ich. Die Presse ist auch auf meiner Seite, dann kann ja nichts mehr schief gehen, wenn es da nicht dieses gewisse böse Orakel namens Quote geben würde, das über uns schwebt. Die Ernüchterung folgte am nächsten Morgen: Lediglich 2,98  Mio Zuschauer mit einem Marktanteil von 9,2 %. Übersetzt: Zu wenig! Im Umfeld von „Um Himmels Willen“ und „In aller Freundschaft“ (ARD), „Die Simpsons“ (Pro 7), „CSI: Miami“ (RTL) oder „Daniela Katzenberger“ (VOX) ist es „Hannah Mangold und Lucy Palm“ nicht gelungen sich durchzusetzen. Tragisch!

„Der Zuschauer kriegt was er verdient“, habe ich mal hier gelesen. Aber wie lange kann es noch angehen, dass wir von hirnamputierten Katzenberger-Sendungen und Dschungel-Camps regiert werden? Innovative Angebote wie dieser Pilot sind wahre Schätze, nach denen wir uns doch immer sehnen. Generation Wut-Bürger schimpft hierzulande immer gerne und lauthals über das schlechte Fersehprogramm, aber wenn es dann endlich mal ein Häppchen Feinkost gibt, wird doch lieber der gewohnte Cheesburger  konsumiert.

Gut, die Ergebnisse einer Quote sind ansich ja nicht mehr zeitgemäß, wenn man bedenkt, dass nur anhand von 5.100 Haushalten die Fernsehgewohnheiten aller Deutschen ermittelt werden. Darüber hinaus werden nicht-EU Bürger gar nicht erst mit gezählt, Hotels, Public Viewings, versetztes Fernsehen, Internet u.s.w. auch nicht. Wir berichteten darüber bereits im cn-special „Die Einschaltquote“. Oder gut zusammengefasst auch im cn-klappen Interview mit Regisseur Hans Weingartner. Ich persönlich bin also ohnehin eine Kritikerin der allgegenwärtigen Quoten Erhebungs-Methode, die von ihren Wurzeln an schon nicht mehr repräsentativ ist. Aber das ist eine andere Baustelle.
Wir müssen mit diesem herrschenden Übel wohl vorläufig noch auskommen.

Aber wie geht es nun weiter? Vorgestern kam die Pressemeldung, dass „Hannah Mangold & Lucy Palm“ dennoch eine zweite Chance erhalten. „Wolff – Kampf im Revier“ wird dagegen keine Fortsetzung erleben. Eine verwunderliche Entscheidung, wenn man bedenkt, dass die Quote von Wolff sogar ein wenig besser war.
SAT.1-Geschäftsführer Joachim Kosacks Statement dazu: „Das positive Presse-Echo, die erneut hohe Qualität der weiteren Bücher und unsere intensive Marktforschung haben uns überzeugt: Wir glauben an das Format und die grandiose Besetzung der Hauptfiguren. Deshalb haben wir einen zweiten Teil von „Hannah Mangold & Lucy Palm“ in Auftrag gegeben“.

Schulterklopfen bei Sat.1, große Freude bei der schon entstandenen Fan-Base und allen Mitwirkenden. Ein Privatsender als großer Widerstandskämpfer gegen die Quote??? Eigentlich absurd, oder? Allerdings! So sehr man es sich auch wünschen würde, aber aus reiner Nächstenliebe und Idealismus ignoriert kein wirtschaftlich orientiertes Unternehmen den Quotenwettbewerb. Die Quote ist die heiligste Währung der Programmmacher. Und man kann es ihnen auch nicht übel nehmen. Anders als die gepolsterte Lage der Öffentlich-Rechtlichen Sender mit mehr als 7 Milliarden € GEZ Einnahmen existieren Privatsender über den Verkauf von Werbung. Je besser die Quote, desto mehr Werbung und desto teurer je nach Sendeplatz. 20.15 Uhr heißt auch nicht umsonst Prime-Time, denn da sitzen die Meisten Deutschen vor der Glotze und der Rubel rollt.

Nun finden die Dreharbeiten zum nächsten 90-minüter von Hannah und Lucy bereits am 14. Februar bis 15. März 2012 in Berlin und Umgebung unter der Regie von Florian Baxmeyer statt. Bei dem kurzen Vorlauf liegt natürlich die Vermutung nahe, dass sämtliche Vorbereitungen schon längst im Gange waren. Das Drehbuch steht, Regisseur, Cast, Settings u.s.w. zaubert niemand mal eben innerhalb einer Woche aus dem Hut. So würde ein Abbruch des laufenden Prozesses wohlmöglich noch größere finanzielle Schäden bedeuten, sodass man dem ganzen noch die besagte Chance gibt. Die Ausstrahlung ist im Herbst geplant. Wenn dann wiederholt dürftige Quoten aufkommen, bedeutet das mit Sicherheit das endgültige aus der Sendung. Also nicht zu früh freuen, denn von einer seriellen Fortsetzung ist noch nirgends die Rede. Man darf erstmal auf die Ergebnisse der nächsten Folge blicken und Daumen drücken.

Positiv zu bewerten ist jedenfalls, dass die großen Privatsender mit ihren neuen Serien nach und nach ein sehr anschauliches und eigenes Serien-Profil aufbauen. Es ist mir ein Rätsel, warum unsere Öffentlich-Rechtlichen Programme, die gegenüber Privatsendern  ganz andere finanzielle Sicherheiten haben, gleichwertige Entwicklungen nicht zustande kriegen. Stattdessen wurde 2011 starkbrüstig für die neuen ARD Vorabend-Krimis „Heiter bis tödlich“ geworben. In dem Satz stimmt nur das Wort „neu“ nicht so ganz. Gut und schön, dass unser Heimat-Krimi-Dirndl-Potential noch immer nicht ausgeschöpft ist und die ARD für deutsche Fiction diesen Programmplatz adelt, aber was uns fehlt ist doch am aller wenigsten noch mehr Krimis!!!
Im Fahrwasser von – ich hole mal tief Luft – „Tatort“, „Polizeiruf“, „Soko“, „Ein Fall für zwei“, „Der Kriminalist“, „Wilsberg“, „Rosenheim-Cops“, „Notruf Hafenkante“, „Mord mit Aussicht“, „Großstadtrevier“, „Der Staatsanwalt“, „Stubbe“, „Komissar Stolberg“… – aaaausatmen! – frage ich mich: ist bei ARD und ZDF der Finger auf dem Dauer-Kriminalisierungs-Knopf festgeklebt, oder was?

Wir haben nicht einmal eine einzige deutsche Schul-Serie für Nachwuchs und Jugendliche, geschweige denn andere abwechslungsreiche Genres. Sowas wie „Türkisch für Anfänger“ scheint ein Jahrhundertwerk der ARD gewesen zu sein. Obwohl es immerhin zu fünf Staffeln kam, gab es keine vergleichbare Alternative mehr. Auch die mit dem Grimme-Preis ausgezeichnete Mini-Serie „Klimawechsel“ von Doris Dörri gehörte zu den seltenen Kostbarkeiten, die jedoch leider mal wieder spät am Abend versendet wurden. Dabei war die Idee wirklich frisch und kein Abklatsch von…

Stattdessen leben uns die Privatsender die Serien-Innovation vor, die eigentlich Aufgabe des öffentlichen Rundfunks wäre. Obgleich die Privaten sogar einem höheren Risiko ausgesetzt sind. Zugegeben, dort ist Mord und Totschlag nicht weniger im Trend, aber immerhin sind aus „Alarm für Cobra 11“ oder „der Letzte Bulle“ Marken mit Alleinstellungsmerkmal geworden. Bücher, Charaktere, Stil und Stimmung sind auch bei „Countdown“ oder nun bei „Hannah Mangold und Lucy Palm“ in ihrem Umfeld halbwegs einzigartig. Und neben diesen Krimis wagt man sich auch an Sachen wie „Danni Lowinski“, dem Revival von „Der Lehrer“ oder aktuell bei RTL in der Pipeline: „Sekretärinnen“.

Bei einem Tatort oder Polizeiruf dagegen könnte ich beim einschalten erstmal nicht einordnen, welches der zahlreichen Krimis ich mir da grad anschaue, wenn nicht die Komissare bereits bekannt für das jeweilige Produkt wären. Sprich, man könnte genauso ein Buch vom Polizeiruf als Buch für den Tatort anlegen. Oder umgekehrt.

„Das deutsche Fernsehen handele oft nach dem Motto „Wir machen etwas, was wir schon gesehen haben, weil es dann Erfog hat“. In den USA würden Verantwortliche, vor allem bei Kabelsendern, ihren Autoren hingegen eher sagen: „Macht etwas, das wir noch nie gesehen haben“. Das einseitige Schielen auf die Quote sei ein systemisches Problem, das innovativere Formate verhindere.“ laut unserem Kollegen aus dem outtakes Beitrag „Fernsehserien: besser als Kino?“.

Die Quote sei „die Mutter aller Missstände“. Auch wenn ich dankbar für die Nachrichten, Dokus und manchmal erstklassigen Fernsehfilme bin, die uns vorwiegend im ÖR TV geboten werden, sollte das staatliche Fernsehen deutlich nachlegen. Man kann es nicht oft genug schreiben, sagen, denken, schreien, und wieder von vorne.

Ich jedenfalls freue mich nun auf die nächste Folge von Hannah und Lucy und kann jedem nur empfehlen, zur nächsten Ausstrahlung dabei zu sein! Dann steigern wir evtl. auch unsere Chancen auf weitere qualitativ hochwertige Serien. Ob nun bei Sat.1 oder ARD. Wer zuerst kommt, mahlt zuerst.

5 Kommentare
  1. Marcus sagte:

    Wenn im ZDF-Newsletter die 16. Staffel von „Küstenwache“ als Highlight angekündigt wird, sagt das eigentlich schon alles über die Programmprioritäten der großen öffentl.-rechtl. Sender.

    Wenn man dann sieht, was die Ö-Rs unserer europäischen Nachbarn so für tolle Serien produzieren, von GB bis Dänemark (z.B. das jetzt bei arte laufende „Borgen“), kann man ob der meisten Serien von ARD und ZDF nur noch verständnislos den Kopf schütteln.

  2. Huckleberry Finn sagte:

    Ich habe „Hanna Mangold….“ mir nicht angeschaut. Ich hatte zwar die Ankündigung gelesen, aber mich letzten Endes dagegen entschieden, was an Frau Kling liegt, die ich bisher immer als zwar recht attraktive, aber auch langweilige Frau in noch langweiligeren Rollen wahrgenommen habe. Und auch an der Tatsache, das ich mittlweile nicht mehr viel von deutschen Produktionen erwarte. Das mag Frau Kling und diesem neuen Format gegenüber ungerecht sein und sicher habe ich auf Grund meines Vorurteils etwas verpasst. Aber allein, mir fehlt der Glaube (zumindest im Vorfeld) und vielleicht bin ich damit auch nicht alleine. Vielleicht geht es den meisten Zuschauern so. Nach Jahren mit einerseits unterirdischen Formaten und dem immer gleichen Personal auf der einen Seite und nicht wirklich schlechten, aber auch nicht aufregenden, betuchlichen Dauerläufern wie „Soko“ und Co. (mit auch immer dem gleichen Personal) auf der anderen Seite, hat man vielleicht das Interesse daran verloren, sich auf etwas neues einzulassen. Auch wenn dies, möglicherweise in zaghaften Ansätzen, in eine neue, spannende Richtung zeigt. Das mag vielleicht eine Erklärung für die nicht so berauschende Quote sein. Die TV-Macher, ob ÖR oder Privat, haben über Jahre dem Zuschauer nur unterdurchschnittliche Erzähl-Ware angeboten (mal von dem ein oder anderen guten Tatort u.ä. abgesehen). Serien und Filme, die die Leute nicht beschäftigen, über die man nicht redet. Stattdessen gab es daneben die Katzenbergers, die natürlich für Gesprächsstoff sorgten und sorgen. An den Katzenbergers kann man sich – so oder so – reiben. Und es gab innovative Formate aus den USA, wie die CSI-Varianten und Dr. House. Natürlich ist nicht alles was aus den USA kommt glänzend und gülden. Aber in der Gesamtsschau haben die meisten US-Produkte im Zweifelsfall zumindest ein solides und einigermassen unterhaltendes Mittelmaß oder eben darüber hinaus. Dies konnte man von deutschen Produkten nicht sagen.
    Worauf ich hinaus will: Wenn man den Leuten tagtäglich Sch… statt Brot vorsetzt, werden sie irgendwann die Sch… essen. So oder so. Das die „Katzenberger“-Formate natürlich auch massiv niedere Instinkte ansprechen, liegt auf der Hand. Aber auch hier, wenn ich immer wieder diese Instinkte – alternativlos – bediene, werden diese irgendwann zum Status Quo.
    Mit „Der letzte Bulle“ und „Danny Lowinski“ hat man endlich zwei charmante neue Serien ins Feld geschickt. Ich hoffe, das das der Beginn der Rissbildung in den Betonköpfen der TV-Macher und ihrer Quotenhörigkeit ist. Natürlich die Quote und ihr Aussagewert mögen zweifelhaft sein (ganze Bevökerungsschichten werden hierbei ausgelassen), aber wir haben kein anderes Instrumentarium und die Privaten verdienen ihr Geld nun mal mit Werbung. Was aber all die Jahre verdrängt wurde, ist die Tatsache, das sich Dinge auch entwickeln müssen. Das neue Formate, die eben keine bewährte Kopie oder sonstwas sind, auch eine Chance benötigen, um sich in der Zuschauergemeinde „rumzusprechen“. Und auch die Frage zu welchem Zeitpunkt platziere ich ein neues Format. Lasse ich dies – wie schon oft geschehen – gegen ein Länderspiel oder gegen DSDS antreten, kann ich nur verlieren. Die Dr. House-Crew dachte am Anfang, das sie die fünfte Folge gar nicht mehr erleben werden, so mies waren die Qouten. Aber die Senderleute haben Eier bewiesen und heute ist es Kult.

  3. Harald sagte:

    Naja, es hat sicherlich schon schlechtere TV-Filme im deutschen Fernsehen gegeben. Mit Sicherheit sogar. Ein am Ende doch so mittelmäßiges Filmchen hier als so große Innovation hochzujazzen ist dann vielleicht doch etwas übertrieben. Aber was soll man auch schon erwarten von einem Film, den der Fokus „rotzfrech“ nennt? Die hier zitierte Kritik der Süddeutschen ist übrigens sehr verhalten, das sollte vielleicht auch erwähnt werden, wenn sie hier als Referenz herangezogen wird.

    Gleichzeitig etwas irritierend: Da wird der ÖR-Rundfunk für seine zahlreichen Krimis gerügt, die einen ja so unglaublich langweilen und die Fernsehmacher werden angefleht, doch mal was anderes als Krimi zu machen, nur um dann einen weiteren Krimi abzufeiern. Und nichts anderes als ein Krimi war es nun mal.

    Die Kritik an der Quotenmessung sollte übrigens nicht bei den 5100 Empfangsgeräten ansetzen, sondern wie auch angedeutet eher bei der Beschaffenheit der Stichprobe. 5100 Haushalte (mit sicherlich mehr als 10000 Bürgern) sind bei einer richtig gezogen Stichprobe sehr wohl repräsentativ.

    Generell bleibt es dabei: Qualität ist sehr rar im deutschen Fernsehen, aber das trifft auf das amerikanische eben auch zu. Highlights wie Mad Men oder The Wire sind auch da nur die Ausnahmen in einem unendlichen Brei an Mittelmaß.

    Trotzdem habe ich das Gefühl, dass in der Branche sehr viele Menschen glücklich wären über sehr viel mehr mittelmäßg bis schlechtes Programm, solange es nur genügend Schauspieler und Crew-Mitglieder in bezahlte Jobs bringt. Das gönne ich euch auch von Herzen, aber anschauen muss ich mir das trotzdem noch lange nicht.

  4. Elmira Rafizadeh sagte:

    Vielen Dank für die Gedanken und den ehrlichen Kommentar!

    Kurz zur Erläuterung:

    „Wie kann man die Vorabend-”Sokos” von 45 min. gleichsetzen mit den Hauptabend 90ern “Tatort” und “Polizeiruf”?“
    –> Selbstverständlich haben Sie recht: man kann Serien, Reihen und abendfüllende Filme nicht vergleichen, ganz klar. Hier ging es mir nur um die Aufzählung vom Genre „Krimi“ im Allgemeinen, und davon gibt es ja nun nicht wenige, unabhängig von Format oder Sendezeit.

    “Countdown” hat mit Innovation nichts zu tun, sondern ist die schamlose Kopie einer spanischen Serie.“
    –> Ja, da gibt es sicherlich noch viele weitere Beispiele. Aber auch hier ging es mir lediglich darum, am Beispiel „Countdown“ oder „DLB“ zu schildern, dass diese deutschen Serien in ihrer Art nicht kopiert und wieder kopiert werden. Also innerhalb der eigenen Sendergruppen zumindest nicht! Insofern ist eine Sendung wie „Countdown“ hierzulande noch nicht inflationär.
    Wogegen es bei den ÖR nach „Großstadtrevier“ oder „Mord mit Aussicht“ durch „Heiter bis tödlich“ zu einer Übersättigung kommen könnte.
    Dass lieber bewährte Formate anderer Länder eingekauft werden, statt selber „neues“ auszuprobieren ist manchmal schade, aber gehört zum Business. Das hat mit „schamlos“ nichts zu tun. Es ist gängig, das von Land zu Land Lizenzen hin- und her verkauft werden. Auch „Stromberg“ gab es durch „The Office“ bereits im englischsprachigen Raum und wir in Deutschland konnten das Modell „Danni Lowinski“ nach erfolgreich nach Amerika verkaufen.

    „Frau Katzenberger muss man nicht mögen. Sie aber als “hirnamputiert” zu bezeichnen, finde ich geschmacklos und beleidigend.“
    –> Ohje, so war das nicht gemeint:-) Ich habe keinesfalls Frau Katzenberger als Person damit betiteln wollen, sondern ausdrücklich ein „S“ dahinter gesetzt: „dass wir von hirnamputierten KatzenbergerS und Dschungel-Camps regiert werden…“: Damit sollten Sendungen wie KatzenbergerS und Dschungel-CampS im allgemeinen gemeint sein. Also stellvertretend für Sendungen dieser Art. Gut, ich gebe zu, etwas missverständlich ausgedrückt. Ich persönlich finde Katzenberger als Person sogar ziemlich clever;-)

    „Ob “Klimawechsel” ein Highlight war, dazu gibt es sehr geteilte Meinungen“
    –> Auch hier ist „Highlight“ im Sinne von „mal was anderes“, also „Abwechslung“ gemeint. Inhaltlich natürlich Geschmackssache, völlig klar!

    „Leider wird die NDR-Serie “Der Tatortreiniger” nicht erwähnt. Da beweisen die ÖR, dass sie können, aber sich wohl nicht trauen.“
    –> Muss ich gestehen, habe ich auch viel Gutes von gehört, selbst aber leider noch nicht gesehen. Und es gibt ja so viele Beispiele, die man nicht alle aufzählen kann. Stichwort: „Im Angesicht des Verbrechens“.

    Und zu Ihrem letzten Abschnitt: Da stehe ich 100 % hinter Ihnen! 🙂

    Schöne Grüße.

  5. Andi sagte:

    Dem Lob für „Hannah Mangold“ schließe ich mich unbedingt an. Toll geschrieben, besetzt, inszeniert, gespielt. Und die Entscheidung von SAT1 verdient großen Respekt! Dagegen fällt der mangelnde Mut der ÖR schon sehr unangenehm auf.

    In vielen Details allerdings ist dieser Beitrag ziemlich schlampig:

    Wie kann man die Vorabend-„Sokos“ von 45 min. gleichsetzen mit den Hauptabend 90ern „Tatort“ und „Polizeiruf“?

    „Countdown“ hat mit Innovation nichts zu tun, sondern ist die schamlose Kopie einer spanischen Serie.

    Frau Katzenberger muss man nicht mögen. Sie aber als „hirnamputiert“ zu bezeichnen, finde ich geschmacklos und beleidigend.

    Ob „Klimawechsel“ ein Highlight war, dazu gibt es sehr geteilte Meinungen.

    Leider wird die NDR-Serie „Der Tatortreiniger“ nicht erwähnt. Da beweisen die ÖR, dass sie können, aber sich wohl nicht trauen.

    Daumendrücken jedenfalls für Hannah und Lucy. Und die ÖR sollten ihr Geld nicht für die Champions League und Thomas Gottschalk verschwenden, sondern in mutige Entwicklungen investieren.

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