Ergebnis der Hoffnungsschimmerumfrage: Wie fair waren die Produktionen 2013?
Vom 1. bis 31. Dezember waren alle crew united Member aufgerufen, die Fairness Ihrer Produktionen 2013 zu bewerten. Hier das Ergebnis, wobei nur Produktionen berücksichtigt werden, bei denen mindestens 15 Beteiligte abgestimmt haben:
Alle Mitarbeiter der 4 nominierten Produktionen werden von Die Filmschaffenden – Bundesvereinigung der Filmschaffenden-Verbände e.V. nochmals befragt, um die diesjährige Gewinnerproduktion zu ermitteln.
Der Gewinnerproduktion und allen daran beteiligten Mitarbeitern wird die Auszeichnung während der Berlinale am 8. Februar 2014 in einem Festakt überreicht. In der Laudatio durch den Schauspieler Dietrich Mattausch wird die Idee dieses Awards noch einmal dargestellt, und die individuellen Gegebenheiten der ausgezeichneten Produktion werden hervorgehoben.
Die Bewertungskriterien waren:
Arbeitszeiten und Arbeitsschutz
Die Arbeits-, Pausen, -Ruhe und Reisezeiten werden team- und familienfreundlich gestaltet. Das Arbeitszeitgesetz, die Regelungen der Tarifverträge zur Arbeitszeit und die Arbeitsschutzgesetze und -Vorschriften werden eingehalten.
Vertrag, Gagen und Entgelte
Der Vertrag wird rechtzeitig und persönlich verhandelt und die wichtigsten Eckdaten werden umgehend schriftlich (Dealmemo) festgehalten und ausgehändigt. Der endgültige Arbeitsvertrag liegt möglichst noch vor Arbeitsbeginn vor. Es werden mindestens Tarifgagen gezahlt, die tarifvertraglichen Regelungen werden als Mindeststandards eingehalten. Leistungen von Freischaffenden, Dienstleistern und Filmschaffenden, für deren Beruf es noch keinen Gagentarifvertrag gibt, werden nach branchenüblichen Standards entlohnt. Kreativität wird angemessen vergütet. Urheber- und Leistungsschutzrechte bleiben gewahrt. Gagen und Entgelte werden pünktlich ausgezahlt.
Kommunikation und Arbeitsklima
Das Arbeitsklima ist geprägt von der gemeinsamen Anstrengung, das bestmögliche Ergebnis zu erreichen. Die Kommunikation zwischen Gewerken und Hierarchien ist ergebnisorientiert, gewaltfrei, offen, motivierend, respektvoll, funktional und strukturiert. Jeder Projektbeteiligte trägt seinen „wichtigen“ Teil zum Ganzen bei und wird dafür wertgeschätzt. Eine angemessene Versorgung mit Essen, Trinken, evtl. Wärmekleidung, Schutzkleidung usw. wird unaufgefordert gewährleistet.
Professionalität
Das Filmprojekt wird unter Berücksichtigung der finanziellen, organisatorischen und gesetzlichen Möglichkeiten und Grenzen fachmännisch geplant, vorbereitet, gestaltet und durchgeführt. Dazu kommt professionelles Personal zum Einsatz, reguläre Positionen werden nicht durch Praktikanten besetzt.
Konflikte
Konflikte werden zeitnah, direkt und zielorientiert im Sinne des Projekts gelöst. Entscheidungen, die das gesamte Team betreffen (z.B. unerwarteter Überstundenfall) werden nicht nur mit Teilen des Teams besprochen.
Gleichbehandlung
Projektpersonal, Dienstleister und weitere Ressourcen werden nach Qualifikation und ökonomischer Notwendigkeit ausgewählt und eingesetzt. Eine Diskriminierung aufgrund Herkunft, Geschlecht, Sexualität oder Religion findet nicht statt.