Am 28. Oktober 2017 fand zum fünften Mal die Preisverleihung der DEUTSCHEN AKADEMIE FÜR FERNSEHEN im Filmforum NRW im Museum Ludwig, Köln, statt. Die Auszeichnungen wurden für herausragende Leistungen an Fernsehschaffende aller Gewerke in 21 Kategorien vergeben.
Dieses Jahr fand, im direkten Vorfeld der Verleihung, eine Podiumsdiskussion statt. Das Thema lautete:
https://out-takes.de/wp-content/uploads/2019/11/out_takes_logo01.jpg00Oliver Zengleinhttps://out-takes.de/wp-content/uploads/2019/11/out_takes_logo01.jpgOliver Zenglein2017-10-28 12:39:052019-11-04 15:25:49Aufzeichnung der Podiumsdiskussion der Deuschen Akademie für Fernsehen 2017
Soll man Mr. Weinstein verbrennen? Und ein verschwundener Artikel über Sexismus und Rassismus auf der Berlinale – Cinema Moralia, Tagebuch eines Kinogehers, 163. Folge
»Sometimes we stop and watch the birds when there ain’t no birds. And look at the sunsets when its raining. We have a swell time. And I always get a big tip. But afterwards, oh oh…
»What do you mean, ‚afterwards, oh oh‘?«
»They crab, crab, crab. They yell at me. Watch the lights. Watch the brakes, Watch the intersections. They scream at me to hurry. They got no faith in me, or my buggy. Yet, it’s the same cab, the same driver. and we’re going back over the very same road. It’s no fun. And no tips… After this he’ll be a perfectly normal human being. And you know what stinkers they are!«
»Harvey »von Henry Koster, 1950
»Der, der ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein.«
Evangelium des Johannes
»Mein Motto: Immer auf der falschen Seite stehen.«
Shizu
Die sogenannte Weinstein-Affaire wirft mehr Fragen auf, als bisher beantwortet werden.
Wenn man liest, was veröffentlicht wird, ist es unglaublich viel Hörensagen, Verdacht, anonyme Anschuldigung, vages, »unangemessenes Benehmen«. Wenn man die Erlebnisse von Ashley Judd und Asia Argento liest, möchte man sie lieber nicht gelesen haben. Nicht wegen der Ekeleien Weinsteins, sondern weil diese Frauen da viel dummes Zeug reden, und seinerzeit manches dumme Zeug gemacht haben – was natürlich Weinstein nicht im Geringsten entschuldigt, das muss man ja heute besser dazu sagen.
+ + +
Ich frage mich manches, zum Beispiel: Warum sind es eigentlich immer Juden, die derart öffentlich vorgeführt, an den Pranger gestellt und exekutiert werden? Roman Polanski, Woody Allen, Dominique Strauss-Kahn, Harvey Weinstein? Wird da neben der Lust an detaillierter Beschreibung auch ein verkappter Antisemitismus der Öffentlichkeit bedient?
Ich frage mich: Warum sind es immer Linke oder Liberale und Unterstützer der Demokraten, um die es geht? Mein Eindruck: Es geht auch darum, mit einer Epoche abzurechnen: den Sixties und ihrer Liberalität. Nicht Personen, sondern die libertäre Kultur der Sechziger Jahre soll gebrandmarkt und öffentlich vernichtet werden.
Es geht um ein Zurück zum Puritanismus.
+ + +
Verena Lueken stellte in ihrem FAZ-Kommentar eine wichtige Frage: Wie ist die Rolle der Medien? »Sie sind Teil der Branche. Recherchen, die schon vor mehr als zehn Jahren unternommen wurden, hat er, so scheint es, zu unterdrücken gewusst. Weinstein hat in den vergangenen Jahren, in denen keiner seiner Filme mehr Oscars gewann, mit seiner Firma Macht eingebüßt. Gibt es einen Zusammenhang mit dem Zeitpunkt der Veröffentlichung? Brachte die »New York Times« den Stein nur ins Rollen, weil Weinstein schon angeschossen war?«
Man fragt sich übrigens, warum der Sender NBC wegen »Quellenproblemen« jene Story ablehnte, die der »New Yorker« gedruckt hat. Sie stammt nicht zufällig von Ronan Farrow, dem Sohn von Mia Farrow und Woody Allen.
+ + +
Ich frage mich schließlich, warum in dieser Hexenjagd jedes Maß verloren wird? Gerede jene, die sonst bei allen möglichen überführten und verurteilten Kriminellen auf Resozialisierung pochen, die – oft mit guten Gründen – in vielen Verfahren mildernde Umstände ins Feld führen, kennen in diesem Fall keinen Rechtsstaat mehr.
Rechtstaatliche Basisprinzipien, wie die Unschuldsvermutung existieren de facto nicht mehr im Fall von Sexualverbrechen.
Nicht wundern: Der folgende Beitrag erschien bereits am Donnerstag, weil hatten ihn aber gleich wieder aus dem Netz genommen, weil die Ereignisse uns überholt hatten. Ungeachtet der neuen Stellungnahmen und Artikel war der Text „Der Fall Weinstein: Gedanken zur deutschen Filmbranche“ von Belinde Ruth Stieve der erste, der im Kontext des Harvey-Weinstein-Skandals die Situation in der deutschen Filmbranche thematisierte. Er erschien am 16. Oktober auf ihrem Blog, wir drucken ihn heute gekürzt noch einmal ab.
————————————————————————————————————————-
Es ist zwei Wochen her, seit einer breiten Öffentlichkeit bekannt wurde, dass der US-amerikanische Filmproduzent Harvey Weinstein seit Jahrzehnten junge Schauspielerinnen und Models aber auch Firmenangestellte und Journalistinnen eingeschüchtert, sexuell belästigt und angegriffen hat. Es ist klar, dass Angeklagte bis zur rechtskräftigen Verurteilung als unschuldig zu gelten haben. Allerdings scheinen in diesem Fall die Vorwürfe erdrückend – im Gegensatz zu den leider nur allzu häufigen Situationen, in denen Aussage gegen Aussage steht und eine Straftat oder ein Verbrechen nicht bewiesen werden kann.
https://out-takes.de/wp-content/uploads/2019/11/out_takes_logo01.jpg00Belinde Ruth Stievehttps://out-takes.de/wp-content/uploads/2019/11/out_takes_logo01.jpgBelinde Ruth Stieve2017-10-19 16:14:212017-10-26 11:44:05Der Fall Weinstein: Gedanken zur deutschen Filmbranche
Festivals boomen. Kaum eine Stadt, die nicht ihr eigenes Filmfest hat, kaum ein Thema oder eine Gegen dieser Welt, die nicht als Motto für eine eigene Filmschau dient. In den jüngsten zehn Jahren hat sich die Zahl der Filmfestivals auf der Welt vervierfacht! „Schäzungsweise 8.000“ Filmfestivals haben sich inzwischen weltweit miteinander vernetzt, sagt die Medienwissenschaftlerin Tanja Krainhöfer. „Vier oder fünf” wären genug, meinte schon 2010 der Regisseur Werner Herzog. Da ging der Boom erst los. In diesem Jahr war das Phänomen schon für einige Zeitungsartikel gut. Da wurde gestaunt und auch ein bisschen gelästert, doch eingehender hatte sich bisher keiner damit beschäftigt: Was soll das Alles?
Das holten nun Crew United und das Filmfest Hamburg nach und ließen im Festivalzelt auf dem Podium diskutieren. Einen Überblick lieferte Krainhöfer mit einem kurzen Vortrag. Die Medienwissenschaftlerin sieht die „Festivalflut” offenbar entspannter als Herzog, der Regisseur. Gleich zum Einstieg wies sie darauf hin, dass gerade eben auf Rügen ein weiteres Festival seine Premiere hatte. Rügen und Film, da vermute mancher eher Tourismuswerbung, sagte Krainhöfer. Aber: „Warum auch nicht?“ Schließlich hatte der ganze Zauber einst in Venedig begonnen, als Werbeveranstaltung eines Hotels. „Nicht immer“ sei die Gründung eines Festivals der Liebe zur 7. Kunst geschuldet gewesen. Der Großteil aber werde von Menschen getragen, die das Kino lieben. „Und jedes einzelne Teilchen spielt in der Summe eine Rolle.“
Krainhöfer hat Festivals in Deutschland nach ihrer Motivation befragt. Drei Erklärungen führte sie an: Die Alternative zur kommerziellen Filmerfahrung. Die Stärkung der Filmkultur auf dem Lande fernab der Metropolen. Interkulturelles Verständnis zwischen Nationen – dafür sei Film das beste Medium.
Längst ginge es nicht mehr nur ums Filmeschauen: Festivals hätten sich zu einem eigenen Vertriebskreislauf entwickelt, seien Faktoren mit „herausragender Wirkung“ für Wirtschafts-, Kultur-, Bildungs-, Medien- und sogar Außenpolitik. Und sie ziehen jedes Jahr mehr Zuschauer an: Während im Kino die Zahlen zurückgehen. 178 Millionen Kinobesucher waren es 2001, voriges Jahr nur noch 117 Millionen – ein Drittel weniger.
Die Entwicklungen in Gesellschaft und Technik (Stichwort Digitalisierung) allein reichen nicht aus, um das rapide Wachstum in der Festivallandschaft zu erklären. Vier weitere, „filmwirtschaftliche“ Gründe findet Krainhöfer:
Die Programmkinos sind seit dem Aufstieg der Multiplexe immer weniger geworden.
Weltweit werden immer mehr Filme gedreht.
Was gedreht wird, will auch gezeigt werden.
Festivals sind „Impulsgeber“ für die Filmwirtschaft – längst kreisen um die großen Filmfeste Stoffbörsen, Filmmärkte, Koproduktionsforen und mehr.
Tatsächlich ist seit der Jahrtausendwende die Zahl der Kinostandorte in Deutschland von 1071 auf 892 gesunken. Während die hiesige Kinolandschaft noch von Hollywoodproduktionen beherrscht wird, sieht die Welt schon ganz anders aus – inzwischen wird nicht nur in Indien, sondern auch in China jährlich mehr gedreht, Südkorea hat Deutschland überholt. Wie sollten die Kinos das bewältigen können? Im normalen Programm ist von den neuen Verhältnissen kaum etwas zu sehen, auch die Arthouse-Kinos zeigen sie nicht wirklich, Festivals lassen es zumindest ahnen.
Dabei sind sie mehr als Sneak Previews für Filmliebhaber oder Werbeveranstaltungen für Filmhändler. Viele Werke tingeln über die Festivals dieser Welt und begeistern volle Säle, während sie im Kino keinen Platz oder Publikum finden. Noch sei sich die Branche dieser Rolle nicht richtig bewusst. Die Statistiken der Filmförderungsanstalt (FFA) etwa zählen nur die Besucher in den Kinos, nicht die der Festivalvorführungen. Krainhöfer appellierte daher an die Verleiher, auch diese Zahlen an die FFA zu melden. Ihre These: Die Filmwirtschaft jenseits des Mainstreams können gar nicht ohne Festivals auskommen. Also auch das Europäische Kino.
Torsten Frehse war diese These zu steil. Der Geschäftsführer des Verleihs Neue Visionen kommentierte auf dem Podium die Zahlen aus seinem Blickwinkel: Anderthalb bis zwei Millionen Zuschauer brächten die deutschen Festivals zusammen auf, „inklusive Berlinale“ – dagegen stünden eben die 117 Millionen Kinobesucher im vorigen Jahr. Konkreter: 1,4 Millionen Zuschauer erreiche Neue Visionen mit ihren Filmen – nur 20.000 davon auf Festivals.
Es dauert wohl noch, bis Festivals tatsächlich ein eigener Weg zum Publikum sind, gar eine Art analoges Netflix mit richtigem Filmerleben. Endgültige Antworten wurden an dem Abend nicht gefunden. Das hatte auch keiner erwartet. Vielmehr ging es ja darum, das Thema überhaupt mal auf die Bühne zu bringen, meinte Moderator Rüdiger Suchsland.
Anstöße für weitere Runden wurden während der regen Diskussion jedenfalls reihenweise gefunden. Da vermisst etwa Frehse oft die Zeit und Orte für tatsächliche Gespräche, „dass alle zusammenstehen und über Filme reden.“
Oliver Baumgarten, Mitgründer von Filmplus und Programmleiter beim „Max-Ophüls-Preis“ sieht Festivals als Ergänzung zum Arthouse-Kino, wo mancher Film seinen Verleih findet.
Frédéric Jaeger lobt die Vielfalt, die in der Festivallandschaft gepflegt werde – während doch die Filmförderungsanstalt (mit Zustimmung der Kinobetreiber) mit ihren neuen Leitlinien so ziemlich das Gegenteil ansteuere.
Skadi Loist, Festivalforscherin an der Universität Rostock mahnte ans Geld: Festivals müssten so ausgestattet werden, dass sie ohne freiwillige Selbstausbeutung unzähliger Filmliebhaber auskommen könnten. Denn auch Kuratoren lebten nocht selten unter prekären Umständen. Einen ersten Fortschritt konnte sie bei der Gelegenheit auch melden: Seit September gibt es bei der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (Verdi) eine Gruppe der Festivalmitarbeiter. Loist nutzt die Gelegenheit zum Appell, sich zu organisieren – „Verdi kostet nicht viel.“
https://out-takes.de/wp-content/uploads/2019/11/out_takes_logo01.jpg00Peter Hartighttps://out-takes.de/wp-content/uploads/2019/11/out_takes_logo01.jpgPeter Hartig2017-10-13 18:12:212017-11-27 11:30:07Vielfalt oder Nische? Wozu Filmfestivals gut sind
Das Konzept ist einzigartig: Bei Filmplus stehen drei Tage lang die Editoren im Mittelpunkt. Seit diesem Jahr steht das Festival für Filmschnitt und Montagekunst unter neuer Leitung.
Frau Scheurer, Herr Kraus, dieses Jahr tritt Filmplus mit einem neuen Team an. Wird nun alles anders beim Festival für die Kunst der Filmmontage?
Kyra Scheurer: Ganz so dramatisch ist der Wechsel nicht. Nikolaj Nikitin und Oliver Baumgarten hatten Filmplus 2001 gegründet. Sie haben sich Ende 2016 zurückgezogen, um sich anderen Projekten zu widmen. Somit gibt es ein neues Gesellschafter-Trio, doch Jenny Krüger ist bereits seit drei Jahren für die Organisation verantwortlich; ich selbst bin seit 2003 bei Filmplus dabei, seit 2009 als künstlerische Leiterin. Ganz neu ist lediglich Dietmar Kraus als dritter Gesellschafter und Nachfolger von Oliver Baumgarten als künstlerischer Leiter des Spielfilmwettbewerbs. Als Filmeditor kennt er sich bestens mit den Themen des Berufsstandes aus. Auch unsere weiteren Mitarbeiter Werner Busch und Pascal Maslon sind schon seit einigen Jahren dabei. Und schließlich haben wir ja seit den frühen Stunden von Filmplus vier Partner, die uns nicht nur als Preisstifter weiterhin unterstützen: die Film- und Medienstiftung NRW, das Kulturwerk der VG Bild Kunst, das Land Nordrhein-Westfalen und die Stadt Köln. Man kann hier also ruhig von Kontinuität sprechen.
Dietmar Kraus: Ich habe Filmplus seit 2007 als begeisterter Besucher miterlebt. Es war für mich immer so eine kostbare Insel in Köln, wo dreieinhalb Tage lang wir Editoren im Mittelpunkt stehen. Europaweit ist es die einzige Veranstaltung, die sich so intensiv der Filmmontage widmet und zudem hochkarätige Preise für den Schnitt verleiht.
Sie haben Anfang des Jahres eine Umfrage gestartet, was gut ist an Filmplus und was besser werden könnte. Was kam dabei herausgekommen?
https://out-takes.de/wp-content/uploads/2019/11/out_takes_logo01.jpg00Tina Thielehttps://out-takes.de/wp-content/uploads/2019/11/out_takes_logo01.jpgTina Thiele2017-09-18 20:08:252017-09-20 12:11:55cn-klappe: Das Ende des medialen Lagerfeuers
Von Emma Stone über Johnny Depp – „Daniele and the talented Mr. Rizzo“ bringt sie alle zum Staunen und Lachen. In ausgefallenen Kostümen kreiert er witzige Interviews. Selbst die Stars können sich seinem Charme nicht entziehen. Auf seiner Couch tummeln sich regelmäßig Hollywoods schönste Frauen und Superhelden. Damit erreicht ein Video schon mal eine Reichweite von über einer Million Klicks („Conjuring 2“ etwa). Auf der Berlinale moderierte er in diesem Jahr erstmals den „Internationalen Wettbewerb“. Auch beim Web-Comedy Format „Comedy Rocket“ darf man den Ruhrpottler seit 2015 regelmäßig in Aktion sehen. Sein Talent wurde 2017 mit Nominierungen beim Webvideopreis und beim Goldene Kamera Digital Award belohnt. Neben Comedy ist Danieles Leidenschaft die Schauspielerei. So war er bereits für „Alarm für Cobra 11“ oder den Horrorfilm „Stung“ vor der Kamera. Aktuell arbeitet er außerdem für Super RTL bei der Sendung „Einfach tierisch“ sowie als Außenreporter bei „Woozle Goozle und die Weltentdecker“. Für uns plaudert das Multitalent aus dem Nähkästchen. Daniele erzählt, wie er gleichzeitig als Schauspieler und Kreativer im Internet unterwegs ist, und wie es so ist, regelmäßig Hollywoods Sternchen zu belustigen.
Daniele, wie kamst Du zur Schauspielerei?
Ich kam damals mit der großartigen Ausrede, Jura zu studieren, nach Köln, zu der Zeit als RTL und Viva boomten. Und ich erinnere mich noch an meine erste Erfahrung vor Ort: Ich war bei einem offenen Casting, was überhaupt nicht funktioniert hatte. Da stand ich nun neben Oli Pocher. Die haben die Kamera ein Mal herumgeschwenkt. Von den 200 Kids, die da standen, wurden 10 genommen. Ich war natürlich nicht dabei. Wenn ich heutzutage in die Studios gehe, muss ich immer noch darüber lachen. Neben meinem Studienplatz hatte ich einen Praktikumsplatz bei Radio Köln in der Tasche und konnte beim Theaterstück „Die Zauberflöte“ vom Jugendclub mitmachen. Immer, wenn ich mal einen Tag freihatte, habe ich herumtelefoniert und nachgefragt, ob ich Komparserie machen könnte. So habe ich die Branche kennengelernt und festgestellt: Sie ist genauso bekloppt und funktioniert wie jede andere Branche: Jemand hat einen Fußball und entscheidet, wer mitspielen darf oder nicht. Weiterlesen
https://out-takes.de/wp-content/uploads/2019/11/out_takes_logo01.jpg00Tina Thielehttps://out-takes.de/wp-content/uploads/2019/11/out_takes_logo01.jpgTina Thiele2017-08-24 12:09:182017-08-24 12:09:18Daniele and the talented Mr. Rizzo
Die vorliegende cn-klappe zeigt einen Zusammenschnitt des BVC-Panels im Rahmen des Filmfestes München.
Deutschlands Gesellschaft ist multikulturell und multisexuell! Das sehen wir alle jeden Tag und jede Nacht in unserem Leben – nur nicht in Film und Fernsehen. Der BVC lud zu einem Diskurs der Hoffnung, um eine noch größere Sensibilität für dieses Thema schaffen zu können. Ein Diskurs, um neue Lösungsansätze zu finden und auch in fiktionalen Geschichten ein realistischeres Abbild unserer Gesellschaft zu erzählen.
Auf dem Podium diskutieren Vertreter folgender Berufsgruppen: Claudia Kratochvil (Drehbuchautor, Producer) Dominik Kempf (Redakteur ZDF-HR Fernsehfilm/Serie II) Murali Perumal (Schauspieler) Jakob M. Erwa (Regisseur)
Adnan Maral (Schauspieler, Produzent)
Die Casting Directors des BVCs waren vertreten durch: Deborah Congia (BVC | Hamburg) Marc Schötteldreier (BVC | Köln) Daniela Tolkien (BVC | München)
Moderation: Stephen Sikder (BVC | München)
Der Beitrag gliedert sich in folgende Kapitel (Achtung in der Ecke links oben anklickbar!):
Intro Kapitel 1: Diversität – Wieviel Realität wird abgebildet? Kapitel 2: Rollenvorbilder – Migranten brauchen keine Samba-Musik! Kapitel 3: Fiktion – Impulsgeber für die Realität! Kapitel 4: Publikumsdiskurs – Erfahrungsberichte aus der Branche! Abspann & Dankeschön
https://out-takes.de/wp-content/uploads/2019/11/out_takes_logo01.jpg00Tina Thielehttps://out-takes.de/wp-content/uploads/2019/11/out_takes_logo01.jpgTina Thiele2017-08-10 16:36:322017-08-10 16:36:32Besetzung – Spiegel der Gesellschaft
Aufzeichnung der Podiumsdiskussion der Deuschen Akademie für Fernsehen 2017
Oliver ZengleinAm 28. Oktober 2017 fand zum fünften Mal die Preisverleihung der DEUTSCHEN AKADEMIE FÜR FERNSEHEN im Filmforum NRW im Museum Ludwig, Köln, statt. Die Auszeichnungen wurden für herausragende Leistungen an Fernsehschaffende aller Gewerke in 21 Kategorien vergeben.
Dieses Jahr fand, im direkten Vorfeld der Verleihung, eine Podiumsdiskussion statt. Das Thema lautete:
„Vor uns die Streamflut“
„ Wie sieht Fernsehen in 10 Jahren aus?“
Hier geht es zu den Nominierungen 2017: https://www.deutscheakademiefuerfernsehen.de/rl/pressemitteilung-koeln-den-21-09-2017/
Cinema Moralia – Folge 163: Mein Freund Harvey
out takes, Rüdiger SuchslandSoll man Mr. Weinstein verbrennen? Und ein verschwundener Artikel über Sexismus und Rassismus auf der Berlinale – Cinema Moralia, Tagebuch eines Kinogehers, 163. Folge
»Sometimes we stop and watch the birds when there ain’t no birds. And look at the sunsets when its raining. We have a swell time. And I always get a big tip. But afterwards, oh oh…
»What do you mean, ‚afterwards, oh oh‘?«
»They crab, crab, crab. They yell at me. Watch the lights. Watch the brakes, Watch the intersections. They scream at me to hurry. They got no faith in me, or my buggy. Yet, it’s the same cab, the same driver. and we’re going back over the very same road. It’s no fun. And no tips… After this he’ll be a perfectly normal human being. And you know what stinkers they are!«
»Harvey »von Henry Koster, 1950
»Der, der ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein.«
Evangelium des Johannes
»Mein Motto: Immer auf der falschen Seite stehen.«
Shizu
Die sogenannte Weinstein-Affaire wirft mehr Fragen auf, als bisher beantwortet werden.
Wenn man liest, was veröffentlicht wird, ist es unglaublich viel Hörensagen, Verdacht, anonyme Anschuldigung, vages, »unangemessenes Benehmen«. Wenn man die Erlebnisse von Ashley Judd und Asia Argento liest, möchte man sie lieber nicht gelesen haben. Nicht wegen der Ekeleien Weinsteins, sondern weil diese Frauen da viel dummes Zeug reden, und seinerzeit manches dumme Zeug gemacht haben – was natürlich Weinstein nicht im Geringsten entschuldigt, das muss man ja heute besser dazu sagen.
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Ich frage mich manches, zum Beispiel: Warum sind es eigentlich immer Juden, die derart öffentlich vorgeführt, an den Pranger gestellt und exekutiert werden? Roman Polanski, Woody Allen, Dominique Strauss-Kahn, Harvey Weinstein? Wird da neben der Lust an detaillierter Beschreibung auch ein verkappter Antisemitismus der Öffentlichkeit bedient?
Ich frage mich: Warum sind es immer Linke oder Liberale und Unterstützer der Demokraten, um die es geht? Mein Eindruck: Es geht auch darum, mit einer Epoche abzurechnen: den Sixties und ihrer Liberalität. Nicht Personen, sondern die libertäre Kultur der Sechziger Jahre soll gebrandmarkt und öffentlich vernichtet werden.
Es geht um ein Zurück zum Puritanismus.
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Verena Lueken stellte in ihrem FAZ-Kommentar eine wichtige Frage: Wie ist die Rolle der Medien? »Sie sind Teil der Branche. Recherchen, die schon vor mehr als zehn Jahren unternommen wurden, hat er, so scheint es, zu unterdrücken gewusst. Weinstein hat in den vergangenen Jahren, in denen keiner seiner Filme mehr Oscars gewann, mit seiner Firma Macht eingebüßt. Gibt es einen Zusammenhang mit dem Zeitpunkt der Veröffentlichung? Brachte die »New York Times« den Stein nur ins Rollen, weil Weinstein schon angeschossen war?«
Man fragt sich übrigens, warum der Sender NBC wegen »Quellenproblemen« jene Story ablehnte, die der »New Yorker« gedruckt hat. Sie stammt nicht zufällig von Ronan Farrow, dem Sohn von Mia Farrow und Woody Allen.
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Ich frage mich schließlich, warum in dieser Hexenjagd jedes Maß verloren wird? Gerede jene, die sonst bei allen möglichen überführten und verurteilten Kriminellen auf Resozialisierung pochen, die – oft mit guten Gründen – in vielen Verfahren mildernde Umstände ins Feld führen, kennen in diesem Fall keinen Rechtsstaat mehr.
Rechtstaatliche Basisprinzipien, wie die Unschuldsvermutung existieren de facto nicht mehr im Fall von Sexualverbrechen.
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Der Fall Weinstein: Gedanken zur deutschen Filmbranche
Belinde Ruth Stieve, Unsere GästeDie Filmwelt entsetzt sich über Harvey Weinstein. Doch die deutsche Branche schweigt. Dabei sieht’s hierzulande auch nicht besser aus. | Foto © Columbia Tristar
Nicht wundern: Der folgende Beitrag erschien bereits am Donnerstag, weil hatten ihn aber gleich wieder aus dem Netz genommen, weil die Ereignisse uns überholt hatten. Ungeachtet der neuen Stellungnahmen und Artikel war der Text „Der Fall Weinstein: Gedanken zur deutschen Filmbranche“ von Belinde Ruth Stieve der erste, der im Kontext des Harvey-Weinstein-Skandals die Situation in der deutschen Filmbranche thematisierte. Er erschien am 16. Oktober auf ihrem Blog, wir drucken ihn heute gekürzt noch einmal ab.
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Es ist zwei Wochen her, seit einer breiten Öffentlichkeit bekannt wurde, dass der US-amerikanische Filmproduzent Harvey Weinstein seit Jahrzehnten junge Schauspielerinnen und Models aber auch Firmenangestellte und Journalistinnen eingeschüchtert, sexuell belästigt und angegriffen hat. Es ist klar, dass Angeklagte bis zur rechtskräftigen Verurteilung als unschuldig zu gelten haben. Allerdings scheinen in diesem Fall die Vorwürfe erdrückend – im Gegensatz zu den leider nur allzu häufigen Situationen, in denen Aussage gegen Aussage steht und eine Straftat oder ein Verbrechen nicht bewiesen werden kann.
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Vielfalt oder Nische? Wozu Filmfestivals gut sind
out takes, Peter HartigFestivals boomen. Kaum eine Stadt, die nicht ihr eigenes Filmfest hat, kaum ein Thema oder eine Gegen dieser Welt, die nicht als Motto für eine eigene Filmschau dient. In den jüngsten zehn Jahren hat sich die Zahl der Filmfestivals auf der Welt vervierfacht! „Schäzungsweise 8.000“ Filmfestivals haben sich inzwischen weltweit miteinander vernetzt, sagt die Medienwissenschaftlerin Tanja Krainhöfer. „Vier oder fünf” wären genug, meinte schon 2010 der Regisseur Werner Herzog. Da ging der Boom erst los. In diesem Jahr war das Phänomen schon für einige Zeitungsartikel gut. Da wurde gestaunt und auch ein bisschen gelästert, doch eingehender hatte sich bisher keiner damit beschäftigt: Was soll das Alles?
Das holten nun Crew United und das Filmfest Hamburg nach und ließen im Festivalzelt auf dem Podium diskutieren. Einen Überblick lieferte Krainhöfer mit einem kurzen Vortrag. Die Medienwissenschaftlerin sieht die „Festivalflut” offenbar entspannter als Herzog, der Regisseur. Gleich zum Einstieg wies sie darauf hin, dass gerade eben auf Rügen ein weiteres Festival seine Premiere hatte. Rügen und Film, da vermute mancher eher Tourismuswerbung, sagte Krainhöfer. Aber: „Warum auch nicht?“ Schließlich hatte der ganze Zauber einst in Venedig begonnen, als Werbeveranstaltung eines Hotels. „Nicht immer“ sei die Gründung eines Festivals der Liebe zur 7. Kunst geschuldet gewesen. Der Großteil aber werde von Menschen getragen, die das Kino lieben. „Und jedes einzelne Teilchen spielt in der Summe eine Rolle.“
Krainhöfer hat Festivals in Deutschland nach ihrer Motivation befragt. Drei Erklärungen führte sie an: Die Alternative zur kommerziellen Filmerfahrung. Die Stärkung der Filmkultur auf dem Lande fernab der Metropolen. Interkulturelles Verständnis zwischen Nationen – dafür sei Film das beste Medium.
Längst ginge es nicht mehr nur ums Filmeschauen: Festivals hätten sich zu einem eigenen Vertriebskreislauf entwickelt, seien Faktoren mit „herausragender Wirkung“ für Wirtschafts-, Kultur-, Bildungs-, Medien- und sogar Außenpolitik. Und sie ziehen jedes Jahr mehr Zuschauer an: Während im Kino die Zahlen zurückgehen. 178 Millionen Kinobesucher waren es 2001, voriges Jahr nur noch 117 Millionen – ein Drittel weniger.
Die Entwicklungen in Gesellschaft und Technik (Stichwort Digitalisierung) allein reichen nicht aus, um das rapide Wachstum in der Festivallandschaft zu erklären. Vier weitere, „filmwirtschaftliche“ Gründe findet Krainhöfer:
Tatsächlich ist seit der Jahrtausendwende die Zahl der Kinostandorte in Deutschland von 1071 auf 892 gesunken. Während die hiesige Kinolandschaft noch von Hollywoodproduktionen beherrscht wird, sieht die Welt schon ganz anders aus – inzwischen wird nicht nur in Indien, sondern auch in China jährlich mehr gedreht, Südkorea hat Deutschland überholt. Wie sollten die Kinos das bewältigen können? Im normalen Programm ist von den neuen Verhältnissen kaum etwas zu sehen, auch die Arthouse-Kinos zeigen sie nicht wirklich, Festivals lassen es zumindest ahnen.
Dabei sind sie mehr als Sneak Previews für Filmliebhaber oder Werbeveranstaltungen für Filmhändler. Viele Werke tingeln über die Festivals dieser Welt und begeistern volle Säle, während sie im Kino keinen Platz oder Publikum finden. Noch sei sich die Branche dieser Rolle nicht richtig bewusst. Die Statistiken der Filmförderungsanstalt (FFA) etwa zählen nur die Besucher in den Kinos, nicht die der Festivalvorführungen. Krainhöfer appellierte daher an die Verleiher, auch diese Zahlen an die FFA zu melden. Ihre These: Die Filmwirtschaft jenseits des Mainstreams können gar nicht ohne Festivals auskommen. Also auch das Europäische Kino.
Torsten Frehse war diese These zu steil. Der Geschäftsführer des Verleihs Neue Visionen kommentierte auf dem Podium die Zahlen aus seinem Blickwinkel: Anderthalb bis zwei Millionen Zuschauer brächten die deutschen Festivals zusammen auf, „inklusive Berlinale“ – dagegen stünden eben die 117 Millionen Kinobesucher im vorigen Jahr. Konkreter: 1,4 Millionen Zuschauer erreiche Neue Visionen mit ihren Filmen – nur 20.000 davon auf Festivals.
Es dauert wohl noch, bis Festivals tatsächlich ein eigener Weg zum Publikum sind, gar eine Art analoges Netflix mit richtigem Filmerleben. Endgültige Antworten wurden an dem Abend nicht gefunden. Das hatte auch keiner erwartet. Vielmehr ging es ja darum, das Thema überhaupt mal auf die Bühne zu bringen, meinte Moderator Rüdiger Suchsland.
Anstöße für weitere Runden wurden während der regen Diskussion jedenfalls reihenweise gefunden. Da vermisst etwa Frehse oft die Zeit und Orte für tatsächliche Gespräche, „dass alle zusammenstehen und über Filme reden.“
Oliver Baumgarten, Mitgründer von Filmplus und Programmleiter beim „Max-Ophüls-Preis“ sieht Festivals als Ergänzung zum Arthouse-Kino, wo mancher Film seinen Verleih findet.
Frédéric Jaeger lobt die Vielfalt, die in der Festivallandschaft gepflegt werde – während doch die Filmförderungsanstalt (mit Zustimmung der Kinobetreiber) mit ihren neuen Leitlinien so ziemlich das Gegenteil ansteuere.
Skadi Loist, Festivalforscherin an der Universität Rostock mahnte ans Geld: Festivals müssten so ausgestattet werden, dass sie ohne freiwillige Selbstausbeutung unzähliger Filmliebhaber auskommen könnten. Denn auch Kuratoren lebten nocht selten unter prekären Umständen. Einen ersten Fortschritt konnte sie bei der Gelegenheit auch melden: Seit September gibt es bei der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (Verdi) eine Gruppe der Festivalmitarbeiter. Loist nutzt die Gelegenheit zum Appell, sich zu organisieren – „Verdi kostet nicht viel.“
Intendantenwechsel bei Filmplus
out takes, Peter HartigDie neue alte Leitung bei Filmplus: Kyra Scheurer (von links)?ist fast von Anfang an dabei, Jenny Krüger (rechts) verantwortet schon seit drei Jahrne die Organisation. Auch Dietmar Kraus (Mitte) ist kein wirklicher Neuling; der Editor war lange begeisterter Besucher und ist im Vorstand seines Berufsverbands. | Foto © Filmplus
Das Konzept ist einzigartig: Bei Filmplus stehen drei Tage lang die Editoren im Mittelpunkt. Seit diesem Jahr steht das Festival für Filmschnitt und Montagekunst unter neuer Leitung.
Frau Scheurer, Herr Kraus, dieses Jahr tritt Filmplus mit einem neuen Team an. Wird nun alles anders beim Festival für die Kunst der Filmmontage?
Kyra Scheurer: Ganz so dramatisch ist der Wechsel nicht. Nikolaj Nikitin und Oliver Baumgarten hatten Filmplus 2001 gegründet. Sie haben sich Ende 2016 zurückgezogen, um sich anderen Projekten zu widmen. Somit gibt es ein neues Gesellschafter-Trio, doch Jenny Krüger ist bereits seit drei Jahren für die Organisation verantwortlich; ich selbst bin seit 2003 bei Filmplus dabei, seit 2009 als künstlerische Leiterin. Ganz neu ist lediglich Dietmar Kraus als dritter Gesellschafter und Nachfolger von Oliver Baumgarten als künstlerischer Leiter des Spielfilmwettbewerbs. Als Filmeditor kennt er sich bestens mit den Themen des Berufsstandes aus. Auch unsere weiteren Mitarbeiter Werner Busch und Pascal Maslon sind schon seit einigen Jahren dabei. Und schließlich haben wir ja seit den frühen Stunden von Filmplus vier Partner, die uns nicht nur als Preisstifter weiterhin unterstützen: die Film- und Medienstiftung NRW, das Kulturwerk der VG Bild Kunst, das Land Nordrhein-Westfalen und die Stadt Köln. Man kann hier also ruhig von Kontinuität sprechen.
Dietmar Kraus: Ich habe Filmplus seit 2007 als begeisterter Besucher miterlebt. Es war für mich immer so eine kostbare Insel in Köln, wo dreieinhalb Tage lang wir Editoren im Mittelpunkt stehen. Europaweit ist es die einzige Veranstaltung, die sich so intensiv der Filmmontage widmet und zudem hochkarätige Preise für den Schnitt verleiht.
Sie haben Anfang des Jahres eine Umfrage gestartet, was gut ist an Filmplus und was besser werden könnte. Was kam dabei herausgekommen?
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cn-klappe: Das Ende des medialen Lagerfeuers
out takes, Tina ThieleWie wird sich das Fernsehen in den kommenden Jahren entwickeln? Wie wird es uns als Kreative, Künstler und Macher des Programms entwickeln? Und wohin?
Eine Podiumsdiskussion der Deutschen Akademie für Fernsehen (DAFF) im Rahmen des Filmfestes München. Auf dem Podium waren vertreten:
Kai Wiesinger (Autor, Produzent, Regisseur & Schauspieler der Web-Serie „Der Lack ist ab“)
Susanne Rath (Geschäftsfeldleiterin AV- und Produktionssysteme beim Institut für Rundfunktechnik)
Katharina Uppenbrink (Geschäftsführerin Initiative Urheberrecht)
Thomas Sessner (Redakteur beim BR)
Phillip Klausing (Head of Production von Pantaleon Films, verantwortlich für die Amazon-Serie „You Are Wanted“)
Es moderierte Jochen Greve, Drehbuchautor und Vorstand der DAFF.
Der Videobeitrag gliedert sich in folgende Kapitel (in der Ecke links oben anklickbar):
Intro
Kapitel 1: Status Quo: Das Fernsehen im digitalen Zeitalter
Kapitel 2: Quo Vadis: Faire Spielregeln auf dem digitalen Markt
Kapitel 3: Prognose: Das Wissen um den User
Kapitel 4: Publikumsdiskurs
Abspann & Dankeschön
Daniele and the talented Mr. Rizzo
out takes, Tina ThieleVon Emma Stone über Johnny Depp – „Daniele and the talented Mr. Rizzo“ bringt sie alle zum Staunen und Lachen. In ausgefallenen Kostümen kreiert er witzige Interviews. Selbst die Stars können sich seinem Charme nicht entziehen. | Foto © Marie Schmidt
Von Emma Stone über Johnny Depp – „Daniele and the talented Mr. Rizzo“ bringt sie alle zum Staunen und Lachen. In ausgefallenen Kostümen kreiert er witzige Interviews. Selbst die Stars können sich seinem Charme nicht entziehen. Auf seiner Couch tummeln sich regelmäßig Hollywoods schönste Frauen und Superhelden. Damit erreicht ein Video schon mal eine Reichweite von über einer Million Klicks („Conjuring 2“ etwa). Auf der Berlinale moderierte er in diesem Jahr erstmals den „Internationalen Wettbewerb“. Auch beim Web-Comedy Format „Comedy Rocket“ darf man den Ruhrpottler seit 2015 regelmäßig in Aktion sehen. Sein Talent wurde 2017 mit Nominierungen beim Webvideopreis und beim Goldene Kamera Digital Award belohnt. Neben Comedy ist Danieles Leidenschaft die Schauspielerei. So war er bereits für „Alarm für Cobra 11“ oder den Horrorfilm „Stung“ vor der Kamera. Aktuell arbeitet er außerdem für Super RTL bei der Sendung „Einfach tierisch“ sowie als Außenreporter bei „Woozle Goozle und die Weltentdecker“. Für uns plaudert das Multitalent aus dem Nähkästchen. Daniele erzählt, wie er gleichzeitig als Schauspieler und Kreativer im Internet unterwegs ist, und wie es so ist, regelmäßig Hollywoods Sternchen zu belustigen.
Daniele, wie kamst Du zur Schauspielerei?
Ich kam damals mit der großartigen Ausrede, Jura zu studieren, nach Köln, zu der Zeit als RTL und Viva boomten. Und ich erinnere mich noch an meine erste Erfahrung vor Ort: Ich war bei einem offenen Casting, was überhaupt nicht funktioniert hatte. Da stand ich nun neben Oli Pocher. Die haben die Kamera ein Mal herumgeschwenkt. Von den 200 Kids, die da standen, wurden 10 genommen. Ich war natürlich nicht dabei. Wenn ich heutzutage in die Studios gehe, muss ich immer noch darüber lachen. Neben meinem Studienplatz hatte ich einen Praktikumsplatz bei Radio Köln in der Tasche und konnte beim Theaterstück „Die Zauberflöte“ vom Jugendclub mitmachen. Immer, wenn ich mal einen Tag freihatte, habe ich herumtelefoniert und nachgefragt, ob ich Komparserie machen könnte. So habe ich die Branche kennengelernt und festgestellt: Sie ist genauso bekloppt und funktioniert wie jede andere Branche: Jemand hat einen Fußball und entscheidet, wer mitspielen darf oder nicht.
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Besetzung – Spiegel der Gesellschaft
out takes, Tina ThielePodiumsdiskussion des Bundesverbandes Casting (BVC) im Rahmen des Filmfestes München 2017 | © Holger Borggrefe
Die vorliegende cn-klappe zeigt einen Zusammenschnitt des BVC-Panels im Rahmen des Filmfestes München.
Deutschlands Gesellschaft ist multikulturell und multisexuell! Das sehen wir alle jeden Tag und jede Nacht in unserem Leben – nur nicht in Film und Fernsehen. Der BVC lud zu einem Diskurs der Hoffnung, um eine noch größere Sensibilität für dieses Thema schaffen zu können. Ein Diskurs, um neue Lösungsansätze zu finden und auch in fiktionalen Geschichten ein realistischeres Abbild unserer Gesellschaft zu erzählen.
Auf dem Podium diskutieren Vertreter folgender Berufsgruppen:
Claudia Kratochvil (Drehbuchautor, Producer)
Dominik Kempf (Redakteur ZDF-HR Fernsehfilm/Serie II)
Murali Perumal (Schauspieler)
Jakob M. Erwa (Regisseur)
Adnan Maral (Schauspieler, Produzent)
Die Casting Directors des BVCs waren vertreten durch:
Deborah Congia (BVC | Hamburg)
Marc Schötteldreier (BVC | Köln)
Daniela Tolkien (BVC | München)
Moderation: Stephen Sikder (BVC | München)
Der Beitrag gliedert sich in folgende Kapitel (Achtung in der Ecke links oben anklickbar!):
Intro
Kapitel 1: Diversität – Wieviel Realität wird abgebildet?
Kapitel 2: Rollenvorbilder – Migranten brauchen keine Samba-Musik!
Kapitel 3: Fiktion – Impulsgeber für die Realität!
Kapitel 4: Publikumsdiskurs – Erfahrungsberichte aus der Branche!
Abspann & Dankeschön
Offizielle Website des Bundesverband Casting (BVC):
www.castingverband.de
Gendertalk – Offener Brief des BVC an Autoren, Produzenten, Regisseure und Sendermitarbeiter in Deutschland:
https://castingverband.de/?p=2369
Viel Spaß beim Anschauen: Zur cn-klappe bei casting-network