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„Glue“. | Foto © Salzgeber

Scheibenveröffentlichungen, Mediatheken und Streams statt Kino … in der Woche vom 10. Dezember 2020 – Teil 1.

Die ersten Jahresüberblicke erscheinen. Dieses 2020 war ein Jahr der Streams statt Kino. Nur ein Major hielt am Kino unerschütterlich fest: Warner Bros. wollte Christopher Nolans „Tenet“ auf die Leinwände bringen. Unbedingt. Und jetzt das, und man muss jetzt gar glauben, dass es Nolan geschuldet ist, dass „Tenet“ auf die Leinwand durfte. Ausgerechnet Warner Bros. Für diese Kolumne, die Donnerstags am traditionellen Kinotag erscheint, kam die Meldung zu spät: Vorige Woche hat es eine Erschütterung in der Film- und Kinolandschaft gegeben, die sich noch nicht gelegt hat: Warner Bros. gab am 3. Dezember bekannt, man wolle alle Filme, die sie 2021 auf ihrer Startliste haben, „konsumenten“-gerecht nicht nur in die Kinos bringen, sondern gleichzeitig und (einen Monat lang) exklusiv auf der eigenen Streaming-Plattform HBO Max anbieten. Dazu passt, dass HBO Max demnächst auch nach Europa expandieren soll. Und ja, das heißt, dass „Wonder Woman 1984“ nicht zu Weihnachten und nicht sofort bei uns zu sehen sein wird.

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In einem Video-Appell erzählen Kulturschaffende von ihrer Lage im zweiten Lockdown. | Screenshot

Der Lockdown geht in die Verlängerung, am Mittwoch hatten sich Bund und Länder auch ohne Parlament geeinigt. Die Kurzfassung: Besser wird’s erstmal nicht, aber die Hilfen rollen endlich los.

Was Bund und Länder am Mittwoch beschlossen haben, fasst unter anderem der Deutschlandfunk im Überblick zusammen.
Immerhin: Die sogenannte „Novemberhilfe“ wird bis zum 20. Dezember verlängert, und Anträge für den November können schon seit Mittwoch endlich gestellt werden. Noch vor Ende des Monats (!) soll es erste (!) Abschlagszahlungen geben. Die Bundesregierung hat die Informationen zusammengefasst.
Mit den Novemberhilfen und wie sie berechnet werden, hatte sich noch am Dienstag „Der Tagesspiegel“ auseinandergesetzt.
Der BR erklärt mit einem FAQ, wie man an die Hilfe kommt.

In München bietet das Kompetenzteam Kultur- und Kreativwirtschaft ab  kommenden Montag eine telefonische Sprechstunde zu den aktuellen Hilfen: Sie bietet eine Orientierung zu den aktuellen und angekündigten Förderprogrammen von Bund und Land, „zum Beispiel zu aktuellen Fristen, Förderlogiken oder Verantwortlichkeiten.“ Individuelle Anträge können aber nicht betreut werden. Links und Erklärungen finden sich auch auf der Website.

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„Das Damengambit“. | Foto © Netflix

Streaming statt Kino … in der Woche vom 19. November 2020 – Teil 1.

Werden wir in zwei Wochen wieder ins Kino gehen können? So wirklich mag man das nicht glauben. In den Niederlanden dürfen die Kinos ab heute wieder öffnen, meldet Programmkino.de und verweist auf einen Artikel in der „Süddeutschen Zeitung“. Hier die Meldung auf der niederländischen Regierungs-Site [auf Englisch]. Demnach bleibt ein teilweiser Lockdown bestehen, Museen, Theater, Schwimmbäder dürfen jedoch wieder öffnen. Genau so wünscht man sich das auch in Deutschland. Nächste Woche wissen wir mehr.

Derweil schließen die Kinos der Züricher Arthouse-Reihe freiwillig und melden eine „Kunstpause“ bis zum voraussichtlich 4. Februar 2021. Die „Lichtburg“ in Essen geht andere Wege. Auf der Website kann man lesen: „Umfangreiche Hygienemaßnahmen und TÜV geprüfte Lüftungsanlagen mit ständig hoher Frischluftzufuhr, sowie die Bestätigung durch die o.g. Fakten, lassen uns behaupten: sicherer geht’s kaum!“ Mit dem Slogan startet man nun eine Plakataktion. Weil: „Den Menschen ständig zu vermitteln, welche Orte gefährlich sind, ist prinzipiell richtig. Aber Angst allein ist kein guter Ratgeber! Den Menschen aufzuzeigen, wo sie sich sicher fühlen können, wäre vielleicht mal eine konstruktive Option.“

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„Hillbilly-Elegie“. | Foto © Netflix/Lacey Terrell

Streaming statt Kino … in der Woche vom 19. November 2020 – Teil 2.

Schon früh zeigte sich im Laufe dieser gegenwärtig andauernden Pandemie, welche Risse sich durch viele Familien ziehen. Denn auf sich und die vielfache Enge der eigenen Vier Wände zurückgeworfen kommt irgendwann alles zum Vorschein, was sich dort Unschönes und Tragisches verfestigt hat. Dem zu entrinnen bedarf schon einer besonderen Kraftanstrengung. Und auch deshalb ist „Hillbilly-Elegie“, die autobiografische Erzählung von J.D. Vances kaum allein als eine Geschichte des typischen sozialen Aufstiegs zu sehen. Sein von Ron Howard verfilmter Roman zeigt die Mechanismen, die in Familien weitergetragen werden und sie zu zerstören drohen – falls mal einer nicht doch den Ausbruch da raus schafft. So wie J.D. Vance (Gabriel Basso), der als Jurastudent in Yale eine glänzende Zukunft vor sich hat. Wäre da nicht die Familienkrise, die ihn zwingt, in seine Heimatstadt in den Appalachen zurückzukehren. Dort wird er mit den Erinnerungen seiner Kindheit konfrontiert. Insbesondere mit seiner unbeständigen und suchtkranken Mutter Bev (Amy Adams). Wäre da nicht seine Großmutter Mamaw (Glenn Close) gewesen, die ihn aufgezogen hat, glaubte er sich auch im Erwachsenenalter verloren. Doch sind diese Kindheitserinnerungen auch wirklich das, was sie zu sein scheinen? Zu sehen gab es diese emotional dichte Generationengeschichte zunächst noch im November dieses Jahres in ausgewählten Kinos in den USA, bevor sie weltweit nun ab dem 24. November auf Netflix abgerufen werden kann.

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Opa erzählt vom Viren-Krieg: Mit augenzwinkernden Clips appelliert die Bundesregierung an die Jüngeren im Lande. Einigen Älteren musste sie das mit dem Augenzwinkern nochmal erklären. | Screenshot


In Österreich beginnt morgen der schwere Lockdown, in Deutschland wird er erstmal vertagt – Bund und Länder wurden sich heute nicht einig und warten ab. Derweil wurde schon die Überbrückungshilfe III fürs kommende Halbjahr skizziert.  

In 50 Jahren würdigt die Bundesregierung mit einem Augenzwinkern die besonderen Helden der Pandemie. Die erinnern sich in fiktiven Rückblicken, wie sie das Virus stoppten: „Wir taten nichts, absolut gar nichts, waren faul wie die Waschbären.“ berichtet einer. Und ein anderer Corona-Veteran schmunzelt: „Es war leicht, ein Held zu sein“, berichtet einer.
Die Video-Kampagne, die ans jüngere Publikum appelliert, sorgt für geteilte Reaktionen, berichtet die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ im Video, ähnlich „Die Welt“ und der WDR.
Regierungssprecher Steffen Seibert erklärte darum heute nochmal die Werbespots, und wie man „augenzwinkernd“ verstehen sollte. Fast elf Minuten brauchte er samt Nachfragen. 

 

Die Bundeskanzlerin beriet sich heute mit den Ministerpräsidenten der Länder über neue Einschränkungen. Welche Verschärfungen der Bund will, fasste die „Tagesschau“ zusammen.
Das Treffen zog sich hin, „Die Zeit“ vermutete mittags große Unstimmigkeiten: „Bund-Länder-Runde entzweit sich an Grundsatzfragen“. Am frühen Abend meldete das „Handelsblatt“, dass es wohl erstmal nicht zum Äußersten komme. Die Pressekonferenz am Abend bestätigt das. Das „Handelsblatt“ protokolliert im Live-Ticker.
Bund und Länder wollen am 25. November erneut beraten und einen Ausblick geben, wie es bis zum Jahresende weitergeht. Bei den Kontaktbeschränkungen hätte sie gerne bereits Beschlüsse gefasst, erklärte die Kanzlerin. Die Mehrheit der Länder sei aber dagegen gewesen.
Die Pressekonferenz lief bei Redaktionsschluss noch – mehr wissen wir in der nächsten Brancheninfo am Mittwoch. 

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„Eine Frau mit berauschenden Talenten“ | Foto © Neue Visionen, Guy Ferrandis

Alles Kino und noch mehr … in der Woche vom 8. Oktober 2020 – Teil 1.

Die Karten wurden neu gemischt. Wie ein Fels in der Brandung stand James Bond im November auf dem Startplan, um Kinopublikum und Kinomacher sowas wie Erlösung aus einer langen Fastenzeit zu versprechen. Da hat man noch mal ordentlich was in das Marketing reingebuttert (wir berichteten vorige Woche), und dann krachte auch dieser Starttermin mit lautem Getöse und wurde zum ersten Dominostein, der eine Kettenreaktion auslöste, die noch nicht zum Stillstand gekommen ist. Der 12. November 2020 war in so greifbarer Nähe … vergeblich. Die zweite Corona-Welle ebbt noch nicht ab. Wir machen uns was vor, wenn wir denken, dass sich daran so schnell etwas ändern wird. Jetzt soll Bond im April 2021 ins Kino kommen, ein Jahr nach dem ursprünglich anvisierten Starttermin.
Aber eine Verschiebung von einem Jahr ist gerade hoch im Trend. „F9“, sprich die 9. Episode der „Fast-&-Furious“-Reihe wird nun auch verschoben, vom April auf Ende Mai 2021, um 007 nicht ins Gehege zu kommen. „Jurassic World“ rutscht mit der Lawine vom Sommer 2021 in den Juni 2022, meldet das Branchenblatt „Variety“ [auf Englisch].
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Abstand! Maske! Worauf muss man denn noch alles achten beim Filmemachen in diesen Tagen? Da können die Regeln ganz schön durcheínandergehen. | Foto © Columbia Tristar

Wo ist die Solidarität der Filmbranche, von der neulich noch alle gesprochen haben? Die Corona-Krise hat viele Schwachstellen des Systems wieder deutlich aufgezeigt.

In vielen Artikeln wird davon gesprochen, wie wunderbar die Filmbranche doch „zusammengerückt“ sei in dieser schwierigen Zeit. Um es gleich vorwegzunehmen: Es gibt sicherlich Produktionen, die das ganz großartig gemeistert haben, die keine Kosten gescheut und sogar das Pensum reduziert haben. Doch die Corona-Krise hat auch viele Schwachstellen unseres Systems wieder ganz deutlich aufgezeigt. Auf Messers Schneide bewegen wir uns durch den Dschungel der ohnehin schon fragwürdigen Arbeitsbedingungen, hangeln uns von Maßnahme zu Maßnahme im Busch der Hygieneauflagen und versuchen die Missstände, die auch vorher schon existiert haben, zu vertuschen. Jeder macht, was er für angebracht hält, von einer geraden Linie kann nicht die Rede sein. An einem Set werden nur die Schauspieler und Komparsen auf Covid-19 getestet, am andere das ganze Team. Beim nächsten wird das Team zwar getestet, aber nur einige Male und Zusatzpersonal kann durch diesen Umstand leider nicht gewährt werden. Wieder woanders ist der Gruppentest der Renner: Man teilt etwa Schauspieler, die inhaltlich am meisten miteinander zu tun haben, in Gruppen und testet diese zusammen. Wenn ein positiver Test vorliegt, wird die ganze Gruppe isoliert. 

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Übermorgen vor 35 Jahren kam „Otto – der Film“ ins Kino. Wie rassistisch ist die Blödelei wird heute gefragt. | Foto © Rialto Film

Zum Wochenende mal in eigener Sache – die alle angeht: Heute startete die Befragung „Vielfalt im Film“. Sie soll erstmals belastbare Daten zu Diversität und Diskriminierung vor und hinter der Kamera liefern. Nehmen Sie sich die Zeit!

Wir danken Ihnen für Ihre Informationen, Ergänzungen und Korrekturen, Fragen und Kommentare, auch wenn wir leider nicht alle persönlich beantworten können. 

 

Vor 35 Jahren kam „Otto – der Film“ ins Kino. In der Blödelkomödie fallen auch rassistische Begriffe für einen Schwarzen. Für die Produktionsfirma ist es „möglicherweise ein sehr frühes Beispiel für anti-rassistische Komik im deutschen Film.“ Schließlich stecken hinter dem Drehbuch die Gründer der Satirezeitschrift ,Titanic’. Ein Beispiel, wie stark sich Humor wandelt, meint die Deutsche Presse-Agentur und begibt sich auf Spurensuche.

 

Deutschland ist anders als noch vor 35 Jahren. Doch in Kino und Fernsehen ist der Wandel noch nicht angekommen. Statt Diversität toben weiter die Klischees aus alten Zeiten – vor und hinter der Kameralinie. Die Studie „Vielfalt im Film“ will nun erstmals Zahlen dazu ermitteln, berichten wir auf unserem Blog mit weiteren Links.

„Etwas Grundlegendes verändern“: Im Interview mit der „Taz“ erklären Skadi Loist und Joshua Kwesi Aikins den Sinn und Zweck der Diverstitäts-Umfrage, und wie sie ablaufen soll.

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Der Apachen-Häuptling ist Franzose, die amerikanischen Ureinwohner sind Statisten aus Kroatien. „Winnetou“-Fans mögen da nostalgisch werden, doch auf heutige Zuschauer dürfte das „Whitewashing“ komisch wirken. Praktiziert wird es dennoch. Und dies ist nur ein Aspekt im vielfältigen Thema „Diversität“. | Foto © Kinowelt

Deutschland ist anders als noch vor 20 Jahren. Doch in Kino und Fernsehen ist der Wandel noch nicht angekommen. Statt Diversität toben weiter die Klischees aus alten Zeiten – vor und hinter der Kameralinie. Die Studie „Vielfalt im Film“ will nun erstmals Zahlen dazu ermitteln.

Wenn Sendern die Zuschauer ausgehen, aber Streamingdienste Zulauf haben … liegt’s dann vielleicht auch an den Inhalten? Es sind die Streamer, die inzwischen mit Themen und Erzählformen das Publikum begeistern. Vor allem Netflix wird immer wieder gelobt, mehr „Diversität“ in Serien und Filme zu bringen. Das Wort ist schwierig und wird oft genug falsch verstanden. Im deutschen Sprachgebrauch erinnert es an „divers“, was die Unterschiede betont. Im Englischen, wo die „Diversity“ ihren Anfang nahm, meint sie in erster Linie die Vielfalt. 

Auf einen Satz zusammengefasst: Diversität soll das tatsächliche Bild einer Gesellschaft widerspiegeln, in all ihren Facetten. Nicht nur am Arbeitsplatz, sondern auch auf Leinwand, Bildschirm oder Bühne, wo die Geschichten aus und über diese Gesellschaft erzählt werden.

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Ein Klassiker aus Klassikern. Mit „Tote tragen keine Karos“ verbeugte sich Carl Reiner 1982 spaßeshalber vor Hollywoods Film Noir und spielte auch gleich den Bösewicht (extrem rechts). Am Dienstag ist der Regisseur gestorben. | Foto © Universal

Mit kleinen, aber guten Nachrichten beginnt das zweite Halbjahr: Seit heute gibt es weitere Krisenhilfen, die BKM mahnt mit ihren Kollegen aus Italien und Frankreich die EU, beim Wiederaufbau auch an die Kultur zu denken, und Bayern lockert die Maskenpflicht im Kino.

Wir danken Ihnen für Ihre Informationen, Ergänzungen und Korrekturen, Fragen und Kommentare, auch wenn wir leider nicht alle persönlich beantworten können. 

 

18 Krimiklassiker aus Hollywoods düsterster Filmzeit in anderthalb Stunden: „Tote tragen keine Karos“ war nicht nur eine überdrehte Hommage an ein Genre, die selbst zum Klassiker wurde, sondern auch kunsthandwerklich herausragend. Für die Kostümbildnerin Edith Head und den Komponisten Miklós Rózsa war es 1982 der letzte Film. Am Dienstag ist auch der Regisseur Carl Reiner gestorben. Er wurde 98 Jahre alt, die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ erinnert sich. 

 

Seit heute gilt das „Zweite Corona-Soforthilfegesetz“. Damit wird auch der allgemeine Umsatzsteuersatz von 19 auf 16 Prozent gesenkt (der ermäßigte Steuersatz von 7 auf 5 Prozent). Die wesentlichen Punkte dazu:
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Kinos im Stillstand 6: Der „Zoo-Palast“ in Berlin. | Foto © Elisabeth Nagy

Schritt für Schritt tastet alles nach der Normalität. Berlin erteilt wieder Drehgenehmigungen, Nordrhein-Westfalen weiß schon, wann die Kinos wieder aufmachen, und bestimmt hat auch jemand einen Plan, wie das alles funktionieren soll, so unter den gewohnten normalen Bedingungen. Nur in Frankreich rufen Künstler*innen und Wissenschaftler*innen auf, doch erstmal gründlich nachzudenken, was wir wirklich wollen sollten: Eine Rückkehr in die Normalität, wie wir sie kannten, sei für sie undenkbar.  

Wir danken Ihnen für Ihre Informationen, Ergänzungen und Korrekturen, Fragen und Kommentare – auch wenn wir nicht alle persönlich beantworten können. 

 

So wäre Corona leichter zu ertragen: Seit 1995 zeichnet Til Mette exklusiv für den „Stern“, und die Leser lieben ihn. Hier ist eine Auswahl seiner Cartoons.

 

Das angekündigte „Sozialschutz-Paket II“, das unter anderem verlängerte Bezugszeiten für das ALG1 vorsieht, sollte heute Nachmittag im Bundestag in Erster Lesung beraten und an den Ausschuss für Arbeit und Soziales überwiesen werden. Wann abschließend darüber entschieden wird, ist zurzeit noch nicht bekannt, teilte die Pressestelle des Bundestags auf Anfrage mit.
Um das Prozedere zu beschleunigen, liegt der Entwurf auch bereits dem Bundesrat vor, der anschließend ebenfalls zustimmen muss. Auch dort konnte man deshalb noch keine Zeiten angeben. Sollte es im Bundestag schnell gehen und das Sozialschutzpaket II angenommen werden, könnte es schon Ende nächster Woche auf der Tagesordnung stehen; ansonsten voraussichtlich am 5. Juni. 

 

In Berlin werden wieder Drehgenehmigungen erteilt. Die Berlin Brandenburg Film Commission hält auf ihrer Website auch Informationen zu den Sars-CoV-2 Arbeitsschutzstandard bereit: Neben den Broschüren vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales und vom European Film Commissions Network auch die gestern vorgestellten Richtlinien der Initiative der Berufsverbände „Wir wollen sicher drehen“. 

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Kinos im Stillstand 2: Das „Cosima“ in Berlin. | Foto © Elisabeth Nagy

Ach ja, die schnelle Grundsicherung, die Kreativen und der Stolz … ausführliche Antworten haben wir von unseren Leser*innen erhalten – Lektüre zum Diskutieren am Tag der Arbeit. 

Wir danken Ihnen für Ihre Informationen, Ergänzungen und Korrekturen, Fragen und Kommentare. 

 

Zum Langewochenendstart erstmal was Schönes: Brad Pitt als Dr. Fauci antwortet dem realen Donald Trump in der jüngsten Ausgabe von „Saturday Night Live“.

Und noch eins (hihi): Ein spanischer Journalist wird gerade im Video-Chat zur Corona-Krise interviewt, als plötzlich eine halbnackte Frau durch den Hintergrund läuft. Das Problem: Sie ist angeblich nicht seine Freundin. Aber die weiß nun Bescheid.

 

Die Kinos kämpfen ums Überleben, die Streamingdienste machen gute Geschäfte im Lockdown. Ein wenig Solidarität mit der Branche sollte da ruhig eingefordert werden, meinen neun Verbände und Institutionen. In einem Offenen Brief an die Politik fordern sie eine „Solidaritätsabgabe“ für die Branche.

Die Film- und Medienstiftung NRW startet ihre dritte Corona-Hilfsmaßnahme. Bis zu 1,5 Millionen Euro werden für die Entwicklung von neuen Filmprojekten von Produzent*innen und Autor*innen im Bundesland bereitgestellt. Das Budget ist für zwei Jahre gedacht, rückwirkend ab dem 1. Januar 2020. Über die Zuschussförderung entscheidet der Filmförderausschuss der Filmstiftung im Rahmen der regulären Fördersitzungen.

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Na also, es gibt auch gute Nachrichten: Die Riesenpandas im Zoo von Hongkong haben „es“ endlich getan, und Arte hat auch mehr Zuschauer*innen. | Screenshot

Ganz versteckt gibt’s zu Ostern auch mal gute Nachrichten: Die Arte-Mediathek hat guten Zulauf – vielleicht stellt das ja mal manches Programmkonzept auf den Kopf – nachher, wenn die Krise vorbei, die Gesellschaft eine bessere geworden ist und eine neue Welt … Bis es soweit ist, wollen wir das schon ein wenig praxisnäher angehen und verweisen mit möglichst viel Nachdruck auf eine aktuelle Umfrage. Gleich am Anfang, nach den Riesenpandas. Wir danken Ihnen für Ihre Informationen, Ergänzungen und Korrekturen, Fragen und Kommentare. 

 

13 Jahre schon leben Ying Ying and Le Le zusammen im Zoo von Hongkong. Der ist nun geschlossen, und die beiden Riesenpandas nutzten die Gelegenheit, um endlich zu tun, worauf alle die ganze Zeit vergeblich gewartet hatten. Der „New York Times“ war der Vollzug eine Twitter-Meldung wert. Dann dürfen wir das auch, zum leichten Einstieg.

 

Welche Auswirkungen haben die Corona-Maßnahmen für die Menschen in der Film- und Fernsehproduktion? Das wird ja zurzeit oft gefragt, hier wird’s aber ernsthaft: Wie viele Filmschaffende haben überhaupt Anspruch auf Hilfsmaßnahmen und falls ja, wie ist der Stand? Einen Überblick soll eine Umfrage schaffen. Konzipiert hat sie Jörg Langer, der unter anderem in einer Studie „Die Situation der Film- und Fernsehschaffenden 2015“ untersucht hat, in Zusammenarbeit mit AG Dok, BVFK und Crew United.
Die Umfrage braucht nur fünf Minuten. Doch es muss nun schnell gehen, betont Langer: In der nächsten Woche soll schon ausgewertet werden. Die Ergebnisse werden im Anschluss allen Verbänden und Institutionen kostenlos zur Verfügung gestellt, „um eine substanzielle Verbesserung der Hilfemaßnahmen für die Branche zu erreichen.“

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Kreativ in der Krise: Der slowenische Designer Jure Tovrljan hat bekannte Marken-Logos auf die Pandemie umgestaltet. | Grafik © Jure Tovrljan

Der Run auf die Hilfsprogramme ist groß. Wir haben einen ersten Erfahrungsbericht und erste Stellungnahmen der Verbände zum Thema Kurzarbeit. 

 

Ein wenig Kurzweil zum Einstieg: Der slowenische Designer Jure Tovrljan hat bekannte Marken-Logos auf die Pandemie umgestaltet.

 

Einen Run auf die Hilfskredite für Unternehmen und Selbstständige verzeichnen die Wirtschaftsministerien der Länder. Weitere Maßnahmen werden diskutiert.

Der Andrang auf staatliche Soforthilfen in der Corona-Krise für kleinere Betriebe mit Finanznot ist in Hessen riesig, meldete die „Hessenschau“ gestern Abend. Zeitweise waren die Server überlastet.

 

Wir baten um Erfahrungsberichte mit den Hilfsprogrammen. Hier ist der erste, von einem Filmemacher aus dem Südwesten:

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Wir wollen nicht angeben mit unserer Collage. Sondern uns damit einfach mal zurückbedanken für die vielen Dankeschöns auf unsere Brancheninfos. Das spornt uns an. | Collage © cinearte

Die überall angekündigten Hilfsprogramme sind da (oder zumindest fast), Unsicherheit herrscht weiterhin in Sachen Kurzarbeit. Und wir schildern ein Beispiel, wie man die Krise zum Guten nutzen kann. Wir danken Ihnen für Ihre Informationen, Ergänzungen und Korrekturen, Fragen und Kommentare. Und bitten um Verständnis, wenn wir nicht alle persönlich beantworten können. 

 

Der Bundespräsident hat heute das Gesetzespaket mit den Milliardenhilfen in der Corona-Krise unterzeichnet. Die Gesetze müssen jetzt nur noch im Bundesgesetzblatt veröffentlicht werden, dann soll die Hilfe rollen. 

Doch wie funktionieren diese und ähnlich Hilfsmaßnahmen in der Praxis? Wir bitten alle, die bereits Erfahrungen mit den Soforthilfen aller Art gemacht haben, um eine Einschätzung beziehungsweise einen Erfahrungsbericht.

 

Seit dieser Woche gibt es einen Kurzarbeit-Tarifvertrag für die Branche. Und der schafft weitere Unsicherheit. Die Berufsverbände prüfen noch, Juristen auf beiden Seiten sehen Probleme und zu viele offene Fragen. Und wie viele Fragen tatsächlich noch offen sind, erfahren wir seitdem in ratlosen E-Mails von Betroffenen. Die Antworten wissen wir auch nicht. Zum Ende der Woche scheinen uns aber folgende Hinweise für Betroffene, also alle Filmschaffende, die einen laufenden Vertrag haben, hilfreich zu sein:

# Überstürzt nichts.
# Erstmal keine Kurzarbeitergeld-Vereinbarung unterschreiben, die sich auf diesen Tarifvertrag beziehen, denn die Gageneinbußen und die „Anordnung“ scheinen zu groß zu sein. Für Verdi-Mitglieder kann die Kurzarbeit natürlich angeordnet werden.
# Die Entwicklung der nächsten Tage und die Einschätzungen und Empfehlungen der Berufsverbände abwarten.
# Solange keine Kurzarbeitergeld-Vereinbarung vom Filmschaffenden unterschrieben wurde, läuft der Gagenanspruch in vereinbarter Höhe weiter. Erst durch eine Kurzarbeitergeld-Vereinbarung verliert man diesen.
# Lieber keine Kurzarbeitergeld-Vereinbarungen unterschreiben, die irgendeine Änderung oder Verkürzung der Vertragslaufzeit zur Folge haben könnten. Die Verträge laufen ja nicht etwa zu dem in den Verträgen meistens „voraussichtlich“ genannten Termin aus, sondern erst mit der tatsächlichen Fertigstellung des Films. Es handelt sich bei den Verträgen in der Regel nicht um zeitlich befristete Verträge, sondern um „zweckbefristete“. Erst mit der Fertigstellung der Produktion wird deren Zweck erreicht und das Arbeitsverhältnis beendet. Daher heißt der Tarifvertrag ja auch „für auf Produktionsdauer beschäftigte Film- und Fernsehschaffende“.
# Vor dem Unterschreiben die Vereinbarung möglichst von einem Rechtsanwalt oder einer Einrichtung, die rechtsberatend tätig sein darf, prüfen lassen.

 

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