Beiträge

Warum sind Filmmütter eigentlich viel zu jung für ihre Söhne? Die ernüchternde Antwort: Es hat etwas mit „Knackigkeit“ zu tun. Darum wird das Spielalter für Schauspieler*innen so weit wie möglich nach oben ausgedehnt. Für diejenigen, die tatsächlich über 30 sind, werden die Rollen knapp. | Grafik © Malisa-Stiftung

Die Sichtbarkeit von Frauen im Deutschen Kino hat zugenommen. Das ist aber auch schon die gute Nachricht. Zur Berlinale präsentierte Pro Quote Film „die gesammelte Gleichstellungs-Schieflage“. Es sei allerhöchste Zeit für eine „feministische Filmpolitik“, meint die neue Kulturstaatsministerin. 

Zum Start der Berlinale prangerte die Initiative Pro Quote Film die Missstände bei der Gleichstellung von Frauen in der Branche an. Im Kanzleramt überreichte die Initiative der neuen Kulturstaatsministerin Claudia Roth „die gesammelte Gleichstellungs-Schieflage“. „Es seien zwar schon messbare Erfolge in den vergangenen Jahren erzielt worden, aber die Liste der Forderungen sei noch lang“, berichtet die Deutsche Presse-Agentur 

„Die Präsenz von Frauen in den kreativen Schlüsselpositionen der Film- und Fernsehbranche muss zunehmen“, forderte die Regisseurin Esther Gronenborn. Das gilt demnach „insbesondere dort, wo öffentliche Gelder eingesetzt werden“. „SWR Kultur“ sprach mit ihr.  

Weiterlesen

Quoten helfen, meint das Österreichische Filminstitut. Sein neuer „Film Gender Report“ zeigt zwar nur leichte Verbesserungen. Wo aber ein ausgewogenes Geschlechterverhältnis gefördert wurde, wann die Fortschritte erheblich größer. | Screenshot

„Je mehr Geld, desto weniger Frauen“ – das Österreichische Filminstitut hat seinen zweiten „Film Gender Report“ vorgestellt. Nur ein Viertel aller Fördermittel in Regie, Drehbuch und Produktion gingen an Frauen. Das sei zwar besser als vor vier Jahren, aber noch viel zu wenig. Das ÖFI sieht das als Bestätigung für eine 50/50-Quote bei seiner Förderung.

Frauen werden in Österreichs Filmbranche nach wie vor benachteiligt. Das ist das Ergebnis des zweiten „Film Gender Report“, den das Österreichische Filminstitut (ÖFI) am Donnerstag vorgestellt hat. Das ÖFI hatte das heimische Filmschaffen auf die Geschlechtergerechtigkeit hin untersuchen lassen. Der Bericht, der mit der Universität Innsbruck umgesetzt wurde, befasst sich mit den Daten von elf Förderinstitutionen (darunter auch das ÖFI) von 2017 bis 2019 – insgesamt rund 1.400 Projekte. Bei den österreichischen Kinofilmen wurden sogar alle 159 Titel, die zwischen 2012 und 2019 in den Kinos starteten, quantitativ analysiert, darüber hinaus wurde der Filminhalt von zwölf Filmen aus diesem Sample qualitativ untersucht.

Der Bericht zeige „ein ambivalentes Bild“: Nur ein Viertel aller Fördermittel in Regie, Drehbuch und Produktion ging an Frauen. Für den Bereich der Herstellungsförderung sei dies zwar ein Anstieg von vier Prozentpunkten im Vergleich zum Berichtszeitraum des ersten „Film Gender Reports“ für die Jahre 2012 bis 2016.  „Trotzdem gingen große Förderbeträge vor allem an männlich verantwortete Projekte. Nach wie vor gilt also: Je mehr Geld, desto weniger Frauen.“ 

Weiterlesen