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Dominik Graf bewegt sich seit den 1970er-Jahren  zwischen Genres und Formaten. Er dreht Dokumentarfilme, Essays, Drama und natürlich Polizeifilme im Fernsehen, im Kino oder auch als Serie. Die machen nicht nur einen großen Teil seines Werks aus, sondern ragen auch aus dem deutschen Krimi-Alltags-Allerlei. Allein den „Grimme-Preis“ hat der Regisseur zehnmal gewonnen. | Foto © BR, Maze Pictures, Hendrik Heiden

Dominik Graf ist einer der herausragendsten deutschen Filmregisseure der Gegenwart – einer, der auch im Fernsehen großes Kino macht: Der 1952 in München geborene Filmemacher erzählt leidenschaftlich von Verbrechen und Städten, genauer gesagt: von Orten und Tatorten. In diesem Jahr erhielt er im Rahmen des Film Festivals Cologne den „Filmpreis Köln“ und stand Ute Soldierer live Rede und Antwort.

Herr Graf, Sie kommen aus einer Schauspielerfamilie, sind erst auf die Uni gegangen und haben Musik und Germanistik studiert. Erst danach sind Sie auf die HFF gegangen – das war 1974. Gab es da eine Initialzündung?
Ich war ursprünglich immer mehr an Musik interessiert als an Filmen. Mein Vater war ein relativ bekannter Schauspieler in den 1960ern. Die Kinofilme, in denen er gespielt hatte, waren teilweise so blöd, dass sie mir nicht unbedingt einen starken Eindruck vom Deutschen Film oder überhaupt vom Kino gemacht haben. Insofern gab es andere Dinge, die mich mehr interessiert haben. Ich habe eigentlich erst nach dem Abitur in den Kunstfilmtheatern zunächst mal die Nouvelle Vague entdeckt. Das war wirklich, wie Sie sagen, eine Initialzündung. Dann habe ich es zügig auf die Filmhochschule geschafft – nicht wissend, ob ich dafür überhaupt tauge, aber man kann’s ja mal probieren. Da herrschte ein ganz anderer Ton. Da war’s nicht die Nouvelle Vague, sondern das alte Hollywood, was dort ganz hochgehalten wurde – und dann später auch das New Hollywood. Das hat meine weitere Auswahl, was ich gerne machen würde, am stärksten mitbeeinflusst.

Sie sind an die Filmschule gegangen und hatten französisches Arthouse im Kopf.
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