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Nanu??Die Welt wandelt sich, doch mit unterschiedlichem Tempo. Frauen haben in der Filmbranche gewaltig mit überkommenen ­Denkmustern zu kämpfen. Vorsichtig ausgedrückt. | Foto © Studiocanal

Nanu??Die Welt wandelt sich, doch mit unterschiedlichem Tempo. Frauen haben in der Filmbranche gewaltig mit überkommenen ­Denkmustern zu kämpfen. Vorsichtig ausgedrückt. | Foto © Studiocanal

Am Set bekommt die Schauspielerin Jo die Filmwelt von Bollywood erklärt: Es gebe nur einen Grund warum sie hier sei, sagt der Regisseur und deutet auf ihre Brüste. Und damit der Held etwas zum Retten habe … Eine Szene aus „Zornige indische Göttinnen“, Indien/Deutschland 2015, neulich im Kino.

Zurzeit im Kino: Im Emanzipationsmärchen „Ihre beste Stunde“ wird Catrin wird im Zweiten Weltkrieg als Drehbuchautorin engagiert, weil Frauen besser „den ganzen Schmalz“ schreiben können, meint ihr Chef und Kollege. Wir haben uns amüsiert. Schließlich ist Indien weit weg und der Weltkrieg lange her. Skurril, solche Gedanken. Und unvorstellbar in Deutschland 2017, nach einem halben Jahrhundert gelebter Emanzipationsbewegung. Und schon gar nicht in der Filmbranche, mit all ihren aufgeschlossenen Kreativen, die gerade solche Mißstände gerne anprangern – für alle Genres, Alter und Ton­lagen.

Ein Irrtum, muss Jörg Langer korrigieren. Im Auftrag des Bundesverbands Die Filmschaffenden hatte er die „Studie zur sozialen Lage, Berufszufriedenheit und den Perspektiven der Beschäftigten der Film- und Fernsehproduktionswirtschaft Deutschlands 2015“ erstellt, die seither eifrig diskutiert wird. Mit einem Katalog von 100 Fragen und 3.827 Teilnehmern ist sie die größte Untersuchung ihrer Art und gibt den bekannten Klagen eine stabile Basis an Daten.

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