Die vorliegende cn-klappe zeigt einen Zusammenschnitt der Podiumsdikussion im Rahmen des Festivals Around the World in 14 Films.
Es diskutierten:
Martin Schwarz („Zitty“-Filmredakteur)
Peter Fleischmann (Regisseur, Produzent und Kinovisionär)
Christian Suhren („FSK – Kino am Oranienplatz“)
Rüdiger Suchsland (Filmjournalist und -kritiker)
Moderation: Felix Neunzerling (Zoom Medienfabrik)
Der Beitrag gliedert sich in folgende Kapitel (Achtung: in der Ecke links oben anklickbar!):
Intro
Kapitel 1: Arthouse Kino – aktuelle Zahlen & Fakten
Kapitel 2: Die Kunst der wirtschaftlichen Programmgestaltung
Kapitel 3: Das Kino muss hoch fliegen, um weit zu fliegen!
Abspann & Dankeschön
https://out-takes.de/wp-content/uploads/2019/11/out_takes_logo01.jpg00Tina Thielehttps://out-takes.de/wp-content/uploads/2019/11/out_takes_logo01.jpgTina Thiele2018-01-22 12:45:182018-01-22 12:45:38Digital ist Mist! — Fluch und Segen der Digitalisierung für den Arthouse Film
Die Ufa feiert 2017 ihr 100. Gründungsjubiläum. Wir wollen einen Blick auf die langjährige Geschichte der Kult-Produktionsfirma aus der Sicht des Castings werfen und nehmen Euch mit auf eine Zeitreise. Wir stellen vier Besetzungsexperten vor, die Casting bei der Ufa mitgeprägt haben oder es heute noch tun.
Weimarer Republik – Jobst von Reiht-Zanthier
Erster Besetzungschef der Ufa wurde im Jahr 1931 Jobst von Reiht-Zanthier (1893–1965), kurz Jobst von Reiht genannt. Er erhielt den ersten anerkannten Casting-Credit für den Film „Münchhausen“. Der ehemalige Schauspieler war zuvor lange Jahre Regieassistent am Theater. Als rechte Hand von Max Reinhardt und Direktor Dr. Klein kannte dieser Allroundman die gesamte Theaterlandschaft vom Star bis zum Statisten. 1931 wurde er von Erich Pommer für die Ufa rekrutiert: „Wir brauchen Theaterleute. Der Tonfilm hat begonnen, nun müssen wir richtige Schauspieler finden. Überlegen Sie sich mal, wie man das am besten macht.“
Der Produktionschef der Ufa, Ernst-Hugo Corell, konkretisierte das Problem: „Können Sie uns wohl Schauspieler für den Film beschaffen? Sie müssen ja nun sprechen können, Schauspieler sein und noch fotogen dazu! Wo findet man die?“ Die Lage war ernst, da viele der stimmerfahrenen deutschen Stars Mitte der 20er-Jahre nach Hollywood gezogen waren. Corells Erwartung an Jobst von Reiht war eindeutig, der Produktionschef wollte neue Stars: „Mir ist erzählt worden, Marlene Dietrich kannten Sie gut, und die ist auch in Hollywood. Wollen Sie nicht auch mal für uns entdecken?“
Von Reiht riskierte den Sprung ins kalte Wasser, etwas Neues sollte entstehen, mit dem Namen Besetzungsbüro: „In Hollywood gab es das schon, die Casting-Büros, die aus aller Welt ihr Schauspielmaterial heranholten. Mir dämmerte eine Ahnung auf, dass eine Kartei entstehen müsste mit Bildern und Daten dazu.“ Weiterlesen
https://out-takes.de/wp-content/uploads/2019/11/out_takes_logo01.jpg00Tina Thielehttps://out-takes.de/wp-content/uploads/2019/11/out_takes_logo01.jpgTina Thiele2017-12-15 13:43:132017-12-15 13:43:13100 Jahre Ufa – aus Castingsicht
https://out-takes.de/wp-content/uploads/2019/11/out_takes_logo01.jpg00Tina Thielehttps://out-takes.de/wp-content/uploads/2019/11/out_takes_logo01.jpgTina Thiele2017-09-18 20:08:252017-09-20 12:11:55cn-klappe: Das Ende des medialen Lagerfeuers
Von Emma Stone über Johnny Depp – „Daniele and the talented Mr. Rizzo“ bringt sie alle zum Staunen und Lachen. In ausgefallenen Kostümen kreiert er witzige Interviews. Selbst die Stars können sich seinem Charme nicht entziehen. Auf seiner Couch tummeln sich regelmäßig Hollywoods schönste Frauen und Superhelden. Damit erreicht ein Video schon mal eine Reichweite von über einer Million Klicks („Conjuring 2“ etwa). Auf der Berlinale moderierte er in diesem Jahr erstmals den „Internationalen Wettbewerb“. Auch beim Web-Comedy Format „Comedy Rocket“ darf man den Ruhrpottler seit 2015 regelmäßig in Aktion sehen. Sein Talent wurde 2017 mit Nominierungen beim Webvideopreis und beim Goldene Kamera Digital Award belohnt. Neben Comedy ist Danieles Leidenschaft die Schauspielerei. So war er bereits für „Alarm für Cobra 11“ oder den Horrorfilm „Stung“ vor der Kamera. Aktuell arbeitet er außerdem für Super RTL bei der Sendung „Einfach tierisch“ sowie als Außenreporter bei „Woozle Goozle und die Weltentdecker“. Für uns plaudert das Multitalent aus dem Nähkästchen. Daniele erzählt, wie er gleichzeitig als Schauspieler und Kreativer im Internet unterwegs ist, und wie es so ist, regelmäßig Hollywoods Sternchen zu belustigen.
Daniele, wie kamst Du zur Schauspielerei?
Ich kam damals mit der großartigen Ausrede, Jura zu studieren, nach Köln, zu der Zeit als RTL und Viva boomten. Und ich erinnere mich noch an meine erste Erfahrung vor Ort: Ich war bei einem offenen Casting, was überhaupt nicht funktioniert hatte. Da stand ich nun neben Oli Pocher. Die haben die Kamera ein Mal herumgeschwenkt. Von den 200 Kids, die da standen, wurden 10 genommen. Ich war natürlich nicht dabei. Wenn ich heutzutage in die Studios gehe, muss ich immer noch darüber lachen. Neben meinem Studienplatz hatte ich einen Praktikumsplatz bei Radio Köln in der Tasche und konnte beim Theaterstück „Die Zauberflöte“ vom Jugendclub mitmachen. Immer, wenn ich mal einen Tag freihatte, habe ich herumtelefoniert und nachgefragt, ob ich Komparserie machen könnte. So habe ich die Branche kennengelernt und festgestellt: Sie ist genauso bekloppt und funktioniert wie jede andere Branche: Jemand hat einen Fußball und entscheidet, wer mitspielen darf oder nicht. Weiterlesen
https://out-takes.de/wp-content/uploads/2019/11/out_takes_logo01.jpg00Tina Thielehttps://out-takes.de/wp-content/uploads/2019/11/out_takes_logo01.jpgTina Thiele2017-08-24 12:09:182017-08-24 12:09:18Daniele and the talented Mr. Rizzo
Die vorliegende cn-klappe zeigt einen Zusammenschnitt des BVC-Panels im Rahmen des Filmfestes München.
Deutschlands Gesellschaft ist multikulturell und multisexuell! Das sehen wir alle jeden Tag und jede Nacht in unserem Leben – nur nicht in Film und Fernsehen. Der BVC lud zu einem Diskurs der Hoffnung, um eine noch größere Sensibilität für dieses Thema schaffen zu können. Ein Diskurs, um neue Lösungsansätze zu finden und auch in fiktionalen Geschichten ein realistischeres Abbild unserer Gesellschaft zu erzählen.
Auf dem Podium diskutieren Vertreter folgender Berufsgruppen: Claudia Kratochvil (Drehbuchautor, Producer) Dominik Kempf (Redakteur ZDF-HR Fernsehfilm/Serie II) Murali Perumal (Schauspieler) Jakob M. Erwa (Regisseur)
Adnan Maral (Schauspieler, Produzent)
Die Casting Directors des BVCs waren vertreten durch: Deborah Congia (BVC | Hamburg) Marc Schötteldreier (BVC | Köln) Daniela Tolkien (BVC | München)
Moderation: Stephen Sikder (BVC | München)
Der Beitrag gliedert sich in folgende Kapitel (Achtung in der Ecke links oben anklickbar!):
Intro Kapitel 1: Diversität – Wieviel Realität wird abgebildet? Kapitel 2: Rollenvorbilder – Migranten brauchen keine Samba-Musik! Kapitel 3: Fiktion – Impulsgeber für die Realität! Kapitel 4: Publikumsdiskurs – Erfahrungsberichte aus der Branche! Abspann & Dankeschön
https://out-takes.de/wp-content/uploads/2019/11/out_takes_logo01.jpg00Tina Thielehttps://out-takes.de/wp-content/uploads/2019/11/out_takes_logo01.jpgTina Thiele2017-08-10 16:36:322017-08-10 16:36:32Besetzung – Spiegel der Gesellschaft
Als 17-Jähriger verlässt „Karl“ Lämmle 1884 Oberschwaben und wandert aus in die USA. 50 Jahre später ist Carl Laemmle ein legendärer Hollywood-Produzent und Boss eines internationalen Filmkonzerns. Nach seinem Tod 1939 droht er immer mehr in Vergessenheit zu geraten, obwohl er Unvergessliches geschaffen hat. Carl Laemmle gründet die Universal Studios und macht Hollywood zur Traumfabrik. Unter seiner Ägide entstehen Filme und Figuren, die sich ins Gedächtnis einbrennen wie „Dracula“ oder „Die Mumie“. Er setzt als Marketinggenie und Global Player Maßstäbe. Und er rettet zahlreichen Menschen das Leben.
Was hast Du geträumt, wovon träumst Du, was sind die Lebensträume die Dich leiten – oder die Alpträume, die Dich, womöglich, plagen? – Du träumst von Deinem eigenen Film? Dann mach ihn! Werde Filmfabrikant / Filmfabrikantin in Deiner eigenen Traumfabrik.
Unter dem Motto: Mein Traum – Neues aus der Traumfabrik gaben Schauspielervideos, Crew United und die ZAV Künstlervermittlung in Zusammenarbeit mit Casting Network, Cinearte und Out Takes Schauspielerinnen und Schauspielern in Deutschland, Österreich und der Schweiz zum vierten Mal die Chance, ihre Persönlichkeit in einem kurzen Film (max. drei Minuten) vorzustellen.
Stellvertretend für die vielen tollen Shorties, die es leider nicht in die Auswahl der 15 Nominierten geschafft haben, hat Urs Cordua eine Compilation mit Ausschnitten weiterer Traum-Shorties zusammengestellt:
Und wenn Ihr möchtet, gebt doch unter diesem Beitrag einen Kommentar ab und verweist per Link auf Euren Shorty mit Eurem Namen! Bis zum nächsten SMS Self Made Shorties Festival und 1000 Dank an alle, die mitgemacht haben!
Wir danken für die freundliche Unterstützung derPensionskasse Rundfunk für die Finanzierung dieses Beitrages.
Daniel Philippen von der ZAV - Erfinder, Macher und Seele der SMS-Festivals (c) Erik Mosoni
https://out-takes.de/wp-content/uploads/2019/11/out_takes_logo01.jpg00Tina Thielehttps://out-takes.de/wp-content/uploads/2019/11/out_takes_logo01.jpgTina Thiele2017-07-06 10:57:582017-08-12 22:55:48Roter Teppich zum Träumen – Neues aus der Traumfabrik: SMS Self Made Shorties Festival 2017
Vor rund 200 geladenen Gästen aus Politik und Kultur sprachen Bundesministerin Manuela Schwesig, Schauspielerin und BFFS-Vorstandsmitglied Julia Beerhold und die Podiumsgäste Ann-Kathrin Kramer, Harald Krassnitzer, Hans-Werner Meyer und Jacqueline Macauley über die Auswirkungen geschlechtsabhängiger Bezahlung und Präsenz auf dem Bildschirm und der Bühne.
Hintergrund-Fakten:
Die Lohnlücke zwischen Schauspielerinnen und Schauspielern betrug in den Jahren 2000 bis 2009 im Bereich Fernsehen im Schnitt 22,7 Prozent.
Quelle: Gesellschaft zur Verwertung von Leistungsschutzrechten (GVL).
Nicht nur niedrigere Gagen für Frauen, sondern auch die geringere Präsenz weiblicher Figuren auf dem Bildschirm sind die Ursache für die Lohnlücke im Bereich Schauspiel.
Der Bundesverband Schauspiel fordert daher die öffentlich-rechtlichen Fernsehsender und die Filmförderanstalten auf, regelmäßig ein Monitoring durchzuführen und zu veröffentlichen. Ein Mal im Jahr sollen Sender und Förderanstalten darlegen, wie viele Frauen und Männer sie vor der Kamera beschäftigen, und wie viel die Gesamtheit der Männer und die Gesamtheit der Frauen jeweils verdienen
https://out-takes.de/wp-content/uploads/2019/11/out_takes_logo01.jpg00Tina Thielehttps://out-takes.de/wp-content/uploads/2019/11/out_takes_logo01.jpgTina Thiele2017-04-11 16:45:322017-05-12 15:48:56Faire Einkommensperspektiven im Bereich Schauspiel
Von links nach recht: Burkhard Blienert, Sol Bondy, Prof. Dr. Ursula von Keitz, Prof. Dr. Andreas Schreitmüller, Lisa Basten, Dr. Klaus Lederer, Christine Berg, Rüdiger Suchsland - FOTO: Christian Dosch
Im Folgenden haben wir versucht, die wesentlichen Aussagen unserer Panelgäste zusammenzustellen:
Dr. Klaus Lederer, Bürgermeister von Berlin, Senator für Kultur und Europa Unterm Strich gibt es eine Gemeinsamkeit zwischen einem Metzger und einem Filmschaffenden, auch wenn diese gerne verwischt wird und Kunstschaffende dies selbst gerne lieber verdrängen würden: Es handelt sich um die Verausgabung menschlicher Arbeit. Insofern ist es ein Arbeitsprozess, der einen Wert hat und entsprechend entgolten werden muss […]. Dies sollte nicht nur über die Einflussnahme von Koalitionsverhandlungen und die damit einhergehende Kontrolle von Untergrenzen bei den Vergabekriterien erfolgen, sondern auch in der Branche selbst thematisiert werden, wie dies beispielsweise von Crew United und Ensemble Netzwerken im Theaterbereich bereits getan wird. Es braucht einen gesellschaftlichen Aufbruch, der deutlich macht, dass Kunst und Kultur nicht aus- schließlich anhand von Kriterien des Marktes und des Niederkonkurrierens erzeugt werden können.
Es geht hierbei nicht um den guten oder bösen Willen der Produzenten, sondern um bestimmte Marktstrukturen und Kräfteverhältnisse in einem bestimmten gesellschaftlichen Milieu und das ist hier die Kunst- und Kreativklasse. Es ist ein Missverständnis zu glauben, dass persönliche Freiheit einerseits verbunden sein muss mit der permanenten Gefahr des sozialen Falls ins Nichts. Es ist kein Zufall, dass die Kampfstärke der Gewerkschaften gerade in diesen prekären Bereichen so gering ist. Dies ist mit dem Wegdrängen der klassischen Gewerkschaftsorganisationen aus diesen Bereichen verbunden. Es gab Zeiten, in denen Filmschaffende in den Streik getreten sind. Heute kann dies durch die bestehenden Marktstrukturen umgangen werden.
Lisa Marie Basten, Autorin und Wissenschaftlerin Jörg Langers Umfrage aus dem letzten Jahr zeigte, dass nur einer von zehn Filmschaffenden ausreichend fürs Alter vorgesorgt hat. Nicht etwa weil Künstler kein Interesse daran haben, sondern zwei Drittel gaben an, dass ihnen schlichtweg das Geld hierfür fehlt. Es gibt ein strukturelles Problem: Wir haben nichts Vergleichbares zu den Gewerkschaften in anderen Bereichen, die eine Durchsetzungskraft haben und auf Augenhöhe verhandeln können. […] Die Film- und Fernsehbranche als Teil der Kultur- und Kreativwirtschaft ist auch eine Modellbranche. Wir sind vor strukturelle Probleme gestellt, in denen auch der Gesetzgeber gefordert ist.
Die Diskussion geht an der Realität vorbei, wenn wir uns nicht immer wieder vor Augen halten, dass eine projekt- basierte Beschäftigung, die demnach keine unbefristete Vollzeitstelle ist, fundamental infrage stellt, was soziale Absicherung ist. Daher ist dies kein Luxusproblem, sondern eine Debatte, die essentiell für die Zukunft dieses Landes ist. Ein beispielhafter Ansatz wäre die Pensionskasse Rundfunk verpflichtend zu machen. Außerdem braucht es in irgendeiner Form Kontrollmechanismen. Die Festlegung des Sozialverträglichkeitsgesetzes alleine reicht an diesem Punkt nicht.
Burkhard Blienert, Mitglied des Deutschen Bundestags, Filmpolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion Der Mindestlohn von 8,84 Euro wird verändern und verändert jetzt schon, da die Lohnuntergrenze Menschen hilft, die andernfalls abgespeist würden. […] Die Debatte sollte man jedoch losgelöst von der Mindestlohndebatte führen und schauen, wie die tatsächliche soziale Lage von Kreativen ist. Es ist schwierig im aktuellen System, das unter anderem nach 40-Stundenwochen ausgelegt ist, Antworten auf diese Fragen für die Filmschaffenden zu finden, wo viele weitere Aspekte wie beispielsweise Fehlzeiten zwischen den Produktionen hinzukommen.
Sol Bondy, Filmproduzent, One Two Films GmbH
Ich kann nicht für alle Produzenten sprechen, aber bei einer kleinen Produktionsfirma wie unserer kam es bereits durchaus vor, dass wir den Mindestlohn nicht zahlen konnten. Das ist eine traurige Wahrheit und nichts, worauf wir stolz sind. Das betrifft nicht nur die Angestellten, sondern auch uns Geschäftsführer. Wir, als Produzenten von Filmen, die auf großen Festivals ausgezeichnet werden, erhalten in sechs Jahren Firma erst seit Januar diesen Jahres ein Gehalt auf Mindestlohnniveau.
Prof. Dr. Ursula von Keitz, Institutsleitung Filmmuseum Potsdam, Professorin Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf
Im Alter von 22 Jahren denken die meisten Studenten natürlich noch nicht unbedingt an ihre Altersvorsorge. Es gibt jedoch inzwischen einen starken Gründungsservice an der Uni. Das Bewusstsein dahingehend, ob man sich die Prekarisierung von allen möglichen Jobs auch im künstlerischen Bereich antut, ist in vollem Gange.
Prof. Dr. Andreas Schreitmüller, Leiter der Hauptredaktion Spielfilm und Fernsehfilm ARTE Es ist erschreckend, wie viel man über das Konsumentenverhalten weiß und in radikalem Kontrast dazu, wie gering das Bewusstsein für die sozialen Verhältnisse der Film- und Fernsehschaffenden ist – dies gilt auch für die Entscheidungsträger. Vergleicht man Frankreich und Deutschland, so fällt auf, dass in Frankreich vieles überreguliert ist. Das halte ich im kreativen Bereich jedoch für ambivalent, da dies Folgeschwierigkeiten mit sich ziehen kann. Was Sender-Budgets angeht, wurde in letzter Zeit häufig über zu kurze Drehzeiten geklagt, was immerhin auch eine Frage von fairen Arbeitsbedingungen ist. Daher ist es womöglich sinnvoll, sich auf die Produktion weniger Programme zu reduzieren und dafür im Einzelnen ein höheres Budget zur Verfügung zu stellen.
Das Ganze ist ein Zusammenspiel, in dem niemand alleine etwas bewirken kann. Die Politik hat bereits einen Anstoß gegeben, dass etwas passieren muss. Die FFA hat bereits vor drei Jahren eine Mindestförderquote eingerichtet. Wir fördern demnach weniger Projekte, diese jedoch mit mehr Geld, da wir der Ansicht sind, dass gute Budgets wichtig sind, damit die Beteiligten gut bezahlt werden können. Wie wir das, was der Gesetzgeber vorgegeben hat, umsetzen, d.h. ob wir die Löhne kontrollieren, müssen wir noch schauen. Es ist jedoch wichtig, dass neben den Sendern und den Länderförderungen vor allem von Seiten der Gewerkschaft ver.di für faire Arbeitsbedingungen gekämpft wird.
https://out-takes.de/wp-content/uploads/2019/11/out_takes_logo01.jpg00Tina Thielehttps://out-takes.de/wp-content/uploads/2019/11/out_takes_logo01.jpgTina Thiele2017-04-06 08:43:372017-04-06 09:20:40Crew United Berlinale Panel: Wie wollen wir Filme machen, wie wollen wir leben? – Ein Extrakt in Zitaten
Von links nach rechts: Burkhard Blienert, Sol Bondy, Prof. Dr. Ursula von Keitz, Prof. Dr. Andreas Schreitmüller, Lisa Basten, Dr. Klaus Lederer, Christine Berg, Rüdiger Suchsland
Der Film zeigt einen Zusammenschnitt des Berlinale-Panels von Crew United vom 9. Februar 2017 im Kesselhaus der Kulturbrauerei in Berlin. Die Redaktion des Schnitts hatte Tina Thiele von Casting Network.
Wenn vom Deutschen Film die Rede ist, geht es um seinen wirtschaftlichen Erfolg oder seinen künstlerischen Wert. Es geht nicht um die Menschen, die diese Werke herstellen, nicht um die Bedingungen, unter denen sie entstehen. Die Budgets sind so gestrickt, dass kaum Luft zum Atmen bleibt. Die Menschen, aber auch die Qualität der Filme bleiben auf der Strecke – und damit die künstlerische sowie wirtschaftliche Konkurrenzfähigkeit unserer Branche.
Die Situation der deutschen Filmbranche und dem Großteil der Menschen, die darin arbeiten ist desolat: Am Tropf von Sendern und Filmförderung, allein gelassen von der Politik, vertreten von zahnlosen Verbänden, unterbezahlt und überarbeitet oder Hartz 4, die Altersarmut fest im Blick. Als Filmland ist Deutschland ein Schwellenland. Nur zwei von fünf Filmschaffenden können allein von ihrem Beruf leben – das belegt eine aktuelle Umfrage des Bundesverbands „Die Filmschaffenden e.V.”, an der 3.827 Filmschaffende teilnahmen.
Doch erstmals zeichnen sich positive Veränderungen ab. Im neuen Filmförderungsgesetz werden erstmals Sozialverträglichkeit und Nachhaltigkeit als Ziele genannt, der Koalitionsvertrag der neuen Berliner Regierung weist in dieselbe Richtung, die Berücksichtigung der Pensionskassen-Beiträge auch bei geförderten Projekten ist dank der Limburger Lösung nur noch eine Frage der Zeit. Sind das nur Luftnummern, oder ist dies tatsächlich der zaghafte Anfang einer grundlegenden Verbesserung? Werden nur neue Regeln aufgestellt, oder auch die Menschen hinter diesen Zielen gesehen und gehört?
Was sind gangbare Alternativen und notwendige Veränderungen? Wer fühlt sich dafür verantwortlich? Wer ist bereit, neue Wege zu gehen? Das diskutierte der Filmkritiker und Cultural Activist Rüdiger Suchsland vor Eröffnung der Berlinale mit Gästen aus Film und Politik.
Burkhard Blienert, Mitglied des Deutschen Bundestags, Filmpolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion Burkhard Blienert ist Mitglied des Deutschen Bundestags und filmpolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion. Er wurde am 30. März 1966 in Braubach geboren. Nach Abitur und Zivildienst studierte er an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster und schloss mit einem Magister Artium (M.A.) ab. Von 1994 bis 2010 war er unter anderem Mitarbeiter bei Bundestagsabgeordneten, Geschäftsführer eines SPD-Unterbezirks und wissenschaftlicher Referent bei der SPD-Landtagsfraktion Nordrhein-Westfalen. Aktuell ist er Mitglied im Ausschuss für Kultur und Medien des Deutschen Bundestags, Mitglied des Verwaltungsrates der FFA und Mitglied des Hörfunkrates von Deutschlandradio.
https://out-takes.de/wp-content/uploads/2019/11/out_takes_logo01.jpg00Tina Thielehttps://out-takes.de/wp-content/uploads/2019/11/out_takes_logo01.jpgTina Thiele2017-03-20 17:51:112017-05-12 16:12:07cn-klappe: Wie wollen wir Filme machen, wie wollen wir leben?
Charlotte Siebenrock | FOTO: Bernd Jaworek/UFA Serial Drama GmbH
Wir sprachen mit der ehemaligen Besetzungschefin der UFA Serial Drama in Berlin/Potsdam, wie es nun nach der Schließung Ihrer Abteilung weiter geht.
Zur Situation
Ende Januar 2017 wurde die zentrale Casting-Abteilung der UFA Serial Drama am Standort Potsdam-Babelsberg aufgelöst. Ihre Leiterin Charlotte Siebenrock hat über 17 Jahre hinweg unter großem Engagement diese Abteilung aufgebaut und mit viel Knowhow für neue Gesichter in Serien gesorgt. Zu ihrem Team gehörten zuletzt ihre Assistentin Christina Göring, die Archivarin Stephanie Misgaiski und Heike Liebermann, die für das Casting der Kleindarsteller, Kinder und Jugendlichen zuständig war. Tina Thiele traf Frau Siebenrock abseits der Berlinale in einer ruhigen Altberliner Kneipe.
Wie geht es für Sie nach der Entlassung weiter?
Ab dem 1. März 2017 werde ich mich selbstständig machen. Casting | Buch | Regie heißt es dann auf meiner Website. Meine früheren Tätigkeits- und Interessenfelder, wie das Schreiben und das Inszenieren, möchte ich unbedingt wieder aufnehmen, bleibe dem Casting aber natürlich engstens verbunden. Ich bin und bleibe weiterhin Mitglied des Bundesverband Casting (BVC). Vor kurzem habe ich mich dem Verein Pro-QuoteRegie e.V. angeschlossen, weil ich dessen Zweck unterstützenswert finde. Die Fortführung meines Studiums der „Mittelalterlichen Geschichte“ ist eher privaten Interessen geschuldet.
Welche Projekte haben Sie in all den Jahren gecastet?
In meinem Vertrag stand, dass ich zuständig für „Hinter Gittern“ und sämtliche sonstige Formate der seiner- zeitigen Grundy UFA sei. Sehr schnell kamen weitere Projekte dazu wie „Bianca – Wege zum Glück“, woraus dann noch vier weitere Staffeln entstanden. Zudem gab es diverse Fernsehfilme wie z.B. „Held der Gladiatoren“. Außerdem habe ich von Beginn bis zuletzt für „Alles was zählt“ gecastet. Hinzu kamen noch „Verbotene Liebe“, ein Versuch einer Neuauflage von „Wege zum Glück“, „Block B – Unter Arrest“, ab 2016 „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“ und schließlich „Suspects“. Serien wie „Verliebt in Berlin“ oder „Braut wider Willen“ hat meine damalige Mitarbeiterin Sarah Lee gecastet, für „Tessa“ war Kristina Richter zuständig. Daneben gab es eine Vielzahl von Entwicklungsprojekten, die nur teilweise realisiert worden sind, für die aber auch besetzt werden musste. Insgesamt schätze ich, habe ich weit über 10.000 Live-Castings gemacht. Im Laufe der Zeit sind viele Produktionen eingestellt worden, und es gab deshalb auch schon früher Entlassungen in der Casting-Abteilung. Weiterlesen
https://out-takes.de/wp-content/uploads/2019/11/out_takes_logo01.jpg00Tina Thielehttps://out-takes.de/wp-content/uploads/2019/11/out_takes_logo01.jpgTina Thiele2017-03-07 16:37:562017-05-12 15:42:01Charlotte Siebenrock (BVC) im Interview
„Ruhige Sequenzen, wenig Budget, nah am Leben – die Filme der Berliner Schule ähneln sich und sind doch grundverschieden.“ (arte-magazin 2017)
Mitte der 1990er Jahre macht eine Gruppe junger Filmemacher zum ersten Mal auf sich aufmerksam ? ihre wichtigsten Vertreter: Christian Petzold, Thomas Arslan und Angela Schanelec.
Counting LIKES is not what counts – Ein Zusammenschnitt der Veranstaltung der ZAV-Künstlervermittlung Berlin zum Thema: Zur Bedeutung der digitalen Reputation.
Die vorliegende cn-klappe zeigt einen Zusammenschnitt der Veranstaltung der ZAV-Künstlervermittlung Berlin zum Thema: Zur Bedeutung der digitalen Reputation. Eine offene Diskussion zu:
Social Media
Selfmarketing
Fanbased Funding
Auf dem Podium waren vertreten: Prof. Udo Dahmen (Künstlerischer Direktor und Geschäftsführer der Popakademie Baden-Württemberg) Manuel Dengler & Oskar Lingk (Social Media Experten & Inhaber der Agentur even.aducated) Mo Dreher (Produktionsleiter & Dozent Filmwerkstatt München) Anna Theil (Leitung Kommunikation Startnext Lab) Tina Thiele (Autorin, Journalistin & Inhaberin von casting-network) Oliver Zenglein (Inhaber von crew united)
Es moderierte: Petra Schwarz
Der Beitrag gliedert sich in folgende Kapitel (Achtung in der Ecke links oben anklickbar!):
Intro Kapitel 1: Statements Kapitel 2: Präsentation Kapitel 3: Das Musik-Business im Internet – Was wäre übertragbar auf den Film- & Fernsehbereich!? Kapitel 4: Publikumsdiskurs – Selbstvermarktung Kapitel 5: Publikumsdiskurs – Netzwerken Abspann & Dankeschön
https://out-takes.de/wp-content/uploads/2019/11/out_takes_logo01.jpg00Tina Thielehttps://out-takes.de/wp-content/uploads/2019/11/out_takes_logo01.jpgTina Thiele2016-12-20 11:26:162017-01-06 20:28:11Counting LIKES is not what counts
Christian Dosch betreut in Zukunft die Themen „Fairness“ und „Nachhaltiges Drehen“ für crew united und macht sich parallel mit Spurfinder als freier Projektleiter selbstständig. Motiv: Christian Dosch | credit: crew-united
Christian Dosch betreut in Zukunft die Themen „Fairness“ und „Nachhaltiges Drehen“ für crew united und macht sich parallel mit Spurfinder als freier Projektleiter selbstständig. Nachdem er sieben Jahre die Film Commission Region Stuttgart geleitet hat, wechselt er nun wieder auf die Projektseite. Vor seinem An- kommen in Stuttgart hat er bei Kino- und TV-Spielfilmprojekten in München und Berlin mitgearbeitet und u.a. als Motiv-Aufnahmeleiter „Die Welle“ (Casting: Franziska Aigner, Zusatzcasting Kinder & Jugendliche: Uwe Bünker | BVC) und „Wickie und die starken Männer“ (Casting: Daniela Tolkien | BVC) betreut.
Ein neuer Ansatz beim Themenkomplex Nachhaltigkeit ist es Fairness und Nachhaltigkeit bzw. „Grünes Drehen“ gemeinsam zu denken. Kurz gesagt: ohne Fair, kein Grün. Wichtige Mitstreiter sind der Regisseur Christian Lerch sowie die Nachhaltigkeitsberaterin Nicola Knoch, die in München einen wirklich motivierenden „Runden Tisch” zum Thema „Grünes Drehen” gestartet haben. Gleichzeitig sind Die Filmschaffenden involviert, mit denen crew united in den letzten Jahren den FairFilm®Award entwickelt hat.
https://out-takes.de/wp-content/uploads/2019/11/out_takes_logo01.jpg00Tina Thielehttps://out-takes.de/wp-content/uploads/2019/11/out_takes_logo01.jpgTina Thiele2016-12-02 17:27:282017-10-03 13:32:51cn-kolumne: Christian Dosch über „Grünes Drehen“
Simone Stewens, Geschäftsführerin, ifs internationale filmschule köln gmbh
Gesine Enwaldt, freie Autorin (nominiert für: „Fast perfekt – Anke Engelke und die Selbstoptimierer“)
Herzlichen Dank an die Akademie und an Preproducer, dass wir die Aufzeichnung hier auch für alle, die nicht dabei sein konnten, zeigen können.
https://out-takes.de/wp-content/uploads/2019/11/out_takes_logo01.jpg00Tina Thielehttps://out-takes.de/wp-content/uploads/2019/11/out_takes_logo01.jpgTina Thiele2016-11-23 19:06:332017-02-16 10:10:37Symposium der Deutschen Akademie für Fernsehen 2016 – Panel I: Nachwuchsförderung vs. Altersdiskriminierung
Von links nach rechts: Philipp Steffens, Dr. Gabriela Sperl, Patrick Simon und Dr. Barbara Buhl
Es geht weiter mit dem 2. Panel: Mordopfer Genrevielfalt / Über die Auswirkungen der Krimiflut
Moderation: Dr. Gabriela Sperl, Produzentin (nominiert für: „Mitten in Deutschland: NSU – (Die Trilogie)“)
Teilnehmer:
Dr. Barbara Buhl, Leiterin der Programmgruppe Fernsehfilm und Kino, Westdeutscher Rundfunk
Philipp Steffens, Leitung Fiction, RTL Television GmbH (nominiert für: „Duell der Brüder – Die Geschichte von Adidas und Puma“)
Patrick Simon, Programm-Manager, ProSiebenSat.1 TV Deutschland GmbH (nominiert für: „Mordkommission Berlin 1“)
Herzlichen Dank an die Akademie und an Preproducer, dass wir die Aufzeichnung hier auch für alle, die nicht dabei sein konnten, zeigen können.
https://out-takes.de/wp-content/uploads/2019/11/out_takes_logo01.jpg00Tina Thielehttps://out-takes.de/wp-content/uploads/2019/11/out_takes_logo01.jpgTina Thiele2016-11-21 17:45:082017-02-16 10:13:50Symposium der Deutschen Akademie für Fernsehen 2016 – Panel II: Mordopfer Genrevielfalt