Wenn zwei sich eine Aufgabe teilen, bleibt nicht nur mehr Platz für die Familie. Auch die Arbeit wird flexibler. Sylvia Grave jedenfalls hat da nur gute Erfahrungen gemacht. Zuletzt bei der Serie „Tender Hearts“ (von links): Ester Nyakato Rüppel (Maske), Madieu Ulbrich als „Bo“ und Hermina Gerlinger (Garderobe). | Foto © Nik Konietzny/Odeon Film

Beruf und Familie – das sollte doch zusammengehen. Auch beim Film. Lösungen für „Familiengerechtes Drehen“ sammelte Pro Quote Film während der Berlinale. Jobsharing zum Beispiel. Die Maskenbildnerin Sylvia Grave erlebt das Arbeitsmodell zum Thema Jobsharing als echte Chance für Filmschaffende.

In der Filmszene tut sich zurzeit viel in Sachen Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Pro Quote Film hatte während der Berlinale dazu aufgerufen, konkrete Vorschläge zur Umsetzung für jedes Gewerk einzureichen. Es gab ein interessantes Panel und verschiedene Workshops, die zahlreiche kreative Lösungsansätze hervorgebracht haben. Ein Workshop wurde von Jonas Sticherling moderiert, einem Produktionsleiter der ARD Degeto. Hier wurden von jedem Department spezifische Probleme bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf aufgezeigt, die Teilnehmer*innen konnten jedoch auch zeigen, dass es in vielen Fällen praktikable Lösungen gibt.

Als Maskenbildnerin konnte ich von meiner sehr positiven Erfahrung mit einem Arbeitsmodell berichten, das auf einer 35-Stunden-Woche basiert. Aufgrund einer Verschiebung des Drehtermins war ich zu Beginn einer TV-Produktion im sechsten Schwangerschaftsmonat. Die Gaumont war einverstanden, meine Arbeitszeit zu reduzieren, weswegen ich morgens mit meiner Kollegin Gerda Ziegler in der Maske zu arbeiten begann und mittags von unserer dritten Kollegin abgelöst wurde. Das Modell funktionierte so gut, dass wir vor drei Jahren für unser Projekt „9 Tage wach“ bei der Deutschen Akademie für Fernsehen für das beste Maskenbild nominiert wurden.

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